Ein Sonntagsspaziergang Anfang November

Am Ende des Tages schaute mich das Schaf auf der Ennert an. (foto: zoom)

Die Weltlage ist unübersichtlich. Krieg. Klimakrise. Energiewende stockt. Vermögen wandern nach oben, statt nach unten. Braune Schatten der Vergangenheit blau übertüncht. SS-Enkel*innen. Verkehrswende auf Eis. Bahn kaputt. Bildungssystem. Grauen vor den US-Wahlen.

Im Hochsauerland gibt es immer noch kein Alltagsradwegenetz. Dafür läuft die Maschinenschneeproduktion an.

Bald stehen bis zu acht Kilometer stinkenden Blechs (oder mehr?) im Stau vor Winterberg. Skitourismus. Verkehrschaos.

Mir wird das alles zuviel. Wer bekommt den ganzen Mist sortiert und bleibt dabei handlungsfähig?

Ich bin am Sonntag spazieren gegangen.

Es sind 85 Stufen. (foto: zoom)

Diese Treppe führt auf die kleine Straße zum Silbacher Friedhof. Dort liegen mehr und mehr alte Bekannte, manche jünger, andere älter als ich.

Pfaffenhütchen

Der Gewöhnliche Spindelstrauch (Euonymus europaeus), auch Europäisches oder Gewöhnliches Pfaffenhütchen, Pfaffenkäppchen, Pfaffenkapperl, Pfarrerkapperl, Spillbaum oder Spindelbaum genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae). Das Pfaffenhütchen wurde 2006 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnlicher_Spindelstrauch

Holzlager in der Schlade, hinten links Bienenstöcke (foto: zoom)

Eine bekannte Hochsauerländer Firma hat in der Schlade ein riesiges Holzlager.

Weggeduckt (foto: zoom)

Das Feld vor der Scheune bitte nicht mehr betreten. Früher führte ein Trampelpfad mitten hindurch. Statt der Wiesendiagonale ist der Weg laut Pythagoras über die Katheten heute ein kleines bisschen länger.

Mahlzeit! (foto: zoom)

Habe ich schon erwähnt, dass trotz der gemeldeten trüben Wetteraussichten den ganzen Tag über die Sonne schien? Auf dem Bild oben beleuchtet sie ein Stillleben ohne Vieh.

Wasserkraftwerk am Stausee (foto: zoom)

Wenn man dem Schild an der Seite des Gebäudes trauen kann, wird die Anlage, ein kleines Wasserkraftwerk, von den Mainzer Stadtwerken betrieben. Aus welchen Gründen nicht von Olsberg oder Winterberg, weiß ich nicht.

Brücke über die N-Wort-Furt (foto: zoom)

Die einen regen sich darüber auf, dass das Flüsschen N-Wort heißt, die anderen regen sich darüber auf, dass sich Leute darüber aufregen. Der Name hätte doch gar nichts mit dem rassistischen N-Wort zu tun, aber so richtig ist die Herkunft meines Wissens nicht geklärt. Umbenennen?

Als Motiv Dauergast im Blog (foto: zoom)

Meine Lieblingsscheune, schon x-Mal geknipst und längst, in einer vorigen Version, als eines der Header-Bilder für das Blog verwendet.

Wald, Steinbruch, Pilze, Schnee, Kanonen

Hier war mal Wald. Einige Rest sind unter der Plastikplane verpackt (foto: zoom)

Wie ich es heute Morgen angekündigt hatte, sind wir von Siedlinghausen nach Winterberg gewandert. Früher lagen die Wege fast ausschließlich im Wald. Inzwischen kann man den Blick über große Kahlschlagsflächen schweifen lassen.

Die Abraumhalde des Silbacher Steinbruchs, auch Abraumhalde Kuhlenberg genannt, erscheint mir bei jeder Wanderung wieder ein Stück in Höhe und Breite gewachsen zu sein. Da ich keine konkreten Zahlen kenne, kann ich mich natürlich auch täuschen.

Die Abraumhalde des Silbacher Steinbruchs macht dem Kahlen Asten Konkurrenz. (foto: zoom)

Die auffällige Terrassierung der Abraumhalde Kuhlenberg soll wahrscheinlich das Abrutschen der Halde verhindern.

