Im Zusammenhang mit den Demonstrationen gegen den AfD-Bundesparteitag am 11.01.2025 in Riesa berichten, so die Sauerländer Bürgerliste (SBL), viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer von extremer Polizeigewalt gegen Demonstranten. Ein Abgeordneter des sächsischen Landtags, der als sog. Parlamentarischer Beobachter vor Ort war, wurde bewusstlos geschlagen. Weitere Videos zeigten, wie Polizeibeamte Hunde dazu drängen wollten, Demonstranten zu beißen. [1]
Im Zusammenhang mit der Migrationspolitik werden von einigen Parteien in Deutschland aktuell noch mehr Rechte für den Polizeiapparat gefordert.
Dass bereits das aktuelle NRW-Polizeigesetz teilweise nicht mit der Verfassung vereinbar ist, belegt ein am 03.01.2025 veröffentlichtes Urteil des Bundesverfassungsgerichts. In der Pressemitteilung der Karlsruher Richter heisst es u.a.:
Das fossile Lobby-Netzwerk gegen die Energiewende sowie rechte Legenden im Schulunterricht
Ihr braucht euch heute lediglich zwei verlinkte Artikel anzusehen und möglichst auch zu lesen. Der Beitrag von Aline Papst in den Saarbrücker Heften informiert sehr ausführlich über das Lobby-Netzwerk der Windkraft-Gegner*innen. In den allgemeinen Teilen kann man getrost „Saarland“ durch „Sauerland“ ersetzen.
Der Hinweis des von mir sehr geschätzten Jens-Christian Wagner (siehe auch hier und hier im Blog) an Schulaufsichten, Kollegien und Elternschaften sollten sich die im Bildungssystem Verantwortlichen zu Herzen nehmen.
Windkraft, einfach Nein? – Von Abrissbirnen und Vogelflüsterern im Saarland: Im Saarland formiert sich erneut Widerstand gegen Windräder. Was auf den ersten Blick wie normaler Bürgerprotest wirkt, ist in Wirklichkeit gesteuert durch ein gigantisches Lobby-Netzwerk, das die Energiewende verhindern will, Lügen über den Klimawandel verbreitet – und sogar schon die saarländische Politik beeinflusste … saarbrückerhefte
Entlarvt rechte Legenden! Um sich mit Schülern über Fake-History streiten zu können, müssen Lehrkräfte besser geschult werden … zeitonline
Den zweiten Abschnitt des Stadtwanderwegs KS-Mitte bin ich am 27. November letzten Jahres zu allererst gegangen, weil ich an diesem Morgen eine Verabredung am Bebelplatz hatte. Da passte es, den Vorderen Westen dem Stadtteil Wehlheiden (Abschnitt I) vorzuziehen.
Abschnitt I, den ich als zweites am 14. Dezember 2024 absolviert habe, ist in diesem Beitrag beschrieben.
Auch der zweite Teil des Wanderwegs startet am Bahnhof Wilhelmshöhe. Von dort geht es, grob skizziert, zum Sozialgericht, Aschrottpark, Goetheanlage, Stadthalle, Stadthallengarten, Tannenwäldchen, Bebelplatz und anschließend hin und her entlang der Achse Friedrich-Ebert-Straße. Bei meinem letzten Touch-Down an der „Fritze“, kurz vor dem Platz der 11 Frauen, endete dieser sehr abwechslungsreiche Abschnitt.
Hier der Link zur offiziellen KS-Mitte-Website. Dort gibt es auch den GPX-Track zum Downloaden.
Aufgrund neuer Rekorde bei Erneuerbaren und einem historischen Tief bei der Kohleverstromung gingen die Treibhausgasemissionen in Deutschland 2024 deutlich zurück. Damit hält die Bundesrepublik das nationale Jahresklimaziel ein, verfehlt zugleich aber die EU-Klimavorgaben aufgrund fehlender Fortschritte in den Bereichen Gebäude und Verkehr. Um die positive Dynamik des Stromsektors auf die Nachfragesektoren zu übertragen, sind Investitionsanreize für klimaneutrale Technologien und die Absicherung attraktiver Strompreise essenziell.
