Müschede/Masserberg. Eine besonders schöne Jahres-Tour hat die „Wandergruppe Oberhof (WGO)“, ein Zusammenschluss von sieben Wanderern aus dem Eulendorf Müschede, unternommen. Nach dem Start der sechstägigen Reise ging es per PKW zunächst ins thüringische Eisenach, wo Christian Keil, Walter Bast, Jürgen Hupe, Wolfgang Günzel, Udo Senft, Gerd Sommer und Gerd Stüttgen die imposante dortige Drachenschlucht in einer dreistündigen Wanderung eroberten, bevor es nach Masserberg im Naturpark Thüringer Wald weiterging, wo während ihrer Reise Quartier genommen wurde.
(Pressemitteilung)
An den Folgetagen wurden die Wanderungen „Familienspaß“ – Haus der Natur“ zur Talsperre Goldistal, die große Rundwanderung um die Talsperre Schönbrunn, eine Tour durch die Fehrenbacher Schweiz und der Rundwanderweg um die und zur Werraquelle unternommen. So standen am Ende gut 75 Kilometer Strecke im wunderschönen Thüringer Wald auf dem „Wandertacho“.
Das laute, stinkende Hamburg hat ruhige Ecken, Parks, Seen, Kanäle und Fließgewässer, aber der unablässige Verkehr, die vielen Baustellen und der Abgasgeschmack auf der Zunge vermiesen mir manchmal meine Touren durch die Großstadt im Norden.
Der Stadtpark gehört für mich, wie übrigens der Ohlsdorfer Friedhof, zu den großen ruhigen Grünflächen, wo man sich von der Hektik der Großstadt erholen kann: Joggen, Schwimmen, Fußball spielen, Spazierengehen, auf der Bank sitzen und lesen …
Der intensiv nach Klärwerk riechende Zufluss in den Rhein war in jahrelangen Arbeiten rheinabwärts verlegt worden. Das rechteckige Gewässerbecken auf dem Bild oben ist nicht mehr mit der Emscher, die dort früher schäumend in den Rhein stürzte, verbunden.
Das 1970/71 errichtete Kohlekraftwerk im Hintergrund des oberen Bildes wurde 2017 stillgelegt. Der Abriss begann Mitte 2023, im Dezember desselben Jahres wurde der Kühlturm gesprengt (siehe auch Wikipedia).
Vor einigen Tagen bin ich mit dem Rad ein Stück die Frankfurter Straße entlang gefahren, um das untere Bild aufzunehmen.
Wie man sieht, sind viele Teile der Anlage noch vorhanden. In Zukunft soll hier ein Werk zum Bau von Elektrolyseuren für die Produktion von Wasserstoff entstehen. Die Anlage soll ab 2026 in Betrieb gehen. Es ist geplant, neben Elektrolyseuren bis 2030 ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk zu bauen (Wikipedia).
Ich bezweifele, dass man jedes friedliche Stück Erde mit einem Sinnspruch aufladen muss, damit die Gedanken der vorbei Eilenden auf den Weg der Achtsamkeit gebracht werden.
Der Friedhof Ohlsdorf in Hamburg genügt mir auch ohne die Aufforderung, Stille zu atmen und Vielfalt zu erleben, aber anscheinend kommen wir in unseren Zeiten nicht um besondere Aufmerksamkeitskonzepte herum.
Die Zukunftsvisionen nicht zu vergessen. Auf einer Informationstafel in der Nähe von Kapelle 3 lese ich: Ohlsdorf 2050 – Von der Nekropole zur lebendigen Stadt
Gewaltige Wortschmied*innen am Werk.
Ob mit oder ohne Sinn – ich bin gerne auf Friedhöfen unterwegs. Auf den Nebenwegen des Ohlsdorfer Friedhofs kann man sich gut vom Verkehr – auf den asphaltierten Achsen und Verbindungen sind Autos erlaubt – fernhalten und die Stille Atmen.
Rein theoretisch, also von der Straßenkarte her betrachtet, könnte man rund um den Leybuchtpolder radeln, aber an der Schleuse ist Schluss. Die Straße ragt in den Himmel und auf dem weißen Schild rechts der Schranke ist zu lesen: „Der öffentliche Wanderweg endet hier. Aus naturschutzrechtlichen Gründen ist das Befahren und Betreten des östlichen Deichabschnittes nicht gestattet.“
Hier geht es also nicht weiter. Außerdem käme man bei der nächsten Brücke, der Greetsieler Klappbrücke, auch gar nicht über den Störtebeker Kanal in den Ort zurück, denn dort wird bis mindestens September 2024 gebaut. Die Brücke ist gesperrt.
