Saisonstart im KultUR-Garten Brilon

Gewusel im KultUR-Garten Brilon: Hämmern, Bohren, Schrauben, Hochbeete zusammenbauen und befüllen oder einfach nur Kaffee trinken und sich unterhalten. (foto: zoom)

Brilon. Ein kleine Gartenhütte, eine umzäunte Fläche mit Europaletten, Brettern, Werkzeugen und Metallteilen. Schnell füllt sich das Gelände mit Kindern, Jugendlichen, Frauen und Männern. Die Projektgruppe KultUR-Garten des Vereins Brilon-Mittendrin trifft sich zum Hochbeetbau-Workshop auf ihrem Gelände im Kreishauspark.

Als das Hämmern, Schrauben und Schleifen beginnt, kommt an diesem kalten und verregneten Sonnabend sogar die Sonne heraus.

„Unser Verein besteht aus ca. 20 Leuten, in der Projektgruppe sind wir acht bis zehn Personen“, erklärt Gartentherapeutin Edith Schlömer-Bracht, gerne könnten auch noch mehr Leute dazukommen.

Das Ziel der Gruppe sei es, Menschen zusammenzubringen, die im normalen Alltag häufig aneinander vorbeiliefen. Zur Zeit seien 16 Flächen für Hochbeete vorhanden, die nun noch um vier Handicap-Plätze erweitert würden.

Auch die Kinder packen mit an. (foto: zoom)

Der KultUR-Garten sei „das gemeinsame Dritte“, das alle Beteiligten zusammenbringe, egal woher sie kämen. Das Vorbild sei die Bonnekamp-Stiftung in Essen-Katernberg, die man im letzten Jahr besucht habe. Auf 3500 Quadratmetern sei dort ein faszinierender Gemeinschaftsgarten entstanden.

Die 16 Plätze im Briloner KultUR-Garten waren schnell vergeben. Viele unterschiedliche Menschen und Gruppen sind an dem Projekt interessiert: junge Familien und Alleinerziehende, Betreute einer Integrationseinrichtung und Einzelpersonen gehören zu den angemeldeten Nutzer*innen der Hochbeete.

„Das muss in eine Linie…“ (foto: zoom)

Durch den ambitionierten Einsatz und die Fachkompetenz einiger Projektgruppenmitglieder konnten technische Probleme wie beispielsweise die Beschaffenheit des Untergrunds für den Bau des Gartenhauses, der Anschluss eines Wassertanks an das Dach und Regenrohr des benachbarten Musikschulgebäudes kreativ und mit großem Arbeitseinsatz gelöst werden.

Grundbefüllung des neuen Hochbeets (foto: zoom)

Mit einer Idee alleine wäre die Entwicklung und Realisierung des KultUR-Gartens nicht so leicht möglich gewesen. Durch ein gut ausgearbeitetes Konzept habe die Gruppe die Deutsche Postcode Lotterie in Düsseldorf überzeugt, die daraufhin das Projekt unkompliziert mit 12.000 Euro gefördert habe.

Man sei froh, dass die Stadt Brilon im Kreishauspark ein Areal in exponierter Lage zur Verfügung gestellt habe. Städtische Fläche werde so zu einem Ort lebendigen Miteinanders.

„Das muss hier wieder raus!“ Ein weiteres Hochbeet wird befüllt. (foto: zoom)

Der Erfolg hat viele Mütter und Väter, die der Projektidee die nötige Dynamik geben. Drei Pflückblumenbeete werden in enger Kooperation mit der Biologischen Station Hochsauerlandkreis bepflanzt und gestaltet.

Sehr geholfen hätten darüber hinaus die guten Kontakte zu Klaus Depenbrock, Kulturmanager des HSK.

Das Pflanzfest im Oktober sei durch das landesweite Programm „2.000 x 1.000 Euro für das Engagement“ mit 1000 Euro gefördert worden.

Am heutigen Sonnabend hält sich die Sonne noch ein wenig. Die ersten Hochbeete sind zusammengebaut, werden gegen Wühlmäuse von unten abgedichtet und von oben befüllt. Auf diese erste Lage wird dann die Erde kommen.

Die Bewirtschaftung der Hochbeete hat begonnen. Bis es grünt, blüht und das erste Gemüse geerntet werden kann, wird noch einige Zeit vergehen.

