1965. Fritz Bauer und das Standesamt Niederhagen in Wewelsburg bei Paderborn

„Den bisherigen Erfahrungen entsprechend muß damit gerechnet werden, daß das Standesamt Niederhagen jährlich mindestens etwa 800 Sterbefälle – im Jahre 1942 = 884 Fälle – zu beurkunden hat.“

Bürens Bürgermeister an den Regierungspräsidenten in Minden am 4.3.1943 [1]

Das schrieb der Bürgermeister von Büren am 4.3.1943 über den Landrat an den Regierungspräsidenten in Minden. Das „Standesamt Niederhagen“ war zum 1.1.1943 ausschließlich für die Gefangenen des „Konzentrationslagers Niederhagen“ in Wewelsburg bei Paderborn eingerichtet worden, wo seit November 1942 die Toten im extra gebauten lagereigenen Krematorium verbrannt wurden [2] (vorher in Dortmund, Bielefeld, Bochum und Berlin [3]).

Warum schrieb Bürens Bürgermeister von „jährlich mindestens etwa 800 Sterbefälle – im Jahre 1942 = 884 Fälle“?

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Göttinger Ausstellung [1] steht vor dem Aus, startet eine online-Petition [2] und bittet um Unterstützung bis zum 12.11.2024


Die Dauerausstellung ,Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945‘ steht kurz vor dem Aus. Stadt und Landkreis Göttingen müssen ihrer Verantwortung für diesen einzigartigen Lernort zur NS-Geschichte gerecht werden!

Die Ausstellung ,Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945‘ konnte in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beitragen, die nationalsozialistischen Verbrechen in Südniedersachsen aufzuarbeiten. Regional, national und international vernetzt, ist sie der einzige etablierte Ort in Stadt und Landkreis Göttingen, der sich der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit widmet.

Die Ausstellung ist von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten (SnG) und dem Niedersächsischen Kultusministerium als außerschulischer Lernort anerkannt. Sie leistete (und leistet) damit auch einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung aktueller demokratiefeindlicher und rechtsextremer Tendenzen.

Ohne die Professionalisierung und Verstetigung der Arbeit, die mit der Schaffung der Stelle eines*einer Bildungsreferent*in im Jahr 2020 verbunden war, wäre das nicht möglich gewesen. Diese Stelle ist jetzt akut gefährdet – und damit steht die gesamte Existenz der Ausstellung auf dem Spiel. Ehrenamtlich lassen sich weder die Betreuung der Ausstellung während der Öffnungszeiten noch das vielfältige Vermittlungsprogramm für Jugendliche und Erwachsene aufrechterhalten. Die wenigen Stunden im Monat, für die eine Lehrkraft an die Ausstellung abgeordnet ist, reichen dafür bei Weitem nicht aus.

Noch bis zum 31. Dezember 2024 wird die Bildungsreferent*innen-Stelle vollständig von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten finanziert. Danach endet diese ungewöhnliche Komplettförderung. Die Stiftung ist aber bereit, die Ausstellung weiter zu unterstützen – vorausgesetzt, Stadt und Landkreis beteiligen sich zu jeweils 25 Prozent an den Personalkosten.

Weitere Informationen zur Ausstellung unter https://zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu/

Begründung:

Der Antrag auf Förderung der Ausstellung wurde jedoch nicht in den Haushaltsentwurf der Stadt Göttingen aufgenommen. Vom Landkreis Göttingen gibt es noch keine feste Zusage. Ohne kommunale Finanzierung aber droht das Aus. Zum 1. Januar 2025 müsste die Ausstellung ihre Tore schließen. Die erfolgreiche Vermittlungsarbeit wäre vorbei.

Eine Schließung der Ausstellung wäre ein fatales politisches Signal. Wir appellieren an Stadt und Landkreis Göttingen, zu ihrer Verantwortung zu stehen und die Dauerausstellung ,Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945‘ zu erhalten. Die demokratischen Fraktionen in Stadtrat und Kreistag fordern wir auf, für die Rettung der Ausstellung zu sorgen.