(Pressemitteilung Agora Energiewende)
Deutschlands Treibhausgasemissionen sind 2024 deutlich gesunken – sie gingen um 18 Millionen Tonnen bzw. 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 656 Millionen Tonnen CO2* zurück. Damit fielen die Emissionen zum dritten Mal in Folge und erreichten einen historischen Tiefstand, auch wenn sich der Rückgang im Vergleich zum letzten Jahr stark verlangsamte. Dies zeigen vorläufige Berechnungen von Agora Energiewende, die der Thinktank in seiner Bilanz des Energiejahres 2024 vorgelegt hat. Somit wird das Jahresziel nach dem neuen Klimaschutzgesetz um 36 Millionen Tonnen CO2 übererfüllt. Aufgrund mangelnder Minderung bei Gebäuden und Verkehr verfehlte die Bundesrepublik jedoch die europäisch vereinbarten Klimaziele im Rahmen der sogenannten Effort Sharing Regulation (ESR) um schätzungsweise 12 Millionen Tonnen CO2. Im Vergleich zum Referenzjahr 1990 gingen die deutschen Treibhausgasemissionen 2024 insgesamt um 48 Prozent zurück.
Nachdem ich mich um die Jahreswende mit einem fiesen Virus infiziert hatte, bin ich heute, viele Schnupftücher, Hustenanfälle und einige Ibuflam 600 später, in die Siegphase meines Immunsystems eingetreten. Toi, toi, toi, es hat sich keine bakterielle Infektion obendrauf gesetzt.
Die Männergrippe sollte damit erledigt sein.
Die frische Luft auf dem Kahlen Asten hat gut getan. Das Bild von heute Mittag habe ich ohne irgendeine Bearbeitung, außer der unumgänglichen Konvertierung vom RAW-Format zu JPG, ins Blog gehoben.
Jetzt aber wieder auf’s Sofa. Bei einem Infekt ist Schonung die erste Bürger*innenpflicht. Schlimmer als die Krankheit selbst kann eine Verschleppung oder gar ein Rückfall sein.
Leitgedanken eines Impulsvortrags zum „Spirituellen Sommer – Sauerland“ im Saal des Esloher Museums am 1. September 2024
Die Geschichte des Lebens auf dieser wunderbaren Erde umfasst 4 Milliarden Jahre. Seit angenommen 300 Millionen Jahren entwickeln sich die Säugetiere, und vielleicht vor 7 Millionen Jahren gab es bei den Primaten einen Scheideweg, der hin zu unserer Spezies, zum Menschen führt. Seit 300.000 Jahren, so der gegenwärtige Forschungsstand, ist der homo sapiens in seiner heutigen Gestalt auf der Bildfläche sichtbar.
(Ein Gastbeitrag von Peter Bürger)
Eine Aufrüstung hin zu aggressiven, sehr zerstörerischen Großgebilden der Menschenwelt hat unter dem Vorzeichen einer männlich dominierten Zivilisationsentwicklung aber erst vor weniger als zehntausend Jahren eingesetzt (Stadtstaaten als Folgeerscheinung der landwirtschaftlichen Revolution; später die Großreiche mit ihrem „Turmbau zu Babel“: Münze – Macht – Militär). Noch nicht einmal 300 Jahre jung ist schließlich die tiefgreifende Umwälzung (in einem Teil der Menschenwelt) aufgrund einer neuartigen Ausbeutung der in kürzester Zeit verpulverten fossilen Energieträger (Kohle, Öl, Gas) im Industrialismus – mit dramatischen Auswirkungen für den ganzen Lebensraum Erde und alle seine Bewohner, auch für die Tiere.
Der qualitativ und quantitativ völlig neuartige „Industrielle Krieg“ der Moderne mit schließlich Abermillionen Toten in zwei Weltkriegen ist ebenfalls kein ewiges Naturphänomen, sondern gehört erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts zur bedrückenden Last des Menschengeschlechts. Förmlich erst seit gestern (1945) gibt es sodann die Methode der atomaren Massenvernichtung, durch welche die Menschheit – und fast alles Lebendige – erstmalig als Ganzes tötbar geworden ist (Günther Anders).
Zuletzt hat die Revolution der elektronischen Datenverarbeitung (bis hin zur „Künstlichen Intelligenz“) für eine Beschleunigung aller die Erde beeinträchtigenden Prozesse gesorgt – eine Beschleunigung, der niemand mehr mit ruhiger Überlegung folgen und gerecht werden kann. Obwohl (oder weil) der Mensch im Vergleich zu allen anderen Lebewesen mit der größten Großhirnrinde ausgestattet ist, zeigt er sich unfähig, die Kurswende zur Abwendung oder Linderung der Erderhitzung einzuleiten. Ausgerechnet wir befinden uns heute auf jenem winzigen, kaum sichtbaren Punkt einer unermesslich langen Zeitleiste des Lebens auf diesem Planeten, der den Ernstfall markiert.