Um das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe und das kommunikative Miteinander zu stärken, soll demnächst eine Rundbank um den Baum im KultUR-Garten gebaut werden. Keine Fertigbank aus dem Baumarkt, nein, alte ausgediente Holzstühle wolle man nachhaltig und geschickt zu einem Kreis verbinden. Das handwerkliche Können und die Problemlösungskompetenz der Projektgruppenmitglieder werden es richten.

In der Zukunft wird auf der anderen Seite der Straße eine Permakultur entstehen. Kulturelle Events wie Lesungen im Garten, kleine Konzerte mit der Musikschule und Angebote für Familien und Kinder sind geplant.

Wer Interesse an einer Mitarbeit im Projekt „KultUR-Garten“ hat, kann sich persönlich an Edith Schlömer-Bracht, Pia Pettkus oder Angelika Schwermer wenden.

Per Email geht es über: kulturgarten.brilon@gmail.com

Die neue Website ist noch im Aufbau, aber auch auf Instagram ist der KultUR-Garten im Internet vertreten.

Regen, Sonne, Regen … bogen

Vor die Haustür treten, staunen, knipsen, Nudeln kochen, bloggen. (foto: zoom)

Es ist ja nicht alles schlecht an diesem Aprilwetter (bitte entschuldige lieber März). Je wechselhafter das Wetter, umso wahrscheinlicher ein Regenbogen.

Als Kind habe ich nur staunend auf dieses Naturspektakel geschaut, als Schüler habe ich mehr schlecht als recht die Physik (bitte um Entschuldigung lieber Physiklehrer Herr D.) hinter dem Phänomen verstanden.

Heute weiß ich: hat’s am Abend geregnet und die Sonne kommt an dem einen Ende der Straße heraus, kann ich am anderen Ende einen Regenbogen sehen, manchmal sogar doppelt.

Der Himmel ist weit, und der bunte gekrümmte Strahl hat genug Platz, um sich auszubreiten.

Aus welchen Gründen sich ein Regenbogen bildet, warum Rot oben und Violett unten ist und was es mit dem Nebenregenbogen auf sich hat, kann man beispielsweise hier nachlesen:

https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/wie-entsteht-ein-regenbogen/

Umleitung: Corona-Lockdown, Klima-Angst, Rechte gegen Klimaschutz, ChatGPT, „Konflikte“ in der DASA, der Streik und mehr…

Blick nach oben: Wrestling zweier Baumgiganten? Oder was seht ihr? (foto: zoom)

Corona-Lockdown: Nicht alles schlecht … nd

Mentale Gesundheit: „‚Klimaangst‘ ist eine rationale Reaktion“ … klimareporter

„Rechtsextreme und Rassisten wehren sich gegen Klimaschutz, weil er ihre Privilegien in Frage stellt“: Ein Interview mit dem Soziologen und Rechtsextremismusforscher Matthias Quent … klimafakten

Anti-Pizza-Koalition: Die ÖVP verrät in Niederösterreich ihre Wähler und koaliert mit fanatischen Rechtsextremisten … misik

Is ChatGPT a threat or an opportunity for journalism? Five AI experts weigh in … reutersinstitute

Albert Einstein und Max Planck im Nationalsozialismus: Wie wäre die Wissenschaftsgeschichte wohl verlaufen, wenn Max Planck (1858-1947) Altphilologie oder Musik statt Physik studiert hätte? Lust und Talent hätte er allemal für diese Gebiete gehabt. Später würde er seinen Sohn Erwin (Cello) und seinen Freund Albert Einstein (1879-1955; Geige) auf dem Klavier begleiten … scilogs

Verkehrsbetriebe, Flughäfen und Häfen sind zum Streik aufgerufen: Am kommenden Montag werden die Warnstreiks im öffentlichen Dienst ausgeweitet … nordstadtblogger

Ausstellung in der Dortmunder DASA knöpft sich „Konflikte“ vor: Diese Ausstellung beginnt buchstäblich bei Adam und Eva – präsent durch eine Gemälde-Reproduktion. Am biblischen Anbeginn der Menschheit erleben sie, wie unversehens Sünden und damit Konflikte in die Welt geraten … revierpassagen