,Nie wieder ist jetzt‘ muss mehr sein als ein Appell für Sonntagsreden.“ [2]

Zur Ausstellung:

Deutsch:

Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945 [3]

Mehrere zehntausend Menschen aus den von Deutschland überfallenen Ländern wurden im Zweiten Weltkrieg gezwungen, in Südniedersachsen Zwangsarbeit zu leisten.
Die Ausstellung Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945 zeichnet das Schicksal dieser Menschen aus europäischer Perspektive nach und liefert Hintergrundinformationen zum NS-Zwangsarbeitseinsatz im südlichen Niedersachsen.

Polnisch (leider ohne Akzente):

Sladami. Praca przymusowa Europejczyków w Poludniowej Dolnej Saksonii 1939-1945 [4]

Dziesiatki tysiecy ludzi z okupowanych krajow europejskich znalazlo sie w Poludniowej Dolnej Saksonii w latach 1939-1945. Zwerbowani, zobowiazani do pelnienia sluzby lub deportowani przemoca, pracowali tu przymusowo. Po wojnie roznie potoczyly sie ich losy.

Wystawa „Sladami. Praca przymusowa Europejczykoww Poludniowej Dolna Saksonia 1939-1945” na nowo chwyta  luzne  nitki, ktore oplataja Europe i tworzy przy tym nowa siec: partnerzy z Polski, Holandii, Wloch i Niemiec pracuja wspolnie i z roznych perspektyw opowiadaja o przezyciach i losach bylych robotnikow przymusowych w Poludniowej Dolnej Saksonii.

Italienisch:

Sulle tracce del lavoro forzato in Europa. Bassa Sassonia meridionale 1939-1945 [5]

La mostra Sulle tracce del lavoro forzato europeo – Bassa Sassonia meridionale 1939-1945 ripercorre il destino di decine di migliaia di persone da una prospettiva europea fornendo informazioni sull’impiego di lavoratori coatti nella Bassa Sassonia meridionale durante il regime nazionalsocialista.

Nelle versioni online italiana e olandese vengono riportate solo le parti della mostra tematicamente più rilevanti per ciascun Paese.

Niederländisch:

Op het spoor van de Europese dwangarbeid. Zuidnedersaksen 1939-1945 [6]

De tentoonstelling Op het spoor van de Europese dwangarbeid – Zuidnedersaksen 1939-1945 schetst het lot van enkele tienduizend mensen uit een Europees perspectief en levert chtergrondinformaties over de inzet van NS-dwangarbeid in het zuidelijke Nedersaksen.

De Italiaanse en de Nederlandse internet-versie beperken zich tot telkens thematisch belangrijke bestanddelen van de complete tentoonstelling.

Der Stadtrat Göttingen entscheidet am 15.11.2024 über den Doppelhaushalt 2025-2026.
Bis zum 12.11.2024 werden möglichst viele Unterschriften benötigt. Die Online-Petition läuft danach aber noch weiter.

Zur Online-Petition: https://www.openpetition.de/szvbc

Anmerkungen:

[1] https://zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu/de/ausstellung-vor-ort/kinotrailer.html

[2] https://www.openpetition.de/szvbc

[3] https://zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu/de/index-de.html

[4] https://zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu/pl/index-pl.html

[5] https://zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu/it/index-it.html

[6] https://zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu/nl/index-nl.html

Umleitung: Kornkreise, Flüchtende, US-Präsidentschaftswahlen, Reden über Journalismus, Fräuleinwunder und mehr

Alte Scheune in Beringhausen (foto: zoom)

Kornkreise, Aliens und Antisemitismus? Ein langjähriges Vorstandsmitglied der verbotenen „Artgemeinschaft“ und eine deutsche Pionierin des extrem rechten Anastasia-Kultes referieren in Nordhessen vor vermeintlich unpolitischen Esoterikern … endstationrechts

Wieder ein offenes Rennen um die US-Präsidentschaft: Mit Kamala Harris hat die Demokratische Partei nun eine Kandidatin, die nicht nur im Lager der Demokratischen Partei für Enthusiasmus und hohe Bereitschaft zum Engagement sorgt … derrechterand

Streit um ARD, ZDF und Co.: Wir müssen über Journalismus für alle reden … netzpolitik

