Die letzte Aussage samt Frage steht immer noch im Raum:
Wir brauchen den Lokaljournalismus. Westfalenpost, gibt es einen Plan?
Zwei kleine Beobachtungen:
Es sind inzwischen teilweise jüngere, frischer schreibende Journalist*innen am Werk, aber das Online-Click-Baiting hat nicht nachgelassen, die Hofberichterstattung [1] prägt immer noch das Blatt.
[1] Damit ihr wisst, was ich meine, ein Beispiel: Wenn es um den Umwelteinfluss des Skitourismus geht, fragt die Westfalenpost natürlich einzig wen? Richtig, einen Skiliftbetreiber. Das, was dabei herauskommt, kann ich mir zwischen Frühstückskaffee und Zigarette (*) selbst zusammenklicken oder eigentlich nur ausdenken.
Seit langem verliert unsere heimische Lokalzeitung jährlich um die fünf Prozent Abonnenten. In anderen Städten sind die Verluste noch fürchterlicher.
Die sogenannte ePaper sind in den Verlusten schon eingepreist, das heißt sie retten die Westfalenpost auch nicht.
Ich weiß nicht, was für die Funkemedien-Gruppe wirtschaftlich tragbar ist. Wahrscheinlich werden viele seriöse Titel durch die erfolgreichen Produkte der Regenbogensparte quersubventioniert.
Bleibt das Internet. Da werden Erträge durch Klicks generiert. Bei der Westfalenpost beobachte ich, dass die Leser:innen durch sogenannte Click-Bait-Schlagzeilen (Bait=Köder) auf die Bezahlartikel gelockt werden sollen.
In den Titeln steht nicht mehr, wie früher im seriösen Journalismus üblich, komprimiert das Allerwichtigste, sondern beispielsweise:
„Olaf Scholz: Nachbarn wühlen im Müll – und werden fündig“
Boäh – bin ich jetzt neugierig und kann mich kaum zurückhalten, ein Abo abzuschließen.
Im Ernst: Nein! Mich interessieren die Klick-Ködereien nicht, ganz im Gegenteil fühle ich mich abgestoßen, zumal ich weiß, dass die eigentlichen Artikel meist langweilige, oft lieblos zusammengekloppte Texte sind, der Aufregung nicht wert. Eine klassische Titel-Hui – Artikel-Pfui Schere.
Und wenn mensch das als Leser:in mehrfach erlebt, wendet man sich angewidert ab oder fühlt sich zumindest veräppelt.
Ich denke, dass bei den Menschen hier im Hochsauerland trotzdem ein Bedürfnis nach Lokaljournalismus besteht.
Die Papierzeitung Westfalenpost wird allerdings immer unwichtiger. Todesanzeigen und Pressemitteilungen bekommt man auch über die kostenlosen Reklamezeitungen. Den Rest an Infos stoppeln sich die Leute über Stammtische, Mitteilungsblätter, Gerüchte, Facebook, WhatsApp, Telegram, Instagram, Tiktok & Co selbst zusammen.
Das ist die Illusion von Lokaljournalismus und gerade in unübersichtlichen Krisenzeiten sehr gefährlich, weil eine orientierende Instanz fehlt, die das Welt- und Lokalgeschehen einordnet und bewertet. Menschen ziehen sich in sogenannte Blasen zurück, machen sich ihre eigene Welt und werden leichte Opfer von Verschwörungsideolog:innen.
Wir brauchen den Lokaljournalismus. Westfalenpost, gibt es einen Plan?
Die Westfalenpost hat auch im letzten Jahr Abonnent*nnen verloren. (screenshot ivw)
Die Westfalenpost (WP) hat im letzten Jahr 5,34% ihrer Abonnent*innen verloren. In der vergangenen Woche hat die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (ivw) die Zahlen für das erste Quartal 2020 veröffentlicht.
Im letzten Quartal, also von Januar bis März 2020, verlor unsere Regionalzeitung 272 Abonnent*innen (1,28%), im Vergleich zum ersten Quartal 2029 betrug der Verlust insgesamt 1.189 Abos = 5,34%.
