Umleitung: Chiropraktik, KI, Georg Elser, Bestätigungsfehler, Stille Treppe, ein Kunstraum in Köln, Pah-Lak und Bäume in Hagen

Abendhimmel über Siedlinghausen (foto: zoom)

Wie gefährlich ist Chiropraktik? Bei der Chiropraktik sollen angeblich verschobene Gelenke durch Grifftechniken in ihre korrekte Lage gebracht werden. Die Wirksamkeit der Methode ist wissenschaftlich nicht belegt und birgt einige Risiken. Wie gefährlich ist das Einrenken? … spektrum

Kann Künstliche Intelligenz intelligent wie ein Mensch sein? Ein Interview mit ChatGPT: Die nachfolgende Befragung des Large-Language-Modells ChatGPT wurde am 06.04.2023 in einem Zug durchgeführt. Für mich war die Frage, inwieweit ChatGPT sich von Allgemeinplätzen lösen und konkret werden kann … endoplast

Georg Elser – ein (zu) lange vergessener Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus: Während die Angehörigen der Weißen Rose, namentlich die Geschwister Scholl, und der Kreis um Stauffenberg bald nach 1945 einen festen Platz in der kollektiven Erinnerung der Deutschen erlangten, spielte Georg Elser, Urheber des Bürgerbräukeller-Attentats vom November 1939, im öffentlichen Bewusstsein keine herausragende Rolle. Die neue Elser-Biografie von Wolfgang Benz wird dies hoffentlich ändern … endstationrechts

Aber hier regnet es doch! Der häufigste Bestätigungsfehler in der Klimakrise: So genial unser Säugetiergehirn auch ist – seine Mustererkennung ist fehleranfällig. So neigen wir dazu, spontane Verknüpfungen beizubehalten. Zum Beispiel wird oft vermutet, der Stadtname Regensburg leite sich vom Regen als Niederschlag ab … scilogs

Stille Treppe (Satire): Während sich der rechte Sumpf – CDU, CSU, die natürlichen Verbündeten in der AfD – mit billigen Lügen über den Wirtschaftsminister überschlagen, ist es bei den Liberalen verdächtig ruhig … zynaesthesie

BEISTE Kunstraum in Köln: Am unscheinbaren Gebäude in der Riehler Straße 36 nahe dem Kölner Ebertplatz hängt ein Plakat des Photoszene Festivals. Geht man hinein, steht man vor einem kaputten Fahrstuhl und einem Tisch voller Gummibärchen mit der Beschriftung: Stärkung für den Aufstieg ins 7. OG … kwerfeldein

Das Volk leidet: „Pah-Lak“ beschreibt bei den Ruhrfestspielen tief bewegend die brutale Unterdrückung Tibets … revierpassagen

Hagen: Kommunale Unternehmen entdecken die Bäume … doppelwacholder

Treibhausgasemissionen in NRW seit 1990 um 39,7 Prozent gesunken

Das nordrhein-westfälische Klimaziel, die Treibhausgasemissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 um mindestens 25 Prozent zu reduzieren, wurde übertroffen.

Grafik: IT.NRW

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2020 beliefen sich die in Nordrhein-Westfalen ausgestoßenen Emissionen von Treibhausgasen (Kohlendioxid, Methan, Distickstoffoxid und F-Gase) auf ca. 210 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.

(Pressemitteilung IT.NRW)

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, hat sich der Ausstoß dieser zum Treibhauseffekt beitragenden Gase seit 1990 um 39,7 Prozent verringert (Bundesdurchschnitt: -41,6 Prozent). Damit wurde das nordrhein-westfälische Klimaschutzziel, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 25 Prozent im Vergleich zu 1990 zu verringern, übertroffen.

Die energiebedingten Kohlendioxidemissionen machten 2020 knapp 90 Prozent der nordrhein-westfälischen Treibhausgasemissionen aus. Hinzu kamen 3,6 Prozent Methanemissionen, 3,2 Prozent prozessbedingte Kohlendioxidemissionen, 2,0 Prozent Distickstoffoxid, 1,2 Prozent F-Gase und 0,2 Prozent Kohlendioxidemissionen aus der Landwirtschaft.

Grafik: IT.NRW

Im Zeitraum von 1990 bis 2020 haben sich in Nordrhein-Westfalen die Emissionen der einzelnen Treibhausgase – mit Ausnahme der Kohlendioxidemissionen der Landwirtschaft – verringert. Die höchste Reduzierung wurde bei Methan (-80,2 Prozent) verzeichnet, gefolgt vom Distickstoffoxid (-63,4 Prozent). Die Kohlendioxidemissionen der Landwirtschaft erhöhten sich seit 1990 um mehr als ein Drittel (+34,2 Prozent).

