VHS Hochsauerland: Klimawandel, Wölfe und Wisente im Sauerland

Vortrag von Oberförster Michael Keuthen am Mittwoch, 18.10.2023 um 18:30 Uhr in Meschede und am 15.11.2023 um 18:30 Uhr in Winterberg

Ein Wolf (Canis lupus) im Wolfsforschungszentrum im Wildpark Ernstbrunn in Österreich. (Quelle und Rechte: Wikimedia)

Extremwetter wie Orkane, Starkregen, Dürren und die sich daraus ergebenen Auswirkungen auf die öffentliche Ordnung und unser Leben sind keine Erscheinungen aus südlichen Regionen mehr. Vielmehr begleiten uns diese Phänomene mittlerweile auch im Land der tausend Berge.

(Aus dem Programm der VHS HSK)

Anhand der Wetterdaten der Messstation am Kahlen Asten wird die dortige Klimaentwicklung beschrieben. Die Wälder des Sauerlandes gehören zu den waldreichsten Nordrhein-Westfalens. Sie sind wie alle anderen Wälder Natur aus Menschenhand, die zur heutigen Kulturlandschaft geprägt wurde. Als CO2-Senke hat der Wald große Bedeutung.

Aber auch die anderen Ökosystemleistungen wie Sauerstoffproduktion, Wasserfilterleistung und Wasserretention, Erholung, Natur- und Artenschutzleistungen und vor allem seine Holznutzung sind wichtig für unsere Gesellschaft.

Tierarten wie das Muffelwild, Sikawild und Waschbär gelten als integriert, der Uhu wurde wieder angesiedelt. Beim Auerwild scheiterte die Wiederansiedlung am veränderten Lebensraum. Der Wolf gilt als potentieller Rückkehrer, was zahlreiche Wolfsnachweise belegen.

Wenn über die sauerländischen Wälder und deren Fauna berichtet wird, darf das als „einzigartig in Mitteleuropa“ beschriebene Projekt „Wisente im Rothaargebirge“ nicht fehlen.

Informationen und Online-Anmeldung

Meschede
https://www.vhs-hsk.de/programm/gesellschaft/kurs/Klimawandel+Woelfe+und+Wisente+im+Sauerland/nr/232-104100/bereich/details/kat/134/#inhalt

Winterberg
https://www.vhs-hsk.de/programm/gesellschaft/kurs/Klimawandel+Woelfe+und+Wisente+im+Sauerland/nr/232-104500/bereich/details/kat/134/#inhalt

Bobbahn Winterberg benötigt mehrere Mio Euro für Investitionen

Auf Antrag der SBL-Kreistagsfraktion stand in dieser Woche ein “Bericht aus der Gesellschafterversammlung der Bobbahngesellschaft SZW GmbH” auf der Tagesordnung des Wirtschaftsausschusses des HSK.

(Bericht der Sauerländer Bürgerliste)

Dadurch wurde öffentlich, dass an der Bobbahn in Winterberg mehrere große Investitionen anstehen. So soll die elektroakustische Anlage (ELA), mit der u.a. die BesucherInnen an der Bahn informiert werden, für 1,1 Mio Euro erneuert werden. 830.000 Euro sind für die Sanierung von Ammoniakanlage des Kühlsystems eingeplant.

Weiterer, noch nicht bezifferter Investitionsbedarf besteht durch Leckagen an Leitungen, für den Blitzschutz und an einer Rodel-Startanlage.

Um dies zu finanzieren, sollen für zunächst 2 Jahre die Tilgungen der Darlehen, die die beiden Gesellschafter der Bobbahn gewährt haben, ausgesetzt werden. Gesellschafter sind je zur Hälfte der Hochsauerlandkreis und die Stadt Winterberg. Die Summe dieser Darlehen betrug zu Beginn des Jahres 1,264 Mio Euro. Die Gesellschafter zahlen für den Betrieb des Bobbahn außerdem einen jährlichen Zuschuss, der für 2023 mit 1,38 Mio Euro veranschlagt war.

