Klimagesichter im Hallenberger Rathaus

Vorträge und Gespräche auf der Finissage des Klimajahres. Flucht vor Krieg, Hitze und brennenden Palmenwäldern

Anhand von sieben lebensgroßen Figuren und informativen Texttafeln erfuhren Besucher*innen, wie der Klimawandel in verschiedenen Regionen der Welt das Leben vor Ort beeinflusst. Die Menschen hinter den Figuren berichten über ihre Schicksale, ihre Sorgen, aber auch über ihre Hoffnungen. (fotos: zoom)

Die Ausstellung „Klimaflucht – die bewegenden Geschichten hinter dem Klimawandel“ wurde am vergangenen Dienstagnachmittag mit einer Finissage im Rathaus Hallenberg beendet. Die Exponate hatten einen Monat lang die Geschichten von Menschen erzählt, die aufgrund des Klimawandels ihre Heimat verlassen mussten, und gaben Einblick in die Ursachen und Folgen klimabedingter Migration. (Siehe auch hier im Blog). Im Mittelpunkt des Nachmittags stand der Vortrag der 2018 aus dem Irak geflüchteten Klimabotschafterin Yusri Mohammed mit Berichten und Bildern über ihr von Krieg und Krisen erschüttertes Heimatland.

„Klimagesichter im Hallenberger Rathaus“ weiterlesen

Umleitung: USA, Trump, rechtsextreme AfD, BTW25, Baku, Klimakrise, Schwuchtelschwund und mehr

Hütte im Wald oberhalb von Altenfeld im „Bleistift-Stil“. (foto: zoom)

USA und Trump: Der Kampf geht weiter – und wird existenziell … derrechterand

Unsocial Untruth: Elon Musk, Donald Trump und das unzensierte Leben … endoplast

Auf dem Weg zu gesichert rechtsextrem: Warum sich die AfD selbst hochstuft … endstationrechts

Weiter geht die wilde Fahrt: Trumpismus zur BTW25 … unkreativ

Klimakonferenz mit dünnen Ergebnissen, schmutzige Fernwärme, Klimaschutz-Pflichten von Staaten (Podcast): Der Minimalkonsens, der den Klimagipfel von Baku rettete, ist weit vom Notwendigen entfernt. Fernwärme wird immer noch meist aus Erdgas, Kohle oder Holz erzeugt. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag befindet über die Pflichten der Staaten in der Klimakrise … klimareporter

„grünes Öl“: … wurde mir klar, dass ein Großteil der entwickelten Pläne zum Umstieg auf Erneuerbare aufgegeben werden kann, wenn die CDUCSU die kommende Bundestagswahl gewönne. Das ist dann wirklich schlecht … robertsblog

Vom Licht der Aufklärung ins Dunkel der Desinformation: Seit 200 Jahren wissen wir, dass der Treibhauseffekt ein wichtiger Faktor für die Temperatur der Erde ist. Und trotzdem wählen die USA 2024 einen Präsidenten, der die zweifelsfrei belegten Fakten zum Klimawandel einfach leugnet. Und auch in Deutschland verleugnen oder verharmlosen viele Politiker die Klimakrise. Wie konnte das passieren? … klimalounge

„Kann die Demokratie das Internet überleben?“ Ein damals dystopischer – heute wohl leider eher hellsichtiger – Blick aus dem Jahr 2014 … misik

Schwuchtelschwund (Satire): Sie sehen ja gar nicht so unnormal aus, wobei das jetzt nicht heißt, dass Sie es nicht sind. Seien wir mal ehrlich, ich hätte jetzt auch nicht gedacht, dass Sie einer von denen sind, wenn man einen wie Sie so auf der Straße sehen würde … zynaesthesie

Larissa Reissner – 1924. Eine Reise durch die deutsche Republik: Ich bin bekanntlicher Weise ein großer Fan von historischen Reportagen und daher habe ich auch immer einen Blick auf interessante Neuerscheinungen … schmalenstroer

Was bringt das Netzwerk Bluesky? Um es gleich vorwegzunehmen: So richtig zufrieden bin ich mit dem sozialen Netzwerk Bluesky noch nicht. Die unsägliche Dreckschleuder X (ehemals Twitter) von Elon Musk habe ich vor einiger Zeit leichten Herzens verlassen … revierpassagen