Grafik: IT.NRW

Die Treibhausgasemissionen werden zur besseren Vergleichbarkeit in sog. CO2-Äquivalenten angegeben. Diese Äquivalente drücken das Erwärmungspotenzial einzelner Gase im Vergleich zum Erwärmungspotenzial von Kohlendioxid aus.

Weitere Ergebnisse sowie eine Trendanalyse zu verschiedenen Umwelt- und Nachhaltigkeitsindikatoren in NRW und den anderen Bundesländern finden Sie im Statistikportal unter https://www.statistikportal.de/de/ugrdl.

Umleitung: Bürger in Wut, Erdsystemanalyse, aktive Umweltpolitik, Klimagerechtigkeit, Fake Science, ein Kölner Fotoblog, Jüdische Heimat Dortmund, Fußball im Ruhrgebiet, Täter-Opfer-Umkehr in der WPWR, das Kreisjugendamt und endlich eine Nachrichtensortiermaschine

Letzte Woche mit dem 49-Euro-Ticket auf dem Weg nach Kassel. Umstieg in Warburg. (foto: zoom)

Wenig bürgerliche „Bürger in Wut“: Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen treten für „Bürger in Wut“ Kandidaten mit fragwürdigem Hintergrund an … endstationrechts

„Unser Planet ist ein lebendiger Planet“: Wir brauchen eine Revolution des menschlichen Selbstbildes, sagt der Erdsystemwissenschaftler Wolfgang Lucht. Nur so lässt sich eine weitere Eskalation der Krisen begrenzen. Die Erkenntnisse der Erdsystemanalyse haben das Potenzial dazu: der Mensch als Teil eines lebendigen Planeten. Teil 1 des Interviews … klimareporter

„Nur Information und Förderung reichen nicht aus“ – Sachverständige fordern aktivere Umweltpolitik: Förderungen und Anreize allein genügen nicht (mehr), um die notwendigen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen. Das schreibt der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in seinem neuen Sondergutachten für die Bundesregierung … klimafakten

Klimagerechtigkeit (Satire): „Wir brauchen so schnell wie möglich eine echte Heizungswende, weniger Gas- und Ölheizungen, mehr Wärmepumpen, keine Frage. Deshalb werden wir auch alles daran setzen, um das zu verhindern … zynaesthesie

Wird Fake Science zum Massenproblem? Sabel und sein Team haben eine Methode entwickelt, wie Verdachtsfälle solcher Fake-Arbeiten im Bereich der Biomedizin identifiziert werden. Sie können so abschätzen, wie verbreitet das Problem ist. Demnach sind rund 28 Prozent aller weltweiten Publikationen verdächtigt, gefälscht zu sein … archivalia

Fotoblog Köln Vorort: Etwa 90 Prozent der Einwohner*innen Kölns leben in Vororten. Das Fotoblog koeln-vorort.de zeigt Perspektiven auf das suburbane Köln und die Vielfalt sozialer Bedingtheit und historischer Entwicklung der 80 Stadtteile Kölns jenseits der Innenstadt. Die Fotos entstehen zufällig und selektiv auf Streifzügen durch die Vororte … koeln-vorort

Vortrag von Klaus Winter zum Projekt „Jüdische Heimat Dortmund“: Spurensuche auf historischen jüdischen Grabstätten und Erforschung von Biografien … nordstadtblogger

Die Seele der ganzen Region – Foto-Ausstellung über Fußball im Ruhrgebiet: Das kann doch wohl kein Zufall sein: Zwischen 1952 und 1957 erreichte die Steinkohleförderung im Revier ihre Gipfelpunkte. Just in dieser Phase machten Ruhrgebietsvereine die deutsche Fußballmeisterschaft hauptsächlich unter sich aus … revierpassagen

Täter-Opfer-Umkehr: Ein merkwürdiger Beitrag zum 8. Mai 1945 in der WPWR … doppelwacholder

Wer leitet das Kreisjugendamt des HSK? Am 5. März wurde in der öffentlichen Sitzung des Kreisjugendhilfeausschusses bekannt gegeben, dass der bisherige Leiter des Kreisjugendamtes Ende April in den Ruhestand geht. Wie es mit der Leitung weiter gehen soll, dazu wurde nichts gesagt … sbl

Die Nachrichtensortiermaschine: Ich habe bereits ausführlich über meine „Nachrichtensortiermaschine“ geschrieben und nachdem ich sie jetzt über Monate ausführlich getestet habe, ist es an der Zeit sie öffentlich verfügbar zu machen. Ich habe sie zusammen mit einer ausführlichen Dokumentation auf GitHub veröffentlicht. Ihr seid herzlich eingeladen, sie auch zu nutzen … schmalenstroer

Ein Blick über Kassel und Scheiss aufs Klima!

Das Schlimmste ist, dass diese Ökogammler recht hatten.