Stadtradeln im Hochsauerland gut und schön, aber wo schließe ich mein Fahrrad am Kreishaus an?

Keine Fahrradstellplätze am Kreishaus in Meschede. Zum Anschließen fand ich lediglich die Regen-Fallrohre an den Säulen im Eingangsbereich. (foto: zoom)

Vor kurzem habe ich in einem Artikel über das Stadtradeln 2023 im Hochsauerlandkreis (HSK) berichtet und meine Anmerkungen zum Bericht des Fahrradverantwortlichen des HSK gemacht. Kurzfassung: Freizeitradfahren hui, Alltagsradfahren pfui.

Nun hatte ich diese Woche in einer anderen Angelegenheit im Kreishaus zu tun und war ziemlich baff.

Vor dem großen schönen Kreishaus in der Stadt Meschede, wo die Dienstwagen der wichtigen Menschen in einem eleganten Bogen vorfahren können, gibt es keinen Fahrradabstellplatz. Auch die netten Mitarbeiter*innen an Empfang und Information konnten mir keinen regulären abschließbaren Platz zuweisen.

Ich hatte extra nachgefragt, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es für das Kreishaus mit den vielen Büros keinen Fahrradparkplatz gibt.

Kommt denn niemand mit dem Rad zur Arbeit? Und wenn doch, wo verstecken sie ihre Räder vor möglichen Dieben? Hat der Radverantwortliche des Kreises sein Zweirad an der Wand im Büro aufgehängt, Rahmen und Laufräder stets im Blick?

Meine Verhandlungen an der Pforte jedenfalls hatten zum Ergebnis, dass ich mein Bike an einem Regenfallrohr anschließen durfte und niemand hat’s geklaut.

Deutschlandwetter im September 2023

Rekord-Monat: Wärmster und zweitsonnigster September seit Messbeginn

Abendrot (Foto: DWD, Uwe Bachmann)


Offenbach, 29. September 2023 – Eine Omega-Wetterlage brachte im September enorme meteorologische Anomalien in Deutschland.

(Pressemitteilung DWD)

So stieg die Temperatur unter ständigem Hochdruckeinfluss auf einen bisher in den Annalen der Wetteraufzeichnungen unerreichten Wert. Auch die Sonne schien unermüdlich, während es gleichzeitig erheblich zu trocken war, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen meldete.

Sommerfortsetzung statt Herbstbeginn: September 2023 fast 4 Grad zu warm
Das Temperaturmittel lag im September 2023 mit 17,2 Grad Celsius (°C) um 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 3,4 Grad. Damit wurden die bisherigen Rekorde aus den Septembermonaten 2006 und 2016 (jeweils 16,9 °C) deutlich übertroffen. „Die außergewöhnlichen Temperaturen im diesjährigen Rekord-September in Deutschland sind ein weiterer Beleg dafür, dass wir uns mitten im Klimawandel befinden,“ so Tobias Fuchs, Leiter des Geschäftsbereichs Klima und Umwelt beim DWD.

Ausschlaggebend für den Rekord waren viele Sommertage (gleich oder > 25 °C) und vor allem im Norddeutschen Tiefland auch eine bemerkenswert hohe Anzahl von heißen Tagen (gleich oder > 30 °C). Am Nordrand der Mittelgebirge, wie in Barsinghausen-Hohenbostel (20 km südwestlich von Hannover) und in Huy-Pabstorf (ca. 45 km westlich von Magdeburg) wurde erstmals an sieben Tagen die 30-Grad-Marke gerissen. Der Oberrheingraben wartete, wie in Waghäusel-Kirrlach, sogar mit zehn heißen Tagen auf. Dort wurde es am 12. mit 33,3 °C auch am heißesten. Als erfrischendes Kontrastprogramm markierten am 25. Deutschneudorf-Brüderwiese (Erzgebirge) und Oberstdorf (Allgäu) mit jeweils 0,9 °C die bundesweiten Tiefpunkte.

