Klimagesichter im Hallenberger Rathaus

Vorträge und Gespräche auf der Finissage des Klimajahres. Flucht vor Krieg, Hitze und brennenden Palmenwäldern

Anhand von sieben lebensgroßen Figuren und informativen Texttafeln erfuhren Besucher*innen, wie der Klimawandel in verschiedenen Regionen der Welt das Leben vor Ort beeinflusst. Die Menschen hinter den Figuren berichten über ihre Schicksale, ihre Sorgen, aber auch über ihre Hoffnungen. (fotos: zoom)

Die Ausstellung „Klimaflucht – die bewegenden Geschichten hinter dem Klimawandel“ wurde am vergangenen Dienstagnachmittag mit einer Finissage im Rathaus Hallenberg beendet. Die Exponate hatten einen Monat lang die Geschichten von Menschen erzählt, die aufgrund des Klimawandels ihre Heimat verlassen mussten, und gaben Einblick in die Ursachen und Folgen klimabedingter Migration. (Siehe auch hier im Blog). Im Mittelpunkt des Nachmittags stand der Vortrag der 2018 aus dem Irak geflüchteten Klimabotschafterin Yusri Mohammed mit Berichten und Bildern über ihr von Krieg und Krisen erschüttertes Heimatland.

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Globales Desinteresse am Naturschutz: Biodiversitätskonferenz im kolumbianischen Cali erwies sich als beschlussunwillig und unfähig

Ein Armutszeugnis erster Güte für die rd. 200 Vertragsstaaten des UN-Übereinkommens über die Biologische Vielfalt

Braunkehlchen (Foto Heinz Tuschl)

Ende Oktober trafen sich in Kolumbien die rd. 200 Vertragsstaaten des UN-Übereinkommens über die Biologische Vielfalt zu ihrer 16. Konferenz. Im Focus stand die Umsetzung eines „Global Biodiversity Framework“, das 2022 in China und Kanada verabschiedet wurde – mit neuen Zielen zum Naturschutz bis 2030.

(Siehe auch das Interview „Wir können unseren Wohlstand nur sichern, wenn wir unsere Biodiversität schützen“ hier im Blog: https://www.schiebener.net/wordpress/wir-koennen-unseren-wohlstand-nur-sichern-wenn-wir-unsere-biodiversitaet-schuetzen/)

Nun galt es sich auf Instrumente und Fahrpläne zu einigen, um diesen Zielen tatsächlich näher zu kommen. So wurden in Cali Beschlüsse gefasst, wie der Zustand der Natur überwacht und ihr Schutz finanziert werden soll. Auch diskutierten die Delegierten über den Einfluß der Klimakrise auf die biologische Vielfalt. U.a. begleitete der BUND die Konferenz von Berlin aus mit Lobby- und Pressearbeit.

Wie planen die Staaten die 23 Ziele der Vereinbarung auf nationaler Ebene zu erreichen? Deutschland machte bei diesem Punkt der Tagesordnung keine gute Figur, weil man selber keine Strategie vorzuweisen hat. Weil die FDP und konservative Kreise Widerstand leisteten, stand unser Land in Cali mit leeren Händen da, was den Schutz der heimischen Natur betrifft. Und das, wo wir so gerne mehr Naturschutz in Übersee anmahnen und unterstützen. Höchste Zeit, bei uns zu stoppen, was die Natur hier wie anderswo zerstört, siehe Lieferketten, Konsum, Rohstoffe… (Quelle: BUNDmagazin 4/24 – Autorin: Nicola Uhde) www.bund.net/naturschutzklage

Initiativen zur Einrichtung weiterer Nationalparke sind ins Stocken geraten und haben derzeit kaum Aussicht auf Realisierung, heißt es in der soeben erschienenen Naturschutzfachzeitschrift NATIONALPARK.