Der Schwund konnte durch die steigenden (+330) digitalen Abos (ePaper) nicht kompensiert werden. Die Druckauflage sank um 7,22% auf 20.855 Exemplare.
Schon seit längerem sind die Artikel der Westfalenpost im Netz nur noch kostenpflichtig zu lesen. Um die potentiellen Leser*innen anzutriggern, hat sich der Stil der Überschriften verändert; keine Schlagzeile mehr, mit den wichtigsten Schlagworten des Artikels, sondern meist eine offene Feststellung bzw. Frage ohne den Inhalt preiszugeben.
Beispiel von heute: „Herbert Kunz aus Neheim merkt bei einer Fahrradtour, dass er an sein Limit kommt. Eine Verkäuferin aus Scharfenberg entpuppt sich als Retterin. So rührend bedankt sich Neheimer bei Briloner Alltagsheldin“
Wir erfahren weder, worin das Limit von H.K. bestand, noch wie ihn die Verkäuferin aus der nicht näher bezeichneten Situation rettete und wie der Dank aussieht.
Man kann sich jetzt alles Mögliche ausmalen, und wenn die Phantasie schrecklich genug ins Kraut schießt, wird man den Bezahlknopf drücken.
Oder: „Eine neue Regelung soll dafür sorgen, dass Patienten in der Corona-Krise einfacher an Medikamente kommen und Versorgungsengpässe behoben werden. Corona: Neue Regel bringt mehr Schutz für Apotheken-Kunden“
Was ist die Regel? Worin besteht der Schutz?
Ok – nur zwei Beispiele, und vielleicht stelle ich mir das zu schräge vor. Wenn es denn der Zeitung hilft, soll sie es versuchen.
Am Ende zählen Gewinne und Verluste.
Im letzten Jahr wurde die Redaktion Warstein geschlossen, die gemeinsam mit Brilon und Meschede einen Verbund bildete.
Phallus impudicus (deutsch: unzüchtiger Penis), botanisch: Gemeiner Stinkmorchel : Pilz des Jahres 2020 (foto: zoom)
Als ich heute die Meldung las, dass Finanzminister Olaf Scholz (SPD) Vereinen, die keine Frauen aufnehmen, den Status einer gemeinnützigen Organisation aberkennen wolle, habe ich mich schon ein wenig gefreut.
Ginge es doch den männerbündischen Schützenvereinen an den Kragen, die mit „Glaube, Sitte, Heimat“, Frauen und Nicht-Katholik*innen an den Rand drängen.
Nach 22 Jahren Sauerland rege ich mich komischerweise über Schützenvereine nicht mehr auf. Sollen sie doch. Ich bin sowieso nicht dabei. Ein Fehler vielleicht, weil die Vereine den Anspruch haben, die Kultur und das soziale Leben des Ortes zu durchdringen.
Lange Rede kurzer Sinn. Als ich über meine 22jährige Nichtmitgliedschaft in einem Schützenverein nachdachte, kam mir etwas anderes in den Sinn.
Ich ärgere mich oft über unsere lokale Presse – wer tut das nicht – und manchmal hatte ich da so eine Ahnung, dass die Art der Berichterstattung auch mit dem Personal zu tun habe könnte.
Kurz und schlecht: Nicht nur die Schützenvereine, sondern auch die Redaktionsleitungen sowie die Ressorts der Westfalenpost, unserer Lokalpresse, sind eine einzige Männerdomäne.
Ich habe nachgeschaut: Voll fett bis auf EINE Frau in Wetter Männer, Männer, Männer, denen ich auch das Titelbild gewidmet habe.
