Umleitung: von Gramscis Hegemoniebegriff über Synthetic Social Media bis zu Märchenwelten im Revier

März-Radtour zur Graffiti-Mauer in Dortmund (foto: zoom)

Gramscis Hegemoniebegriff: Ein analytisches Werkzeug für rechte Theorie? … lotta

AfD Verbot? Gute Chancen in Karlsruhe und Straßburg … derrechterand

AfD-Politiker: berufen sich auf NS-kompatibles „Großraum“-Konzept … endstationrechts

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Das Zeitalter von Synthetic Social Media hat begonnen: Hass und Falschnachrichten waren gestern. Richard Gutjahr, einer der bekanntesten Journalisten in Deutschland, erklärt, wie Deep-Fake-Technologien und KI-Influencer unsere Kommunikation in den sozialen Medien für immer verändern … journalist

Telefonieren im öffentlichen Raum (Satire): Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten … zynaesthesie

Aktivismus und Engagement mit wenig Zeit: Der Vollzeitjob haut mit 40 Stunden die Woche rein. Dazu pendelt man. Hat vielleicht ein Kind. Oder gar mehrere. Familie. Will noch Freunde treffen. Man muss einkaufen. Das Klo ist diese Woche auch noch nicht geputzt und Sport hat man auch noch nicht gemacht … schmalenstroer

Quaschning erklärt: Windkraft im Wald … klimareporter

Vermehrt Falschmeldungen zu Anti-AfD-Demos im Umlauf: Breit aufgestelltes Recherche-Netzwerk deckt Online-Desinformationskampagnen auf … nordstadtblogger

Märchenwelten: Das Musiktheater im Revier vereint Kurzopern von Tschaikowsky und Strawinsky zum reizvollen Doppel … revierpassagen

Ein Abendspaziergang auf der Elper Höhe

Hier zweigt der neu besfestigte Zuweg zum Windpark Mannstein ab

Der Abweig von der K 48 auf der Elper Höhe wird befestigt. Links des Weges ist Olsberger, rechts Winterberger Gebiet.

Es ist nicht einfach, die ganzen Einzelteile für die sieben Windräder, die auf dem Mannstein bis Ende des Jahres errichtet werden und in Betrieb genommen werden sollen anzuliefern.

„Ein Abendspaziergang auf der Elper Höhe“ weiterlesen

Öffentliche Beteiligung: 14 Windenergieanlagen in Olsberg-Antfeld

Screenshot: Hintergrundkarte zur Orientierung
  • Die Waldgenossenschaft-Forstinteressenten Antfeld hat die Erteilung einer Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) zur Errichtung und zum Betrieb von vier Windenergieanlagen im Stadtgebiet Olsberg in der Gemarkung Antfeld beantragt.
  • Die Firma juwi GmbH hat die Erteilung einer Genehmigung nach dem BImSchG zur Errichtung und zum Betrieb von zehn Windenergieanlagen im Stadtgebiet Olsberg in der Gemarkung Antfeld beantragt.

Die Antragsunterlagen für beide Anträge liegen in der Zeit von Mittwoch, 17. Januar, bis Montag, 19. Februar, an den folgenden Stellen zu den jeweiligen Öffnungszeiten zur Einsicht aus:

  • Stadtverwaltung Olsberg, Bigger Platz 6, 59939 Olsberg (Tel.: 02962/982-287),
  • Gemeindeverwaltung Bestwig, Rathausplatz 1, 59909 Bestwig und
  • Untere Umweltschutzbehörde/Immissionsschutz des Hochsauerlandkreises, Am Rothaarsteig 1, 59929 Brilon (Tel.: 02961/94-3155)

Weiterhin sind die Genehmigungsanträge im UVP-Portal des Landes Nordrhein-Westfalen unter https://uvp-verbund.de/startseite abrufbar. Einwendungen gegen die Vorhaben können bis einschließlich Montag, 18. März, schriftlich oder elektronisch erhoben werden.

Die Bekanntmachung ist im Amtsblatt auf der Internetseite https://hochsauerlandkreis.org/ einsehbar.