Kassel von der Heinrich-Schütz-Allee aus gesehen (foto: zoom)

Kasssel ist vom Hochsauerland aus recht einfach mit der Bahn zu erreichen, obwohl seit letzter Woche zwischen Bestwig und Brilon-Wald ein Schienenersatzverkehr eingerichtet ist. Der Eisenbahntunnel bei Elleringhausen wird saniert. Aber das 49-Euro-Ticket will bewegt werden. Von Brilon-Wald fährt immer noch der Zug nach Kassel, je nach Verbindung durchgehend oder mit Umstieg in Warburg.

In der Caricatura am alten Bahnhof in Kassel habe ich mir die Ausstellung Scheiss aufs Klima! angesehen. Für ein paar Euro kann man sich durch den Humor unserer bekanntesten deutschen Karikaturist*innen hindurchschmunzeln.

Reklame für die Carikatura-Ausstellung an einem Verteilerkasten (foto: zoom)

„Das Schlimmste ist, dass diese Ökogammler recht hatten“, heißt es im Informationstext zur Ausstellung und sogleich muss ich lachen, weil mir ein Artikel in der Westfalenpost mit der Überschrift „Fck Grüne“: Weshalb die Grünen im Hochsauerland Hass ernten in den Sinn kommt, obenauf das neueste Meisterwerk Trotz Veggie-Boom: In Winterberg steht man auf Fleisch.

Wem diese müde unfreiwillige Heimatsatire auf den Keks geht, kann sich unbeschwerter in Kassel vergnügen, wo es nicht nur Humor, sondern auch eine vielfältige vegetarische und vegane Küche gibt. BTW, das preiswerteste Gericht in der Uni-Mensa ist stets vegan – und meist sehr lecker.

Na Freunde, SUVs bieten doch einen bequemen Blick auf die Klimakrise. (Foto: zoom)

Es ist auch im Kassel nicht unbemerkt geblieben, dass die Sauerländer das Waldsterben auf ihre Art beendet haben.

So löst man Probleme. Karikatur von Rattelschneck(?). (foto: zoom)

Falls ihr in Kassel seid, schaut euch auch den Rest der Karikaturen an.

Weitere Infos und Link zur Caricatura:

https://caricatura.de/

Wo bitte sehr geht es zum Weltfrieden?

Friedenstaube, Engagement, ein fesselnder Referent: Peter Bürger in der Alten Synagoge Meschede (foto: zoom)

Das Bürgerzentrum Alte Synagoge in Meschede war am vergangenen Donnerstag gut besetzt. Peter Bürger referierte auf Einladung der Sauerländer Bürgerliste zum Thema „No peace – no future – Ohne Frieden keine Zukunft“.

Die Kernthese des Referenten: Ohne Ringen um eine neue Weltfriedensordnung könne es keine Zukunft für die nach uns kommenden Generationen geben. Denn was bedeute die Zementierung des militärischen Denkens im 3. Jahrtausend unserer Zeitrechnung? Sie verurteile alle Bemühungen, die unvorstellbaren Leiden auf dem Globus infolge der Klimakatastrophe abzumildern und ein Abdanken des homo sapiens in Schande (oder kollektivem Selbstmord) noch irgendwie abzuwenden, zur Vergeblichkeit.

Die Hauptgedanken Peter Bürgers sind schon in der Ankündigung des Vortrags hier im Blog dargelegt worden:

https://www.schiebener.net/wordpress/peter-buerger-no-peace-no-future-ohne-frieden-keine-zukunft/

Daher beschränke ich mich an dieser Stelle auf einige Punkte meiner eigenen Mitschrift.

Wo bitte sehr geht es zum Weltfrieden? lautet die etwas salopp formulierte Frage im Titel dieses Beitrags. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: auf globaler Ebene gemeinsam die militärische Aufrüstung beenden, an den dringenden Zukunftsfragen wie der Klimakrise ebenfalls gemeinsam arbeiten. Die Institutionen, so Peter Bürger, seien im Kern vorhanden, die UNO, also die vereinigten Nationen, hätten Lösungsansätze, die denen der nationalen Regierungen weit voraus seien.

Alles laufe im Grunde genommen auf die These des Jesuiten Friedhelm Hengsbach Teilen, nicht töten hinaus.

Militärische Konzepte müssten durch einen umfassenden Pazifismus abgelöst werden. „Violence doesn’t work!“, das zeige auch der Krieg in Afghanistan. Nach 20 Jahren sei die Situation dort schlimmer als zuvor und dazu wären riesige Summen an Militärausgaben verpulvert worden.

Im Jahr 2000 habe er große Hoffnung auf Al Gore in den USA gesetzt, doch statt Gore kamen Bush, 9/11 und 20 Jahre Militärpolitik statt ökologischer Problemlösungen.

Prognosen zur menschengemachten Klimakatastrophe habe es bereits seit 1950 gegeben, der Club of Rome hatte die Umweltfrage mit den Grenzen des Wachstums in den 70er Jahren noch weiter nach vorn geschoben, doch der Kalte Krieg sei vorgegangen.