Von Flucht und Flüchtenden: hier wird nur die schwachsinnige Politik der #noafd hofiert und salonfähig gemacht. Die den Menschen schadet, der Wirtschaft und am Ende ganz Deutschland … unkreativ

Fräuleinwunder (Satire): „… als eines der Hauptanliegen in der Koalition mit der AfD sehe. Bundeskanzler Merz werde durch ein Gesetz ‚Fräulein‘ als verbindliche Anrede für jede noch nicht verheiratete im Sinne der deutschen Leitkultur weibliche Person festsetzen und in…“ … zynaesthesie

Max Winter – In der Branntweinschänke (1900): Heute geht es mit Max Winter in die Brandweinschänken des Wiens im Jahr 1900. Max Winter (1870-1937) war Österreicher, Reporter, Journalist, Schriftsteller, später Politiker und einer der Pioniere der Sozialreportage im deutschsprachigen Raum … schmalenstroer

Dortmunder Museum Ostwall: Künstlerinnen endlich aufwerten … revierpassagen

Umleitung: AfD-Verbot, Überwachungspaket, Liftbetreiber insolvent und mehr

Kurz vor Olsberg: Blick aus dem Zugfenster (foto: zoom)

Neuigkeiten rund ums Thema AfD-Verbot: Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen zeigen anschaulich, welche Gefahr für die Demokratie und für viele Menschen in Deutschland von der AfD ausgeht. Grund genug, nach dem aktuellen Stand zum Thema AfD-Verbotsverfahren zu schauen … derrechterand

Razzia in Hachenburg: Die „Fassfabrik“ als Spinne im Netz der extremen Rechten … endstationrechts

Umstrittenes Gesetz: Ampel verkündet Einigung beim Überwachungspaket … netzpolitik

Passionen des Engagiertseins: Wenn unsere Argumente noch nicht richtig überzeugen, dann hilft es vielleicht, wenn wir lauter brüllen? Eher nein. … misik

Deutschland hat gewählt: Der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025 und löst damit den Kiebitz ab … robertsblog

Zusatzstoffe (Satire): „… dem Tatverdacht sofort nachgehen werde. Söder habe das Bayerische Landeskriminalamt von den Gerüchten in Kenntnis gesetzt, dass auf dem diesjährigen Oktoberfest veganes Bier ausgeschenkt worden sei, ohne dies mit der CSU zu…“ … zynaesthesie

Dortmund: Ausstellung im Superraum – „Von Tag zu Tag“ thematisiert das Erinnern an die Weltkriege … nordstadtblogger

Der lange Atem der Politik: Vor gut einem Jahr, am 19.10.2023 habe ich gemeinsam mit der Fraktion die Unabhängigen in Voerde einen Antrag gestellt, die Anzahl der Sachkundigen Bürger*innen (SB) zu begrenzen. Hintergrund waren zwei Überlegungen … unkreativ

Rückschlag für Ski-Geschäft im Sauerland: Liftbetreiber insolvent … wdr

Bielefeld: Dimensionen eines Verbrechens

Ausstellung und Begleitprogramm in der VHS

Eine Ausstellung in der Volkshochschule (VHS) Bielefeld widmet sich seit Dienstag, 24. September, dem Überfall des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion im Juni 1941. Bis Kriegsende nahm die Wehrmacht etwa 5,7 Millionen Soldaten und Soldatinnen der Roten Armee gefangen. Ihre Behandlung war verbrecherisch, insgesamt starben mehr als drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene.

Die Ausstellung bietet in neun Kapiteln einen thematischen Überblick bis in die Gegenwart, Biografien stellen Einzelschicksale vor und eine Europakarte zeigt ausgewählte Lagerstandorte und Opferzahlen. Medienstationen ermöglichen die Recherche zu ausgewählten Gedenkorten und eine quellenkritische Auseinandersetzung mit Fotografie(n).

Die Ausstellungseröffnung fand am Dienstag, 24. September, um 18 Uhr im Kleinen Saal der VHS im Ravensberger Park statt. Sie ist noch bis Sonntag, 15. Dezember in der Volkshochschule zu sehen.