Futter für die Beratungsindustrie: Stadt Hagen zahlt Millionen für Gutachten … doppelwacholder

Kreistag trifft sich wieder im Kreishaus in Meschede: Am Freitag (24.03.) findet die erste Sitzung des Kreistags in diesem Jahr statt. Nachdem diese Sitzungen pandemiebedingt in den letzten Jahren nach Olsberg oder Bigge verlegt wurden, trifft sich der Kreistag nun wieder im Sitzungssaal des Kreishauses in Meschede. Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 15 Uhr … sbl

Umleitung: „Uns läuft die Zeit davon“

Kohle? Im Boden lassen! (archivfoto: zoom)

„Uns läuft die Zeit davon“: Die Klimaziele sind nur noch mit einer drastischen Kehrtwende zu erreichen, sagt LMU-Geograph Matthias Garschagen, einer der Leitautoren des Syntheseberichts des Weltklimarats … lmu

Synthesebericht zum Sechsten IPCC-Sachstandsbericht: Der IPCC befindet sich derzeit in seinem sechsten Berichtszyklus, in dessen Verlauf er den Sechsten Sachstandsbericht mit den Beiträgen seiner drei Arbeitsgruppen sowie drei Sonderberichte (SR1.5, SRCCL, SROCC) und einen Bericht über die Verfeinerung der Methodik erstellt hat. Der Synthesebericht ist das letzte der AR6-Produkte … ippcde

Synthesebericht: Hauptaussagen aus der Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung (PDF) … ipccde

Synthesebericht (engl.): Summary for Policymakers (PDF) … ipccch

IPCC-Synthesebericht: Schnell raus aus den Fossilen, Energie- und Ressourcenverbrauch deutlich senken … boellstiftung

Einfach erklärt: Was steckt hinter dem Sechsten Sachstandbericht des Weltklimarats? … riffreporter

Zum Erscheinen des IPCC-Synthese-Reports: Unsere Faktenchecks zum Klima jetzt umfassend aktualisiert … klimafakten

Update 21.03.2023:

Sicher ist, so wird das nichts: So, wie es jetzt läuft, wird das nichts mit dem Klimaschutz, fasst der IPCC die Klimapolitik zusammen. Warum überhaupt noch das Klima schützen? Auch darauf hat er eine Antwort … spektrum

Ein Waldspaziergang in Winterberg

An diese Protesttafel des Windenergiegegner musste ich heute bei unserem Spaziergang durch den Wald denken. Sie steht immer noch zwischen Siedlinghausen und Brunskappel. (archivfoto: zoom)

Heute haben wir einen Waldspaziergang durch das Gebiet südwestlich des Hesborner Wegs bei Winterberg gemacht. Nun, vor 10 Jahren hätte man es noch Wald nennen können. Heute ist der Wald durch Dürre, Trockenheit und Borkenkäfer zu großen Teilen zerstört.

Kein einziges Windrad steht auf Winterberger Gebiet, aber der Wald stirbt.

Eine von vielen kahlen Flächen. Hier sind wir früher „durch den Wald“ gewandert. (foto: zoom)

Im Kontrast zum realen Zustand des Waldes erschließt sich mir die Sprache und Logik der Windkraftgegner*innen nicht. Es gibt keine Windindustrie in Winterberg, kein Verbrechen an Natur und Mensch durch Windräder, keinen Irrsinn, es sei denn, es wäre die irre Logik von Organisationen wie Vernunftkraft und Co gemeint.

Trotzdem stirbt der Wald. Fallen nächtens tausende von Windrädern von der Paderborner Hochfläche in das schöne Hochsauerland ein, schreddern unsere Bäume und verschwinden im Nebel des Morgengrauens? Nope, kein Windrad – nur der schnöde Klimawandel.

Waldweg ohne Wald (foto: zoom)

Ich bin jedesmal sprachlos, wenn ich durch die baumlosen Wälder wandere. Bin ich der einzige, der den Anblick dieser Landschaft als furchbar empfindet?

Immer noch stapeln sich Baumstämme meterhoch entlang der Forstwege (foto: zoom)

Auf der anderen Seite ist ein Wald ohne Bäume auch ganz hübsch. Ich könnte mir eine Heidelandschaft oder Hochmoorlandschaft wie in den englischen Pennines vorstellen. Schafherden statt Skilifte.