Mit den 90er Jahren habe es nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Hoffnung auf eine andere Zivilisation gegeben, doch stattdessen sei das Weltrüstungsbudget geradezu explodiert. Militärapparate hätten schon Folgen ohne im Krieg zu sein, wie beispielsweise Treibhausgase, Methan aus Gasleitungen usw.

Der moderne Krieg sei in der Geschichte der Menschheit relativ neu, seine Entstehung wäre vor 8000 bis 10000 Jahren durch patriarchalische Strukturen während der Herausbildung der Stadtgesellschaften begünstigt worden. Seit dem Mittelalter gebe es die industrielle Produktion von Feuerwaffen, die Eroberung fremder Kontinente hätte vor etwas mehr als 500 Jahren begonnen, die petro-chemische Revolution habe vor 200 Jahren eingesetzt und heute befänden wir uns durch die Digitalisierung in einer weiteren Beschleunigung.

Auf dem Zeitstrahl des Lebens auf der Erde sei die Menschheit nur ein kleiner Punkt und doch in der Lage, das Leben auf der Welt auszulöschen.

Etwas mehr als 100 Individuen hätten heute mehr Vermögen als die Hälfte der Menschheit von acht Milliarden und doch schienen wir nicht in der Lage zu sein, dagegen zu steuern. Die destruktive militärische Aufrüstung werde durch eine Aufrüstung der Angst begleitet, die nicht durch Moralpredigen beendet werden könne.

Teilen oder töten?

Was wir heute an Migration haben (60 Mio) sei nur ein kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Fluchtbewegungen (1 Mrd). Bürger: „Menschen saufen im Mittelmeer weiter ab, die saufen regelbasiert ab!“ Mit einem winzigen Bruchteil der Militärausgaben könne man den Menschen im Mittelmeer und anderswo helfen. Stattdessen werde am Rande unserer Komfortzone aufgerüstet und „Knallt sie ab!“ gerufen, wenn die Migrant*innen kämen.

Mit der Klimakrise werden die Verteilungskriege auf der Welt verschärft. Die ersten Klimakriege um das Wasser deuten sich an.

Es herrsche der zivilisatorsiche Ernstfall, der nur unter dem Vorzeichen einer neuen Weltfriedensordnung gelöst werden könne.

Die Menschen müssten sich zwischen einer Wissenschaft und Industrie des Todes oder des Lebens entscheiden.

Militärbudgets sollten in Umweltbudgets umgewandelt werden, Forschungsbudgets in Lebensforschung statt Beherrschung. Das Zeitalter der Kooperation müsse beginnen.

Wenn wir an der militärischen Heilslehre festhielten, dann gebe es auf keinen Fall eine Lösung. „Heimatspinner“, die Mauern um das Sauerland bauen wollen, seien gefährlich. Wir bräuchten den Planeten als Heimat, die Weltgemeinschaft als Verbundnetz, eine Revolte für das Leben.

Acht Milliarden intelligente Menschen müssten an dieser Revolte für das Leben arbeiten, global vernetzt, global kommunizierend. Die sei inzwischen möglich. Nicht in Konkurrenz, nicht patentiert, sondern OPEN ACCESS.

Die Gremien, die sich die letzte Generation (Last Generation) ausgedacht habe, seien nicht dumm.

Das Bewußtsein, dass wir eine unteilbare Menschheit sind, müsse verankert sein, der Rassismus sabotiere das.

Globale Verbundnetze müssten sowohl lokal als auch weltweit zusammenarbeiten, intelligente lokale Einheiten tauschen sich stante pede, gewissermaßen in Echtzeit, aus.

Wir seien in der Pflicht, da wir die Probleme produziert hätten und daher verantwortlich seien. Nur wir Menschen hätten die Fähigkeit, diese Probleme zu lösen. Moralpredigten täten es nicht, Aufregung nütze nichts.

Wir seien One human family und das ließe sich kulturell vermitteln, in einer kulturellen Revolte der Liebe, des Lebens.

Wenn heute 55% der Menschen sagten, es gehe sowieso den Bach ab, dann wäre das nicht gut, denn es sei noch nicht zu spät.



So war das Deutschlandwetter im April 2023

Erster zu nasser April in Deutschland seit 15 Jahren

Kirchturm und das alte Hotel Schniederjost in Siedlinghausen am 29. April durch die Windschutzscheibe gesehen. (foto: zoom)

Offenbach, 28. April 2023 – Der April 2023 fiel in Deutschland, so die vorläufige Wetterbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD), recht durchschnittlich aus. Der Ostermonat war verglichen mit den vieljährigen Mittelwerten etwas zu feucht und recht typisch bei Temperatur und Sonnenscheindauer.