Weitere Informationen und das gesamte Rahmenprogramm zur Ausstellung sind abrufbar unter www.vhs-bielefeld.de.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit Arbeit und Leben, Blumen für Stukenbrock, DGB Arbeitskreis „Zwangsarbeit in Bielefeld“, Gegen Vergessen – Für Demokratie, Gedenkstätte Stalag 326, Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg, Rosa-Luxemburg-Stiftung und Volkshochschule.

„Mit Kreuz und Schwert – Karl der Große“

Vortragsreihe „Brennpunkt Heimat“ im Sauerland-Museum

Auch in der Ausstellung im Sauerland-Museum wird die Christianisierung durch Karl den Großen thematisiert (Foto: Julia Gehrmann)

Unter der Überschrift „Brennpunkt Heimat“ lädt das Sauerland-Museum in Arnsberg zu verschiedenen Themen ein, die die regionale Geschichte im Hochsauerlandkreis aufgreifen. In der nächsten Folge referiert der Marsberger Lokalhistoriker Heiner Duppelfeld über Karl den Großen.

(Pressemitteilung HSK)

Im Jahr 772 eroberte Karl der Große die sächsische Grenzfestung Eresburg (Obermarsberg). Damit begannen die über dreißig Jahre dauernden Sachsenkriege, die mit der Eingliederung des sächsischen Siedlungsraums ins fränkische Reich endeten.

Die Eroberung und Unterwerfung der Sachsen hatten immense Auswirkungen für Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Von fundamentaler Bedeutung war in dem Zusammenhang die Verbreitung des Christentums. Sichtbar wird diese Transformation unter anderem in der Landwirtschaft, im Bergbau, im Bau von Kirchen und Klöstern. Bis heute lassen sich diese Spuren der fränkischen Neuorganisation in der Region finden.

Der Vortrag „Mit Kreuz und Schwert – Karl der Große, Sachsen und die Eresburg“ gibt Einblicke in die Ereignisse vor 1252 Jahren und ihre Folgen. In dem Zusammenhang soll auch das überlieferte Geschichtsbild differenziert betrachtet, kritisch hinterfragt werden.

Den Vortrag hält der ehemalige Geschichtslehrer und spätere Leiter des Museums der Stadt Marsberg, Heiner Duppelfeld.

Der Vortrag findet am Dienstag, den 8. Oktober 2024 um 18 Uhr im Blauen Haus des Sauerland-Museums (Alter Markt 30) statt. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen und Anmeldungen telefonisch unter 02931/94-4444, per E-Mail an sauerlandmuseum@hochsauerlandkreis.de oder auf der Homepage www.sauerland-museum.de

Umleitung: Klimakrise, AfD-Verbot, 3. Oktober, VEB und mehr

Der letzte September-Spaziergang 2024 (foto: zoom)

„Mit Klimawandel keinen überzeugt“: Der Physiker Ramón Méndez hat Uruguay unabhängig von Öl und Gas gemacht. Gewirkt hätten vor allem wirtschaftliche Argumente … taz

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Umleitung: Gefahr AfD, völkische Sprache, Vorratsdatenspeicherung, Klimastatistik, Screams before Silence, Kolonialzeit in Westfalen und mehr

Stockrosen in verschiedenen Stadien (fotos: zoom)

Die AfD und ihr Gefahrenpotential: Die AfD wird in einem neuen journalistischen Buch thematisiert: „Angriff auf Deutschland“ von Michael Kraske und Dirk Laabs. Eine bedenkliche Entwicklung wird anhand vieler einzelner Fakten veranschaulicht … endstationrechts

Schöner Tod und Unwertes Leben. Sachsen und Thüringen: Einige Hinweise zur völkisch-nationalen Sprache und Programmatik … archivalia

SPD-Abgeordnete wollen Koalitionsvertrag brechen: Die SPD im Bundestag fordert Vorratsdatenspeicherung und biometrische Überwachung. Das haben die Abgeordneten auf ihrer Fraktionsklausur beschlossen. Beide Vorhaben widersprechen dem Koalitionsvertrag … netzpolitik

Klimastatistik für schwache Nerven: Die neue Statistik der globalen Treibhausgas-Emissionen ist umfassend und zeigt die große Lücke zwischen klimapolitischen Absichten und Realität. Dennoch unterschätzen die Angaben das wahre Ausmaß des Problems … klimareporter

