Windenergie in Winterberg: Wie argumentieren Rat und Bürgermeister?

Stellungnahme zum Planentwurf Region Arnsberg/Abschnitt Soest und Hochsauerlandkreis

Zitat: „Der Urlauber, der ins Sauerland kommt, sucht Erholung und Entspannung sowie eine intakte Natur und Landschaft mit eindrucksvollen Aussichten. Um dieses Urlaubsgefühl zu erzielen, dürfen die bestehenden intakten Landschaftsräume nicht durch Windkraftanlagen zerstört werden.“ Blick am 27. August vom Radweg Winterberg – Züschen auf eine zerstörte Waldfläche (foto: zoom)

Aus der Stellungnahme des Bürgermeisters und des Rats der Stadt Winterberg zur Festlegung von Windenergiebereichen im Hochsauerland und damit auch in Winterberg lassen sich die Argumentationslinien unserer Stadt erkennen.

Ich finde sie nicht sehr überzeugend, aber lest erst einmal selbst. Das Dokument ist im Bürgerinformationssystem der Stadt Winterberg als Vorlage 094/2024 zu finden, Ratssitzung 27. Juni 2024, Tagesordnungspunkt 5.6. Abstimmungsergebnis: Einstimmig, 1 Enthaltung(en)

—— Beginn des Textes —–

1. Entwicklung des Gewerbestandortes Winterberg

    Es ist enttäuschend, wenn uns die aus unserer Sicht dringend benötigten zusätzlichen gewerblichen Bauflächen nicht zugestanden werden, während Windenergieanlagen, die aufgrund der Anzahl und Dimensionierung den Charakter von Industrieanlagen aufweisen, in erheblichem Umfang im Stadtgebiet entstehen sollen.

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    Blick auf Winterberg und die Kappe – eine ungeordnete Meditation über Landschaftsverbrauch ohne Windräder

    Vom neuen Radweg unterhalb des Kahlen Asten fotografiert: links der Campingplatz am Rauhen Busch, zentral hinten Winterberg und rechts von der Mitte die sogenannte Kappe (foto: zoom)

    Vor ein paar Tagen bin ich vom Kahlen Asten hinunter zum neuen Radweg hinuntergeradelt. Richtung Nordhang-Jause hat man einen weiten Blick über Winterberg.

    Der zerrupfte Hügel rechts von der Mitte ist die sogenannte Kappe. Dieser Berg wurde mit allerlei „Spielgeräten“ bebaut und ist allein hässlicher als 1000 Windräder im Land der 1000 Berge.

    Dort findet man den Bikepark, eine Fly-Line, die Bobbahn, eine schwarze Piste samt Liftanlage, die auch für den Bikepark genutzt wird, eine Sommerrodelbahn, die Gaststätte Bobhaus, viele Parkplätze, eine Straße auf den Gipfel und eine Panoramabrücke.

    Ab und zu landen dort oben auch Rettungshubschrauber, um die Verletzten aus dem Bikepark zu den großen Krankenhäusern der weiteren Umgebung (Kassel, Dortmund, Siegen) abzutransportieren [1].

    Da mit den meisten Installationen Geld verdient wird, stört es auch niemanden, dass für die Umgestaltung des Berges beispielsweise eine Bergwiese mit seltenen Flachbärlappen verschwinden mussten [2]. Die Schönheit liegt halt stets im Auge der Betrachtenden.

    Um die Winterberger Naturlandschaft zu zerstören, hat es lediglich der Freizeitindustrie, des Sturms Kyrill und des Klimawandels mit dem Borkenkäfer im Gepäck bedurft. Nicht zu vergessen die Steinbrüche (Silbach, Hildfeld) mit ihrem Landschaftsverbrauch, samt der Straßen die den Strom von Touristen in den Tourismusort in der Nähe der Ruhrquelle bringen.