(Pressemitteilung DWD)

Ein Blick ins Klimaarchiv des nationalen Wetterdienstes sorgt dann aber doch für eine Überraschung: „Erstmals seit 15 Jahren war ein April in Deutschland wieder zu nass,“ betont DWD-Sprecher Uwe Kirsche. Dank der überdurchschnittlichen Niederschläge der vergangenen Monate färbte sich die Vegetation allmählich kräftig grün ein. Am Himmel gab es im April ein seltenes Farbenspiel zu bestaunen: In der Nacht zum 24. konnten bis zur Landesmitte intensive Polarlichter beobachtet werden. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Milder Norden verfehlt ersten Sommertag des Jahres nur knapp
Das Temperaturmittel entsprach im April 2023 mit 7,5 Grad Celsius (°C) nahezu dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 von 7,4 °C. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 ergab sich eine Abweichung von minus 1,5 Grad. Aufs und Abs formten die Temperaturkurve im zweiten Frühlingsmonat. Kühle Phasen bestimmten zeitweise die erste und letzte Aprilwoche – mit eisigen Nächten zum Monatsbeginn. Carlsfeld im Erzgebirge hatte am 5. mit -8,8 °C den deutschlandweiten Tiefstwert auf dem Zettel. Vom 21. bis 23. wurde es auch mal warm. Den Temperaturgipfel meldeten Nienburg in Niedersachsen und Jena in Thüringen am 22. mit jeweils 24,6 °C. Damit wurde im April in Deutschland erstmals seit 2008 kein einziger Sommertag mit mehr als 25 °C beobachtet.

Nasser Süden mit teils schweren Gewittern, Richtung Ostsee sehr trocken
Im April fielen nach vorläufigen Berechnungen des DWD mindestens 64 Litern pro Quadratmeter (l/m²). Das wären gut 10 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 – 1990 (58 l/m²). Im Vergleich zu 1991 – 2020 (45 l/m²) erreichte die Menge sogar ein Plus von über 40 Prozent. Der Monatsstart und die Monatsmitte brachten reichlich Niederschläge. In der Südhälfte erfassten die Stationen an mindestens jedem zweiten Apriltag Niederschlag. Am Abend des 23. tobten in Bayern blitzintensive Gewitter. An den Alpen gab es die höchsten Monatsmengen (> 200 l/m²), an der Ostsee blieb es mit teils unter 20 l/m² sehr trocken. Unter dem Strich konnte der DWD landesweit eine weitere Erholung der Bodenfeuchte feststellen. Bis zum 24. lag sie im Vergleich zum Mittel des Zeitraums 1991-2020 in Teilen des Berglands und von der Ostsee bis in die nördliche Mitte im Bereich der jahreszeitlichen Durchschnittswerte, ansonsten verbreitet darüber. Dazu der aktuelle DWD-Bericht vom 24.4.2023.

Sonniges Küstenumfeld, in den östlichen Mittelgebirgen und an den Alpen wolkiger
Mit etwa 150 Stunden verpasste die Sonne im April ihren Sollwert von 154 Stunden (Periode 1961 bis 1990) nur geringfügig. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (183 Stunden) war das Minus von etwa einem Fünftel deutlicher. Das Küstenumfeld erlebte über 200 Sonnenstunden. In den östlichen Mittelgebirgen und an den Alpen halbierte sich die dort typische Anzahl.

Das Wetter in den Bundesländern im April 2023
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Nordrhein-Westfalen: Hier ging der April mit einer Gebietsmitteltemperatur von 8,1 °C (7,9 °C) und einem Flächenniederschlag von 69 l/m² (62 l/m²) zu Ende. Das Bergische Land erfasste sogar über 100 l/m². Die Sonnenscheindauer tangierte mit 150 Stunden (148 Stunden) ihren Sollwert.

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Sachverständige bewerten Beschneiung von Skipisten unterschiedlich

Bei einer Anhörung im Tourismusausschuss zum Thema Tourismus und Wintersport in Zeiten des Klimawandels am Mittwoch, 19. April 2023, waren sich die sieben geladenen Sachverständigen zum Teil deutlich uneinig darüber, wie stark die Beschneiung von Skipisten mit technisch erzeugtem Schnee die Umwelt schädigt. Als weitere Probleme für nachhaltige Zukunft der Wintersportgebiete nannten die Fachleute zudem die unzureichende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die mangelnde Diversifizierung des touristischen Angebotes.

(Text und Medien sind auf der Website des Deutschen Bundestags veröffentlicht worden und können dort nachgelesen/heruntergeladen/angeschaut werden. Bis auf Prof. Dr. Carmen de Jong sind die Sachverständigen direkt oder indirekt abhängig vom Skitourismus.)

Schonender Umgang mit Wasser und Energie

Max Hillmeier, Tourismusdirektor von Bad Hindelang Tourismus, wies darauf hin, dass der Skisport selbst im Schnitt pro Person und Tag nur etwa sechs Kilogramm CO2 produziere. Das sei in etwa so viel wie eine Autofahrt über 30 bis 40 Kilometer. Das eigentliche Problem bleibe weiterhin die An- und Abreise der Gäste, die größtenteils mit dem privaten Pkw erfolge.