Der Mannstein – Windrad mit Influenza

Auf dem Weg zum ersten Windrad i.e. WEA 07 (foto: zoom)

Gestern Morgen machte der Novemberregen eine Pause. Mit Handschuhen, Mütze und Thermo-Unterwäsche, Pullover und dicker Jacke bekleidet habe ich das Fahrrad aus dem Keller geschoben. Das Ziel waren die Windräder bei Einhaus und Meschede.

Aber schon beim Aufstieg zu Klaukes Hütte spürte ich eine Erkältung „in den Knochen“. Weiche Knie, Kratzen im Hals, die Nase lief.

Blick zurück Richtung Elpe (foto: zoom)

Die Tour nach Meschede habe ich gecancelt. Bei Altenfeld bin ich nach Elpe abgebogen und den kleinen St.-Bernhard-Pass hinauf gefahren. Mangels eigener Kräfte hat das Pedelec die meiste Arbeit verrichtet.

Der Info-Aushang an der Einfahrt zum „Windpark Olsberg-Mannstein“ ist nicht zu übersehen.

Blickrichtung Brunskappel (foto: zoom)

Überall stehen Kabeltrommeln herum. Der Strom muss von den WEA zur Umspannstation am Stausee in Olsberg geleitet werden. Wegen der Verlegung der Kabel ist der Ruhrtalradweg zwischen Steinhelle und Stausee gesperrt.

Noch einmal rechts herum und dann taucht irgendwann WEA 07 auf. (foto: zoom)

Der Fuß der WEA hat mich enttäuscht, aber dann habe ich gemerkt, dass der eigentliche Betonsockel unter dem rund aufgewölbten Schotter liegen muss. Wie sonst soll das riesige Windrad samt Turm stabilisiert werden?

Hier wird der Turm der WEA aufgesetzt. Das Beton-Fundament ist unter dem runden Schotterhügel. (foto: zoom)

Die erste WEA hat die Nummer 7, denn es wird von Olsberg aus gezählt, wie auf dem Übersichtsplan zu erkennen ist.

Übersichtskarte am Eingang zum Windpark (foto: zoom)

Mehr Bewegung war nicht drin. Mit Erkältungen sollte man nicht spaßen. Sportliche Bewegung kann zu bösen Überraschungen aka Herzmuskelentzündung führen.

Der Rest des Tages war dem Sofa und Loriot (dazu vielleicht später) gewidmet.

P.S. Ein Corona-Test blieb negativ. Gut! Ich möchte das nicht haben.

Verschoben: Neuer Erörterungstermin für Windenergieanlagen in Winterberg-Altenfeld am 24. August 2023

Großplakat an der Durchgangsstraße: Einige Altenfelder*innen fürchten das Todesurteil für ihr Dorf durch Windenergieanlagen. (archivfoto: zoom)

Wegen der hohen Zahl von Einwendungen wird der Erörterungstermin für die Errichtung und den Betrieb von drei Windenergieanlagen in Winterberg-Altenfeld vom 20. Juni auf Donnerstag, 24. August, verschoben.

(Pressemitteilung HSK)

Allein der Verein für Umwelt- und Naturschutz Schmallenberg hat über 1.000 Einwendungen an den Hochsauerlandkreis übergeben.

Antragsteller ist die Energiekontor AG. Die Erörterung beginnt am 24. August um 10 Uhr im Großen Sitzungssaal „Sauerland“ des Kreishauses Meschede, Steinstraße 27.

Der Hochsauerlandkreis weist darauf hin, dass keine Eingangsbestätigungen für die Einwendungen verschickt werden.

Zwei Windenergieanlagen in Remblinghausen genehmigt

Eines von vier Windrädern auf der Anhöhe bei Einhaus oberhalb von Remblinghausen (archivfoto: zoom)

Der Hochsauerlandkreis hat der Windpark Remblinghausen GmbH & Co. KG die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb von zwei Windenergieanlagen vom Typ Nordex N163/5.x in Meschede-Remblinghausen erteilt.