Außergewöhnlich trockener September mit regional schweren Unwettern
Im September fielen mit rund 32 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur etwas mehr als die Hälfte des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ebenfalls knapp die Hälfte des Solls von 65 l/m². Die stärksten Niederschläge wurden im Westen und entlang der Alpen beobachtet, wobei in einigen Gebieten sogar mehr als 100 l/m² verzeichnet wurden. Diese heftigen Niederschläge gingen teilweise mit Unwettern einher. Beckum-Vellern, südöstliches Münsterland, meldete am 12. mit 102,6 l/m² den höchsten Tagesniederschlag.

Rekordverdächtiger Septembersonnenschein – nur 1959 war sonniger
Mit rund 246 Stunden übertraf der Sonnenschein im September sein Soll von 150 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 65 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (157 Stunden) betrug das Plus etwa 57 Prozent.
Es war nach 1959 (264 Stunden) der zweitsonnigste September. Bereits zur Monatsmitte meldeten zahlreiche Stationen das Erreichen des Klimasolls. Astronomisch bedingt gab es im Süden mit knapp 280 Stunden die größte und im äußersten Norden mit örtlich unter 200 Stunden die vergleichsweise geringste Sonnenscheindauer. Dafür wurden vor allem über der Nordhälfte in der Nacht zum 25. imposante Polarlichter beobachtet.

Nordrhein-Westfalen: In NRW wird sich der September 2023 mit 17,8 °C (13,6 °C) als Wärmster in den Büchern verewigen. Dieser Rekord wurde auch durch die hohe Anzahl an heißen Tagen (? 30 °C) erreicht. Am Niederrhein gab es davon sogar sieben. In der Fläche fielen 64 l/m² (67 l/m²). Damit war NRW das Bundesland mit dem höchsten Niederschlagsaufkommen. Beckum-Vellern, im südöstlichen Münsterland, registrierte am 12. mit 102,6 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Die Sonne zeigte sich im letzten Monat rund 230 Stunden, was ein Plus von 70 Prozent gegenüber dem Soll (135 Stunden) und den zweithöchsten Septemberwert bedeutet.

„Deutschlandwetter im September 2023“ weiterlesen

Hochsauerland: Kreisweites „Stadtradeln 2023“ mit großer Resonanz – 2459 Teilnehmer, 247 Teams

Am Großen Bildchen bin ich häufiger vorbei geradelt. (foto: zoom)

Die drei Wochen Stadtradeln und der Nachtragezeitraum sind inzwischen abgelaufen. Es gibt ein amtliches Ergebnis und das kann sich, so der Radverkehrsbeauftragte des Kreises, sehen lassen.

(Pressemitteilung HSK und eigener Text)

Im Aktionszeitraum vom 11. bis 31. August hatten sich sämtliche zwölf Kommunen beteiligt und so viele Fahrrad-Kilometer wie möglich gesammelt. Insgesamt haben 2459 aktive Radelnde teilgenommen und 625.190 Kilometer erradelt. In den 21 Tagen haben sich 247 Teams zusammengeschlossen und den Fokus auf umweltfreundliche Mobilität gelegt. 

Spitzenreiter im Hochsauerlandkreis ist in diesem Jahr die Stadt Sundern mit 144.452 gefahrenen Kilometern. Damit hat Sundern ihr Ziel die, 83.000 Kilometer aus dem Vorjahr zu schlagen, fast verdoppelt. Gefolgt von Arnsberg mit 104.058 gefahrenen Kilometern. Auf Platz drei liegt Brilon mit 75.156 gefahrenen Kilometern. Als eine von denjenigen Kommunen, die zu ersten Mal beim Stadtradeln dabei sind, ein starker Einstieg.