Mächtige Lobby aus der Gas-, Öl- und Kohlebranche drückt dem Klimagipfel ihren Stempel auf

Deprimierendes Fazit der Verhandlungen in Baku/Aserbaidschan

Dargestellt ist mit Balken die Abweichung der Temperatur in den bisherigen Jahren im Vergleich zum vorindustriellen Klimamittel im Zeitraum 1881-1910 (rot = wärmer, blau = kälter). Die rote Fläche zeigt die Bandbreite der Klimaprojektionen für die nächsten Jahrzehnte bei einem weltweit ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen, die blaue Fläche bei konsequentem globalen Klimaschutz (Einhaltung der Pariser Klimaziele) (Grafik: © DWD) Siehe auch hier im Blog: UN-Klimakonferenz COP-29 in Baku

1.700 Lobbyisten aus der Gas-, Öl- und Kohleindustrie waren auf der 29. Klimakonferenz, welche diesmal in Baku in Aserbaidschan ausgetragen wurde, anwesend.

Dagegen hielten Bundeskanzler Scholz, der Franzose Macron, Noch-US-Präsident Biden, der brasilianische Regierungschef Lula da Silva und EU-Komissionspräsidentin Von der Leyen ihr Erscheinen offenbar nicht für erforderlich, obwohl die Lage so ernst ist wie nie zuvor.

Der Klimaforscher Mojib Latif, Seniorenprofessor am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, nannte es unter www.tagesschau.de vom 23.11. 24 absurd, wenn Klimakonferenzen in Staaten stattfinden, die von Öl oder Gas leben – so wie zuletzt in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder jetzt in Aserbaidschan. „Diese Staaten blockieren den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen, obwohl der dringend geboten ist.“

Seit fast 30 Jahren kommt die Weltgemeinschaft zu Klimakonferenzen zusammen. Der Wissenschaftler hält sie für ein „Spektakel“ ohne große Wirkung. Er zieht den Sinn der jährlichen UN-Klimakonferenzen grundsätzlich in Zweifel. „Wir haben 28 Konferenzen hinter uns, und die Emissionen sind explodiert. Die COP (Conference of the Parties) ist ein Spektakel, das dem Klima bisher nichts gebracht hat“, sagte er der Rheinischen Post. Gut sei nur, daß dort die Entwicklungsländer gehört werden und Technologiemessen entstehen.

Infolge des Klimawandels heute ein sehr seltener Anblick: Winterlicher Naturgarten in der Morgensonne (Foto: Doris Knoppik)

Besser als die jährlichen Mammutkonferenzen wäre es aus seiner Sicht, wenn die großen Verursacher klimaschädlicher Treibhausgase sich in kleinerem Format zusammensetzen und handeln. „China und die USA verursachen zusammen fast die Hälfte der globalen Emissionen, die G20-Staaten zusammen 80 Prozent“.

„Mächtige Lobby aus der Gas-, Öl- und Kohlebranche drückt dem Klimagipfel ihren Stempel auf“ weiterlesen

Vier Tage Blogpause

Winterberg an der Schnee- oder an der Schwurbelgrenze?

Am Samstagmorgen war der Weg zum Supermarkt stellenweise vereist. (foto: zoom)

Wenn die Tourist*innen kommen, mache ich einen großen Bogen um Winterberg.

Klimakrise? Aber nicht doch in Winterberg. Auf der Website der Wintersport-Arena lese ich:

„Wußtet Ihr schon ? […] …, dass wir noch Winter haben

Die Zahl der Wintersporttage in den Hochlagen des Rothaargebirges hat in den letzten 20 Jahren sogar etwas zugenommen – dazu beigetragen haben Winter, die sich im Vergleich zu früher nur wenig verändert haben.“

Quelle: https://www.wintersport-arena.de/alpin

Dazu hat sich Christian Neuhäuser, Betreiber der Website Wasser und Eis, die frei zugänglichen Daten der Wetterstation Kahler Asten genauer angeschaut. Das Ergebnis lässt sich hier nachlesen: Der winterliche Klimawandel im Sauerland