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Umleitung: USA, Trump, rechtsextreme AfD, BTW25, Baku, Klimakrise, Schwuchtelschwund und mehr

Hütte im Wald oberhalb von Altenfeld im „Bleistift-Stil“. (foto: zoom)

USA und Trump: Der Kampf geht weiter – und wird existenziell … derrechterand

Unsocial Untruth: Elon Musk, Donald Trump und das unzensierte Leben … endoplast

Auf dem Weg zu gesichert rechtsextrem: Warum sich die AfD selbst hochstuft … endstationrechts

Weiter geht die wilde Fahrt: Trumpismus zur BTW25 … unkreativ

Klimakonferenz mit dünnen Ergebnissen, schmutzige Fernwärme, Klimaschutz-Pflichten von Staaten (Podcast): Der Minimalkonsens, der den Klimagipfel von Baku rettete, ist weit vom Notwendigen entfernt. Fernwärme wird immer noch meist aus Erdgas, Kohle oder Holz erzeugt. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag befindet über die Pflichten der Staaten in der Klimakrise … klimareporter

„grünes Öl“: … wurde mir klar, dass ein Großteil der entwickelten Pläne zum Umstieg auf Erneuerbare aufgegeben werden kann, wenn die CDUCSU die kommende Bundestagswahl gewönne. Das ist dann wirklich schlecht … robertsblog

Vom Licht der Aufklärung ins Dunkel der Desinformation: Seit 200 Jahren wissen wir, dass der Treibhauseffekt ein wichtiger Faktor für die Temperatur der Erde ist. Und trotzdem wählen die USA 2024 einen Präsidenten, der die zweifelsfrei belegten Fakten zum Klimawandel einfach leugnet. Und auch in Deutschland verleugnen oder verharmlosen viele Politiker die Klimakrise. Wie konnte das passieren? … klimalounge

„Kann die Demokratie das Internet überleben?“ Ein damals dystopischer – heute wohl leider eher hellsichtiger – Blick aus dem Jahr 2014 … misik

Schwuchtelschwund (Satire): Sie sehen ja gar nicht so unnormal aus, wobei das jetzt nicht heißt, dass Sie es nicht sind. Seien wir mal ehrlich, ich hätte jetzt auch nicht gedacht, dass Sie einer von denen sind, wenn man einen wie Sie so auf der Straße sehen würde … zynaesthesie

Larissa Reissner – 1924. Eine Reise durch die deutsche Republik: Ich bin bekanntlicher Weise ein großer Fan von historischen Reportagen und daher habe ich auch immer einen Blick auf interessante Neuerscheinungen … schmalenstroer

Was bringt das Netzwerk Bluesky? Um es gleich vorwegzunehmen: So richtig zufrieden bin ich mit dem sozialen Netzwerk Bluesky noch nicht. Die unsägliche Dreckschleuder X (ehemals Twitter) von Elon Musk habe ich vor einiger Zeit leichten Herzens verlassen … revierpassagen

Mächtige Lobby aus der Gas-, Öl- und Kohlebranche drückt dem Klimagipfel ihren Stempel auf

Deprimierendes Fazit der Verhandlungen in Baku/Aserbaidschan

Dargestellt ist mit Balken die Abweichung der Temperatur in den bisherigen Jahren im Vergleich zum vorindustriellen Klimamittel im Zeitraum 1881-1910 (rot = wärmer, blau = kälter). Die rote Fläche zeigt die Bandbreite der Klimaprojektionen für die nächsten Jahrzehnte bei einem weltweit ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen, die blaue Fläche bei konsequentem globalen Klimaschutz (Einhaltung der Pariser Klimaziele) (Grafik: © DWD) Siehe auch hier im Blog: UN-Klimakonferenz COP-29 in Baku

1.700 Lobbyisten aus der Gas-, Öl- und Kohleindustrie waren auf der 29. Klimakonferenz, welche diesmal in Baku in Aserbaidschan ausgetragen wurde, anwesend.

Dagegen hielten Bundeskanzler Scholz, der Franzose Macron, Noch-US-Präsident Biden, der brasilianische Regierungschef Lula da Silva und EU-Komissionspräsidentin Von der Leyen ihr Erscheinen offenbar nicht für erforderlich, obwohl die Lage so ernst ist wie nie zuvor.