Neben den Wertungen auf kommunaler Ebene sind Team-Wertungen möglich. Hierzu konnten sich aktive Radler in Themengruppe registrieren wie: Familien, Verwaltung, Parteien, Betriebe, Vereine, Bürgerschaftliches Engagement/Ortsteile, Schulen, Gesundheitswesen und Sportgruppen. Erstplatziert mit 17.792 Kilometern in der Kategorie Bürgerengagement/Ortsteile ist ein Team aus Sundern-Hagen, das den Teamnamen „Kuhschisshagen“ führt, gefolgt vom Team „Herdingen“ mit 12.538 Kilometern. In der Kategorie Unternehmen/ Vereine hat das Team „Josefsheim Bigge“ mit 12.291 Kilometern die Führung übernommen. 

Aus Sicht des Hochsauerlandkreises war das erste gemeinsame Stadtradeln in diesem Jahr ein voller Erfolg und unbedingt zu wiederholen. „Wir hoffen, dass das Thema Radfahrern auch weiterhin so engagiert vorangetrieben wird“ sagt Christoph Hester (Radverkehrsbeauftragter des Kreises). 

Neben dem reinen Kilometersammeln wurde auch die Meldeplattform RADlar! eingerichtet und genutzt. Hier konnten registrierte Radler Hinweis zur Infrastruktur wie Verkehrsführung, Oberfläche oder Umleitungen geben. „Diese Eingaben sind wichtige Hinweise für die Wegebeschaffenheit vor Ort und werden aktuell von Herrn Hester aufbereitet und den Baulastträgern zur Bearbeitung weitergeleitet“, so Landrat Dr. Karl Schneider.

Nachdem die Kampagne in diesem Jahr vom Hochsauerlandkreis anmoderiert und koordiniert wurde, hatten sich alle zwölf Städte und Gemeinden auf einen gemeinsamen Aktionszeitraum verständigt. Jede Kommune hatte sich in der Vorbereitung Gedanken gemacht, wie die Bürger zu mehr Radfahren motiviert werden können. Dabei sind Aktionen wie Bürgermeister-Radtouren, Fahrsicherheitstrainings, Bildersuchfahren und allgemeine Radausflüge entstanden. Begleitet wurden die Aktionen mit einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit. Durch das große Engagement der Kommunen ist diese beachtlich Kilometerleistung zustande gekommen. Die gleiche Strecke mit dem PKW hätte unsere Atmosphäre mit immerhin 101 Tonnen CO2 belastet.

In Winterberg radelten 80 Aktive, darunter der Bürgermeister, in zwölf Teams und vermieden auf ihren 24.410 Kilometern insgesamt 4 Tonnen CO2.

Das Team Häggerke on Tour mit 17 Radelnden legte in den drei Wochen auf 276 Fahrten insgesamt 11.143 Kilometer zurück. Mit weitem Abstand folgten das Offene Team Winterberg (16 Radelnde, 3484 km) auf Platz 2 und das Team Beckmann (5 Radelnde, 2569 km) auf dem dritten Platz.

PlatzTeamgeradelte kmFahrtenaktive Radelndekm pro Kopf
1.Häggerke on Tour11.34127617667 (1)
2.Offenes Team – Winterberg3.48415916218 (6)
3.TeamBeckmann2.596915519 (2)
4.Züscher Alpentourer2.288617327 (3)
5.Hittenradler1.827798228 (5)
6.Fam.Biegler990474247 (4)
7.Biketeam Winterberg704416117
8.Jugendfeuerwehr Siedlinghausen43167854
9.Radhaus417353139
10.Active in Winterberg15319276
11.Frösche auf Rädern1067253
12.E-Drahteselgurken Züschen743237
Die Winterberger Teams im Vergleich

Schaut man sich in der letzten Spalte die Kilometer pro Kopf an und nimmt diese Leistung als Grundlage, werden bis auf den unbestrittenen ersten Rang der Häggerkes die Plätze ordentlich durcheinander geschüttelt.

Ich selbst bin in diesem Jahr etwas weniger geradelt als im Vorjahr. An 16 Tagen habe ich mein Fahrrad für das Offene Team 1055 Kilometer bewegt.