Es müsse natürlich daran gearbeitet werden, bei der Beschneiung, bei der Wasser aus Speicherbecken mit einer Schneekanone oder Beschneiungsmaschine auf die Hänge als Schnee aufgebracht wird, auf einen schonenden Umgang mit den Ressourcen Wasser und Energie zu achten.

Vollständige Stellungnahme (PDF):
https://www.bundestag.de/resource/blob/942790/349a359e20c4e63673283ff7dca35780/Stellungnahme-_Hillmeier-data.pdf

Sachverständiger: Beschneiung ist „weltweit essenziell“ für Wintersport

Julian Pape Projektleiter der Wintersport-Arena Sauerland/Siegerland-Wittgenstein, bezeichnete die Beschneiung als „weltweit essenziell“ für den Wintersport. Das habe nicht nur damit zu tun, dass kein natürlicher Schnee zur Verfügung steht, sondern auch mit der Qualität des Schnees, die für die Präparierbarkeit der Pisten, für den Breitensport oder aber für Wettbewerbe wichtig sei.

Für sein Wintersportgebiet spreche, dass es für 30 Millionen Menschen in Deutschland innerhalb von drei Stunden erreichbar sei: „Das ist in Deutschland einmalig“, so Pape.

Vollständige Stellungnahme (PDF):
https://www.bundestag.de/resource/blob/942786/ad485999a32b41d1411a8228ff46bc28/Stellungnahme_Julian-Pape-data.pdf

Mehr Unterstützung bei ÖPNV-Anbindung gefordert

Klaus Schanda, Leiter Vertrieb, Marketing und Kommunikation der Zugspitzbahn Bergbahn AG, sprach ebenfalls das Thema Erreichbarkeit an. „Wir brauchen mehr Unterstützung bei der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr“, sagte Schanda bei der Anhörung.

In seiner Region Garmisch-Partenkirchen arbeite man bereits seit zehn Jahren intensiv an einer verbesserten Anbindung. So seien alle Talstationen der Ski- und Wandergebiete mit dem regionalen ÖPNV, größtenteils sogar mit einer historischen Zahnradbahn erreichbar.

Vollständige Stellungnahme (PDF):
https://www.bundestag.de/resource/blob/942784/dc54adb905fad861b4d49c0a1e0521a9/Stellungnahme_KlausSchanda-data.pdf

Sachverständiger: Gesamte Bemühungen einer Region betrachten

Wolfgang Langer, Bürgermeister von Braunlage, berichtete, dass seine Region im Vergleich zu größeren Wintersportgebieten infrastrukturell noch etwas zurückliege.

Er plädierte jedoch dafür, bei der Betrachtung der Umweltbelastungen durch den Skisport auf die gesamten Bemühungen einer Region zu schauen und nicht nur auf die Schneeproduktion. „Es ist wichtig, zu schauen, was die Orte lokal schon leisten, statt das isoliert zu bewerten“, befand Langer.

Vollständige Stellungnahme (PDF):
https://www.bundestag.de/resource/blob/942782/2b934eed4e9065b7571ea1a77d35534b/Stellungsnahme-Wolfgang-Langer-data.pdf

Folgen durch Beschneiung

Prof. Dr. Carmen de Jong von der Universität Straßburg stellt sich klar gegen eine Verharmlosung der Folgen durch Beschneiung.

Der künstlich produzierte Schnee aus Speicherbecken verändere die Beschaffenheit des Wassers, das sei wissenschaftlich ebenso erwiesen wie die Tatsache, dass die künstliche Speicherung des Wassers über Monate die Knappheit der Ressource Wasser verschärfe. „Man kann nicht argumentieren, dass etwas, nur weil es wirtschaftlich wichtig ist, nicht umweltschädlich ist“, sagte de Jong in Richtung der anderen Sachverständigen.

Vollständige Stellungnahme (PDF):
https://www.bundestag.de/resource/blob/943072/026c506a795fe17ef821d107721f8871/Stellungnahme_Carmen-de-Jong-Final-data.pdf

Wintersport als „wichtige Naturerfahrung“ für Kinder

Herbert John, Präsident des Bayerischen Skiverbands, plädierte für die Unterstützung des Wintersports auch aus Sicht der Nachwuchsförderung für den Breiten- und Spitzensport. „Es ist wichtig, die Kinder in den Schnee zu bringen“, sagte John. Wenn man keine guten Trainingsmöglichkeiten mehr habe, werde man innerhalb von zwei Olympia-Zyklen, also in acht Jahren, keine Rolle mehr an der Weltspitze des Wintersports spielen.

Wintersport sei zudem eine wichtige Naturerfahrung für Kinder und ein Teil der Nationalität.

