Die Katze saß heute auf einer Mülltonne in der Dingelstedtstraße in Kassel und hatte die Ruhe weg.
Sie ließ sich streicheln und blieb sitzen. Sie schaute mich an. Ich überlegte, ob ich meine Kamera holen sollte. Sie saß und schaute. Es dauerte ein längere Zeit, bis ich meine Spiegelreflex herbeigeschafft hatte.
Die Katze saß immer noch ruhig auf dem Deckel der Mülltonne und guckte nun in die Kamera. Klick! Das war’s.
Veganer Weihnachtsbraten – ja , das ist möglich – Kartoffeln, Rotkohl, der Magen gut gefüllt. Ein Spaziergang in der Dunkelheit. Strand und Meer gehen tückisch ineinander über.
In der Einkaufsstraße sind die Schaufenster erleuchtet. Klamottenläden haben wir die Mode-Boutiquen früher genannt. Fashion und Fummel. Camp David ist überall. Steppjackenterror. Flippiges Modeparadies für Rentner.
Nur die Modepuppen juckt das nicht. Da bleib ich kühl, kein Gefühl.
Coolness (foto: zoom)
Faltenlose Gesichter. Forever young.
Ein irritierender Blick (foto: zoom)
Die Beleuchtung legt Schatten auf die Profile.
Eiskönigin (foto: zoom)
Die Brille sitzt schräg und schief.
Ich drehe mich um und verschwinde in der Dunkelheit.
Wie auch immer ihr die Weihnachtstage verbringt, ob entspannt zu Hause oder auf der Arbeit, wünsche ich euch wenigstens einen Moment der Ruhe und Besinnung. Nicht alle Menschen haben die Möglichkeit, Bilderbuchweihnachten zu feiern. Ich vermute, dass es eine verschwindend kleine Minderheit ist.
Heute war es windstill, grau und trübe – Sonnenscheindauer 0 Minuten, Temperatur 10° Celsius, zeitweise Nieselregen.
Keine Farben, kein Licht und kein Schatten. Ein langer Spaziergang. Suche nach Motiven. Wenn alles verblasst, bleibt die Form.
Am Meer (foto: zoom)
Tage wie diese laden zum Lesen ein. Heute Morgen habe ich Anne Applebaum, Die Achse der Autokraten beendet. Raus aus der Blase. Eine kluge, ernstzunehmende antikommunistische Journalistin. Liest sich wie ein Groß-Essay flott weg. Nicht verwunderlich, denn das Buch stützt sich auf Applebaums zahlreiche Artikel im Atlantic.
Irgendwann werde ich meine gelesenen Bücher hier im Blog rezensieren, Versprechen und Vorsätze werden allerdings frühestens Silvester gemacht bzw. gefasst.
Das nächste Buch liegt bereit: Han Kang, Die Vegetarierin.
Nachdem ich im Februar eine Fotoausstellung zur Hauptstadt der Waschbären besucht hatte, ist mir gestern ziemlich unkompliziert eines dieser gefräßigen Tiere vor die Kamera gelaufen.
Man muss ihnen doch nicht wochenlang auflauern, sondern einfach in der Dämmerung durch die Karlsaue spazieren. Dort plündern sie die Abfallbehälter und lassen sich von den Menschen um sie herum nicht aus der Ruhe bringen.
Erst kommt das Fressen und dann die Scheu.
Der Waschbär hat sich ein Brot geschnappt. Rechts der Abfallbehälter. (foto: zoom)
Die gesamte „Fotosession“ hat nur wenige Minuten gedauert. Im Vorübergehen – en passant.
Jetzt, da es Sommer ist, habe ich mir alle Bilder meiner Winterspaziergänge vom November 2023 bis zum Januar 2024 durch Winterberg und seine Ortsteile angeschaut und jeweils ein Bild aus den 12 Fotos pro Ortsteil spontan ausgesucht.
Die Kernstadt ist mit zwei Bildern vertreten, einmal das obere Bild und ein weiteres Mal irgendwo unter den 15 folgenden Fotografien.
Sämtliche Beiträge zu allen Ortsteilen findet man in der Kategorie 1235Winterberg. Ich habe keine weiteren Erläuterungen dazu geschrieben. Ein bisschen Raten muss sein, auch wenn das Schummeln recht leicht ist. Wie? Das ist ebenfalls eine einfache Übung.
Die Namenlose fließt zwischen Häusern und Schuppen durch den Ort. (foto: zoom)
Zwischen Pizza-Bestellung und Abholung liegen meist 15 bis 20 Minuten. Am Sonntag bin ich noch ein wenig durch den Ort gebummelt. In einer Viertelstunde kann man sich nicht allzu weit vom Grünen Apfel wegbewegen, es sei denn die Pizza soll kalt werden.
Das Foto ist im Vorübergehen auf der Brücke Weberstraße über die Namenlose entstanden. Der Bach kommt auf mich zugeflossen. Ich muss mich umdrehen und zurückgehen. Die Pizza Broccoli und der Salat Athena mit Kräuterdressing warten hinter der Theke.