Touristen werden nach Winterberg strömen, um den morbiden Charme einer Endzeitdystopie zu erleben.

Die braunen Fichten auf dem Hügel sind als nächstes dran. Zack! Wieder ein kahler Berg. Hinten links sind einige der Winterberger Skihänge zu sehen. (foto: zoom)

Was ziemlich nervt, ist der Zustand vieler Wander- und Mountainbikestrecken. Harvester und Langholzzüge haben eine große Anzahl von Wegen kaputt gefahren.

Andererseits wird sich das spätestens dann ändern, wenn der letzte Baum geernet wurde. Durchhalten. Matsch gehört zum Wandern wie die Klimakrise zum Skifahren.

Der Baumstamm weist den Harvestern den Weg. Die Bäume hinten rechts sehen auch nicht mehr allzu gesund aus, eher braun und krank. (foto: zoom)

Am Ende hatten wir den Bogen um den Hesborner Weg geschlagen. Leider sind wir zur Mittagszeit gewandert.

Mittags hat man keinen schönen Schatten und kein interessantes Licht zum Fotografieren. Ich werde bestimmt wiederkommen.

Die Tage werden jetzt wieder länger. Morgen ist der kalendarische Frühlingsbeginn. Tag- und Nachtgleiche. Aber das ist ein anderes Thema. Bleiben wir beim baumlosen Wald und werfen einen letzten Blick zurück.

Am Ende der Wanderung, ein letzter Blick auf den Nichtwald. (foto: zoom)

Nur ein Bild: der Steinbruch in Hildfeld

Ein kleiner Teil des Steinbruchs Hildfeld vom Clemensberg aus gesehen (foto: zoom)

Ich war heute auf dem Clemensberg. Von dort oben kann man in den Hildfelder Steinbruch hineinschauen. Hildfeld ist ein Ortsteil von Winterberg.

Einen noch gewaltigeren Steinbruch gibt es auf Winterberger Gebiet in Silbach.

Steinbrüche sind schön, Windräder verschandeln die Landschaft. Oder ist es anders herum?

„Verschandeln“ – diesen Begriff hat der Winterberger Bürgermeister beim Stadtgespräch mit WDR5 benutzt, allerdings für Windräder, von denen es bislang auf Winterberger Gebiet insgesamt 0 (in Worten Null) gibt.

Um der Gerechtigkeit Genüge zu tun, muss man sagen, dass der Begriff „verschandeln“ auch von den einfachen Bürger*innen gerne verwendet wird.

Es ist auch nicht das Waldsterben, die Klimakrise, die den Wald verschandelt. Nein, nein, es sind die Windräder – allein die Vorstellung!

Schön sind hingegen Skipisten, Lifte, kahle Hänge, tote Bäume, Zip-Lines, Parkplätze und Mountainbike-Parks.

Wer oder was bestimmt eigentlich, was schön ist?

In großem Bogen zum Kleintierzoo am Rammelsberg und zurück

Graffiti an der Unterführung der Drusel (foto: zoom)

Wenn ich in Kassel bin, gehe ich möglichst häufig spazieren. Zu Fuß lassen sich viele Städte am besten erkunden.

Eine meiner Lieblingsrunden führt vom Vorderen Westen zur Goetheanlage, dann weiter zur Drusel und zum Rammelsberg, schließlich zum Bergpark Wilhelmshöhe und dann beliebig zurück. Die Tour ist ausdehnbar bis hoch zum Herkules, aber am vergangenen Samstag haben wir uns mit dem unteren Teil rund um das Schloss zufrieden gegeben.

Am See oberhalb des Schlosses. (foto: zoom)

Zum ersten Mal haben wir den Kleintierzoo am Rammelsberg besucht. Eintritt frei. Spenden erwünscht. Mir gefallen diese „Low-Key“-Tiergehege ohne Elefanten, Tiger, Löwen und Gorilllas inzwischen besser als die Zoos in bspw. Dortmund oder Hamburg. Eingesperrte Raubkatzen und Menschenaffen machen mich traurig.

Ein Riesenkaninchen hingegen lasse ich mir gefallen.