Der Klimaforscher Mojib Latif, Seniorenprofessor am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, nannte es unter www.tagesschau.de vom 23.11. 24 absurd, wenn Klimakonferenzen in Staaten stattfinden, die von Öl oder Gas leben – so wie zuletzt in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder jetzt in Aserbaidschan. „Diese Staaten blockieren den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen, obwohl der dringend geboten ist.“

Seit fast 30 Jahren kommt die Weltgemeinschaft zu Klimakonferenzen zusammen. Der Wissenschaftler hält sie für ein „Spektakel“ ohne große Wirkung. Er zieht den Sinn der jährlichen UN-Klimakonferenzen grundsätzlich in Zweifel. „Wir haben 28 Konferenzen hinter uns, und die Emissionen sind explodiert. Die COP (Conference of the Parties) ist ein Spektakel, das dem Klima bisher nichts gebracht hat“, sagte er der Rheinischen Post. Gut sei nur, daß dort die Entwicklungsländer gehört werden und Technologiemessen entstehen.

Infolge des Klimawandels heute ein sehr seltener Anblick: Winterlicher Naturgarten in der Morgensonne (Foto: Doris Knoppik)

Besser als die jährlichen Mammutkonferenzen wäre es aus seiner Sicht, wenn die großen Verursacher klimaschädlicher Treibhausgase sich in kleinerem Format zusammensetzen und handeln. „China und die USA verursachen zusammen fast die Hälfte der globalen Emissionen, die G20-Staaten zusammen 80 Prozent“.

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Vier Tage Blogpause

Winterberg an der Schnee- oder an der Schwurbelgrenze?

Am Samstagmorgen war der Weg zum Supermarkt stellenweise vereist. (foto: zoom)

Wenn die Tourist*innen kommen, mache ich einen großen Bogen um Winterberg.

Klimakrise? Aber nicht doch in Winterberg. Auf der Website der Wintersport-Arena lese ich:

„Wußtet Ihr schon ? […] …, dass wir noch Winter haben

Die Zahl der Wintersporttage in den Hochlagen des Rothaargebirges hat in den letzten 20 Jahren sogar etwas zugenommen – dazu beigetragen haben Winter, die sich im Vergleich zu früher nur wenig verändert haben.“

Quelle: https://www.wintersport-arena.de/alpin

Dazu hat sich Christian Neuhäuser, Betreiber der Website Wasser und Eis, die frei zugänglichen Daten der Wetterstation Kahler Asten genauer angeschaut. Das Ergebnis lässt sich hier nachlesen: Der winterliche Klimawandel im Sauerland

Er kommt zu dem Schluss:

„Die Winter im Sauerland sind schon warm, so warm, dass sie den Wintersport gefährden. Nicht ohne Grund haben die Betreiber der Skigebiete ihre Schneeanlagen immer weiter ausgebaut, mittlerweile auch Beschneiungstechnik angeschafft, die bei Plusgraden arbeitet […] Dazu sei gesagt, dass der Qualität des Wintersports, wie er derzeit in den wichtigen Sauerländer Skigebieten angeboten und nachgefragt wird, ohne Beschneiungstechnik gar nicht möglich wäre und es auch nie dauerhaft war.“

Esel und Kuh blicken von einer Hauswand lachend auf euch hinunter. (foto: zoom)

Hart an der Schwurbelgrenze argumentiert die Wintersport-Arena:

„Zudem ist es bei einem Teil der Wissenschaft höchst umstritten, ob es der Mensch mit seinem Wirken schafft, die weiterhin ablaufenden natürlichen Faktoren (Aktivität der Sonne, Veränderungen von Meeres-, und Luftströmungen etc.) so deutlich zu überlagern, wie es das IPCC in seinen Berichten aufzeigt.“

https://www.wetter-sauerland.de/infos/klima-und-klimawandel/klimawandel-im-sauerland

Die Autor*innen haben leider vergessen, zu erwähnen, welche Klimawissenschaftler*innen sich gegen die Mehrheit der Wissenschaft und die Erkenntnisse des IPCC stellen.

