„Der jüdische Friedhof in Ohlsdorf wurde am 30. September 1883 eröffnet. Er erstreckt sich über elf Hektar und umfasst ca. 18 000 Gräber. Im Übrigen ist er der einzige Friedhof in Hamburg, an dem noch nach jüdischem Ritus* bestattet wird.“ (Quelle: https://www.jfhh.org/)
Der Friedhof liegt in direkter Nachbarschaft zum städtischen Friedhof Ohlsdorf. Abgetrennt von diesem ist er nur über einen separaten Zugang zu erreichen. Mit Tor, Gitter und Zaun deutlich nach außen abgegrenzt, bildet der Jüdische Friedhof Ohlsdorf einen eigenständigen Begräbnisplatz für die aschkenasische (deutsch-israelitische) und sefardische (portugiesisch-jüdische) Gemeinde Hamburgs. (wikipedia)
Mehr als diese drei Bilder mit den beiden Zitaten und Lesehinweisen kann ich heute nicht anbieten. Die Tage in Hamburg waren anstrengend und lassen mich aus vielen Gründen noch nicht los.
Der pazifistische Klassiker des Erasmus von Rotterdam liegt als Neuausgabe vor – nebst einem aktuellen Vorwort von Eugen Drewermann
„Alle müssen sich gegen den Krieg verschwören und ihn gemeinsam verlästern“, so ruft uns der Christ und Humanist Erasmus von Rotterdam (gest. 1536) in seiner pazifistischen Hauptschrift „Die Klage des Friedens“ (1517) zu. Der antimilitaristische Schweizer Pfarrer, Theologe und religiöse Sozialist Rudolf Liechtenhan (1875-1947) legte fünf Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg in banger Sorge seine jetzt neu edierte Übersetzung der „Querela Pacis“ vor.
Das Pionierwerk des US-Amerikaners David Low Dodge (1774-1852). – Zum 250. Geburtstag hat Ingrid von Heiseler die erste deutsche Ausgabe vorgelegt
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David Low Dodge: Krieg ist mit der Religion Jesu Christi unvereinbar.
Eine pazifistische Pionierschrift aus dem Jahr 1812, mit einer Einführung von Edwin D. Mead – aus dem Englischen von Ingrid von Heiseler. (= edition pace / Regal: Geschichte der Friedensbewegung). Norderstedt: BoD 2024. (ISBN: 978-3-7597-3038-1 ; Paperback; 168 Seiten; 8,90 Euro). Inhaltsverzeichnis, Leseprobe & portofreies Angebot beim Verlag (auch überall im Buchhandel vor Ort bestellbar): https://buchshop.bod.de/krieg-ist-mit-der-religion-jesu-christi-unvereinbar-david-low-dodge-9783759730381
Ist unsere Rente noch sicher? Die Anstalt macht den Check. Zusammen mit Maike Kühl, Abdelkarim und Bodo Wartke geben Max und Claus ein satirisches Update zur Altersvorsorge in Deutschland … zdf
„Institut für Staatspolitik“: Strategischer Selbstmord eines neurechten Think Tanks? … endstationrechts
Leberkäsjunkie (Satire): „… die Produktion von vegetarischen und veganen Fleischersatzprodukten im vergangenen Jahr um etwa 17% angestiegen sei. Damit stabilisiere sich ein Trend, der internationale Betriebe von…“ … zynaesthesie
Boom bei Fleischersatzprodukten: Schön viel Schweinfrei … taz
Himmelfahrt: Always Look On The Bright Side Of Life … archivalia
Fotografieausstellung „Aus der Bilderflut – Kunst mit dem iPhone“: Galerie Torhaus Rombergpark zeigt experimentelle Arbeiten von Klaus Pfeiffer … nordstadtblogger
Redebeitrag von Peter Bürger (Theologe, freier Publizist) zum Kölner Ostermarsch am 30. März 2024
Liebe Mitmenschen,
liebe Freundinnen und Freunde in der Friedensbewegung:
Schalom-Salaam – diesen Gruß wider den Hass habt vor allem ihr Kölner seit letztem Oktober ins Land NRW geschickt. Als Düsseldorfer rede ich heute auch deshalb gerne im geliebten Köln, weil hier ein Sozialdemokrat lebt, der zwar kein Pazifist ist, aber uns Pazifisten mit Respekt begegnet und vor allem einen klaren Verstand behalten hat.