Vollständige Stellungnahme (PDF):
https://www.bundestag.de/resource/blob/942788/4641169eff5acba4df3c2fee15ee2b6c/Stellungnahme_Herbert-John-data.pdf

„Denken Sie an den Nachwuchs“

Alexander Richter, Inhaber von Snowsports – Skigebiet Holzhau im Erzgebirge, betonte ebenfalls die Bedeutung des Wintersports für Kinder und Jugendliche. Durch die Restriktionen der Corona-Pandemie seien den Kindern drei Jahre in der sportlichen Entwicklung verloren gegangen.

Wenn nun der Betrieb der Skigebiete weiter eingeschränkt würde, gefährde das den Skisport und insbesondere die Nachwuchsförderung. „Die Bedingungen sind momentan schon eine Katastrophe“, sagte Richter und appellierte an die Abgeordneten: „Denken Sie an die Kinder, denken Sie an den Nachwuchs.“

Vollständige Stellungnahme (PDF):
https://www.bundestag.de/resource/blob/943360/4be496a8f8423db8c4ca7d58fd1edee3/Stellungnahme_Alexander-Richter-data.pdf

Umleitung: Beavis, Künstliche Intelligenz, Unbewohnbarkeit der Städte, Morddrohungen gegen Habeck, Zukunft der Gasnetze, Wärmepumpen-Umstieg, belgische Schrottreaktoren und Radfahren in Dortmund

Kennt den noch jemand? Beavis in der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel (foto: zoom)

Kunsttagebuch: Menschheitsträume mit der bildgebenden Künstlichen Intelligenz als Sandmännchen … endoplast

Von Unna bis Bangkok – Unbewohnbarkeit der Städte im fotografischen Langzeitprojekt: Der 1961 in Wolfsburg geborene Fotograf Peter Bialobrzeski ist ein kreativer Unruhegeist. Wenn der Foto-Künstler keine Uni-Seminare hält, ist er mit seiner Kamera unterwegs, erforscht die Geheimnisse der deutschen Kleinstädte und die Abgründe der globalen Mega-Metropolen … revierpassagen

Etliche Morddrohungen gegen Habeck bei „Fridays For Hubraum“: Der Hass in rechten Facebook-Gruppen kennt keine Grenzen und ist brutaler Alltag, wie die Recherche-Gruppe DieInsider regelmäßig dokumentiert … volksverpetzer

Haben Gasnetze eine Zukunft? Kostenfalle für Verbrauch und Kommunen … scientists4future

Trotz Handwerkermangel: Wie der Wärmepumpen-Umstieg gelingen kann … ntv

Atomgefahr? Versteckt im Hagener Amtsblatt: Belgische Schrottreaktoren sollen bis 2035 weiterlaufen … doppelwacholder

ADFC-Fahrradklima-Test: Dortmund erneut mit schlechten Noten – Radwege sind oft zu schmal … nordstadtblogger

Umleitung: von der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel bis zum Fastenbrechen in Dortmund

Graffiti in der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel (foto: zoom)

Auch wer nur ab und zu hier im Blog vorbeischaut weiß, dass ich mir, wo immer ich auch bin, gerne Graffiti anschaue. Das ein oder andere Graffito fotografiere ich und zeige es hier vor.

Das detailreiche Auge habe ich vor drei Tagen am Philosophenweg in Kassel gefunden. Die Wandflächen der Unterführung sind eine gut gepflegte Hall of Fame, die ich regelmäßig besuche, eine kleine hochwertige Straßenkunstausstellung.

Heute folgt dem Auge meine kleine eklektische Sammlung von Lesehinweisen:

Kampf gegen Bildung: Der russische Anastasia-Kult ist Teil eines politisch aufgeladenen, rechtslastigen Spannungsfeldes. Auch nach der Pandemie sind vor allem Kinder die Leidtragenden. Deren Eltern attackieren die Schulpflicht. Sie forcieren eine Bildungsrevolte mit reaktionären Konzepten und unklaren Lehrinhalten … endstationrechts

Böhmermann vs. „Bild“ im neuen Podcast: Achtung, Reichelt! Der Podcast „Boys Club“ ergründet die Machtstrukturen im Springer-Verlag – über die Reichelt-Affäre hinaus … taz

Erfundenes Interview mit Michael Schumacher: Zu dumm, um wahr zu sein … uebermedien

Zeitenwende: Kanzler Scholz (SPD) schaffte schon nach wenigen Wochen das im Amt, was seine Vorgänger nicht oder erst nach Jahren fertig brachten. Er trug sich ins Buch der Geschichte ein … postvonhorn