„[H]öchst umstritten“?

Belege? Fehlanzeige!

Die Hoffnung schmilzt zuletzt:

„Die durchaus unterschiedlichen Trends der Jahreszeiten im Sauerland können ein Indiz dafür sein, dass eine kontinuierliche Erwärmung in Zukunft eher nicht zu erwarten ist.“ (ebda)

Umleitung: Flood the Zone with Shit

Ein auffälliger Baum in der Nähe der Franzosensteine (foto: zoom)

Trumpismus: Alternative Fakten, alternative Medien und ein alternativer Präsident … endoplast

Von Schmitt über Thiel zu Vance: der Autoritarismus der ökonomischen „Libertären“ … endstationrechts

Flood the Zone with Shit: Focus/Nius-Edition … unkreativ

Elektronische Patientenakte: Start verschiebt sich auf Sankt-Nimmerleins-Tag … netzpolitik

Deutschland im Klimaschutz-Vergleich abgerutscht: Die Bundesrepublik erreicht im globalen Klimaschutz-Ranking nur noch den Wert „mäßig“. Die erneuerbaren Energien boomen in vielen Industrie- und Schwellenländern, doch die fossilen Lobbys sind weiterhin stark … klimareporter

Dialektik des Widerstandes: Die Barbarei zu bekämpfen ist nötig und unumgänglich, zugleich aber auch zuwenig … misik

Soziale Sicherheit (Satire): Seien Sie doch froh, dass das Bürgergeld noch nicht abgeschafft wurde, sonst müssten Sie Ihren Antrag jetzt völlig umsonst stellen. Es sind ja auch nur drei Tage, an denen Sie nicht beschäftigt waren. Wieso ungerecht? War ich erkältet oder Sie? … zynaesthesie

Sensation! Das Ruhrgebiet heißt wieder Ruhrgebiet: Das Revier (früher auch schon mal von übereifrigen Kreisen „Ruhrstadt“ genannt) muss sich also nicht mehr zur „Metropole Ruhr“ aufplustern und sich als Weltstadt gerieren … revierpassagen

Situation des Bahnverkehrs im HSK: Der SEV zwischen Neheim-Hüsten und Meschede verkehrt über mindestens 2 Monate. Die Übergangszeiten von und Zügen sind extrem ungünstig … sbl

Umweltwirkungen von Plastik: weg vom engen Blick auf das Müllproblem

UFZ-Team analysiert die Auswirkungen von Plastik auf Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung

Effekte von Plastik auf die drei planetaren Krisen Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung: Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind bislang lückenhaft und ungleich verteilt.
(Foto: Annika Jahnke / UFZ
)

Dass Plastik die Umwelt verschmutzt und zu Problemen führt, ist in vielen Bereichen bereits gut erforscht. Wenig bekannt ist, wie Plastik das Klima und die biologische Vielfalt beeinflusst.

(Pressemitteilung UFZ)

In einer Übersichtsstudie hat ein interdisziplinäres Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) für das Fachmagazin Environment International analysiert, welche Effekte Plastik auf die drei planetaren Krisen Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung hat. Sie fordern Regularien für Plastik, welche die vielen Facetten der Auswirkungen von Plastik im Rahmen der drei Krisen berücksichtigen. Die Möglichkeit, diese einzuführen, bietet sich bei Verhandlungen zum globalen UN-Plastikabkommen, die ab dem 25. November 2024 in Busan (Südkorea) stattfinden.