    Wer über Feinstaub und Lärm meditieren will, stelle sich tagsüber an die B 480 in Niedersfeld. Ein schier endlos scheinender Strom von LKW passiert diesen Ortsteil auf dem Weg von Olsberg Richtung Winterberg-Kernstadt und Hallenberg, von Nord nach Süd und umgekehrt.

    Wie soll es mit Winterberg weitergehen, wenn der Klimawandel den Skitourismus zerstört haben wird? Was sind die Konzepte? Industrialisierung oder sanfter Tourismus? Oder was?

    ——–

    [1] Die Polizeimeldungen der schweren Unfälle im Winterberger Bike-Park im August 2024:

    16-Jähriger bei Fahrradunfall schwer verletzt

    15-jähriger Mountainbiker schwer verletzt

    Radfahrer stürzen im Bikepark


    [2] Richard Götte, Flora im östlichen Sauerland, zweite aktualisierte und überarbeitete Ausgabe, Marsberg 2022, hier insbesondere die Bilder S. 40/41, Belastung und Verbrauch der Landschaft durch Freizeitnutzung

    Winterberger Fahrradfahrer bei Verkehrsunfall schwer verletzt

    Sögtrop ist ein kleiner Ort in der Nähe von Kirchrarbach. Link zu Karte (Kartenausschnitt: zoom)

    Am Mittwoch kam es in Schmallenberg zu einem schweren Verkehrsunfall.

    (Pressemitteilung Polizei HSK)

    Ein 56jähriger Mann aus Winterberg befuhr gegen 17:40 Uhr mit seinem Fahrrad eine abschüssige Straße in Sögtrop. Zeitgleich bog ein 29jähriger Mann aus Schmallenberg, der mit einem Pkw aus einer Querstraße kam, auf die Fahrbahn des Radfahrers. Es kam zur Kollision, bei welcher der Fahrradfahrer schwer verletzt wurde. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.

    Gründung des kommunalen Unternehmens „Erneuerbare Energien Hochsauerlandkreis GmbH (EEH)“ und Beteiligung der Stadt Winterberg an der EEH

    Der Mannstein heute Morgen. Entgegen aller Falschmeldungen geht von Windrädern kein gesundheitsgefährdender Infraschall aus. Siehe dazu den untenstehenden Beitrag, insbesondere den vorletzten Abschnitt: Einige Fakten zu WEA-Infraschall (foto: zoom)

    Vor ein paar Tagen lag in den Briefkästen Winterberger Bürgerinnen und Bürger ein Hochglanz-DIN-A-5 Faltblatt des Verein Vernunftkraft, der sich vehement gegen den Ausbau der Windenergie ausspricht und die Atomenergie als Teil einer Lösung präsentiert.

    Das Papier selbst ist ein Sammelsurium von Zahlen ohne Einordnung, Halbwahrheiten und längst wissenschaftlich widerlegten Falschbehauptungen ohne nachprüfbare Quellen, dazu in einer hochemotionalisierenden Sprache abgefasst. Auch die längst widerlegte Mär von der gesundheitschädlichen Wirkung des von WEA erzeugten Infraschalls wird wieder angeführt (dazu siehe unten: „Einige Fakten zu WEA-Infraschall“).

    Der Physiker Professor Martin Hundhausen (FA-Universität Erlangen), seit zwei Jahrzehnten an seinem Heimatort für die Energiewende engagiert und bei der Aufdeckung eines Rechenfehlers – Infraschall von Windrädern Wie zwei Wissenschaftler einen kapitalen Fehler entdeckten – beteiligt: „Es ist sehr offensichtlich, dass Infraschall vollkommen harmlos ist. Das gilt erst recht für die sehr niedrigen Schall-Intensitäten, die durch Windenergieanlagen emittiert werden. In jedem Auto ist der Infraschall um Größenordnungen stärker und selbst das ist unschädlich. Tatsächlich können aber Menschen krank werden, weil sie glauben, dass der Infraschall von Windenergieanlagen schädlich sei. Das ist der so genannte Nocebo-Effekt. Es ist unverantwortlich, den Menschen Angst zu machen, nur um den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien zu verhindern.“