Mein Fazit ist das gleiche wie im letzten Jahr. In der freien Zeit finde ich genügend sichere Wege, um das Hochsauerland um Winterberg zu erkunden, aber für meine Alltagsrouten, insbesondere Siedlinghausen – Olsberg, fehlen gute, sichere und vom Autoverkehr getrennte Alltagsradwege.

Noch ein Wort zum Ruhrtalradweg. Diese auf Winterberger Gebiet über weite Strecken grobschotterige Route ist eines Qualitätsradwegs nicht würdig. Menschen, die sich auf ihrem Rad nicht sehr sicher fühlen, sollten erst ab Olsberg in den Ruhrtalradweg einsteigen.

Fragwürdige Investments der DEG: Linke fordert sofortigen Finanzierungsstopp

Die deutsche Entwicklungsbank DEG finanzierte unter anderem massive Abholzung von Urwald in Paraguay. Nach der Recherche von CORRECTIV und El Surtidor fordert die Linke nun, dass die Bank aus diesem Investment aussteigt. Auch aus dem Europaparlament kommt Kritik. Das Entwicklungsministerium hält an dem Projekt fest.

(Pressemitteilung CORRECTIV)

Essen, 28. September 2023. Nachdem CORRECTIV und das paraguayische Magazin El Surtidor in einer gemeinsamen Recherche offengelegt hatten, dass die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, kurz DEG, massive Entwaldung in Paraguay über Jahre mitfinanzierte, fordert die entwicklungspolitische Sprecherin der Linken, Cornelia Möhring, nun Konsequenzen: „Für die DEG-Finanzierung von Regenwaldabholzung in Paraguay fordere ich den sofortigen Ausstieg. Der Schaden an der Biodiversität muss von der Bundesregierung kompensiert werden, etwa durch Neupflanzungen vor Ort.“

Weiter rief Möhring Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) dazu auf, sämtliche DEG-Finanzierungen zu prüfen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Die tatsächliche Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards muss vor Ort überprüft werden durch unabhängige Gutachten, und das ohne sich hinter dem oft angebrachten Bankgeheimnis zu verschanzen.“

Die staatliche Bank untersteht dem Entwicklungsministerium. Im Aufsichtsrat der Bank sind auch Vertreter des Finanz- und des Wirtschaftsministeriums.

CORRECTIV und El Surtidor hatten berichtet, dass die DEG zwischen 2013 und 2020 die Entwaldung von rund 7.000 Hektar in Paraguay mitfinanzierte. Die Rodungen konnten CORRECTIV und El Surtidor auf den Flächen des Agrarkonzerns PAYCO nachweisen.

Auch der Entwicklungsausschuss des Bundestages hatte sich nach der Veröffentlichung der Recherche mit dem Thema beschäftigt. 

Aus dem EU-Parlament kommt ebenfalls Kritik an den Finanzierungen der DEG. So zeige der Fall, dass freiwillige Selbstverpflichtungen zum Waldschutz nicht ausreichend seien, sagte Delara Burkhardt, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten, gegenüber CORRECTIV: „Ohne ihre Kredite, Versicherungen oder Garantien wären viele Wirtschaftsaktivitäten, die auf der Zerstörung von Wäldern fußen, gar nicht erst möglich.“

Es brauche daher gesetzliche Vorgaben, so Burkhardt, die „europäische Finanzinstitute, seien sie privat, staatlich, oder halbstaatlich, rechtsverbindlich in die Pflicht nehmen, sicherzustellen, dass ihre Investitionen weder Natur noch Menschen schädigen.“ 

Niels Annen, Staatssekretär für Entwicklungszusammenarbeit und Aufsichtsratsvorsitzender der DEG, äußerte sich gegenüber CORRECTIV und El Surtidor nicht zur Frage, inwieweit die Investitionsstrategie DEG reformbedürftig sei. Die DEG ziehe bei begründeten Beschwerden die Konsequenzen, so Annen. „Dies geschieht in öffentlicher und transparenter Art und Weise.“