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Klimaflucht – die bewegenden Geschichten hinter dem Klimawandel

Ausstellung im Rathaus Hallenberg vom 4. November bis 6. Dezember 2024. Finissage am 3. Dezember ab 16 Uhr

A Woman affected by drought receives emergency aid in Dubuluk Woreda, Borena zone, Ethiopia. (Verteilung von Nothilfe an Hirtenfamilien in Borena im Juli 2022 durch die Schweizer Stiftung Menschen für Menschen. Die Familien wurden durch die aktuelle Dürre zu Klimaflüchtlingen.) (Foto: Wikimedia)

„Der Klimawandel hat ein Gesicht, genau genommen fast acht Milliarden Gesichter. Denn der Mensch ist sowohl Verursachender des Klimawandels als auch Leidtragender seiner weitreichenden Folgen. Schon jetzt gibt es viele Erfahrungen, Erlebnisse und Geschichten zum Umgang mit dem Klimawandel, die erzählt werden müssen.“

(Quelle: Deutsche Klimastiftung)

Die Ausstellung Klimaflucht im Hallenberger Rathaus erzählt die bewegenden Geschichten von Menschen, die aufgrund des Klimawandels ihre Heimat verlassen mussten. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in die Ursachen und Folgen von klimabedingter Migration.

Anhand von 12 lebensgroßen Figuren und informativen Texttafeln erfahren Besucher*innen, wie der Klimawandel in verschiedenen Regionen der Welt das Leben vor Ort beeinflusst. Die Menschen hinter den Figuren berichten über ihre Schicksale, ihre Sorgen, aber auch über ihre Hoffnungen.

Auf der Finissage am 3. Dezember ab 16 Uhr findet ein Fachvortrag der Deutschen Klima Stiftung Bremerhaven sowie ein interkultureller Austausch mit echten Klimagesichtern statt. Geflüchtete Menschen erzählen live von ihren Erfahrungen und freuen sich auf Fragen und Austausch.

Die Ausstellung KLIMAFLUCHT ist eine Veranstaltung im Rahmen des Hallenberger Klimajahres.

Dem Klima eine Stimme und eine Zukunft geben – Initiative „Winterberger KlimaZukunft“

Was hat eine Mücke im Schlafzimmer mit unserer Initiative zu tun? Die Antwort kommt noch, aber zunächst einmal ein Blick auf unsere Gruppe und unser Vorhaben.

Aktive der Klima-Initiative und Lokalpolitiker*innen bei der Ausstellung Dem Klima eine Stimme/Zukunft geben! (v.l.) Michael Beckmann (Bürgermeister), Walter Hoffmann (Seniorenbeirat), Barbara Wirsing-Kremser, Norbert Kremser, Brigitte Wollenschein, Dr. Ulf Jacobi, Uwe Kemper, Kim Peis (Klima-Managerin) (foto: zoom)


Was hat eine Mücke im Schlafzimmer mit unserer Initiative zu tun? Die Antwort kommt noch, aber zunächst einmal ein Blick auf unsere Gruppe und unser Vorhaben.

(Ein Gastbeitrag von Norbert Kremser, Winterberg)

Wie hat es mit uns angefangen?

Im September 2023 hatte der Seniorenbeirat der Stadt Winterberg zu einer Informationsveranstaltung „Generationenaufgabe: Klimakrise – Was können wir tun?“ eingeladen. Norbert Kremser aus Winterberg hielt ein Kurzreferat, in dem er konkrete Beispiele und kleine Impulse aufgezeigt hat, wie jede und jeder im Alltag etwas zum Schutz des Klimas beitragen kann. Nach der Veranstaltung hat sich spontan ein kleiner Kreis von Engagierten gefunden, die sich dann zur Initiative „Winterberger KlimaZukunft“ zusammengeschlossen haben. Seitdem trifft sich die Gruppe als Arbeitskreis des Seniorenbeirats an jedem zweiten Montag im Monat im Rathaus Winterberg. Mit dem Namen der Initiative wollen die Frauen und Männer zum Ausdruck bringen, dass sie die lokale Ebene – ja die Heimat – im Blick haben und ganz konkret etwas bewirken wollen.

Was haben wir bisher unternommen?