Rundtour gecancelt. Nichtsdestotrotz lohnt sich die Radtour auf der Wasserseite des Deichs bis zur Schleuse Leysiel und sei es nur wegen des Sonnenuntergangs über Wattenmeer und Emsmündung.
„Da will ich heute nicht hin“, habe ich mir am Fähranleger nach Norderney gesagt. Vielleicht irgendwann einmal, aber keinesfalls in der Hochsaison. Autolawinen und Menschenmassen, dazu noch die flirrende Sommerhitze – nicht mein bevorzugtes Milieu.
Immerhin war der Fotopunkt am Ende der Norddeicher Straße nicht überlaufen. So konnte ich entspannt die ein- und auslaufenden Fähren beobachten. Dann aber nix wie weg und raus aus dem Feriengewusel.
Kurz vor Greetsiel verlasse ich den Radweg entlang der stark befahrenen Greetsieler Straße, biege nach links in die Hohe Plate und kurz danach wieder rechts auf die Karl-Wenholt-Straße ein.
Allein diese Allee war die Reise nach Ostfriesland wert. Dafür vergesse ich auch die anderen kaputten Straßen und holperigen Radwege. Versprochen.
Kurz gesagt: Urlaub ist nicht nur Listen schreiben, sondern auch jeden Tag mindestens ein Mal die Baumallee der Karl-Wenholt-Straße hin und zurück radeln. Dort bin ich gern.
Meine Urlaube beginnen stets mit einer Liste. Auf einem leeren DIN-A-4 Blatt notiere ich mit einem Bleistift alles, was ich mitnehmen will. Wenn die Liste fertig ist, kann mit dem Packen begonnen werden. Es ist völlig egal, ob es sich um Fahrradgepäcktaschen, Rollenkoffer oder einen Rucksack handelt. Eine Liste muss sein.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass alle Fahrten, für die ich eine Liste schreibe, Urlaub sind: zwei Tage mit dem Rad nach Kassel = Urlaub; eine Woche Nordfriesland = Urlaub; drei Wochen Dänemark = Urlaub; Freunde für eine Nacht in Köln besuchen = Urlaub; eine mehrtägige Tagung in Dachau = Urlaub; usw.
Das Bild oben ist am Deich zwischen Greetsiel und Norddeich entstanden. Ein paar Tage zuvor hatte das NDR-Studio Oldenburg eine Sendung über den Küstenschutz an der Nordsee ausgestrahlt.
Im Mittelpunkt stand eben dieser Bagger auf der Schute samt der Arbeitenden, die eine Schüttsteinlahnung aus Granitsteinen bauen.
Als wir mit dem Rad an der Baustelle vorbeifuhren, machten die Männer (Frauen habe ich nicht gesehen) gerade Mittagspause im Bauwagen.
Um zu verstehen, was dort am Deich passiert, was Lahnungen, Salzwiesen und Sturmfluten miteinander zu tun haben, lest den oben verlinkten Artikel.
Ich habe noch versucht herauszufinden, wer Deichrichter Karl Wenholt war. Aber auf die Schnelle – im Urlaub hat man ja kaum Zeit – ist dabei nicht viel herausgekommen:
Karl Wenholt war bis 1965 Leiter des Bauamtes für Küstenschutz und Landgewinnung in Norden. In dieser Funktion war er verantwortlich für Landgewinnung an der Leybucht im damaligen Kreis Norden. Anschließend hatte er bis zu seinem Tod das Ehrenamt eines Deichrichters (Vorstandsmitglieds) bei der Deichacht Norden inne.
Der Gedenkstein steht am Deich in Westermarsch II, etwa an der Stelle, an der die Deichstraße nördliche des Waterwarfer Wegs einen Knick nach Osten macht. Er wurde nach Abschluss der Deichverstärkung Ende der 1970er Jahre auf Anregung seines Nach-Nachfolgers Theodor Oldewurtel aufgestellt.
Meine Angewohnheit, Listen zu erstellen, habe ich erwähnt, aber was ist mit dem Bilderwust?
Wenn ich darauf eine vernünftige Antwort wüsste, hätte ich nicht diesen ungeordneten und unbearbeiteten Haufen von Bildern auf meinen Festplatten.
Die meisten Bilder fristen ein unbeachtetes digitales Dasein, nur einige schaue ich mir genauer an und manche veröffentliche ich auf dem Blog, also hier.
Im Blog können die Bilder verschiedene Funktionen haben. Im allereinfachsten Fall sind sie reine Schmuck- oder Symbolbilder. Besser ist es, wenn sie Teil einer Geschichte sind.