Leo Tolstoi über das Leiden der Tiere und eine Ernährung ohne Töten
Ein neuer Band des pazifistischen Editionsprojekts „Tolstoi-Friedensbibliothek“ vereinigt Texte des russischen Dichters über den Umgang des Menschen mit Tieren, eine Ernährung ohne Fleischverzehr und den Gebrauch von Rauschmitteln: Der Leinwandmesser (Erzählung 1863/1886); Die erste Stufe (1891, drei verschiedene Übertragungen); Über die Jagd (1890); Warum die Menschen sich betäuben (1890); Die Trunkenheit bei den leitenden Klassen (Übersetzung 1894); u.a. Vollständig enthalten ist in dieser Ausgabe auch die seit über einem Jahrhundert im Handel nicht mehr greifbare Anthologie „Grausame Genüsse“ (Berlin 1895).
(Buchinformation: Tolstoi-Friedensbibliothek)
Tolstois Traktat über die Fleischesser wurde von Mahatma Gandhi in besonderen Leseempfehlungen berücksichtigt. Schon zu Lebzeiten galt der russische Dichter als „Sonne der vegetarischen Welt“. Zu den Aufklärungsschriften über eine Ernährungsweise ohne Töten gehört z.B. die erschütternde Schilderung seines Schlachthaus-Besuchs in Tula am 7. Juni 1891 (Leseprobe nachfolgend).
Für das letzte Lesebuch (1910) hat der „Alte von Jasnaja Poljana“ später die Botschaft der Achtung des Lebens noch einmal folgendermaßen zusammengefasst: „Wir fühlen mit dem Herzen, dass das, wodurch wir leben, das, was wir unser Ich nennen, nicht nur in allen Menschen, sondern auch im Hunde, Pferde, in Mäusen, im Huhn, Sperling und in der Biene … ein und dasselbe ist. … Wer ist dann der Nächste? Hierauf gibt es nur eine Antwort: ‚Frag nicht, wer dein Nächster ist, sondern behandle alle Lebewesen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.‘ – Alles Lebende fürchtet Qualen, alles Lebende scheut den Tod; erkenne dich nicht nur im Menschen, sondern in jedem Lebewesen; töte nicht und verursache keine Leiden und Tod. Alles Lebendige will dasselbe wie du: erkenne dich in jedem Lebewesen. – Der Mensch steht nicht deswegen über den Tieren, weil er sie quälen kann, sondern weil er imstande ist, Mitleid mit ihnen zu empfinden …, weil er fühlt, dass in ihnen ein und dasselbe Wesen lebt, wie in ihm selbst. … Die Zeit wird … kommen, und unsere Nachkommen werden sich wundern, dass ihre Vorfahren jeden Tag Millionen Tiere töteten, um sie zu essen, obgleich man sich gesund und schmackhaft, ohne Mord, von Früchten der Erde ernähren kann.“
Leo N. Tolstoi: Grausame Genüsse. Texte über das Leiden der Tiere, eine Ernährung ohne Töten und Betäubungsmittel. (Tolstoi-Friedensbibliothek: Reihe B, Band 14). ISBN-Nummer 978-3-7583-0745-4 ; Paperback; 316 Seiten; Buchausgabe 13,99 Euro. Inhalt und Leseprobe der gesamten Einleitung hier beim Verlag: https://buchshop.bod.de/grausame-genuesse-leo-n-tolstoi-9783758307454
Übersicht und Informationen über die gesamte Reihe (einschließlich der kostenfrei abrufbaren Digitalversionen) auf der Projektseite: www.tolstoi-friedensbibliothek.de
(TFb-Band B014: Leseprobe Seiten 95-102) Leo Tolstoi über seinen Besuch im Schlachthaus von Tula (Für den 7. Juni 1891 vermerkte die damals 26jährige Tatjana, die älteste Tochter Leo Tolstois: „Papa ist heute mit dem Datschenzug nach Tula ins Schlachthaus gefahren und hat uns darüber erzählt. Furchtbar ist das, und ich glaube, Papas Erzählung genügt, um mit dem Fleischessen aufzuhören.“)Ich war vor Kurzem im Schlachthause zu Tula. Es ist, nach dem Beispiel großer Städte, mit allen Einrichtungen versehen, damit die zum Töten bestimmten Tiere so wenig wie möglich gequält werden. Es war an einem Freitag, zwei Tage vor Pfingsten. Eine Menge Vieh war vorhanden.