Im Jahr 2014 ließ Papst Franziskus in seinem nach hochkarätiger wissenschaftlicher Expertise ausgearbeiteten Umwelt-Rundschreiben „Laudato Si“ den Erdkreis wissen, wir seien nunmehr die letzte Generation, die durch Handeln den Nachkommenden unvorstellbare Leiden ersparen könne. Das „Gemeinsame Haus“, die Erde, brauche dringend Austausch und Zusammenarbeit der Einen Menschheit jenseits aller Grenzmauern. – Als ein halbes Jahrzehnt später überall die „Fridays for Future“ auf die Straße gingen, wurde den jungen Leuten eine ganz großartige „ökologische Transformation“ versprochen. Trotz alledem: Die Erde wird jetzt nicht etwa im Sinne des Papstes auf Kooperation hin organisiert, sondern unverdrossen nach Maßgabe eines hochgerüsteten Programms Konkurrenz und Konfrontation. (Die militärische Heilslehre hat auch in den letzten Jahrzehnten nur Traurigkeit produziert und auf diese Weise den Konzernen der Todesindustrie Milliardenprofite beschert. Nahezu auf allen Parteitagen und Medienkanälen wird die Kriegsreligion wieder beworben.)
Doch wir – die Heutigen und alle Kinder und Kindeskinder – haben nur diesen einen Heimatplaneten: „Nach dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Wohnung wär.“ Vor knapp 250 Jahren konnte der Dichter Matthias Claudius (1740-1815) seine Leserschaft noch dazu ermuntern, täglich die Freude am eigenen Menschsein zu besingen: „Ich danke Gott, und freue mich / Wie ’s Kind zur Weihnachtsgabe, / Dass ich bin, bin! Und dass ich dich, / Schön menschlich Antlitz! habe.“ Jeder von uns kennt Menschen, die in sich Güte tragen und schön sind. An die Schönheit der GattungMenschals Ganzes vermag aber heute ein Großteil des Publikums nicht mehr zu glauben. Zu offenkundig ist die Übermacht der zerstörerischen und selbstmörderischen Potenzen unserer Spezies geworden.
Es scheint für viele schon ausgemacht zu sein, dass es dereinst kein „gutes Ende“ geben kann und der Mensch schlussendlich ob seiner Hässlichkeit als der große „Erdzerstörer“ abtreten muss – in Schande: „Leben, dieses Wunder unseres Universums, entstand vor vier Milliarden Jahren. Der Mensch … hat es in ganz kurzen Zeit geschafft, das Gleichgewicht der Natur zu gefährden“ (Yann Arthus-Bertrand: Dokumentarfilm „Home“, 2009). Allen Ernstes überlegen sich aberwitzige Zukunftswissenschaftler schon jetzt, wo der homo sapiens im Universum neu ansiedeln könnte, um dann den nächsten Planeten ins Unglück zu stürzen …
Eine Frömmigkeit, die dieses Drama heute nicht in den Mittelpunkt stellt, betreibt Quacksalberei und überzeugt nicht. Jede wahre Religion ist daran zu erkennen, dass sie die Menschen an allen Orten der Erde zusammenbringt (nicht spaltet), eine Befreiung zur Gewaltfreiheit ermöglicht und angetrieben wird nicht von einem Kult des Todesanbetung, sondern von der Liebe zum Leben und zu allem Lebendigen (Erich Fromm).
So bestünde also der Auftrag der Religionen darin, den Traum von einer Menschwerdung des Menschen – der Einzelnen wie auch der Gattung, im Nahen wie im Großmaßstab – unter die Leute zu bringen. Nur zusammen mit anderen können wir die Parole „Es ist ohnehin zu spät“ verlernen und uns einreihen in eine kulturelle Revolte für das Leben.