Kostenloser Workshop zum Schreiben von optimalen Texten für den Verein

Im Hochsauerlandkreis engagieren sich viele Menschen in Vereinen und Initiativen. Für die dort meist mit viel Herzblut gestarteten Aktionen und Projekte muss mehr denn je getextet werden: Dabei sind Flyer, WhatsApp-Nachrichten, Texte auf der Internetseite, Blogs, Pressemitteilungen und Social-Media-Posts nur ein Ausschnitt von Kanälen, über die heute in Textform kommuniziert wird.

(Pressemitteilung HSK)

Jedoch findet sich nicht in jedem Verein und in jeder Initiative jemand, dem das Erstellen von optimalen Texten in unterschiedlichsten Formaten von Natur aus gegeben ist. Daher möchte genau hier das Kultur.Labor des Hochsauerlandkreises mit einem Workshop unterstützen: Die erfahrene Referentin Iris Krause wird am Samstag, 14. Oktober, von 10 bis 16 Uhr, mit viel Know-how sowie konkreten Tipps und Tricks helfen, in den Texten auf den Punkt zu kommen: Wofür steht mein Verein, mein Projekt, mein Anliegen? Worauf sollte ich achten? Lernen Sie im Sinne einer „Schreibwerkstatt“ praxisnah, in Texten Ihren Ausdruck zu schärfen und für Ihren Verein zu überzeugen.

Der kostenlose Workshop findet statt im Kreishaus Meschede, Steinstraße 27, Raum F2 „Kahler Asten“. Anmeldungen nimmt vorab Klaus Depenbrock per Mail an klaus.depenbrock(at)hochsauerlandkreis.de oder telefonisch unter 0291/94-1803 entgegen.

Das Geld liegt auf der Straße, aber vielleicht nicht auf der richtigen…

Ein wunderschön asphaltierter Landwirtschaftsweg… (foto: zoom)

Ich muss ja nicht alles verstehen. Da, wo bis vor kurzem ein aspaltierter Landwirtschaftsweg verlief, verläuft jetzt ein neuer asphaltierter Landwirtschaftsweg.

Die alte Straße schien mir noch ganz ordentlich zu sein, auf jeden Fall nicht so kaputt wie beispielsweise die Straße hinauf zum großen Bildchen.

Mir erschließt sich nicht, aus welchen Gründen der kleine Weg oberhalb der Zugschienen und unterhalb der Wiesen und Felder erst abgerissen und dann wieder neu gebaut wurde.

Rein von der Anschauung her würde ich sagen: das wäre an anderer Stelle ein erstklassiger Radweg, und die fehlen bei uns in Winterberg an allen Ecken und Enden.

Vermutlich bin ich zu naiv, denn das Geld, welches an dieser Stelle verplempert wurde, stammt aus einem europäischen Fördertopf für die Entwicklung des ländlichen Raums (2014 – 2022). Wahrscheinlich war Ende 2022 noch Geld im Fond und wartete darauf abgerufen zu werden und sei es für eine anscheinend sinnlose Maßnahme.

„Hier investiert Europa für die ländlichen Gebiete“ (foto: zoom)

Fahrradwege hingegen werden gewiss (?) aus anderen Töpfen finanziert, und in denen scheinen seit Jahrzehnten nicht genug Mittel vorhanden zu sein, um die touristische Qualitätsdestination Winterberg mit einem soliden, alltagstauglichen Radwegenetz auszustatten.

Ich habe schon lange die Hoffnung aufgegeben, dass ich beispielsweise eines Tages sicher mit dem Rad von Siedlinghausen nach Olsberg zum Einkaufen oder zum Vereinssport fahren kann.

Schade eigentlich.