Auf großen Haufen von Holzspänen neben dem Minenplatz, wuchsen die Fruchtkörper einer Pilz-Art der Gattung Ackerling. Diese ernährt sich gerne von abgestorbenen Holzresten.

Laut Bestimmungs-App: Adriger Ackerling (foto: zoom)

Bei der Bestimmung von Pilzen traue ich keiner App und mir selbst am allerwenigsten. Ackerling ist wahrscheinlich, aber wenn es jemand besser weiß, bin ich auch nicht traurig.

Höhepunkt der Wanderung war der Anblick des Kunstschneebergs auf dem Skihang am Poppenberg oberhalb von Möppis Hütte. Wenn man genau hinsieht, kann man eine weiße Wolke erkennen, die sich gleich auf den weißen Haufen legen wird.

Am Poppenberg wurde Kunstschnee produziert und auf einen Haufen gepustet (foto: zoom)

Schon verrückt, bei Sonnenschein und plus 10° Celsius Schneevorräte auf der Piste anzulegen. Die Rationalität hinter diesem Treiben verschließt sich mir wahrscheinlich auch nur deswegen, weil ich von der Kunstschneeerzeugung noch weniger Ahnung habe als von Pilzen.

Bis Ende Oktober zeigt mir die DWD-Wetter-App Plusgrade, aber in den schattigen Hanglagen könnten die Temperaturen durchaus Richtung 0° Celsius fallen.

Vorn im Bild einige Winterberger Wintermacher in Ruhestellung, im Hintergrund der Landal-Ferienpark (foto: zoom)

Die meisten Schneekanonen, die ich heute gesehen habe, waren bereits auf den Ski-Hängen platziert, einige (siehe Bild oben) liegen noch „auf der Lauer“.

Sollte der Winter morgen plötzlich und ohne Vorwarnung kammen, die Winterberger Skiliftbetreiber scheinen vorbereitet.

Wirtschafts- und Radweg zwischen Silbach und Winterberg/Golfplatz instand gesetzt

Auf der Radroute zwischen Silbach und Winterberg (foto: zoom)

Der Fahrweg, auf dem ein Teil der Radroute zwischen Silbach und Winterberg verläuft, ist endlich instand gesetzt. Wegen groben Schotters, vieler Schlaglöcher und tiefer Furchen war ich ihn schon lange nicht mehr entlang geradelt.

Da ich heute keine Lust auf den Verkehr und den kaputten Asphalt der Alternativstrecke über das Große Bildchen und Alstastenberg hatte, habe ich dem Weg eine Chance gegeben und war positiv überrascht.

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Die Winterberger Ortsteile im Winter – je 1 aus 12

Jetzt, da es Sommer ist, habe ich mir alle Bilder meiner Winterspaziergänge vom November 2023 bis zum Januar 2024 durch Winterberg und seine Ortsteile angeschaut und jeweils ein Bild aus den 12 Fotos pro Ortsteil spontan ausgesucht.

Die Kernstadt ist mit zwei Bildern vertreten, einmal das obere Bild und ein weiteres Mal irgendwo unter den 15 folgenden Fotografien.

Sämtliche Beiträge zu allen Ortsteilen findet man in der Kategorie 1235Winterberg. Ich habe keine weiteren Erläuterungen dazu geschrieben. Ein bisschen Raten muss sein, auch wenn das Schummeln recht leicht ist. Wie? Das ist ebenfalls eine einfache Übung.

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Sie brütet wieder

Auf ihrer kleinen Insel brütet die Kanadagans, verborgen im Schilf. (foto: zoom)

Als ich am Samstagmorgen nach einem kleinen Spaziergang entlang der Namenlose zum Teich am Sportplatz in Silbach kam, vermisste ich das Kanadagänsepaar, welches sich dieses Frühjahr dort eingefunden hat.

Der Ganter war auch mit viel Mühe nicht zu sehen, aber nach einiger Zeit entdeckte ich das Weibchen, vom Schilf umgeben, beim Brüten auf der kleinen Insel.

Nach dem heterogenen Intermezzo des vergangenen Jahres – Kanadagans mit Graugans-Ganter – geht anscheinend alles wieder seinen normalen Gänsegang.

Bin gespannt, wie viele Gössel diesmal schlüpfen und überleben.