Der Wegweiser Jesus aus Galiläa hat vor 2000 Jahren die Leute eingeladen zur Kraft der Gewaltfreiheit, zur Festlichkeit und zu einem Gemeinsam-Gewinnspiel ohne Verlierer. Das war sein Widerspruch zum Römischen Imperium, zur damaligen Besatzungsmacht in Palästina. Heute kann es im Großmaßstab nur gute Aussichten für die Menschen und alle Lebewesen geben durch Frauen und Männer, die bezogen auf den ganzen Erdkreis wissen, wie das geht: ein Gemeinsam-Gewinnspiel ohne Verlierer … Es sitzen über kurz oder lang alle im gleichen Boot, das entweder sinkt oder über Wasser bleibt (Leonardo Boff). Wir müssen uns also heute auf ganzer Linie für eine Ökonomie, Ökologie und Kultur des Friedens entscheiden …
Noch mehr Sündenpredigten und womöglich scharfe Umweltgebote im Erwachsenenkatechismus werden die Welt nicht retten. Ja, die menschliche Zivilisation hat sich auf zerstörerische Weise zum Turm von Babel aufgerüstet. Das geschah jedoch nicht aus bösartiger Überheblichkeit, sondern weil das einzige „denkende Säugetier“ auch kollektiv von Angst getrieben wird (Bedeutungslosigkeit, Hunger, Ohnmacht, Verwundbarkeit, Sterblichkeit). Überlebensfähig wäre am Ende aber nur eine Zivilisation von Geliebten, die sich auf Erfahrungen eines rein geschenkten – nicht gekauften – Lebens gründet. Es geht also nicht um „Moral“, sondern um Überwindung der Angst, um ein anderes, schöneres Leben.
Dem Papst liegt es in seiner Umweltenzyklika daran, die Lage auf dem Heimatplaneten klar zu sehen, ohne in starre Trauer zu verfallen. Allein dafür brauchen wir schon Trost und Kräftigung – im Bild der Bibel: die Fähigkeit, Giftschlangen anfassen zu können, ohne selbst vergiftet zu werden. Der oben angerissene Ernstfall der Zivilisation gehört auch deshalb in die Liturgie. Nichts wäre dringlicher in der „Kirchenreform“ als eine Messe für das Leben im dritten Jahrtausend.
Die abschließende Bitte des „Vaterunsers“ soll uns davor bewahren, in ein dunkles Gefühl der Vergeblichkeit zu fallen. Neue Prozessionen könnten uns in Bewegung setzten, um endlich „die nötigen Schritte zu tun“ als Menschen, die die Erde, das Wunder der Geburt und alle Wesen lieben. Wer sonst, wenn nicht die Frommen, sollte der Welt zeigen, dass auch solch ein politisch-wirtschaftliches Handeln möglich ist, bei dem wir über den eigenen Sargdeckel hinaus zu denken vermögen. Die Erde ist – samt all der Gaben auf dem Altar der Erde – ja nicht unser Besitz, sondern Heimat auch für die nach uns Geborenen – und alle Lebewesen.
Nach dem Schnee schippen bin ich heute meine kleine Lieblingsstrecke rund um den Bergsee am Meisterstein gegangen. Von der Schnickemühle aus aufsteigend waren noch keine Fußstapfen im Schnee zu sehen. Erster!
Die Dixi-Toiletten sind wahrscheinlich für die Klettergruppen, die sich häufig die steilen Wände des Steinbruchs zum See hinunter abseilen, aufgestellt worden.
Der See ist ein beliebtes Tourist*innenziel. Ab und zu werden hier von kommerziellen Sendern wie RTL irgendwelche Serien gedreht, die ich nicht kenne, aber anscheinend kennt sie der Rest der Welt.
Außerdem hege ich den Verdacht, dass der Bergsee am Meisterstein ein Instagram-Hotspot ist. Nichts Genaues weiß ich nicht, da ich schon lange aus Zuckerbergs Medienreich verschwunden bin.
Bei meiner letzten Wanderung übten niederländische Soldat*innen in den Felsen. Sie sind häufiger in Siedlinghausen. Ich habe sie immer für als Soldaten verkleidete Militaria-Touristen gehalten, die am Meisterstein ein Fitness-Programm absovierten. Normalerweise sind die Niederländer sehr gute Radfahrer, aber die Jungs schnauften ziemlich unfit auf zu kleinen Mountainbikes die Straße hinauf.
Diesmal habe ich den Chef der Gruppe gefragt und ja, sie seien niederländisches Militär und ich solle sie nicht fotografieren.