Internationales Brass-Festival „Sauerland-Herbst“ startet mit 20 Konzerten

Den Auftakt zum Sauerland-Herbst 2023 machen Christoph Moschberger und Da Blechhauf’n in Olsberg.
(Foto: Sven Kosakowski)

Am Samstag, 30. September, startet die 24. Auflage des Internationalen Brass-Festivals Sauerland-Herbst mit Christoph Moschberger und Da Blechhauf’n bei der Firma Oventrop in Olsberg.

(Pressemitteilung HSK)

Bereits jetzt ist das Eröffnungskonzert schon ausverkauft, dennoch bietet das Festival bis zum 28. Oktober allen Musikliebhaberinnen und Musikliebhabern zahlreiche Konzertmöglichkeiten für fast jeden Musikgeschmack – von himmlischen Tönen in der Kombination von Orgel und Posaune, über bayrische Wirtshausmusik mit der Kapelle So&So bis zum Konzert mit dem Philharmonischen Orchester Hagen.

Bereits vor neun Wochen präsentierten die Macher um den Künstlerischen Leiter Prof. Thomas Clamor während des Sommerfestivals auf der Freilichtbühne Herdringen Musik der Extraklasse. „Den Elan aus dem Sommer wollen wir mitnehmen in den Herbst und so freuen wir uns auf 20 Konzerte, 6 Schülerprojekte und verschiedene Workshops. Der Sauerland-Herbst präsentiert nationale und internationale Ensembles im gesamten Hochsauerlandkreis sowie in Warstein und Finnentrop“, kündigt Landrat Dr. Karl Schneider das diesjährige Festival an.

Am Sonntag, 1. Oktober, geht es mit einem besonderen Highlight weiter. Das Sinfonieorchester der Musikschule Hochsauerlandkreis spielt mit Patrick Hofer und Kateryna Titova in der Stadthalle Meschede ein inklusives Konzert mit dem Ziel, Menschen mit und ohne Behinderung ein gleichwertiges kulturelles Erlebnis zu bieten. Daneben sind auch bewährte und beliebte Formate wieder Teil des diesjährigen Konzertprogrammes, darunter das gemeinsame Konzert zweier Brass-Band-Formationen und der Auftritt der Blechbläserklassen der Robert Schumann Hochschule in der Reihe „Deutsche Musikhochschulen stellen sich vor“.

Zum zweiten Mal ist das Festival auch Ausrichter der „German-Open“, dem internationalen Brass-Band-Wettbewerb des Deutschen Brass-Band-Verbandes. Dazu treffen am 21. Oktober in Warstein elf Brass-Bands in drei Kategorien aufeinander und messen sich vor einer Fachjury sowie interessierten Zuhörern. Die Vielfältigkeit des Festivalprogramms spiegelt sich auch in den unterschiedlichen Ensembles, wie z.B. Viera Blech, Stockholm Chamber Brass oder das Austrian Brass Consort, bevor das Festival am 28. Oktober mit einem Konzert des Ausnahmemusikers James Morrison in Brilon endet.

Das gesamte Festivalprogramm, Konzertkarten und weitere Informationen gibt es unter www.sauerland-herbst.de oder beim Fachdienst Kultur/Musikschule unter 0291/94-1800.

Westfalenbus will Linienverkehr aufgeben

Vergeblich habe ich am vergangenen Mittwoch eine Stunde auf den (laut Plan Abfahrtszeit 14:55 ) Bus nach Winterberg gewartet. Er fiel aus, ohne dass dies irgendwie in der Bahn-App kommuniziert wurde. Trotz Deutschlandticket kein Anreiz, den ÖPNV auf dem Lande zu nutzen. (foto: zoom)

Am gestrigen Montag (25.09.) tagte ab 17 Uhr im Kreishaus in Meschede der Ausschuss für Wirtschaft, Struktur, Digitalisierung und Tourismus. Drei der sechs Tagesordnungspunkte waren von der SBL-Kreistagsfraktion beantragt worden.

(Angepasster Beitrag von der SBL-Website; die Ergebnisse der Sitzung werden nachgereicht, sobald sie mir vorliegen.)