(Pressemitteilung HSK)

Der Genehmigungsbescheid und die dazugehörigen Unterlagen liegen in der Zeit von Freitag, 26. Mai, bis Freitag, 9. Juni, bei den folgenden Stellen aus und können dort während der angegebenen Zeiten eingesehen werden:

Stadtverwaltung Meschede

Technisches Rathaus

Zimmer 106b, Sophienweg 3, 59872 Meschede

Montag, Dienstag und Freitag von 8 Uhr bis 12 Uhr, sowie

Donnerstag von 13 Uhr bis 17 Uhr

Hochsauerlandkreis als Genehmigungsbehörde:

Untere Umweltschutzbehörde/Immissionsschutz

Zimmer 235, Am Rothaarsteig 1, 59929 Brilon

Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 12 Uhr, sowie

Montag, Mittwoch und Donnerstag von 14 Uhr bis 15.30 und

Dienstag von 14 Uhr bis 17 Uhr

oder nach telefonischer Vereinbarung unter 02961/94-3211.

Darüber hinaus kann der Genehmigungsbescheid in dieser Zeit im Internet unter www.hochsauerlandkreis.de (Startseite unten: Kachel Bekanntmachungen der Unteren Umweltschutzbehörde und Unteren Bauaufsichtsbehörde) und über das UVP-Portal des Landes Nordrhein-Westfalen unter www.uvp-verbund.de/startseite eingesehen werden.

Ein Waldspaziergang in Winterberg

An diese Protesttafel des Windenergiegegner musste ich heute bei unserem Spaziergang durch den Wald denken. Sie steht immer noch zwischen Siedlinghausen und Brunskappel. (archivfoto: zoom)

Heute haben wir einen Waldspaziergang durch das Gebiet südwestlich des Hesborner Wegs bei Winterberg gemacht. Nun, vor 10 Jahren hätte man es noch Wald nennen können. Heute ist der Wald durch Dürre, Trockenheit und Borkenkäfer zu großen Teilen zerstört.

Kein einziges Windrad steht auf Winterberger Gebiet, aber der Wald stirbt.

Eine von vielen kahlen Flächen. Hier sind wir früher „durch den Wald“ gewandert. (foto: zoom)

Im Kontrast zum realen Zustand des Waldes erschließt sich mir die Sprache und Logik der Windkraftgegner*innen nicht. Es gibt keine Windindustrie in Winterberg, kein Verbrechen an Natur und Mensch durch Windräder, keinen Irrsinn, es sei denn, es wäre die irre Logik von Organisationen wie Vernunftkraft und Co gemeint.

Trotzdem stirbt der Wald. Fallen nächtens tausende von Windrädern von der Paderborner Hochfläche in das schöne Hochsauerland ein, schreddern unsere Bäume und verschwinden im Nebel des Morgengrauens? Nope, kein Windrad – nur der schnöde Klimawandel.

Waldweg ohne Wald (foto: zoom)

Ich bin jedesmal sprachlos, wenn ich durch die baumlosen Wälder wandere. Bin ich der einzige, der den Anblick dieser Landschaft als furchbar empfindet?

Immer noch stapeln sich Baumstämme meterhoch entlang der Forstwege (foto: zoom)

Auf der anderen Seite ist ein Wald ohne Bäume auch ganz hübsch. Ich könnte mir eine Heidelandschaft oder Hochmoorlandschaft wie in den englischen Pennines vorstellen. Schafherden statt Skilifte.

Touristen werden nach Winterberg strömen, um den morbiden Charme einer Endzeitdystopie zu erleben.

Die braunen Fichten auf dem Hügel sind als nächstes dran. Zack! Wieder ein kahler Berg. Hinten links sind einige der Winterberger Skihänge zu sehen. (foto: zoom)

Was ziemlich nervt, ist der Zustand vieler Wander- und Mountainbikestrecken. Harvester und Langholzzüge haben eine große Anzahl von Wegen kaputt gefahren.

Andererseits wird sich das spätestens dann ändern, wenn der letzte Baum geernet wurde. Durchhalten. Matsch gehört zum Wandern wie die Klimakrise zum Skifahren.

Der Baumstamm weist den Harvestern den Weg. Die Bäume hinten rechts sehen auch nicht mehr allzu gesund aus, eher braun und krank. (foto: zoom)

Am Ende hatten wir den Bogen um den Hesborner Weg geschlagen. Leider sind wir zur Mittagszeit gewandert.