Lange hat das Kaninchen nicht stillgehalten. (foto: zoom)

Fotografieren ist im Zoo am Rammelsberg gar nicht so einfach, denn jedesmal wenn man mit Ach und Krach die Aufmerksamkeit eines der Tiere errungen hat, kommen garantiert ein paar Kinder vorbei und lenken den Pfau, die Gans oder den Wellensittich ab. Kinder sind viel interessanter als meine Kamera. Ich entschuldige das.

In die Kamera hat der Kronenkranich nur beinahe geguckt, aber er hat zumindest seinen Schmuck präsentiert. (foto: zoom)

Von den Unzertrennlichen habe ich stets nur einen Partner fotografieren können, die anderen haben sich derweil in die Ecken der Voliere verdrückt. Man nennt sie auch Lovebirds, eine Gattung der Papageienvögel namens Agapornis.

Ein Unzertrennlicher (Agapornis), allein. (foto: zoom)

Die Runde durch den familiären Zoo war klein, aber fein. Vom Rammelsberg aus haben wir uns auf Spazierwegen zum Bergpark durchgeschlagen, haben das Schloss umrundet und sind am Schluss mit der Tram zurück in den Vorderen Westen gefahren.

Blick zurück auf Kassel. (foto: zoom)

Das nächste Mal werde ich mich länger im Kleintierzoo am Rammelsberg aufhalten. Es gibt dort ein kleines Zoo-Café. Das muss ich noch ausprobieren.

Die Daten für den Spaziergang habe ich nicht aufgezeichnet. Komoot und Konsorten bleiben inzwischen immer häufiger aus. Es werden ungefähr zehn Kilometer gewesen sein.

Spazieren gehen in der Stadt? Immer wieder gerne.

Zum Schluss noch die Übersicht bei Openstreetmap. Der Marker zeigt auf den Kleintierzoo:


Größere Karte anzeigen

Umleitung: Kleintierzoo Rammelsberg, Karstadt schließt, Hass gegen Volksverpetzer, hohe Strafen für Hitler-Verehrung sowie die Klima- und Wasserkrise im Walt Disney LTB 568

Alpaka im Kleintierzoo am Rammelsberg (foto: zoom)

Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen … revierpassagen

Karstadt soll schließen: Schwerer Schlag für Dortmund als Handelsmetropole in Westfalen … nordstadtblogger

Hass-Welle gegen den Volksverpetzer: „Gezielter Angriff auf die Pressefreiheit“ … netzpolitik

Salzburg: Bewährungs- und hohe Geldstrafen für Hitler-Verehrung … endstationrechts

Wo ist der Schnee? Die Klima- und Wasserkrise im Walt Disney LTB 568 … scilogs

Ein Sonntagnachmittag mit Betonkunst und Joachim Schulz im Kump Hallenberg

Der Künstler mag Whiskey. Joachim Schulz prostet seiner Skulptur „Single Malt“ zu. (foto: zoom)

Am Ende unseres gestrigen Gesprächs schwärmt Joachim Schulz vom Geschmack des Single Malt Whiskey und stößt mit seiner Skulptur „Single Malt“ an.

Nicht allein Genuss, auch die dunklen und traurigen Seiten des Lebens verarbeitet der Künstler in seinen Figuren aus Beton. Anlass für die Skulptur „Ausharren“ waren die ukrainischen Flüchtlinge am Berliner Bahnhof.

„Ausharren“ – ein Flüchtlingsschicksal vor dem Berliner Bahnhof (foto: zoom)

Die Skulptur stehe aber nicht nur für die Flüchtlinge des Ukraine-Kriegs, so Joachim Schulz im Gespräch, sondern aller Kriege auf dieser Welt. Daher habe er die verschiedenen Flaggen an den Seiten des Koffers aufgetragen.

„Protect it“ – die Hand schützt eine Familie. (foto: zoom)

Protect it – beschütze es, meine nicht unbedingt nur die Familie. Das Kunstwerk sei offen für andere Interpretationen, erklärt Joachim Schulz. Sagt es und tauscht den Bilderrahmen gegen ein Schneckengehäuse, welches die Natur symbolisieren könne.

„Protect it“ – schütze, was du schützen willst. (foto: zoom)

Joachim Schulz spricht gerne über seine Kunst, seine Skulpturen, betont aber auch, dass er niemandem seine Ansichten aufzwingen wolle.

