
In vielen Städten, wie auch am Sonntag in Winterberg, finden weitere Demonstrationen gegen rechts statt. Im Interview mit dem NDR-Magazin buten un binnen hat Protestforscher Sebastian Haunss erklärt, dass sich die Kundgebungen schlecht für die AfD und andere rechtsradikale Parteien auswirken.
Quelle: https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/protestforschung-demos-afd-cdu-bremen-100.html
Sebastian Haunss: „Es gibt eine ganze Reihe von Untersuchungen, die der Frage nachgegangen sind: Wie haben sich welche Proteste gegen rechts oder für Migration an der Wahlurne ausgewirkt? Das eindeutige Ergebnis dieser Studien für Deutschland, Frankreich, Italien und für Griechenland ist, dass diese Proteste einen Effekt haben. Die Demonstrationen haben den Stimmenanteil der radikal rechten Parteien reduziert.“
Der Protestforscher weist auf die Beobachtung hin, dass der Effekt zu allererst lokal sei. In den Orten, in denen protestiert wurde, so Haunss, sei der Stimmenanteil der extrem rechten Parteien zurückgegangen oder zumindest weniger stark gestiegen als in anderen Teilen des Landes.

Langfristig gesehen handele es sich bereits um den dritten Berg einer Protestwelle, die im vorigen Frühjahr begonnen habe. Sebastian Hauss ist sich ziemlich sicher, dass die Proteste weitergehen werden: „Dadurch sehen die Demonstranten, dass sie nicht alleinstehen, dass es viele andere gibt, die die gleichen Bauchschmerzen oder Bedenken gegen den Rechtstrend teilen. Das wird sich positiv auf die Mobilisierung der Menschen zu weiteren Demos gegen rechts und für Migration auswirken.“