Mittags hat man keinen schönen Schatten und kein interessantes Licht zum Fotografieren. Ich werde bestimmt wiederkommen.

Die Tage werden jetzt wieder länger. Morgen ist der kalendarische Frühlingsbeginn. Tag- und Nachtgleiche. Aber das ist ein anderes Thema. Bleiben wir beim baumlosen Wald und werfen einen letzten Blick zurück.

Am Ende der Wanderung, ein letzter Blick auf den Nichtwald. (foto: zoom)

Wie eng ist der Hochsauerlandkreis mit RWE verbunden?

Auf der Tagesordnung der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Struktur am vergangenen Freitag standen auch Überlegungen zur Gründung eines kommunalen Unternehmens des Hochsauerlandkreises mit der Aufgabenstellung, Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien auf Flächen im Hochsauerlandkreis zu erzeugen. Die Idee war bereits im Herbst 2022 in den Ausschuss eingebracht worden, im Kreistag erfolgte noch keine inhaltliche Beratung.

(Der Artikel ist am Freitag auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Der Sitzungsdrucksache 10/680 der Kreisverwaltung war zu entnehmen, dass der Landrat und der Kreiskämmerer am 23.11.2022 ein Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden der RWE AG geführt hatten, inwieweit seitens der RWE AG Interesse an einem gemeinsamen Vorgehen besteht. Dabei sei seitens RWE eine große Bereitschaft bekundet worden, gemeinsam mit dem Hochsauerlandkreis und den Städten/Gemeinden des Kreises Windenergieprojekte im Hochsauerlandkreis umzusetzen.

Im Ausschuss stellten nun drei Vertreter der RWE ihr Konzept vor. Sie denken an die Gründung einer Gesellschaft namens “EEH” (Erneuerbare Energien HSK). Pikant: Die RWE erwartet, dass ihr Anteil an dieser EEH mindestens 51% beträgt, während Kreis und Kommunen zusammen “bis zu 49%” halten dürfen.

In der Ausschusssitzung gab es viele kritische Fragen (außer von der CDU-Fraktion!). Von mehreren Fraktionen wurde vor allem die angestrebte Mehrheitsbeteiligung der RWE kritisch gesehen. Die Vertreter der RWE konnten oder wollten jedoch nicht die Frage beantworten, wie hoch der RWE-Anteil mindestens sein müsse. Auch auf die weitere Frage der SBL, bis wann der Kreis denn diese wichtige Information von der RWE erhalten könne, gaben die Herren der RWE keine Antwort.

Mehrere Ausschussmitglieder wiesen darauf hin, dass das Vorhaben grundsätzlich begrüßenswert sei, kritisierten aber, dass die Kreisverwaltung mit keinem anderen Partner gesprochen hatte. Angeblich – so die Verwaltung – hätte das zu lange gedauert… Auch die zu erwartenden hohen “Overhead-Kosten” der RWE wurden kritisch hinterfragt.

Als die SBL dann konkret beantragte die Verwaltung aufzufordern, dem Ausschuss bis zur nächsten Sitzung im Mai zwei konkrete Alternativen vorzustellen, lehnten die CDU- und SPD-Ausschussmitglieder dies ab. Das sind diejenigen Fraktionen, die die Sitze in den RWE-Gremien inne haben.

So kam es, dass der Ausschuss mehrheitlich “sein Einverständnis” erklärte, “dass die Verwaltung gemeinsam mit der RWE AG das vorgestellte Projekt weiterverfolgt”.

Öffentliche Beteiligung: Windenergieanlagen in Winterberg-Altenfeld

Transparent mit blinkenden Lichtern am Ortseingang: Einige Altenfelder*innen fürchten den Tod durch Windenergieanlagen.(archivfoto: zoom)

Die Energiekontor AG hat die Erteilung von einer Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) zur Errichtung und Betrieb von drei Windenergieanlagen im Stadtgebiet Winterberg in der Gemarkung Altenfeld beantragt.