Laut, leise, landesweit: Diejenigen am rechten Rand, die zu Antisemitismus stets leise waren, sind nun laut, wenn sie ihn als importiertes Problem darstellen können. Andere, von denen man nach dem 7. Oktober eine klare Haltung erwartet hätte, sind auffällig leise … belltower
Krieg gegen die Hamas: Mit Terroristen kann man nicht verhandeln … tagesschau
Holocaust-Leugnung und NS-Verherrlichung: Milde Strafe für antisemitischen QAnon-Propagandisten … endstationrechts
Gegen Hass und Hetze: Was Christinnen & Kirchen gegen Hetze und für den Frieden tun können … scilogs
Palästinensische Gruppen setzen Solidarität mit Rassismus gleich: Beratungsstelle ADIRA bewertet Kundgebung gegen Solidaritätskonzert als antisemitisch … nordstadtblogger
Die faulen Deutschen (Satire): Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten … zynaesthesie
Dem Tod gefasst entgegensehen: Paul Austers Roman „Baumgartner“ … revierpassagen
Über 1200 Wörter oder mehr als 7000 Zeichen ohne Leerzeichen benötigt der Autor eines aktuellen Westfalenpost-Artikels um sich mit Gemeinplätzen um die Probleme der katholischen Kirche herumzudrücken und Nichts zu sagen.
Die Überschrift des Beitrags hinter der Bezahlschranke lautet:
Kirche im Sauerland: „Wir müssen uns als Kirche verändern“.
Die Kritik an der Kirche ist groß. Der neue Dechant Kamphans und sein Team wollen neue Wege gehen. „Kirche wird sich weiter verändern“, sagt er.
Ich habe den Beitrag mehrmals gelesen und habe nicht gefunden, worin die konkrete Kritik an der Kirche besteht.
Anlass des Artikels war die Wahl von Matthias Kamphans zum neuen Dechanten des Dekanats Hochsauerland-Ost.
Mir fielen aus dem Handgelenk ein paar Themen ein: sexuelle Gewalt, Vertuschung, Kardinal Woelki, Kardinal Franz Hengsbach, Stellung der Frauen, Zöllibat, rechtsradikale Priester…
Mit keinem Wort wird der Synodale Weg erwähnt, geschweige denn das aktuelle aufrüttelnde apostolische Schreiben des Papstes zur Klimakrise Laudate Deum (siehe dazu hier im Blog).
Zu einigen dieser Themen, Probleme und Kritikpunkte hätte der neue Dechant befragt werden können. Stattdessen allgemeine Phrasen wie:
„Uns sind die Menschen wichtig – nicht die Strukturen“
„Wir müssen Kirche vom Bedarf der Menschen denken.“
„Wir sind für jemanden in einer gläubigen, hoffenden Haltung in den Gemeinden unterwegs.“
„Wir stehen in diesem starken Gegenwind, der auch an uns nagt. Daher ist es auch ein Teil meiner Aufgabe, uns in diesem Sturm untereinander zu stützen.“
„Matthias Kamphans wehrt sich dagegen, dass so vieles in der Kirche schlecht geredet wird.“
„Aber wir machen auch viele Dinge gut. Denke Sie an Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen“
„Veränderungen müssen und dürfen aber auch wertgeschätzt und genutzt und nicht verdammt werden.“
Ich denke, die Zitate machen deutlich, dass man nach dem Lesen auch nicht schlauer ist.