„Silbacher Freiheit“: Lesung am 11. April im Hotel Löffler

Buchcover „Silbacher Freiheit – Die Nazi-Diktatur und ihr Ende in einem Dorf im westfälischen Sauerland“, erhältlich zum Preis von 16 Euro im Buchhandel und in Silbach bei „Der Laden“, Burgstraße 1. (Bild auf dem Cover: Silbacher Ende, Philipp Schnorbus)

Silbach. Ein authentischer Einblick in ein dunkles Kapitel deutscher und Silbacher Geschichte: Am Donnerstag, 11. April, stellt Philipp Schnorbus um 19 Uhr im Hotel Löffler, Bergfreiheit 60, in Silbach sein Buch „Silbacher Freiheit – Die Nazi-Diktatur und ihr Ende in einem Dorf im westfälischen Sauerland“ vor.

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Endstation Siedlinghausen: Bitte hüpfen!

Aus dieser Perspektive sieht der Abstand harmloser aus als er tatsächlich ist. (foto: zoom)

Siedlinghausen ist zur Zeit der Endhaltepunkt des RE 57 zwischen Dortmund und dem Hochsauerland. Winterberg kann mit dem Zug momentan nicht erreicht werden, weil am Bahnhof Silbach der Bahnsteig an den Ausstieg angepasst und damit barrierefrei wird.

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Trotz fehlender Barrierefreiheit wird der Bahnhof Siedlinghausen nicht modernisiert

Der Bahnsteig sieht chic aus, aber der Ein- und Ausstieg sind nicht stufenfrei (archivfoto: zoom)

Ich hatte gestern darüber berichtet, dass die Bahnhöfe Hoppecke, Bredelar, Silbach und Westheim ab dem 4. März modernisiert werden sollen. Diese Haltepunkte erhalten komplett neue Bahnsteige. Die Bahnsteige werden auf die einheitliche Höhe von 76 Zentimetern erhöht. Dadurch entstehe, so die Bahn, ein stufenfreier Ein- und Ausstieg in die Züge.

Der Bahnhof Siedlinghausen liegt zwischen Olsberg-Bigge und Silbach und ist nicht barrierefrei. Gepäck und Fahrräder müssen in den Zug hochgewuchtet bzw. beim Ausstieg hinunter gesenkt werden.

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Vier auf einen Streich: Deutsche Bahn startet barrierefreien Ausbau an Sauerländer Bahnhöfen

Modernisierung der Haltepunkte Hoppecke, Bredelar, Silbach und Westheim (Westf) • Zukünftig stufenfreier Einstieg in die Züge möglich • Schienenersatzverkehr auf den Linien RE 17 und RE 57

Nicht barrierefrei: das Rad am Bahnhof Siedlinghausen hinauf in den Zug wuchten. (archivfoto 2017: zoom)

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, die Bautrupps stehen bereit: Ab dem 4. März startet die Deutsche Bahn (DB) mit dem barrierefreien Ausbau an vier Stationen im Sauerland. Mit der Modernisierung will die DB auch im ländlichen Raum für attraktive Bahnhöfe und moderne Mobilitätsangebote sorgen. Davon profitieren insbesondere Reisende, die auf barrierefreies Reisen angewiesen sind.

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Neues Buch gibt Einblick in die Zeit der NS-Diktatur

Zeitzeugen aus Silbach schildern ihre bewegenden Erlebnisse

Buchcover „Silbacher Freiheit – Die Nazi-Diktatur und ihr Ende in einem Dorf im westfälischen Sauerland“, erhältlich zum Preis von 16 Euro im Buchhandel und in Silbach bei „Der Laden“, Burgstraße 1. (Bild auf dem Cover: Silbacher Ende, Philipp Schnorbus)

Verfolgung und Angst, Zwang und Gewalt, Krieg und Zerstörung: Die Literatur über die nationalsozialistische Diktatur zwischen 1933 und 1945 füllt ganze Bibliotheken. Was aber bedeutete die NS-Herrschaft für die Menschen im Hochsauerland? Dieser Frage ist Philipp Schnorbus für seinen Heimatort Silbach nachgegangen und hat mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gesprochen. Entstanden ist so ein authentischer Einblick in die NS-Zeit in der Bergfreiheit Silbach.

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