    Der wahrscheinliche Grund der verstärkten Anti-Windenergie Lobbyaktivität? Der Rat der Stadt Winterberg will am nächsten Donnerstag die Beteiligung an der zu gründenden Gesellschaft „Erneuerbare Energien Hochsauerlandkreis Gesellschaft mit beschränkter Haftung -EEH GmbH-“ beschließen. [1]

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    Wirtschafts- und Radweg zwischen Silbach und Winterberg/Golfplatz instand gesetzt

    Auf der Radroute zwischen Silbach und Winterberg (foto: zoom)

    Der Fahrweg, auf dem ein Teil der Radroute zwischen Silbach und Winterberg verläuft, ist endlich instand gesetzt. Wegen groben Schotters, vieler Schlaglöcher und tiefer Furchen war ich ihn schon lange nicht mehr entlang geradelt.

    Da ich heute keine Lust auf den Verkehr und den kaputten Asphalt der Alternativstrecke über das Große Bildchen und Alstastenberg hatte, habe ich dem Weg eine Chance gegeben und war positiv überrascht.

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    Die Winterberger Ortsteile im Winter – je 1 aus 12

    Jetzt, da es Sommer ist, habe ich mir alle Bilder meiner Winterspaziergänge vom November 2023 bis zum Januar 2024 durch Winterberg und seine Ortsteile angeschaut und jeweils ein Bild aus den 12 Fotos pro Ortsteil spontan ausgesucht.

    Die Kernstadt ist mit zwei Bildern vertreten, einmal das obere Bild und ein weiteres Mal irgendwo unter den 15 folgenden Fotografien.

    Sämtliche Beiträge zu allen Ortsteilen findet man in der Kategorie 1235Winterberg. Ich habe keine weiteren Erläuterungen dazu geschrieben. Ein bisschen Raten muss sein, auch wenn das Schummeln recht leicht ist. Wie? Das ist ebenfalls eine einfache Übung.

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    Das Schweigen der Lenker – mein Abschied vom diesjährigen Stadtradeln

    Auf der Höhe bei Wasserfall (foto: zoom)

    Die dreiwöchige Aktion Stadtradeln geht mit dem heutigen Freitag im Hochsauerland und damit auch für die Kommune Winterberg zu Ende.

    Auf der Website des bundesweiten Wettbewerbs heißt es:

    Damit noch mehr Menschen dauerhaft vom Auto aufs Rad umsteigen, braucht es eine Radinfrastruktur, auf der sie schnell und sicher ans Ziel kommen.

    https://www.stadtradeln.de/darum-geht-es

    Auch dieses Jahr habe ich wieder viele Kilometer beim Stadtradeln zurückgelegt, mit dem Ziel, „alle mir bekannten und sympathischen Radtouren im hohen Hochsauerland neu zu sehen„.

    Meine persönliche Auswertung:

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    Muttertag oder die Winterberger so: The Mother

    Graffito: Ein Herz mit rotem Rand auf einer kahlen Mauer. Die rote Farbe verläuft nach unten, Darin eine schwarze unregelmäßige Fläche. Mit weißer Schrift darauf der Schriftzug Mama! weiß unterstrichen.
    Symbol-Graffito zum sogenannten Muttertag. (foto: zoom)

    Nachdem die Betreiber des Winterberger Bikeparks eine Skisaison lang auf der Couch von Sigmund Freud ihren Ödipus-Komplex bearbeitet hatten, nannten sie ihre Downhill-Anlage voller Inbrunst The Mother.

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    Winterberg: Förderung von privaten Holzöfen?

    Gestern hat der Rat der Stadt Winterberg getagt. Die Tagesordnung war lang, aber der TOP 6.11 ist mir im Ratsinformationssystem ins Auge gefallen: „Förderung von privaten Holzöfen, hier: Beratung und Beschlussfassung über die Förderrichtlinie“.

    In der Beschlussvorlage heißt es u.a.:

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