(Pressemitteilung HSK)

Der Antrag und zugehörigen Unterlagen können in der Zeit von Donnerstag, 23. März, bis Montag, 24. April, an folgenden Stellen aus:

  • Stadtverwaltung Winterberg
  • Rathaus Olsberg
  • Stadtverwaltung Schmallenberg
  • Gemeindeverwaltung Bestwig, Bürger- und Rathaus Bestwig und
  • Hochsauerlandkreis als Genehmigungsbehörde (Kreishaus Brilon)

Der Antrag kann ebenso auf der Internetseite des Hochsauerlandkreises unter www.hochsauerlandkreis.de (Startseite unten: Bekanntmachungen der Unteren Umweltschutzbehörde und Unteren Bauaufsichtsbehörde) und im UVP-Portal des Landes NRW (https://uvp-verbund.de/startseite) eingesehen werden.

Einwendungen können in der Zeit vom Donnerstag, 23. März, bis Mittwoch, 24. Mai, schriftlich bei den o. g. Auslegestellen oder elektronisch (E-Mail an immissionsschutz(at)hochsauerlandkreis.de) erhoben werden.

DWD unterstützt Ausbau der Windkraft in Deutschland

Deutscher Wetterdienst verkleinert Schutzzonen um Wetterradare um fast 90 Prozent

Der Wetterradarturm des Deutschen Wetterdienstes in Boostedt (Schleswig-Holstein). Im Hintergrund in der Schutzzone von 5 bis 15 km Entfernung Windenergieanlagen. (Foto: © DWD)

Offenbach 10. März 2023 – Der Ausbau der Erneuerbaren Energien stärkt die Versorgungsicherheit in Deutschland und ist unverzichtbar für den Klimaschutz. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) – seit Jahrzehnten enger Kooperationspartner der Energiewirtschaft – gibt deshalb ab Anfang 2024 fast 90 Prozent der Schutzzonen um seine Wetterradartürme und Windprofiler für den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen frei.

(Pressemitteilung DWD)

Es handelt sich um den 5 km bis 15 km-Radius um 18 existierende und vier im Genehmigungsprozess befindliche Wetterradarstandorte sowie um vier Windprofiler. Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident des DWD: „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Windkraftanlagen im Nahbereich von Wetterradaranlagen können die Qualität unserer Wetterüberwachung und damit von Unwetterwarnungen deutlich stören. Wir hoffen, dass sich nun auch die Windkraftbetreiber kompromissbereit zeigen und uns anonymisierte Betriebsdaten und, falls vorhanden, meteorologische Daten ihrer Anlagen im 15 km-Radius um Wetterradare überlassen.“

Diese Daten könnten dem DWD helfen, die Störungen der Radardaten durch sich bewegende Rotorblätter etwas auszugleichen. Gleichzeitig wären sie auch hilfreich bei der Verbesserung der Vorhersagen, von der auch die Energiewirtschaft profitiert.

16 000 km² Fläche für Windkraftanlagen
Bisher wurde der nationale Wetterdienst bei jeder Windkraftanlage im Umkreis von 15 km um ein Radar beteiligt, künftig wird er nur noch im 5 km-Radius Rechtsmittel einlegen. Damit werden gut 16 000 km² für den Bau von Windkraftanlagen für die potenzielle Windenergiegewinnung freigegeben. Wetterradartürme stehen möglichst in hindernisfreien und damit meist exponierten und abgelegenen Regionen.

Radarstandorte in höheren Lagen sind oft auch für die Windenergiegewinnung interessant. Möglicherweise kann das hinsichtlich der unverzichtbaren 5 km-Schutzzone um einen Radarstandort zu einem bleibenden Konflikt mit der Windkraftwirtschaft führen. Adrian: „Wir sind bereit, über die Verlegung von Wetterradarstandorten zu sprechen. Aber erst, wenn grundsätzlich geklärt ist, welche Gebiete in Deutschland als Windkraftvorrangflächen ausgewiesen werden und wir damit Planungssicherheit haben.“

Das am 1. Februar 2023 in Kraft getretene „Windenergieanlagen-an-Land-Gesetz“ schreibt vor, dass zwischen 1,8 und 2,2 Prozent der Landesfläche für den Bau von Windenergieanlagen ausgewiesen werden.