Chefredaktion
Chefredakteur:
Dr. Jost Lübben
Stellvertreter:
Torsten Berninghaus
Mitglied der Chefredaktion:
Klaus Theine (Lokalredaktionen)
Produktion/Leiter Titelredaktion
Kajo Fritz
Politik
Martin Korte
Reportage:
Joachim Karpa
Wirtschaft:
Jens Helmecke
Leserdialog:
Thorsten Keim
Lokalredaktionen
Arnsberg
Redaktionsleiter: Martin Haselhorst
Bad Berleburg
Redaktionsleiter: Lars-Peter Dickel
Balve
Redaktionsleiter: Thomas Hagemann
Brilon
Redaktionsleiter: Boris Schopper
Ennepe-Ruhr Süd
Redaktionsleiter: Stefan Scherer
Schwelm:
NN
Sport: Heinz-Gerhard Lützenberger
Ennepetal:
NN
Hagen
Redaktionsleiter: Michael Koch
Sport: Axel Gaiser, Rainer Hofeditz
Hohenlimburg
Redaktionsleiter: Michael Koch
Menden/Märkischer Kreis
Redaktionsleiter: Thomas Hagemann
Nachbemerkung: Ich hatte heute Nachmittag kurz überlegt, ob ich irgendein digitales Angebot der Westfalenpost abonnieren solle. Das hat sich heute Abend erledigt.
Die Westfalenpost im Verbreitungsgebiet Brilon und Meschede hat 22.247 Abonnenten, ePaper eingeschlossen. Das ist ein Verlust von über zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Leider lässt sich die Auflage der Westfalenpost in unserem Verbreitungsgebiet nicht mehr einfach mit den vorhergehende Quartalen vergleichen, weil mit der Schließung der Redaktion Warstein aus der „Funke-Medien-G Mesch/Bril/WA“ die „Funke-Medien-G Mesch/Bril“ geworden ist.
So sah es vor der Schließung der Lokalredaktion Warstein aus. Der letzte verfügbare Stichtag im Vergleich zum Vorjahr. (screenshot: ivw)
Für die Westfalenpost Meschede/Brilon beginnt mit dem ersten Quartal 2019 eine Stunde Null, die online von den Quartalen der Westfalenpost Meschede/Brilon/Warstein abgekoppelt ist.
Leider weiß ich zur Zeit nicht sicher, welcher Statistik die LeserInnen der Westfalenpost im Gebiet um Warstein zugeschlagen werden. Ich gehe erst einmal davon aus, dass sie weiterhin dem Gebiet Brilon/Meschede angehören. Es sei denn, Warstein würde nun plötzlich redaktionell von Arnsberg betreut.
Unter dieser Voraussetzung hätte die Westfalenpost in genannten Gebiet vom letzten Quartal 2017 zum letzten Quartal 2018 5,32% Abonnenten verloren, in absoluten Zahlen 1.350 Abos in einem Vierteljahr.
Die neuen Abo-Zahlen der WP im ersten Quartal betragen 22.247 im Vergleich zum letzten Quartal 2018 mit 24.049 wäre dies ein Verlust von absolut 1.802 AbonnentInnen oder prozentual 7,49%.
Im Vergleich zu 1/2018 betrüge der Verlust absolut 2878 AbonnentInnen, prozentual 11,45%, unter der Voraussetzung der Vergleichbarkeit von Brilon/Meschede mit Brilon/Meschede/Warstein.
Wie man’s auch wendet und dreht, die Westfalenpost verliert, wobei ich die ePaper NICHT herausgerechnet habe.
Es scheint der Westfalenpost nichts zu nutzen, dass sie sich mehr und mehr digital hinter Bezahlschranken versteckt und auch als Print-Version in der Öffentlichkeit kaum noch wahrzunehmen ist.
Anders als die WP setzt beispielsweise die Hessische Niedersächsische Allgemeine (HNA) auf offensives öffentlichen Auftreten, sowohl im Print (siehe Bild unten) als auch digital.
Auf meiner Radtour durch Hessen (hier: Fritzlar) war die HNA in allen Städten in der Öffentlichkeit präsent. (foto: zoom)
Die Verbreitung der HNA ist um 4,15% gestiegen, die Abo-Zahlen sind innerhalb eines Jahres um 2,76% gesunken.
Die Stadtbücherei Olsberg in der Nähe des Bahnhofs Bigge (foto: zoom)
Nach vielen Jahren Pause habe ich gestern meinen Ausweis für die Stadtbücherei in Olsberg erneuert. Die 14 Euro im Jahr für die Ausleihe von u.a. Büchern und DVDs sind ein Klacks gegen den Kauf eines Buchs.
Büchereien, Bibliotheken, Bücherhallen waren mir von Kindheit an treue Begleiter, und das in jeder Stadt, in der ich wohnte.
