Die Entwicklung der Auflagenzahlen der Westfalenpost Brilon und Meschede

Meschede/Brilon 04/2022 – 04/2023 (alle Abbildungen sind Screenshots)

Im Quartalsvergleich ( IV 22/IV 23) hat die Westfalenpost Meschede/Brilon laut Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) weitere 7,69 Prozent ihrer Abonnent*innen inklusive ePaper verloren. Im dritten Quartal lagen die Zahlen mit minus 7,76 Prozent ähnlich hoch.

Seit dem Quartal III/23 werden die Ausgaben Brilon und Meschede zusätzlich getrennt ausgewiesen. Für diese beiden Augaben ist somit lediglich der Vergleich von Quartal III/23 zu Quartal IV/23 möglich.

Brilon:

Brilon 03/04/2023

Die Ausgabe Brilon hat 8.245 Abonnent*innen, Meschede hingegen 8.342. Das ergiebt Quartalsverluste von 1,62% (Brilon) bzw. 1,88% (Meschede).

Meschede:

Meschede 03/04/2023

Auf der unteren Grafik sind die Gesamtzahlen für Brilon plus Meschede von Quartal III/23 zu IV/23 zusammengefasst.

Brilon hat weniger Abonnent*innen verloren als der Durchschnitt von minus 1,75%, Meschede etwas mehr, wobei sich die Unterschiede im Promille-Bereich bewegen.

Meschede/Brilon 03/04/2023

Meine Gedanken zur Qualität der Westfalenpost hatte ich im letzten Quartalsvergleich dargelegt. Daran hat sich nichts geändert. Ich zitiere mich daher selbst:

Die Printausgabe der Westfalenpost ist fast vollständig aus dem öffentlichen Raum verschwunden. Früher hingen die Lokalzeitungen in jedem Café, heute finde ich sie dort schon lange nicht mehr. Es gab die Tradition, die ich heute bspw. noch bei der HNA und den Ruhr Nachrichten sehe, die gedruckte Ausgabe täglich in Schaukästen an der Redaktion auszuhängen. Die Westfalenpost macht das nicht. Wie andere Zeitungen auch, versteckt sich die Website-Ausgabe der WP hinter einer Bezahlschranke. Bis vor kurzem war es noch möglich, zumindest die Schlagzeilen zu lesen. Jetzt ist die Zeitung komplett hinter einem riesigen Werbetrackingbanner verschwunden. Um die Schlagzeilen ist es nicht schade, da sie in weiten Teilen zu Click-Baits (Klick-Ködern) verkommen waren/sind.

Je mehr der Lokaljournalismus aus der Stadt verschwindet, desto mehr schwindet der demokratische Diskurs. Lügen, Fake-News, Verschwörungstheorien und anderer Info-Müll haben es leichter die Oberhand zu gewinnen.

Daher fände ich es trotz aller Kritik an der Westfalenpost schlecht, wenn sie den Anschluss an die öffentliche Diskussion verlöre.

Die Diskussionen auf der Erregungsmaschine „Facebook“ zähle ich nicht dazu.

Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn sich die Öffentlich Rechtlichen (noch) stärker lokalpolitisch als Informationsmedium engagierten. Beim WDR ist imho viel Platz nach oben oder in die Breite und in die Tiefe.

https://www.schiebener.net/wordpress/tag/ivw-auflagenzahlen/


Die oberste Schlagzeile auf der Website der Westfalenpost Brilon von heute Morgen, 9:25 Uhr, lautet übrigens:

„Influencer lieben Winterberg: Beliebte Foto-Posen im Schnee“

Abgebildet sind zwei junge Frauen – eine Fotografierende, eine als Motiv.


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