Ein Antrag betraf die Überlegungen zur künftigen Mobilität in ländlichen Regionen. Als Referent war der Berliner Mobilitätsforscher Prof. Andreas Knie eingeladen. Er stammt aus dem Siegerland und ist jetzt am Wissenschaftszentrum in Berlin tätig. Näheres zu seiner Person findet sich hier: https://www.wzb.eu/de/personen/andreas-knie

Bei der Bobbahn scheinen außergewöhnlich umfangreiche Investitionen anzustehen. Daher hatte die SBL einen Bericht aus der Gesellschafterversammlung der Bobbahngesellschaft SZW GmbH beantragt.

Bahnfahren im HSK ist derzeit mit erheblichen Hindernissen verbunden. Dazu trägt bei, dass der seit Anfang Mai bestehende Schienenersatzverkehr (SEV) zwischen Bestwig und Brilon-Wald nicht wie angekündigt zum 25.08.2023 endete, sondern nun mindestens bis zum 15.10.2023 fortgesetzt wird. Gleichzeitig behindern zahlreiche parallele Straßenbaustellen bei Olsberg und Brilon den SEV erheblich, so dass trotz bereits sehr langer geplanter Fahrzeiten der vorgesehene Anschlusszug nicht erreicht werden kann. Zu diesen Verkehrsplanungen sollte die Kreisverwaltung berichten.

Spannung versprach auch der TOP mit dem unscheinbaren Titel “Vorbereitung der Vergabe für das Linienbündel HSK-West”. Hintergrund ist, dass die Bahntochter Westfalenbus GmbH (WB) gegenüber der Bezirksregierung angekündigt hat, die von ihr gefahrenen Buslinien nur noch bis zum 31.10.2023 in der bisherigen Weise betreiben zu wollen. Die WB fährt etwa die Hälfte der Buslinien im HSK, und das bisher eigenwirtschaftlich, also ohne jeden finanziellen Zuschuss des HSK. Die andere Hälfte der Linien wird von der RLG gefahren. Deren Hauptgesellschafter sind der HSK und der Kreis Soest, und sie benötigt pro Jahr etwa 7 Mio Euro aus den Kreiskassen.

In der Drucksasche 10/787 heisst es dazu:
“Mit Verweis auf die zwischenzeitlich eingetretenen negativen Entwicklungen von Einnahmen und Kosten, die sich stark zu Lasten eigenwirtschaftlich tätiger Verkehrsunternehmen auswirken, hat die WB mit Schreiben vom 09.08.2023 für ihre Verkehrsleistungen in allen drei Linienbündeln im Hochsauerlandkreis bei der Bezirksregierung Arnsberg formal den Antrag auf Entbindung von der Betriebspflicht zum 01.11.2023 gestellt. Die Entscheidung der Genehmigungsbehörde ist Gegenstand des nun beginnenden Verwaltungsverfahrens und steht noch aus.”
“Sofern die Bezirksregierung als Genehmigungsbehörde zwischenzeitlich dem Entbindungsantrag der WB stattgeben sollte, ist beabsichtigt, die Unterbrechung der Verkehrsdienste der WB für den Übergangszeitraum bis zum 01.06.2025 durch eine Notmaßnahme nach Art. 5 Abs. 5 VO 1370/2007 abzuwenden. Hierdurch würde bis zur Erteilung eines neuen öDA eine Sicherstellung der ausreichenden Verkehrsbedienung nach wie vor gewährleistet. Entsprechende Maßnahmen werden dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgelegt.”

Als Ergebnis könnte die kreiseigene Busgesellschaft RLG beauftragt werden, die Leistungen von der Westfalenbus GmbH zu übernehmen und voraussichtlich die WB als Subunternehmen mit den bisher von ihr erbrachten Fahrleistungen beauftragen. Der HSK wird dafür etwa drei Mio Euro pro Jahr zusätzlich an die RLG zahlen müssen.

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