Selbstverständlich habe ich mich an das Fotografierverbot gehalten. Ich habe nicht geknipst und wurde nicht erschossen oder von den Felsen gestürzt.
Der Chef war sehr nett und hat mich gefragt, wo ich denn jetzt weitergehen würde. Ich hatte ein Gefühl, als wolle er mich checken. Dort durch die Buchen führe der der Pfad hinab zu unserer Siedlung, zeigte ich. Da sei doch gar kein Weg, meinte der Chef. Oh, selbstverständlich, er sei sogar bei Openstreetmap eingezeichnet, erwiderte ich. Das Besondere an dem Weg sei, dass man ihn nicht sehen könne, obwohl er da sei.
Der Chef schaute mich zweifelnd an, aber ich drehte mich um und stapfte durch den Buchenwald hinunter zu unserer Siedlung.
Ich hätte der niederländischen Armee vielleicht noch ein paar andere Routen zeigen können, aber ein paar Pfeile wollte ich im Köcher behalten.
Der Felstunnel zum Bergsee ist seit vielen Jahren mit einem massiven Stahltor verschlossen, daher kommt man nicht mehr einfach an das Seeufer. Am Anfang unserer Siedlinghausen-Zeit war das noch anders.
Früher waren dort, so meine Erinnerung, viele Tauchgruppen unterwegs. Ob es jetzt, also in der wärmeren Jahreszeit, immer noch so ist, weiß ich nicht. Auch zu den Besitz- und Pachtverhältnisse kann ich nichts sagen.
Ein weiterer bescheidener Vorsatz für 2025 wäre es, mehr Menschen auf meine Fotos zu bugsieren. Ich finde das angesichts der persönlichkeitrechtlichen Rahmenbedingungen, die ich übrigens für richtig halte, nicht einfach.
So bleiben von unserem Spaziergang in Köln Lindenthal am Neujahrstag eine Gedenktafel und ein paar Häuser, die zufällig am Rande standen.
Nicht polititisch, nicht originell, kein Tiefgang – eine flache Erinnerung an den ersten Tag im neuen Jahr.
Wir hatte uns vom migrantisch geprägten Kalk auf die bürgerliche Seite der Stadt nach Lindenthal begeben. Mit Freund*innen einmal die Dürener Straße hinunter und durch den Grüngürtel wieder zurück. Stellt euch das als philosophisches Flanieren oder kultur-politisches Schlendern mit Einsprengseln von persönlichen Anekdoten vor.
Die Häuser fielen mir vor die Füße und die Graffiti troff von den Wänden.
Das Tier auf dem Wandbild habe ich zuerst nicht erkannt, tippe aber auf Jaguar. Vielleicht seht ihr mehr.
Plastikstühle als Farbtupfer auf der Terasse eines Hauses am Kanalufer, das Plastik kein Zeichen von Armut.
Der Reichtum am Grüngürtel ist jedenfalls nicht barock oder anders verschnörkelt.
Das letzte Haus in dieser Serie hat keine Farbe.
Ach, auf das letzte Haus folgt nun noch das allerletzte Haus. Ich mag Hochhäuser.
Soweit der 1. Januar 2025. Der Rest waren Rückfahrt ins Sauerland, Dunkelheit, aufkommender Sturm und Regen.
Als ich gestern die Bilder vom Neujahrsspaziergang in Köln-Lindenthal durchmusterte, habe ich mich spontan mit der kleinen Figur links identifiziert.
Falls mich jemand nach einem Grund fragen sollte, antworte ich: Ja, so fühle ich mich derzeit in Erwartung des neuen Jahres 2025. Wenn wir Glück haben, verlassen wir am Ende das Jahr aufrecht in der Haltung der rechten Figur. Ich verbessere mich: wenn wir großes Glück haben.
Heute beginne ich den ersten Spaziergang durch die Blogospäre und weitere Websites des großen Internets.
Auf jeden Fall auf dem Zettel haben solltet ihr die werktägliche Medienschau Das Altpapier, die zur Zeit beim MDR beheimatet ist und hochkarätige Medienkritik von sehr guten Journalist*innen liefert.
