Vergessene Opfer der NS-Diktatur im ländlichen Sauerland

vhs-Vortrag im Bürgerzentrum Alte Synagoge in Meschede

Die vhs Hochsauerlandkreis und das Mescheder Bündnis für Demokratie und Solisarität e.V. laden ins Bürgerzentrum „Alte Synagoge“ in Meschede ein: Dort findet am Sonntag, 21. April, 17 Uhr ein Vortrag des „Arbeitskreises Dorgeschichte Voßwinkel“ zu den vergessenen Opfern der NS-Diktatur im ländlichen Sauerland statt. (Foto: Pressestelle HSK)

Dem „Arbeitskreis Dorfgeschichte Voßwinkel“ ist es in Zusammenarbeit mit dem Archiv des Hochsauerlandkreises gelungen, ein wichtiges Stück Aufklärungsarbeit im Hinblick auf die vergessenen Opfer der NS-Diktatur im ländlichen Sauerland zu leisten. Der Heimatforscher Michael Filthaut präsentiert Forschungsergebnisse zu den Themen Zwangssterilisation, Unfruchtbarmachung und Mord und bringt Licht in ein äußerst dunkles Kapitel deutscher Geschichte auf lokaler Ebene.

Am 14. Juli 1933 wurde das „Gesetz zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses“ in Deutschland verabschiedet. Die Fortpflanzung von sogenanntem „unwerten Leben“ sollte mit Gewalt und Mord verhindert werden. Die grausamen Verbrechen folgten der nationalsozialistischen „Rassenhygiene“.

Die Historikerin Susi Frank entdeckte Sterilisierungsbücher im Archiv der Kreisverwaltung. Diese Bücher liefern konkrete Zahlen, Daten und Fakten zu den Verbrechen aus der Nazi-Zeit. Das Urteil „Erbkrank“ war für eine Familie vernichtend und Betroffene, sofern sie überlebt haben, haben sich gescheut, über ihr Schicksal zu sprechen.

Das Thema wurde lange Zeit von ihnen und ihren Angehörigen verdrängt und tabuisiert, zu schrecklich waren die Ereignisse. Im Vortrag von Michael Filthaut geht es jedoch nicht nur um die konkreten Zahlen und Fakten der schrecklichen Verbrechen, die zum Beispiel mit dem „Verzeichnis von Unfruchtbarmachungen“ und mit den „Verzeichnissen der Erbkranken“ rekonstruiert werden können, sondern in anonymisierter Form insbesondere auch um die persönlichen Schicksale der Betroffenen und Familien dahinter, die beispielhaft zeigen, was damals im Sauerland geschehen ist.

Der Vortrag der Volkshochschule Hochsauerlandkreis findet statt in Kooperation mit dem Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität e.V.

Zeit: Sonntag, 21. April 2024, ab 17:00 Uhr
Ort: Bürgerzentrum / Alte Synagoge, Kampstr. 8, Meschede

Die Veranstaltung ist entgeltfrei, eine Anmeldung jedoch erforderlich!
Telefonisch: 0291 94-1147 oder E-Mail: jordans@vhs-hsk.de oder online: www.vhs-hsk.de (Kursnummer: 241-101108).

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