Öffentliche Büchereien, in Hamburg hießen sie Bücherhallen, sind ähnlich wie Schwimmbäder charakteristisch für die Orte, in denen sie sich befinden: schäbig, modern, klein, groß, ruhig, hektisch, laut und leise, Zeitungen, Zeitschriften, ein Heer von Bibliotheksangestellten oder einsame Wächter des heiligen Gral.
In Olsberg habe ich gefunden: belesene Bibliothekarinnen, Walter Laquers Faschismus, die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki von Haruki Murakami und außer Polanski noch den coolen Thriller „Wind River“.
Bibliotheken sind neben Dienstleistern für den Medien-Checkout auch öffentliche Räume, manche mehr, manche weniger.
Meine Pubertät entfaltete sich als ich in Dinslaken von der Kinder- zur Erwachsenenbücherei wechseln durfte – damals räumlich getrennte Gebäude – und von Kasperle auf Burg Himmelhoch zu Kurt Tucholsky stolperte.
Was ich noch erinnere sind die großen gepolsterten Zeitungslese-Ecken, wo man von der NRZ bis zur ZEIT alles weglesen konnte.
Der Kampf mit dem hölzernen Zeitungshalter nicht zu vergessen, die gegeneinander geschoben wurden; kleine Nadeln verhakten sich im Papier und eine Flügelschraube fixierte das Konstrukt. Wehe die Zeitungsfalz war zu weit zwischen die flachen hölzernen Halter gepresst worden! Dann fehlten links und rechts die Randbuchstaben.
In der Olsberger Bücherei gibt es die aktuellen und jeweils letzten Ausgaben der Westfalenpost zu lesen. Immerhin, denn in den Cafés und Schulen ist die Papiertageszeitung nahezu verschwunden.
Die Westfalenpost Meschede/Brilon/Warstein hat mehr als 5% ihrer AbonnentInnen verloren. (screenshot ivw: zoom)
Die Verkaufszahlen der Westfalenpost, auch in unserem Einzugsbereich, zeigen weiterhin nach unten.
Die heute veröffentlichten Daten der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (ivw) bestätigen den seit Jahren anhaltenden AbonnentInnen-Schwund unserer lokalen Tageszeitung Westfalenpost, hier im Raum Brilon/Meschede/Warstein.
Die steigende Zahl von ePapern konnte den Abwärtstrend, der mehr oder weniger konstant um die 5% liegt, nicht stoppen. Der Verlustsaldo beträgt vom 4. Quartal 2017 zum 4. Quartal 2018 5,32%.
Die Zahl der AbonnentInnen liegt nun weit unter 25.000. Bei gleichbleibenden Verlusten im 5-Prozent Bereich würde die AbonnentInnenzahl in den nächsten fünf Jahren auf unter 19.000 sinken.
Die Frage ist allerdings, ob es in der Zukunft Kipp-Punkte geben könnte, an denen sich der Abschwung beschleunigt.
Die Versorgung mit Lokalnachrichten, so schlecht oder gut sie im Einzelfall sein mögen, ist gefährdet. Medien, die das Vakuum füllen, sehe ich zur Zeit noch nicht, und das ist meiner Meinung nach eine Gefahr für die öffentliche Meinungsbildung.
Die Uhr tickt für die klassische Lokalzeitung. Was erwartet uns in der Zukunft?
Westfalenpost – die Stimmungsmacher im Konjunktiv: eine reißerische Headline, sonst hat die Westfalenpost nichts im Angebot … doppelwacholder
Üble Hetze in Wort und Schrift: Das Bonner Landgericht hat den Schuldspruch gegen den Autor Akif Pirinçci bestätigt … bnr
Eine Chance für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Seit 1983 mache ich Radio und Fernsehen für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten. Wenn ich also Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen äußere, ist das der gute Rat eines altgedienten und äußerst wohlgesinnten Mitarbeiters … welchering
Weniger Todesfälle durch Klimawandel? Im Winter sterben mehr Menschen als im Sommer. Aber bedeutet das auch, dass durch die globale Erwärmung insgesamt das Sterberisiko sinkt? … scilogs
Witzwort und der erste Weltkrieg: 200 Postkarten an die Schwestern Wilstermann … harbuch
Facebook-Skandal: Zuckerberg räumt Fehler ein, das Geschäftsmodell bleibt aber unverändert … netzpolitik
Hochsauerland: Mehrheit im Kreistag will Familienpflege einstellen … sbl
Die Westfalenpost Bri/Mes/Wa hatte Ende des Jahres 2017 noch 25.399 Abonnements. (screenshot ivw)
Der jahrelange Abwärtstrend der Westfalenpost hält an. Nach den Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) hat die Lokalausgabe Brilon/Meschede/Warstein der Funke Mediengruppe im letzten Jahr 1.019 = 4,32% Abonnentinnen und Abonnenten verloren[1].