Eine Ausstellung im UNI:lokal, Wilhelmstraße 21, Kassel
Aufsteller vor dem UNI:lokal in der Wilhelmstraße 21 (foto: zoom)
Plagegeist, possierlicher Freund oder einfach eine spannende Tierart? Die Meinungen über Waschbären sind geteilt. Ihre große Population hat Kassel als Hauptstadt der Waschbären bekannt gemacht und sie sind zum Werbeträger der Stadt avanciert. Eine Ausstellung im UNI:lokal (Wilhelmsstraße 21, Kassel) präsentiert noch bis zum 22. März 2024 außergewöhnliche Fotos, die zeigen, wie die Wildtiere die Stadt als Lebensraum erobert haben. Der Eintritt ist frei.
Die Fotos von Dominik Janoschka und Jan Piecha wurden schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und werden erstmals so umfassend in Kassel gezeigt. Sie eröffnen neue Blickwinkel auf die Waschbären und das Zusammenleben in der menschlichen Zivilisation.
An der Postwiese wird ununterbrochen Schnee produziert. (foto: zoom)
Blauer Himmel und Eiseskälte. Die Schneekanonen und Lanzen zischen den Schnee auf die Skipisten, dazwischen das Dröhnen der Kompressoren. Skifahrer*innen waren an der Postwiese nicht zu sehen. Bis zum Flutlichtfahren am Freitagabend bleiben die Ticketschalter geschlossen.
Neuastenberg ist der letzte Ortsteil, den ich für das kleine Projekt 1235Winterberg zu Fuß durchstreife.
Die Jugendherberge Neuastenberg (foto: zoom)
An der Jugendherberge Neuastenberg beginne ich die Fototour.
Das Ferien-Resort Dorint (foto: zoom)
Die Ferienanlage Dorint bildet am Ortseingang zusammen mit der Kart-Bahn ein ziemlich mächtiges Ensemble.
Wandbild oberhalb der Skihänge (foto: zoom)
Der Schneemann auf Skiern mit dem Posthorn in der Hand deutet an, dass man sich im Skigebiet Postwiese befindet.
Alle Bügel stehen still. (foto: zoom)
Eine kleine Gruppe von Skifahrer*innen wartete tatsächlich vor einem Ticketschalter, aber nichts, vor allen Dingen keine Skitouristen, sollte die Beschneiung stören.
Nur Schneekanonen, keine Menschen (foto: zoom)
Die warme Schlechtwetterperiode hatte Ende des Jahres 2023 den Schnee auf den Hängen vernichtet. Jetzt ist es kalt und die Maschinen können Kunstschnee produzieren. Bevor die Tourist*innen am Wochenende wieder in die Skigebiete strömen, kann der Schnee mit Hilfe von Raupen verteilt werden.
Blick zurück von der Straße Richtung Mollseifen/Girkhausen (foto zoom)
Zuerst konnte ich kaum glauben, wieviel Maschinenschnee seit dem großen Regen produziert worden ist. Schnee bedeutet kleine Eissplitter, die an den Austrittsdüsen der Schneekanonen gefrieren, nicht zu verwechseln mit den Schneekristallen, die sich auf natürliche Weise bilden.
Zusammengeschobene Kunstschneeberge (foto:zoom)
Kunstschneeberge versperren teilweise die Zuwege zu den Skihütten. Bis Freitag wird auch Dreyer’s Ski-In – der Siegeszug des Deppen-Apostrophs ist unaufhaltsam – freigeräumt sein.
Ferienhäuser (foto: zoom)
Fest in niederländischer Hand sind die Ferienhäuser dieser Anlage namens Villas Winterberg. Wenn ich es richtig verstanden habe, errichtete ein Investor das Projekt und im Anschluss wurden die Einzelhäuser an Privatleute verkauft.
Beschneit links, unbeschneit rechts (foto: zoom)
Auf dem oberen Bild kann man gut den Unterschied zwischen Beschneiung und Naturbelassenheit erkennen. Ohne Kunstschnee gäbe es morgen kein Flutlichtfahren.
Schneelanze bei der Arbeit (foto: zoom)
Die Skiliftbetreiber mögen es nicht gern, wenn man Kunstschnee sagt oder schreibt, denn es wäre doch Maschinenschnee. Der Schnee aus Eissplittern ist als Auflage wesentlich härter als derjenige aus „flauschigen“ Schneekristallen.
Ferienwohnungen oberhalb der Hauptstraße (foto: zoom)
In den gleichförmigen Häusern oberhalb der Hauptstraße am anderen Ende von Neuastenberg wohnen nicht Müllers, Meiers oder van Dijks. Sie heißen Wohnung 2, Wohnung 4 oder Wohnung 6.
Wie würde Neuastenberg ohne (Kunst-)Schnee aussehen, also ohne Skitourismus?
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