Irak 2015 – Europa 2023: Die Klimakrise wird zur Wasserkrise … scilogs

70 Jahre Doppel-Helix: Die Desoxyribonukleinsäure DNA enthält die Daten allen Lebens. Ihr Molekül besteht aus zwei gegeneinander versetzten Schrauben, die eine Doppel-Helix bilden. Am 25. April 1953 brachte die Zeitschrift „Nature“ einen Artikel über ein Strukturmodell. Autoren waren der englische Physiker Francis Crick und der amerikanische Genetiker James Watson. Ihre Arbeit läutete ein neues Zeltalter der Biologie ein … hnf (gefunden bei: planethistory)

Niki de Saint Phalle: Die Schirn in pink … hypothesis

Falsche Behauptungen: So unseriös machen einige Kinderrechtsorganisationen für die Chatkontrolle mobil … netzpolitik

Nähe, Alltag und Wirrnis: Andreas Maiers Roman „Die Heimat“ … revierpassagen

Hagen: DGB sagt Mai-Demonstrationszug ab … dopppelwacholder

Klare Botschaft zum Ramadan: „Dortmund will Brücken bauen statt Mauern ziehen“ – Das gemeinsame Fastenbrechen als gutes Zeichen des Miteinanders … nordstadtblogger

Abo-Abwärtstrend der Westfalenpost verstärkt sich auch zum ersten Quartal 2023

Westfalenpost Brilon/Meschede: Die Zahl der Abos ist im letzten Jahr um 7,48%, die Druckauflage um 10,05% gesunken. (Screenshot: ivw)

Was ist schlimmer als eine schlechte Lokalzeitung? Keine Lokalzeitung! Eine Studie aus den USA zeige, so die Süddeutsche Zeitung im Oktober 2021, dass wenn Redaktionen schließen, in den betroffenen Regionen Wirtschaftskriminalität und Umweltverschmutzung steigen. Leidtragende seien die Bürgerinnen und Bürger.

Die Westfalenpost verliert auch mit der Ausgabe Meschede/Brilon von Jahr zu Jahr beständig Abonnent*innen. Vom ersten Quartal 2022 zum ersten Quartal 2023 hat sich der Abwärtstrend mit Abo-Verlusten von 7,48% noch einmal verstärkt, obwohl in den Papierausgaben auch das digitale sogenannte ePaper enthalten ist.

Zum Vergleich: vom ersten Quartal 2021 zum ersten Quartal 2022 betrug der Abo-Rückgang „nur“ 5,27%.

Die Zahlen werden von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern vierteljährlich veröffentlich. Wer selber ein wenig herumstöbern und beispielsweise den Trend bei den einzelnen Lokalausgaben der Westfalenpost oder weiterer Funkemedien Produkte vergleichen will, kann sich auf folgender Website orientieren:

https://www.ivw.de/print/quartalsauflagen/quartalsauflagen

Der Niedergang der gedruckten Lokalzeitungen ist ein allgemeiner Trend und wird auch nicht gestoppt werden können. Print ist über kurz oder lang tot. Darum hat beispielsweise der englische Guardian schon vor vielen Jahren unter der Regie von Wolfgang Blau eine konsequente digitale Strategie entwickelt. Den Guardian kann man sich unter https://www.theguardian.com/international anschauen.

Die Digitalstrategie der Funke Mediengruppe scheint es zu sein, möglichst viele Artikel hinter einer Bezahlschranke zu verstecken und mit oft marktschreierischen Überschriften zu versehen, in der Hoffnung, dass Leser*innen verführt werden, die Artikel gegen Bezahlung zu lesen. Leider sind die Inhalte oft enttäuschend dürftig oder in anderen Medien, wie den Öffentlich Rechtlichen, zu lesen, die ich mit meinen Rundfunkgebühren schon bezahle. Was die Qualität angeht, möchte ich die Funkemedien auf keinen Fall mit WDR 5 oder dem Deutschlandradio Kultur eintauschen.

Es gibt inzwischen in vielen Lokalredaktionen in Deutschland Versuche, neue Wege zu gehen, um die Leser*innen qualifiziert zu informieren und an das Medium zu binden. Statt bei Facebook zusammengekratzte Krawall-Artikel a la Lokalverbot für Grüne, benötigen Lokalredaktionen Expertise, um sich langfristig gut recherchiert mit den Auswirkungen der Klimakrise auch im lokalen Umfeld zu beschäftigen: Dürre, Wassermanngel, Waldsterben, Skitourismus, Energie- und Verkehrswende…

Darüber hinaus entwickeln sich inzwischen viele Projekte, die nicht mehr viel mit dem traditionellen lokalen Verlagsjournalismus zu tun haben. Ein Beispiel in der Nähe wäre RUMS in Münster. Schaut euch mal deren Website und ihr Selbstverständnis an:

https://www.rums.ms/ueber-rums/

Es arbeiten dort sehr gute Leute an einem sehr interessanten Produkt. Ich mache an dieser Stelle einen Punkt, weil es draußen gewittert und die Blitze zucken. So ist der April. Gestern winterliche Kälte, heute ein Sommergewitter.

Die Stecker müssen raus. Bis bald.