„Die Kritik an der Kirche ist groß“, wird aber im Artikel unter den Tisch gekehrt. Selbst in katholischen Medien wie katholisch.de wird die/der Leser*in, wie hier im Fall Hengsbach, besser informiert.
„Der menschliche – „anthropogene“ – Ursprung des Klimawandels kann nicht mehr bezweifelt werden.“
Das heute erschienene Apostolische Schreiben „Laudate Deum“ von Papst Franziskus – als Fortführung seiner Sozialenzyklika „Laudato Si“ gedacht – in amtlicher Übersetzung aus dem Vatikan.
1. „Lobt Gott für all seine Geschöpfe“. Dies war die Aufforderung, die der heilige Franz von Assisi mit seinem Leben, seinen Liedern, seinen Taten zum Ausdruck brachte. Damit griff er die Einladung der biblischen Psalmen auf und gab die Feinfühligkeit Jesu für die Geschöpfe seines Vaters wieder: »Lernt von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen« (Mt 6,28-29). »Verkauft man nicht fünf Spatzen für zwei Pfennige? Und doch ist nicht einer von ihnen vor Gott vergessen« (Lk 12,6). Wie könnten wir diese Zärtlichkeit Jesu für all jene, die uns auf unserem Weg begleiten, nicht bewundern?
2. Es sind nun schon acht Jahre seit der Veröfffentlichung der Enzyklika Laudato si’ vergangen. Damals wollte ich mit euch allen, meinen Schwestern und Brüdern auf unserem leidenden Planeten, meine tiefe Besorgnis um den Erhalt unseres gemeinsamen Hauses teilen. Aber mit der Zeit wird mir klar, dass wir nicht genügend reagieren, während die Welt, die uns umgibt, zerbröckelt und vielleicht vor einem tiefen Einschnitt steht. Abgesehen von dieser Möglichkeit besteht kein Zweifel daran, dass die Auswirkungen des Klimawandels das Leben vieler Menschen und Familien zunehmend beeinträchtigen werden. Wir werden seine Folgen unter anderem in den Bereichen der Gesundheit, der Arbeitsplätze, des Zugangs zu den Ressourcen, des Wohnraums und der Zwangsmigration spüren.
3. Es ist ein globales soziales Problem, das eng mit der Würde des menschlichen Lebens zusammenhängt. Die Bischöfe der Vereinigten Staaten haben den sozialen Sinn unserer Sorge um den Klimawandel, der über einen rein ökologischen Ansatz hinausgeht, sehr gut zum Ausdruck gebracht, denn »unsere Sorge füreinander und unsere Sorge für die Erde sind eng miteinander verbunden. Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft und die globale Gemeinschaft. Die Auswirkungen des Klimawandels gehen zu Lasten der am meisten gefährdeten Menschen, sei es im eigenen Land oder auf der ganzen Welt«. [1]Mit anderen Worten sagten dies auch die Bischöfe auf der Amazonas-Synode: »Die Attentate gegen die Natur haben Konsequenzen für das Leben der Völker«. [2] Und um deutlich zum Ausdruck zu bringen, dass es sich nicht mehr um ein zweitrangiges oder ideologisches Thema handelt, sondern um ein Drama, das uns allen schadet, erklärten die afrikanischen Bischöfe, dass der Klimawandel »ein schockierendes Beispiel für eine strukturelle Sünde« darstellt. [3]
4. Die Überlegungen und Informationen, die wir in diesen vergangenen acht Jahren sammeln konnten, ermöglichen uns, das bereits vor einiger Zeit Gesagte genauer zu bestimmen und zu ergänzen. Aus diesem Grund und weil die Situation immer dringlicher wird, wollte ich diese Gedanken nun mit euch teilen.