Die Verluste der Printausgabe sind noch höher, da ePaper-Abos Bestandteil der Zahlen sind. Bereinigt um die ePaper hätte die Zahl der Print-Abos im vierten Quartal 2016 bei 25.171 und im vierten Quartal 2017 bei 23.467 gelegen.
Der bereinigte Print-Abo Verlust beträgt also 25.171 – 23.467 = 1.704. Dies entspricht 6,77%.
Langes Rechnen, kurzer Sinn. Das Plus an ePaper, also an digitalen Abos, kann die Verluste im Print bei weitem nicht ausgleichen.
Ein Vergleich über 5 Jahre ergibt einen Abonnenten-Verlust von 21,66%, in absoluten Zahlen 32.421 – 25.399 (inkl. ePaper) = 7022 Abonnenten. Bereinigt um die ePaper (1932) ergibt sich ein Print-Abo-Verlust von 8.954 Abonnenten in 5 Jahren. Das sind 27,62%.
Die Fragen, die sich mir stellen lauten: Wie viel Verlust kann die Westfalenpost (WP) verkraften? Ab wann verliert sie ihre journalistische Ausstrahlung und dominierende Position? Wer oder was kann im schlimmsten Fall an die Stelle der WP treten und / oder die journalistische(!) Lücke ausfüllen?
Von politischen Gegnern gern als „Haussender der CDU“ bezeichnet: Radio Sauerland vis a vis dem Kreishaus Meschede. (archivfoto: zoom)
Beim Friseur und in Geschäften, in denen Alibi-Radio als Hintergrund laufen muss/soll, bin ich gezwungen Radio Sauerland zu hören. Viel Reklame, flache Informationen und Dudelmusik, der perfekte Sender für das erschöpfte Gehirn.
(Disclaimer: Habe ich schon vorausgeschickt, dass ich lieber Sender mit guter Musik und hörenswerten Nachrichten sowie Analysen anschalte?)
Heute bin ich wieder daran erinnert worden, aus welchen Gründen es bei Radio Sauerland nichts mit gutem Journalismus werden kann:
„Radio Sauerland auf gutem Weg“, heißt es in der lokalen Funkemedien-Zeitung. Der Sender werde finanziell von der Betriebsgesellschaft Hochsauerlandkreis getragen. Diese Gesellschaft bestehe aus der Funke Mediengruppe und dem HSK.
Die Mediengruppe, die den lokalen Zeitungsmarkt beherrscht, bestimmt gemeinsam mit der Politik den Lokalfunk und damit die nachrichtliche Grundversorgung der Menschen in Wort, Sound und Schrift.
Es ist also überhaupt nicht verwunderlich, dass von Seiten der Westfalenpost (Funke) nicht oder kaum(?) kritisch über Radio Sauerland (Funke Anteile) berichtet wird. Das gleiche gilt umgekehrt.
Als Dritter im Bunde ist noch der HSK zu nennen. Lest die WP und hört Radio Sauerland und berichtet, wie oft die beiden Medien objektiv, hintergründig über die Kreispolitik berichten. Ich bin gespannt.
An der Masse kann es nicht liegen, wenn nur wenige Berichte eintrudeln sollten, denn „Radio Sauerland ist seit vielen Jahren der meistgehörte Sender im Verbreitungsgebiet, dem Hochsauerlandkreis.“
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Zitate sämtlich aus „Weiter mit bewährten Kräften“, WR Arnsberg/Sundern 4.1.2018
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