Er kommt zu dem Schluss:

„Die Winter im Sauerland sind schon warm, so warm, dass sie den Wintersport gefährden. Nicht ohne Grund haben die Betreiber der Skigebiete ihre Schneeanlagen immer weiter ausgebaut, mittlerweile auch Beschneiungstechnik angeschafft, die bei Plusgraden arbeitet […] Dazu sei gesagt, dass der Qualität des Wintersports, wie er derzeit in den wichtigen Sauerländer Skigebieten angeboten und nachgefragt wird, ohne Beschneiungstechnik gar nicht möglich wäre und es auch nie dauerhaft war.“

Esel und Kuh blicken von einer Hauswand lachend auf euch hinunter. (foto: zoom)

Hart an der Schwurbelgrenze argumentiert die Wintersport-Arena:

„Zudem ist es bei einem Teil der Wissenschaft höchst umstritten, ob es der Mensch mit seinem Wirken schafft, die weiterhin ablaufenden natürlichen Faktoren (Aktivität der Sonne, Veränderungen von Meeres-, und Luftströmungen etc.) so deutlich zu überlagern, wie es das IPCC in seinen Berichten aufzeigt.“

https://www.wetter-sauerland.de/infos/klima-und-klimawandel/klimawandel-im-sauerland

Die Autor*innen haben leider vergessen, zu erwähnen, welche Klimawissenschaftler*innen sich gegen die Mehrheit der Wissenschaft und die Erkenntnisse des IPCC stellen.

„[H]öchst umstritten“?

Belege? Fehlanzeige!

Die Hoffnung schmilzt zuletzt:

„Die durchaus unterschiedlichen Trends der Jahreszeiten im Sauerland können ein Indiz dafür sein, dass eine kontinuierliche Erwärmung in Zukunft eher nicht zu erwarten ist.“ (ebda)

Klimaflucht – die bewegenden Geschichten hinter dem Klimawandel

Ausstellung im Rathaus Hallenberg vom 4. November bis 6. Dezember 2024. Finissage am 3. Dezember ab 16 Uhr

A Woman affected by drought receives emergency aid in Dubuluk Woreda, Borena zone, Ethiopia. (Verteilung von Nothilfe an Hirtenfamilien in Borena im Juli 2022 durch die Schweizer Stiftung Menschen für Menschen. Die Familien wurden durch die aktuelle Dürre zu Klimaflüchtlingen.) (Foto: Wikimedia)

„Der Klimawandel hat ein Gesicht, genau genommen fast acht Milliarden Gesichter. Denn der Mensch ist sowohl Verursachender des Klimawandels als auch Leidtragender seiner weitreichenden Folgen. Schon jetzt gibt es viele Erfahrungen, Erlebnisse und Geschichten zum Umgang mit dem Klimawandel, die erzählt werden müssen.“

(Quelle: Deutsche Klimastiftung)

Die Ausstellung Klimaflucht im Hallenberger Rathaus erzählt die bewegenden Geschichten von Menschen, die aufgrund des Klimawandels ihre Heimat verlassen mussten. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in die Ursachen und Folgen von klimabedingter Migration.

Anhand von 12 lebensgroßen Figuren und informativen Texttafeln erfahren Besucher*innen, wie der Klimawandel in verschiedenen Regionen der Welt das Leben vor Ort beeinflusst. Die Menschen hinter den Figuren berichten über ihre Schicksale, ihre Sorgen, aber auch über ihre Hoffnungen.

Auf der Finissage am 3. Dezember ab 16 Uhr findet ein Fachvortrag der Deutschen Klima Stiftung Bremerhaven sowie ein interkultureller Austausch mit echten Klimagesichtern statt. Geflüchtete Menschen erzählen live von ihren Erfahrungen und freuen sich auf Fragen und Austausch.

Die Ausstellung KLIMAFLUCHT ist eine Veranstaltung im Rahmen des Hallenberger Klimajahres.