Von der Idee bis zum fertigen Werk dauere es ungefähr zwei Monate. Das Innenleben ein Styroporgerüst, darüber Schicht für Schicht der Beton, die Modellierung und am Ende die Farbe, die die Skulptur wasserfest mache.

Nein, nein – er sei dann nicht acht Wochen lang den ganzen Tag, Stunde für Stunde mit dieser einen Figur beschäftigt. Das Ganze müsse reifen, auch mal in Ruhe stehen, Stück für Stück bis zum endgültigen Produkt.

Das nötige Handwerk zur Kunst habe er bei Arno Mester in Arnsberg gelernt, heute gibt Joachim Schulz selber Workshops.

„Ommm“ ist als Idee einem Yoga-Kurs entsprungen (foto: zoom)

Die Motive für seine Kunst müsse er sich nicht auf Reisen holen, sie entstammen der Auseinandersetzung mit dem alltäglichen Leben, im Kleinen wie im Großen.

„Ausbruch“ (foto: zoom)

Die Skulptur „Ausbruch“ habe ich mehrmals betrachtet und zuerst nicht verstanden. Ich sehe eine Frau, die sich in eine Mauer hineinzwängt. Für Joachim Schulz dreht sie sich mit Gewalt aus der Enge hinaus, befreit sich. Wer weiß, was eine dritte, vierte oder fünfte Person sieht? Die Kunst von Joachim Schulz ist offen für viele Gedanken.

Am nächsten Sonntag, dem 19. März, wird der Künstler noch einmal von 14 bis 16 Uhr persönlich vor Ort im Hallenberger Kump zu sehen und zu sprechen sein. Es lohnt sich.

An diesem Sonntag herrschte reger Betrieb im Kump. (foto: zoom)

Die meisten Skulpturen sind verkäuflich oder können sogar gemietet werden. Einige, wie der „Ausbruch“ und „Omm“, haben schon am Sonntag den Besitzer bzw. die Besitzerin gewechselt.

Die vorhergehenden Artikel zur Ausstellung hier im Blog:

Ausstellungseröffnung: Joachim Schulz … der Beton in Falten legt

„Der Beton in Falten legt“ – Volles Haus bei Ausstellungseröffnung im Kump Hallenberg

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Montag, Mittwoch und Samstag von 10 – 13 Uhr
Donnerstag und Freitag von 10 – 16 Uhr
Sonntag von 14 – 16 Uhr

Am nächsten Sonntag, dem 19. März, ist Joachim Schulz erneut persönlich anwesend.

Silbach: die Gänse sind zurück, aber werden sie bleiben?

Ein ungleiches Paar: Kanadagans und Graugans (fotos: zoom)

Normalerweise beginnt der Frühling am Teich neben dem Fußballplatz in Silbach mit einem Paar Kanadagänsen, die dort Nachkommen zeugen, aufziehen und bewachen.

Doch dieses Jahr ist alles anders. Ein gemischtes Paar hat sich auf der eisfreien Fläche des Teichs niedergelassen. Die Frage ist, ob sie bleiben und hybride Nachkommen, also eine Kreuzung aus Grau- und Kanadagans, zeugen werden. Biologisch ist das möglich.

Aber noch etwas hat sich geändert. Die hohen Büsche und Sträucher, die rings um den Teich Schutz geboten haben, sind im letzten Jahr entfernt worden. Auch das Vogelhäuschen auf der Insel in der Mitte des Teichs ist verschwunden. Dort hatte die Gänsemutter jedes Jahr ihre Eier ausgebrütet.

Die Veränderungen sind auffällig und ich hege den Verdacht, dass die Gänse in Silbach nicht willkommen sind.

Der Grund könnte ein einfacher sein. Die Gänsefamilien sind in der Vergangenheit gerne auch auf dem angrenzenden Rasenfußballplatz herumstolziert und haben die Wiesen großzügig verkotet.

Mal schauen, wie es in dieser Saison weiter geht. Wird das Pärchen bleiben? Wird sich noch ein Partner/eine Partnerin der jeweils gleichen Art dazu gesellen? Oder werden beide frustriert von dannen ziehen?

Ihr seht, die Dorfspaziergänge bei uns im Hochsauerland versprechen Spannung pur. Ich werde die Entwicklung beobachten. Fortsetzung folgt