360 Christ:innen aus Deutschland, Schweiz, Österreich und den Niederlanden wenden sich wie der Papst gegen eine endlos verlängerte „Atomwaffentoleranz“
Bislang 360 friedensbewegte Christ:innen – vor allem aus Deutschland, der Schweiz (84), Holland (58) und Österreich – bekräftigen in ihrem ökumenischen Hiroshima-Ruf zum 6. August 2023 die kompromisslose Absage an das Atombomben-System: „Die durch das Evangelium befreiten Menschen … enthalten sich in Gesellschaft, Wissenschaft, Industrie, Finanzkomplexen, Militär und Politik jeglicher Mitwirkung an Rechtfertigung, Entwicklung, Herstellung, Erprobung, Bewerbung, Verkauf, Beschaffung, Stationierung, Wartung und Ausbildungs-, Übungs- oder Kriegseinsätzen von Bestandteilen der nuklearen Massenmord-Logistik.“
Beim Wort genommen wird hier Papst Franziskus, der 2017/2019 bereits Besitz und Bereitstellung von Atomwaffen für moralisch unannehmbar erklärt hat. Der Moderamen des Reformierten Bundes sah schon 1982 die Nicht-Kooperation beim nuklearen Militärkomplex als Bekenntnisfrage. Vorbilder für ein „Nein ohne Hintertüren“ sind auch die staatsferne Friedensarbeit der DDR-Kirchen, Beschlüsse von einigen ev. Landeskirchen, ein Positionspapier von „Justitia et Pax“ Deutschland (2019) und der Ökumenischer Appell „Nein ohne jedes Ja“ (2021), mitinitiiert vom ehemaligen pax christi-Generalsekretär Joachim Garstecki (Studienreferent im DDR-Kirchenbund 1974-1990). Die vollständige kirchliche Delegitimierung jedweder – materiellen oder ideellen – Beteiligung an der atomaren Waffenapparatur sollte gerade nach dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag (2017/2021) allen Menschen bekannt werden.
Prominent unterstützt wird der Aufruf u.a. von Franz Alt, Eugen Drewermann, Dr. Margot Käßmann, Leonardo Boff (Brasilien) und John Dear (USA). Mehrere Hochschullehrende der Theologie haben die Erklärung gezeichnet. Doch die meisten der beteiligten 180 Theolog:innen und Ordensleute kommen aus der Pastoral.
Aus der kath. Kirchenreform-Bewegung haben Christian Weisner (Wir sind Kirche) und Colm Holmes (Dublin) den Ruf gezeichnet. Dabei ist auch der Schweizer Roland Loos (Vize-Präsident Römisch Katholische Zentralkonferenz). Einzelne Unterschriften kommen aus Baskenland, Belgien, Bolivien, Brasilien, Frankreich, Kolumbien, Irland, Philippinen und Südsudan.
Die drastische Metapher „Bombe Satans“ stammt von einem kath. Atomwaffengegner der Nachkriegszeit und wurde gewählt, um den Abgrund der möglich gewordenen Vernichtung des Lebens auf der Erde so deutlich zur Sprache zu bringen wie möglich. 1957 sprach ebenfalls der lutherische Theologe Helmut Gollwitzer mit Blick auf Hiroshima und Nagasaki von einer „Teufelei“, an der sich Christenmenschen auch nicht mit dem kleinen Finger beteiligen dürften. – Der US-Katholik Daniel Berrigan warnte später vor den „höllischen Eiern“ (hellish eggs) des Militärkomplexes.
Zum vier Wochen alten Initiativkreis des Hiroshima-Rufes gehören der Katholik Peter Bürger aus der stark vertretenen pax christi-Bewegung, apl. Prof. Dr. theol. Thomas Nauerth (Ökumenisches Institut für Friedenstheologie) und der evangelische Pfarrer Dr. Matthias-W. Engelke (Internationaler Versöhnungsbund / deutscher Zweig). In der Schweiz sorgte die Theologin Jacqueline Keune (Koordinatorin Basisgruppen-Bewegung) für ein Bekanntwerden des Textes, in den Niederlanden die Organisation „Kerk en Vrede“ (Kirche & Frieden).
Eine Internetseite erschließt sechs Sprachversionen, die vollständige Liste der bislang 360 Unterzeichnenden und Hintergrundinformationen zur bisherigen kirchlichen Debatte über die nukleare Massenmordtechnologie. – Gegenteilige Voten kommen aus dem mit staatlichen Stellen verknüpften Militärkirchenwesen.
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