Dem Klima eine Stimme und eine Zukunft geben – Initiative „Winterberger KlimaZukunft“

Was hat eine Mücke im Schlafzimmer mit unserer Initiative zu tun? Die Antwort kommt noch, aber zunächst einmal ein Blick auf unsere Gruppe und unser Vorhaben.

Aktive der Klima-Initiative und Lokalpolitiker*innen bei der Ausstellung Dem Klima eine Stimme/Zukunft geben! (v.l.) Michael Beckmann (Bürgermeister), Walter Hoffmann (Seniorenbeirat), Barbara Wirsing-Kremser, Norbert Kremser, Brigitte Wollenschein, Dr. Ulf Jacobi, Uwe Kemper, Kim Peis (Klima-Managerin) (foto: zoom)


Was hat eine Mücke im Schlafzimmer mit unserer Initiative zu tun? Die Antwort kommt noch, aber zunächst einmal ein Blick auf unsere Gruppe und unser Vorhaben.

(Ein Gastbeitrag von Norbert Kremser, Winterberg)

Wie hat es mit uns angefangen?

Im September 2023 hatte der Seniorenbeirat der Stadt Winterberg zu einer Informationsveranstaltung „Generationenaufgabe: Klimakrise – Was können wir tun?“ eingeladen. Norbert Kremser aus Winterberg hielt ein Kurzreferat, in dem er konkrete Beispiele und kleine Impulse aufgezeigt hat, wie jede und jeder im Alltag etwas zum Schutz des Klimas beitragen kann. Nach der Veranstaltung hat sich spontan ein kleiner Kreis von Engagierten gefunden, die sich dann zur Initiative „Winterberger KlimaZukunft“ zusammengeschlossen haben. Seitdem trifft sich die Gruppe als Arbeitskreis des Seniorenbeirats an jedem zweiten Montag im Monat im Rathaus Winterberg. Mit dem Namen der Initiative wollen die Frauen und Männer zum Ausdruck bringen, dass sie die lokale Ebene – ja die Heimat – im Blick haben und ganz konkret etwas bewirken wollen.

Was haben wir bisher unternommen?

Bald nach der Gründung stand die Vorbereitung eines Standes beim Winterberger Stadterlebnis Anfang Mai 2024 an. Dort konnte sich die Initiative erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Großen Anklang hat die Baumscheibenaktion für Kinder und Erwachsene gefunden: „Bäume pflanzen“, „ich hole meine Brötchen mit dem Fahrrad“, „Müll in den Mülleimer werfen anstatt in die Natur“ waren einige der zahlreichen Beiträge. Daneben haben wir auf das große Problem einfach weggeworfener Zigarettenkippen hingewiesen. Wie aber lässt sich das hochgiftige und auch „eklige Zeug“ sachgerecht entsorgen? Angeregt durch eine Aktion der Klimagruppe Arnsberg fertigen wir aus gebrauchten Tetra-Packs sogenannte Kippenkästen an und hoffen, dass diese auch genutzt werden.

Ein weiteres Projekt, dass ein Mitglied unserer Gruppe intensiv verfolgt hat, ist der Zustand von Fahrradwegen in unserem Stadtgebiet. Der Umstieg vom Auto aufs Fahrrad wird nur da – wo überhaupt möglich – gelingen, wenn Fahrradwege in einem guten Zustand sind.

Im November 2024 können wir (siehe Bild oben) in der hiesigen Volksbank drei Wochen lang eine Ausstellung zum Thema „Klima“ präsentieren. Hier wiederum haben die KlimaWandelSteine schon in der Vorbereitung ihre Wirkung gehabt. Kinder der OGS und der vierten Klasse der Grundschule Winterberg haben sich an dieser Malaktion der Steine beteiligt. Mit großem Eifer waren sie dabei und konnten im Gespräch schon vieles benennen, was zu Hause an kleinen Schritten getan wird. Ebenso haben sich Bewohnerinnen und Bewohner des Josef-und-Herta-Menke-Hauses in Silbach beteiligt und wahre Kunstwerke zustande gebracht. Damit und mit der Ausstellung haben wir eines unserer Hauptziele verfolgt: das Bewusstsein in der Winterberger Bevölkerung zu wecken, zu bilden, wachzuhalten und zu steigern für das Thema „Klimakrise“.