Bald nach der Gründung stand die Vorbereitung eines Standes beim Winterberger Stadterlebnis Anfang Mai 2024 an. Dort konnte sich die Initiative erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Großen Anklang hat die Baumscheibenaktion für Kinder und Erwachsene gefunden: „Bäume pflanzen“, „ich hole meine Brötchen mit dem Fahrrad“, „Müll in den Mülleimer werfen anstatt in die Natur“ waren einige der zahlreichen Beiträge. Daneben haben wir auf das große Problem einfach weggeworfener Zigarettenkippen hingewiesen. Wie aber lässt sich das hochgiftige und auch „eklige Zeug“ sachgerecht entsorgen? Angeregt durch eine Aktion der Klimagruppe Arnsberg fertigen wir aus gebrauchten Tetra-Packs sogenannte Kippenkästen an und hoffen, dass diese auch genutzt werden.

Ein weiteres Projekt, dass ein Mitglied unserer Gruppe intensiv verfolgt hat, ist der Zustand von Fahrradwegen in unserem Stadtgebiet. Der Umstieg vom Auto aufs Fahrrad wird nur da – wo überhaupt möglich – gelingen, wenn Fahrradwege in einem guten Zustand sind.

Im November 2024 können wir (siehe Bild oben) in der hiesigen Volksbank drei Wochen lang eine Ausstellung zum Thema „Klima“ präsentieren. Hier wiederum haben die KlimaWandelSteine schon in der Vorbereitung ihre Wirkung gehabt. Kinder der OGS und der vierten Klasse der Grundschule Winterberg haben sich an dieser Malaktion der Steine beteiligt. Mit großem Eifer waren sie dabei und konnten im Gespräch schon vieles benennen, was zu Hause an kleinen Schritten getan wird. Ebenso haben sich Bewohnerinnen und Bewohner des Josef-und-Herta-Menke-Hauses in Silbach beteiligt und wahre Kunstwerke zustande gebracht. Damit und mit der Ausstellung haben wir eines unserer Hauptziele verfolgt: das Bewusstsein in der Winterberger Bevölkerung zu wecken, zu bilden, wachzuhalten und zu steigern für das Thema „Klimakrise“.

Was motiviert uns?

Beispielsweise der Artikel „Erderwärmung und Klimawandel“ von Dr. Werner Herold in der Zeitschrift „Sauerland“ (Heft 1/März 2020). Er war ein weiterer Anstoß, sich mit dem Thema intensiver auseinander zu setzen. Dann die inzwischen täglichen Beiträge in den Medien zu dem Themenfeld, die geradezu danach rufen, auch noch im Alter aktiv zu werden. Und schließlich auch das Wissen darum, dass Nichtstun die allerschlechteste Alternative ist. Nein, wir wollen nicht die Welt retten, und unserer Beitrag wird auch nicht die gravierenden Folgen der Klimakrise verhindern. Wir wollen aber das uns Mögliche unternehmen nach dem Motto „Wir machen den ersten Schritt“.

Ach ja, da war ja noch die Mücke.

»Wenn Du glaubst, dass Du zu klein bist, um etwas zu bewirken, hattest Du noch nie eine Mücke im Schlafzimmer.« Dieses Zitat des Dalai Lama ermuntert uns, im Kleinen aktiv zu sein und auf eine entsprechende Wirkung zu hoffen.

UN-Klimakonferenz COP 29: Klimakatastrophen-Täter in der Öl- & Gas-Diktatur Aserbaidschan

Peinliche UN-Klimakonferenzen in Autokratien und Diktaturen

Grafik: Mitwelt

Die jetzt beginnende UN-Klimakonferenz in der Öl- & Gas-Diktatur Aserbaidschan ist der dritte Klimagipfel in Folge, den ein autoritärer Staat ausrichtet: Zuerst Ägypten 2022, dann die Vereinigten Arabischen Emirate 2023 und jetzt Aserbaidschan. Bei der Pressefreiheit belegt das Land im Ranking von Reporter ohne Grenzen Platz 164 von 180 Staaten.

(Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein. Der Autor ist seit 50 Jahren in der Umweltbewegung aktiv und war 30 Jahre lang BUND-Geschäftsführer in Freiburg. Der Beitrag wurde mit Genehmigung von der Mitwelt-Website übernommen.)

