Gut, dass Winterberg keine Windkraftanlagen hat, sondern lediglich diese niedlichen Umgestaltungen im Skigebiet. Windräder sind hässlich, Wellblechtunnel eine Zierde.
Gut, dass Winterberg nicht vom Klimawandel betroffen ist, sondern lediglich der Rest der Welt.
Ich weiß nicht, ob ich lang genug leben werde, um das Skigebiet Winterberg in Schlamm und Rost versinken zu sehen. Die Skiliftbesitzer wird es nicht interessieren, denn sie werden ihre Gewinne gestern, heute und morgen gemacht haben, bevor die rostigen Kabel über den insolventen Anlagen baumeln.
Kaum aus dem Urlaub zurück, umschwirren mich neue Erzählungen: „Die Winterberger buddeln wieder“, lautete eine Nachricht. Irgendein Tunnel, der die Skifahrer*innen über die Altastenberger Straße bringe.
Ich war gerade 1200 Meter im Freibad Siedlinghausen geschwommen und schleckte eine neue Eissorte, die der Kiosk seit kurzem anbietet.
Trotz ausführlicher Beschreibungen konnte ich mir die Konstruktion nicht vorstellen – eine Schwäche -, und so habe ich mich vor Ort begeben.
Der blaue Tropfen zeigt den Ort der Baustelle und gleichzeitig der neuen Skistation 11. Dort habe ich mit ein paar Menschen gesprochen, die sich auskannten und habe jetzt ein Bild:
Auf das Stück der Straße vor dem Skihang wird eine Röhre gesetzt. Das wird dann der Tunnel für die Autos. Die Skifahrer*innen fahren in Zukunft über den Tunnel hinweg, um zur neuen Liftstation auf der Baustellenseite zu gelangen. Die alte Station 11 wird überflüssig.
Statt des alten Schleppliftes wird ein Sessellift gebaut. Vorteil: unter einem Sessellift muss nicht künstlich beschneit werden.
Die Autofahrer*innen könnten direkt vom Parkplatz zum Skilift gelangen und müssten nicht, wie bisher, zu Fuß die Straße überqueren, um die Station 11 zu erreichen.
Soweit die unmittelbaren Planungen. Mit dem Nordhang am Kahlen Asten werde die neue Station nicht direkt verbunden: „Die paar Meter kann man auch laufen.“
Die Perspektive sei es, die Verbindung zur Postwiese in Neuastenberg herzustellen.
Ich habe dann noch gefragt, warum ein Tunnel für die Autos und nicht eine Brücke für die Skifahrer*innen wie zwischen Schneewittchenlift und Kappe gebaut werde.
„Brücken sind inzwischen zu teuer geworden“, lautete die Antwort. Egal wie herum, ob Tunnel oder Brücke, „die Winterberger buddeln wieder“ und erweitern ihr Skiliftkarussell.
Auf der Pistenkarte ist der Skilift Nr. 11 schon über die Straße gewandert.
Eine letzte Frage kommt mir gerade in den Sinn, während ich das erste Bild oben betrachte:
Was passiert mit dem Radfahrer? Wird er im Tunnel, neben dem Tunnel oder gar nicht mehr fahren?
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