Was motiviert uns?

Beispielsweise der Artikel „Erderwärmung und Klimawandel“ von Dr. Werner Herold in der Zeitschrift „Sauerland“ (Heft 1/März 2020). Er war ein weiterer Anstoß, sich mit dem Thema intensiver auseinander zu setzen. Dann die inzwischen täglichen Beiträge in den Medien zu dem Themenfeld, die geradezu danach rufen, auch noch im Alter aktiv zu werden. Und schließlich auch das Wissen darum, dass Nichtstun die allerschlechteste Alternative ist. Nein, wir wollen nicht die Welt retten, und unserer Beitrag wird auch nicht die gravierenden Folgen der Klimakrise verhindern. Wir wollen aber das uns Mögliche unternehmen nach dem Motto „Wir machen den ersten Schritt“.

Ach ja, da war ja noch die Mücke.

»Wenn Du glaubst, dass Du zu klein bist, um etwas zu bewirken, hattest Du noch nie eine Mücke im Schlafzimmer.« Dieses Zitat des Dalai Lama ermuntert uns, im Kleinen aktiv zu sein und auf eine entsprechende Wirkung zu hoffen.

Dem Klima eine Stimme/Zukunft geben

Ausstellung in der Volksbank Winterberg vom 11. – 29. November 2024

Klein und fein; die Ausstellung in den Geschäftsräumen der Volksbank Winterberg (foto: zoom)

Die Initiative „Winterberger KlimaZukunft“ geht ab Montag mit einer Ausstellung in der Volksbank Winterberg zum Thema Klimawandel an die Öffentlichkeit.

Das Motto der Präsentation lautet Dem Klima eine Stimme/Zukunft geben. Die Initiative hat einen bunten Strauß an Informationen und Materialien (Broschüren, Kühlschrank-Thermometer, KlimaWandelSteine, Taschen-Aschenbecher, Spielmaterial u. a.) zusammengestellt.

Neben den gesellschaftlichen Klimathemen steht insbesondere das individuelle Handeln im Vordergrund.

(Fotocollage: Norbert Kremser, Winterberg)

Die Initiative ist ein Arbeitskreis im Seniorenbeirat der Stadt Winterberg. Die Kontaktadresse lautet: klimafuture@web.de

Das nächste Treffen findet am Montag, dem 11. November, von 16 bis 18 Uhr im Rathaus Winterberg statt.

Das wäre erledigt

Links schwebt das letzte Rotorblatt kurz unterhalb der Nabe.(foto: zoom)

Unsere Nachbarschaft hat einen Logenplatz. Wir können den Aufbau der Windenergieanlagen auf dem Olsberger Mannstein mit freiem Blick beobachten. Man darf sich allerdings von der Perspektive und Größe nicht täuschen lassen. Die Windräder stehen weit voneinander entfernt in einer Reihe auf dem Höhenzug, wirken aber von unserem Standpunkt wie zu einem Haufen zusammengeschoben.

Heute hat der Kran die drei verbleibenden Rotorblätter nacheinander an der letzten fertigzustellenden Windenergieanlage (WEA) waagerecht bis zur Kopplungsstelle an der Rotornabe hochgehoben. Das letzte Blatt wurde um Viertel nach vier mit der WEA verbunden.

Passt! (foto: zoom)

Damit habe ich vom allerersten Fundament bis zur letzten Windmühle den Aufbau des Windparks Mannstein mal aus der Nähe, aber meist aus der Ferne mitverfolgt.

November 2023: Hier wird der Turm der WEA aufgesetzt. Das Beton-Fundament ist unter dem runden Schotterhügel. (archivfoto: zoom)

Als Kind durfte ich aus meinem Zimmer auf Zechentürme, Hüttenwerke und Schlackehalden schauen. Damals haben wir noch nicht über den Zusammenhang der Verbrennung von Kohle und anderer fossiler Energieträger mit der Erhitzung der Erdatmosphäre nachgedacht. Kohlewirtschaft bedeutete Smog und Ruß, Staublungen für die Bergleute sowie ab und zu ein Bergwerksunglück, aber im Winter auch ein warmer Ofen und eine faszinierende Welt unter Tage.