Heute ist dort die Kolumne Springer gegen Deutschland von René Martens zu lesen: War Elon Musks AfD-Bejubelung in der „Welt am Sonntag“ eine Überraschung? Ist die Veröffentlichung ein „Dammbruch“? Außerdem: Mehr als 100 Kulturschaffende und Journalisten fordern die ARD auf, von der Verpflichtung Thilo Mischkes als Moderator von „ttt“ Abstand zu nehmen … altpapier
Urlaub vom Bewusstsein: Politik als Show-Business der Unterforderung … endoplast
Der Wunsch nach einfachen Lösungen: Die Folgen des Klimawandels werden auch mit prall gefülltem Geldbeutel unerträglich. Statt jetzt die Zukunft den Populisten zu überlassen, können wir es zusammen anders und besser machen … klimareporter
Ex-AfD-Landtagsabgeordneter auf antisemitischen Pfaden: Der frühere AfD-Politiker Wolfgang Gedeon, bis 2021 noch Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg, hat eine Broschüre mit dem Titel „Grundsätzliches über Antisemitismus und den israelischen Staatsterrorismus“ veröffentlicht und macht mit den gleichen kruden Behauptungen weiter, die bereits zu seinem Parteiausschluss geführt hatten … endstationrechts
Public Domain Day: Mit Beginn des Jahres 2025 werden viele Kunstwerke, Schriften und Musik gemeinfrei und gehören dann zur Public Domain. Mit dabei sind dieses Jahr Frida Kahlo, Irving Berlin, Agatha Christie oder George Gershwin … netzpolitik
Vorsicht mit Gemeinfreiheit in 2025: Die grundsätzliche Problematik hatte ich bereits im letzten Jahr geschildert: Aktuell sind wieder diverse Listen mit Werken im Umlauf, die angeblich heute am 1. Januar gemeinfrei werden. Tim und Struppi! Ernest Hemmingway! William Faulkner! … schmalenstroer
Die Gefahr von rechtsdualistischen Lawhacks, deutsch Justizhacks: Als Lawhacks, deutsch Justizhacks werden rechtsanwaltschaftliche Strategien bezeichnet, gezielt Schwachstellen der bestehenden Rechtsordnungen zu bespielen, um Prozessgegner und die Justiz bis zum Zusammenbruch zu schwächen … naturdesglaubens
Trotzdem (Satire): es ist so weit, die Hand ist an der Kurbel, um ein letztes Mal den Vorhang aufzuziehen – oder zu, je nachdem – in diesem kleinen Welttheater, und es ist tatsächlich so weit, dass ich wiederholen könnte, was im vergangenen Jahr hier stand, Wort für Wort, oder schweigen … zynaesthesie
Droht das Ende unserer parlamentarischen Demokratie? Demokratien sind empfindliche Gebilde und nicht jeder findet sie gut. Das liegt daran, dass nicht der Stärkste gewinnt, sondern in der Regel die Gemeinschaft in Form von Mehrheitsverhältnissen. Deswegen darf es auch nicht wundern, dass so viele Kräfte derzeit an den Wurzeln der Demokratie sägen … unkreativ
Erkundungen im real existierenden Kapitalismus: Der Schriftsteller Ingo Schulze streift durchs Ruhrgebiet … revierpassagen
Warum ausgerechnet Bremerhaven? Roberts Blog und die SZ empfehlen das spröde Armenhaus des deutschen Nordens als Ziel „für gelungene Urlaubstage im neuen Jahr“ … robertsblog
Über 300 Tage lang hatte ich im alten Jahr versucht mit der webbasierten Plattform Duolingo eine Sprache zu erlernen.
Zu Beginn hat mir das gamifizierte Lernen leidlich Spaß gemacht. Ab ungefähr der Hälfte der Tage konnte ich meinen Lernfortschritt nicht mehr nachvollziehen. Eine Zeitlang habe ich noch versucht, meinen sogenannten Streak – die ununterbrochene Folge von Lerntagen – aufrecht zu erhalten. Das war dann allerdings eher eine konditionierte Zwangshandlung als Interesse an der Sprache.
Am Ende des Jahres war mir klar, dass die Zeit mit Duolingo abgelaufen ist und ich andere Wege zum Spracherwerb suchen werde.
Mit meinem Abschiedsworten will ich niemanden davon abhalten, Duolingo zu nutzen. Als spielerischer Einstieg in regelmäßiges Lernen kann es durchaus sehr nützlich sein, solange man nicht zum Opfer der Gamifizierung wird.
Aufhören, so mein Fazit, will ebenso gelernt sein wie Beginnen.
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