Urlaub in der Leistungsgesellschaft: Erbringen Sie in diesem Sommer ausreichend „Erholungsleistung“, wie das von die herrschende Ideologie von Ihnen fordert? … misik

Auswanderungsland (Satire): „Warum sollten Sie sich das aussuchen dürfen? Sie verschwinden jetzt mit dem nächsten Flieger, wenn Sie Glück haben, ist ihre Familie dabei, und dann schauen Sie sich mal ein bisschen die Welt an. Sie kennen nichts anderes als dieses Land hier? Ja, das war zu erwarten. Sie sind ja Deutscher … zynaesthesie

Aufführung im Dortmunder U musste aufgrund von Protesten abgebrochen werden: Dokumentarfilm „Screams before silence“ sollte die sexualisierte Gewalt der Hamas thematisieren … nordstadtblogger

Kolonialzeit – Auch Westfalen war vielfach verstrickt: Manche Zeitgenossen mögen gleich abwinken: Was soll denn Westfalen mit Kolonialismus zu tun haben? Berlin oder Hamburg, ja. Aber „wir“? Nun, beim genaueren Hinschauen zeigt sich: eine ganze Menge, bis hinein in lokale Verästelungen – und bis in rassistische Abgründe, die immer noch nachwirken … revierpassagen

Weltpremiere von WDR-Koproduktion „RIEFENSTAHL“ auf dem Filmfestival in Venedig

Roter Teppich mit Regisseur Andres Veiel und Produzentin Sandra Maischberger (© WDR/Rocco Giurato)

Der Dokumentarfilm über das Leben und Wirken der Regisseurin Leni Riefenstahl feierte vor zwei Tagen, am 29.8.2024, seine Weltpremiere auf den 81. Filmfestspielen in Venedig. „RIEFENSTAHL“ ist der neue Film von Andres Veiel (BEUYS, BLACK BOX BRD) und wurde von Sandra Maischberger produziert.

(Pressemitteilung WDR)

„Die Verbindung von Kunst und Politik, die Verführbarkeit durch Bilder – das sind auch heute hochaktuelle Themen. Ich freue mich daher sehr, dass diese intensive Auseinandersetzung mit dem künstlerischen und politischen Wirken von Leni Riefenstahls Lebenswerk in Venedig ein internationales Forum bekommt“, sagt Jörg Schönenborn, WDR Programmdirektor Information, Fiktion und Unterhaltung.

Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts. Zum einen wurde sie als Regisseurin für ihre Bildwelten gefeiert. Zum anderen stellte sie sich und ihre Filme in den Dienst der Nazis. Bis zu ihrem Tod betonte sie, dass ihre Kunst unpolitisch sei.

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Walter Kaufmann – Welch ein Leben!


Ein Jahrhundertleben in 101 Minuten. Sondervorführung in Meschede im Linden-Theater am Dienstag 17.9.24 um 19.45 Uhr in Anwesenheit der Regisseurin Karin Kaper

Ankündigungsplakat

Der Film beleuchtet das Leben des jüdischen Schriftstellers Walter Kaufmann, dessen Eltern in Auschwitz ermordet wurden, und der selbst durch den Kindertransport nach England gerettet wurde. Romanautor, Seemann, Korrespondent und politischer Aktivist: im Leben des in Berlin geborenen und am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf einzigartige Weise historisch bedeutende Ereignisse wider. Er war ein Mann, der die Welt begreifen, beschreiben, verändern wollte.

(Pressemitteilung Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität e.V.)

Nach langen Jahren des Exils in Australien entschied er sich bewußt 1956 für ein Leben in der DDR. Dank seines australischen Passes, den er zeit seines Lebens behielt, bereiste er als wahrer Kosmopolit die ganze Welt. Der Film folgt seinen wesentlichen Lebenslinien: den katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus, der Bürgerrechtsbewegung in den USA, dem Prozess gegen Angela Davis, der Revolution in Kuba, den Atombombenabwürfen in Japan, der unendlichen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konfliktes, dem Zusammenbruch der DDR. Alles Themen, die uns bis heute beschäftigen.

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