Zeche Lohberg
Zeche Lohberg – Förderturm (archivfoto: zoom)

Lange Zeit habe ich den Klimawandel für dummes Gerede gehalten, solange bis ich mich eines Tages gründlicher über den Treibhauseffekt informieren musste und der Wissenschaft nicht mehr aus dem Weg gehen konnte.

Ein guter Einstieg für immer noch Zweifler*innen ist vielleicht ein Artikel in National Geographic von 2021: 26 harte Fakten zum Klimawandel und vier, die Hoffnung machen.

Wem das noch nicht reicht, kann sich auf den verständlich geschriebenen Websites Klimafakten bzw. Klimareporter informieren oder bei den Vereinten Nationen: Was ist Klimawandel?

Ich habe mir gerade den populär-wissenschaftlichen Spiegel-Bestseller von Sven Plöger, Zieht euch warm an, es wird noch heißer, gekauft und mir aus der Bibliothek Christian Stöcker, Männer, die die Welt verbrennen, ausgeliehen.

Die Möglichkeiten, sich solide zu informieren sind zahlreich, aber wer es bislang nicht geschafft hat, sollte zumindest beginnen. Die Zeit drängt und nein, Telegram ist kein vertrauenswürdiges Institut. Aber eigentlich wisst ihr das selber.



Das Deutschlandwetter im Sommer 2023

Seit 27 Jahren war jeder Sommer in Deutschland zu warm

Sommer und Sonnenblumen. (archivfoto: zoom)

Offenbach, 30. August 2023 – Die Temperatur des Sommers 2023 liegt in Deutschland deutlich über dem vieljährigen Mittel. „Seit nun 27 Jahren werden in Deutschland zu warme Sommer gemessen. Wieder können wir den Klimawandel live erleben,“ kommentiert Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die aktuelle Sommerbilanz des nationalen Wetterdienstes.

(Pressemitteilung DWD)

Einem außerordentlich sonnenverwöhnten Juni folgte ein Juli mit extremen Hitzepeaks und ein frühherbstlicher Auftakt im August. Begleitet wurde der Witterungsverlauf von zunehmenden Niederschlägen und einer leicht überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Von tropischer Hitze und frühherbstlicher Frische – Sommer mit großen Schwankungen
Das Temperaturmittel lag im Sommer 2023 mit 18,6 Grad Celsius (°C) um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,3 °C) – der 27. zu warme Sommer in Folge. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (17,6 °C) betrug die Abweichung 1,0 Grad. Nach dem am 3.6. in Sohland an der Spree mit -0,7 °C der bundesweite Sommer-Tiefstwert ermittelt wurde, herrschte im weiteren Juniverlauf im Südwesten des Landes eine außergewöhnlich warme Witterung. Im Juli gesellten sich extreme Hitzepeaks hinzu, die am 15.7. bei 38,8 °C in Möhrendorf-Kleinseebach (Bayern) gipfelten. Daraufhin gab uns die erste Augustdekade einen Vorgeschmack auf den Herbst. Mitte August drehte das Thermostat wieder auf und in feuchter Luft wurde die Wärme zu einer großen Bürde. Mit Abschluss des Sommers kehrte die von Vielen ersehnte Abkühlung zurück.

Nasser Juli und August verschafften dem Sommer ein Niederschlagsplus
Im Sommer 2023 fiel mit rund 270 Litern pro Quadratmeter (l/m²) ein gutes Zehntel mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (239 l/m²). Das Mittel der Periode 1991 bis 2020 liegt bei 241 l/m². Im Laufe des Sommers gab es Niederschläge im ganzen Land. Sie erreichten ihr Maximum im August. Es kam zu teils heftigen Starkregen- und Hagelgewittern, zum Sommerfinale aber auch zu Dauerregen mit steigender Hochwassergefahr im Südosten. Direkt an den Alpen wurden im Laufe der drei Monate bis zu 600 l/m² gemessen. Im Fichtelgebirge (Station Bad Berneck) wurde während eines Unwetters am 22.6. mit 120,7 l/m² der höchste Tagesniederschlag erfasst. Vergleichbare Mengen fielen während der Sommermonate örtlich im Oberrheinischen Tiefland und im Nordosten.