Die COP 29 Aserbaidschan soll Nationen und Interessengruppen in Zeiten der Klimakatastrophe zur Bekämpfung des Klimawandels zusammenbringen. Ziel ist es, den Klimawandel und seine Ursachen zu bekämpfen und gemeinsam daran zu arbeiten, eine nachhaltige und klimaresistente Zukunft zu schaffen. Manche der anreisenden Staaten und Umwelt-Lobbygruppen haben ein tatsächliches Interesse, die global anschwellende Klimakatastrophe zu beenden und ihre Ursachen zu bekämpfen. Andere Lobbyisten und insbesondere die Gas-Diktatur Aserbaidschan haben andere Interessen.

Der Fossil-Lobbyist Trump wird dafür sorgen, dass die USA aus dem internationalen Klimaschutzabkommen aussteigt.

Schon im Vorfeld der Konferenz hat Aserbaidschan vielen europäischen Abgeordneten ein Einreiseverbot erteilt. Insgesamt dürfen 76 Politiker aus 26 europäischen Ländern nicht mehr in die Kaukasusrepublik einreisen. Betroffen ist auch der Bundestagsabgeordnete und Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Frank Schwabe. Dazu kommen Bestechungs- und Korruptionsvorwürfe gegen europäische PolitikerInnen. Immer stärker zeigt sich wieder einmal das wahre Gesicht der „befreundeten“ Diktatur Aserbaidschan.

Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass 2022 knapp 4000 Milliarden US-Dollar an Gewinnen und davon 2000 Milliarden US-Dollar Übergewinne aus der weltweiten Öl- und Gasförderung ­anfallen. (Eine Milliarde sind tausend Millionen!) Dazu kommen noch die globalen Profite der Kohle- und Atom-Konzerne.

Ein satter Anteil dieser Übergewinne und Kriegsgewinne ist nach Aserbaidschan geflossen.

Grafik: Mitwelt

Mit einem Teil dieser Profite und Waffen aus der Türkei hat Aserbaidschan die Enklave Bergkarabach erobert, die mehrheitlich von Armeniern bewohnt worden war. Ein Großteil der Armenier wurde vertrieben. Aserbaidschan ist seit 1992 geprägt vom autoritären Führungsstil der Präsidenten und durch Korruption unterminiert. Laut Demokratieindex des Economist gehörte Aserbaidschan 2020, wie schon in den Jahren zuvor, zu den autoritären Regimen.

Doch für Deutschland und den Westen zählt Aserbaidschan zu den „guten, nützlichen“ Diktaturen. Wer entscheidet eigentlich, was eine „böse“ Diktatur ist, die wir bekämpfen und was eine „gute“ Diktatur ist, mit der wir zusammen arbeiten?

Die UN-Klimakonferenz COP 29 in der Öl- & Gas-Diktatur Aserbaidschan zeigt mehr als deutlich die Machtverhältnisse dieser Welt und unsere „Westlichen Werte“. „It’s a rich man’s world.“

Die global agierenden atomar-fossilen Seilschaften und die Ausrichter der UN-Klimakonferenz COP 29 in Aserbaidschan haben vier zentrale Anliegen:

Eigentlich sind Klimakonferenzen ein vorbildlicher zivilisatorischer Akt. Erstmals in der Menschheitsgeschichte verhandeln alle Staaten der Welt über das, was in der Zukunft sein soll. Doch die undemokratische Macht der Konzerne und global anschwellender Marktradikalismus und Gier gefährden nicht nur bei der Klimakonferenz das Klima, die Demokratie und die Zivilisation. Die globale Umweltbewegung muss die COP 29 nutzen, um den Zusammenhang zwischen Diktaturen, MACHT-habenden und Klimazerstörung aufzuzeigen.

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Siehe auch hier im Blog: COP29 – Nur mit mehr Geld gibt es global mehr Klimaschutz. UFZ-Klimaökonom Reimund Schwarze analysiert die Ausgangslage im Vorfeld