Aber was ist jetzt eigentlich Urlaub? Wirklich nur Listen? Kurzantwort: ein Ausbruch aus der Freizeitroutine, sonst bräuchte ich keine Listen, denn ich lebe ja schon dort, wo andere Menschen Urlaub machen.
Oder wie es ein Nachbar gerne betont: „Siedlinghausen, Hannes, das ist das Spanien des Hochsauerlandes.“
Populär wurde der Pilsumer Leuchtturm besonders durch den Film Otto – Der Außerfriesische des Komikers Otto Waalkes. Im Film dient der Leuchtturm Otto als Wohnung.
Der Turm wurde 1883 im Rahmen des deutsch-niederländischen Projektes Beleuchtung der Unter-Ems als eines von fünf Leitfeuern geplant und 1890 fertiggestellt.
Er diente bis Juni 1915 zur Befeuerung der Emshörnrinne. Dann wurde er wegen des Ersten Weltkrieges außer Betrieb genommen, um feindlichen Schiffen keine Hinweise auf die Fahrrinne zu geben. Im Oktober 1919 erfolgte die endgültige Stilllegung, da sich die Fahrrinne durch Sandablagerungen geändert hatte.
Sein baulicher Zustand verschlechterte sich stetig und im Herbst 1972 dachte man sogar über einen Abriss nach.
Statt Abriss erfolgte im Frühjahr 1973 eine aufwendige Sanierung des Leuchtturms, in deren Folge er auch erstmals den heute so bekannten rot-gelb-roten Anstrich erhielt. Zuvor war er einfarbig rot gestrichen.
Kurzurlaub mit Donald Trump und den Krabbenfischern in Greetsiel
Es gibt Ereignisse zu denen sollte man, auch oder gerade wenn man eine starke Meinung hat, erst einmal schweigen. Als ich in der Nacht von Samstag auf Sonntag kurz auf mein Smartphone schaute, erwischte mich die Nachricht vom Attentat auf Donald Trump.
Es war die Zeit der Spekulationen. Über den Täter war nichts bekannt. Im britischen Guardian erschienen die ersten ikonischen Bilder (doppelt gemoppelt?), die Trump mit gereckter Faust und blutendem Ohr aufstrebend zwischen Secret Service Männern und einer Frau zeigten. Ich wage mich so weit vor, zu behaupten, dass diese Aufnahmen mit ihren religiösen Konnotationen den Sound des Wahlkampfs prägen und in die Geschichte eingehen werden.
Mute. Alles Weitere später…
Moderne Windmühlen werden an der Nordsee zumindest von den Krabbenfischern nicht geliebt und die Partei der Grünen noch weniger.
Die mächtigen Gegner der Krabbenfischer heißen EU und Umweltorganisationen. Windräder und Fischereiverbotszonen in der Nordsee zerstören die „[n]achhaltige und traditionelle“ Fischerei. Auf dem kleinen schwarzen Quadrat zwischen rechtem Windrad und Fischkutter steht in weißer Schrift: „Der schlimmste Virus ist blinder Gehorsam“. Das Wort „Virus“ ist mit kleinen Corona-Viren verziert.
Ein paar Schritte weiter sehe ich einen großen Aufkleber.
Die Bildsprache ist eindeutig. Der Gegner, die Grünen, werden als Welle symbolisiert. Von rechts streckt sich ihnen eine geballte Faust entgegen.
Worum es geht habe ich in Ansätzen verstanden. Kurzfassung: das Wattenmeer (Nationalpark!) solle als Ausgleichsfläche für die Windparks im Meer dienen und daher (?) die Schleppnetzfischerei verboten werden.
Die Argumentation der Fischer ist auf einem laminierten Flugblatt zu lesen.
Warum eine Zeile auf dem Flugblatt geschwärzt wurde und wie es weiterging, (Lichtblick für die Krabbenfischer) werde ich in den nächsten Tagen herauszufinden versuchen.
Aber erst einmal soll jetzt der Kurzurlaub beginnen. Es hat aufgehört zu regnen und die Vögel zwitschern. Der Kaffee ist schon lange wieder kalt.
Streitschrift gegen die AfD-Machtergreifung: „Eigentlich kommt dieses Buch zu spät. Denn die Gefahren von rechts sind schon lange bekannt. Die Mehrheitsgesellschaft hat nur nicht zugehört.“ … endstationrechts
Schutz vor Überschwemmungen: gefährden uns Biber und Radwege oder nützen sie? … scilogs
In den letzten Tagen habe ich es nicht zu meinem Computer geschafft, um das Blog aktuell zu halten. In der nächsten Woche wird es wahrscheinlich weitergehen. Es sind keine dramatischen Gründe, die mich am Schreiben hindern, allerdings ist im „Real Life“ einfach zu viel los.
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