Heiterer Sommer mit dem zweitsonnigsten Juni seit Messbeginn
Mit 720 Stunden übertraf der Sonnenschein ihr Soll von 614 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um etwa 17 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (654 Stunden) betrug das Plus rund 10 Prozent. Aufsehen erregte vor allem der Juni als Zweitsonnigster seit Messbeginn. Am meisten schien die Sonne mit über 800 Stunden im Alpenvorland und an der Grenze zur Schweiz.

Das Wetter in den Bundesländern im Sommer 2023
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Nordrhein-Westfalen: Als Sommerauftakt verkündete NRW den zweitwärmsten und sonnigsten Juni. In den darauffolgenden Monaten Juli und August fielen reichlich Niederschläge, die das Gesamtvolumen des Sommers auf knapp 320 l/m² (240 l/m²) hoben. Die Sonne schien 670 Stunden (554 Stunden). Damit war NRW im Ländervergleich die schattigste Region der Republik. Die Sommertemperatur lag bei durchschnittlich 18,4 °C (16,3 °C).

„Das Deutschlandwetter im Sommer 2023“ weiterlesen

Umleitung: Rechte Esoterik, Goldhandel und Verschwörungsmythen, CDU am Boden, Solidarität in der Corona-Ära, Versammlungsgesetz NRW, Kultur in Krisenzeiten und mehr.

Auf dem Vulkanpfad bei Welleringhausen (foto: zoom)

Rechte Esoterik: Heilpraktikerin in der Drahtzieher-Rolle … blicknachrechts

Zwischen Goldhandel und Verschwörungsmythen: Am dritten Septemberwochenende 2021 fand in Wiesbaden der »SOLIT Go for Gold-Wertekongress« statt. Eine Werbeveranstaltung für Edelmetalle, bei der die Klaviatur der Manipulation und Demokratiehetze professionell gespielt wurde … derrechterand

Union: Der Lack ist ab. Die Union liegt am Boden. Sie verlor bei der Bundestagswahl ihren Vorrang. Sie ist zerstritten. Beide Parteichefs sind diskreditiert. Die CSU ist inhaltlich verdorrt … postvonhorn

Was heißt Solidarität in der Corona-Ära? Auch mehr Patienten ohne COVID werden wegen Überlastung der Krankenhäuser sterben … scilogs

Zeitzünder (Satire): Heute ist es wieder so weit: die Zeit in der EU wird auf die Mitteleuropäische Normalzeit umgestellt. Nachgewiesen sind statt Energieeinsparungen ein enormer Mehrverbrauch, gesundheitliche Schäden bei Menschen, Nachteile für Nutztiere und damit verbundene Probleme für die Landwirtschaft wie auch für andere Wirtschaftszweige … zynaesthesie

3000 (Polizei)/7000 (Veranstalter) haben am Samstag in Köln gegen das Versammlungsgesetzgesetz protestiert. (foto: zoom)

Versammlungsgesetz NRW: Tausende protestieren in Köln gegen Einschränkungen des Demonstrationsrechts … netzpolitik

Erinnerung und Mahnmal: die jüdischen Friedhöfe in Dortmund-Aplerbeck … nordstadtblogger

Der Benzinpreis als Symbol des Politikversagens: Es ist dringend geboten, die Verkehrswende zum Prio 1 – Thema zu machen. Verkehr muss nachhaltiger, vernetzter, elektrischer werden. Da beißt die Maus keinen Faden ab … unkreativ

Zum 100-jährigen Bestehen: Museum Folkwang lockt 2022 mit Impressionisten – und anderen Highlights … revierpassagen

„Kultur ist in Krisenzeiten wichtig“: 43.000 Menschen kamen in der Saison bisher ins Freilichtmuseum Hagen … doppelwacholder

Schlechte Bilanz beim Klimaschutzkonzept im HSK: Bereits im Jahr 2013 wurde vom Kreistag des HSK ein “Integriertes Klimaschutzkonzept” beschlossen. Dazu gehört ein Maßnahmenkatalog, der aus insgesamt 84 Punkten besteht … sbl