Frühling an der Namenlose: Buschwindröschen, drei Gänse und das Scharbockskraut

Der Blühbeginn des Buschwindröschens gilt neben der Blüte der Forsythie als das Einsetzen des Erstfrühlings. (foto: zoom)

Gut, dass ich heute noch eimal die Namenlose entlang spaziert bin. So konnte ich mit Buschwindröschen und Scharbockskraut zwei weitere Frühblüher (neben Huflattich und hoher Schlüsselblume abhaken).

Am Teich in Silbach ist die Situation unverändert: zwei Kanadagänse und eine Graugans leben in einer Ménage-à-trois und ich habe immer noch keine Ahnung, wer von den Dreien männlich oder weiblich ist.

Am Teich in Silbach leben immer noch eine Graugans (vorn) und zwei Kanadagänse (hinten) in einer Ménage-à-trois. (foto: zoom)

Wenn ich es richtig sehe, hat sich unter die typischen Blätter des Scharbockkrauts ein Efeu gemogelt.

Sein deutscher Trivialname leitet sich von Scharbock (Skorbut) ab, da seine Vitamin-C-haltigen Blätter gegen diese Mangelerscheinung eingenommen wurden. In der deutschsprachigen Schweiz nennt man die Pflanzen auch Glitzerli, weil die Blüte, im Gegensatz zum normalen Scharfen Hahnenfuß, glitzert, wie lackiert. (Wikipedia)

Auch ein bekannter Frühblüher: das Scharbockskraut (foto: zoom)

Nächste Woche möchte ich versuchen, mit einem „besseren“ Objektiv auf die Blütenpflanzenjagd an der Namenlose zu gehen.

Es ist ja offensichtlich: schlechte Fotos liegen an der Kamera, gute Fotos an der Fotograf*in. Vielleicht verhält es sich auch umgekehrt.

Ein kleiner Spaziergang

Blick auf die Namenlose (foto: zoom)

Schlechtes Wetter, schlechte Nachrichten, schlechte Laune. Wenn alles mies scheint, ist die Namenlose zwischen Siedlinghausen und Silbach ein guter Ort, das Gemüt durchzulüften.

Flechten, Moose, Farne, Kräuter, Sträucher, Bäume und ab dem Frühjahr die Blütenpflanzen. Jetzt, Ende Oktober, ist es dort einfach nur grün und der kleine Fluss mit dem seltsamen Namen plätschert über die Steine.

Spätestens in Silbach hat sich meine Stimmung gebessert. Die Gänse haben schon lange den Teich hinter dem Fußballplatz verlassen. Ihre Gössel sind groß. Wie weit sie wohl gezogen sind? Das ungleiche Paar – Graugans (m) und Kanadagans (w). Im Frühjahr werde ich wissen, ob die beiden sich treu geblieben sind.

Es wird dunkel. Die Uhren sind umgestellt, die Zeit ist geblieben. Das nächste Buch ist von Rafik Schami und trägt den Titel Wenn Du erzählst, erblüht die Wüste.

Ich bin dann mal weg.

Ich wünsche euch ein ruhiges Pfingstwochenende

Das gemischte Paar (Kanadagans, Graugans) schützt bislang erfolgreich seine fünf Gössel. (foto: zoom)

Das verlängerte Pfingstwochenende ist kein Grund in Freizeitstress auszubrechen. Nachlesen, wo man in Winterberg und Umgebung unbedingt hinfahren sollte und dann – genau diese Orte meiden.

Ein paar Bücher, der Wald vor der Tür, der Weg entlang der Namenlose nach Silbach reichen aus.

Alle paar Tage nachschauen, was am „Gänseteich“ los ist. Leben die fünf Küken noch? Ja, das tun sie. Enten zu Besuch und zwei wildfremde Kanadagänse auf Stippvisite. Der Graugans-Ganter scheint sich um den Nachwuchs zu kümmern. Muss er das überhaupt? Er ist jedenfalls kleiner als die kräftige Kanadagans-Mutter. Wer beschützt hier wen?

Die Schmeißfliege irritiert mich. Sie hat zu viele Augen.

Genau hingeschaut: es sind zwei (foto: zoom)

Immer, wenn ich das Makro-Objektiv bewusst zu Hause lasse – die Gänse sind ja groß genug – gibt es Kleinigkeiten zu sehen, für die die Qualität des Alltags-Zoom nicht ausreicht. Zuerst hatte ich mich gewundert, warum die Schmeißfliege nicht wegfliegt, aber dann habe ich die Brille gerade gerückt und vier Augen gezählt. Schon das 35 mm Festbrennweiten-Objektiv hätte eine schärfere Abbildung ermöglicht.

Die Bank an der Namenlose erscheint ziemlich unbequem und – oh, Wunder – sie ist es auch.

Bank an der Namenlose (foto: zoom)

Wenn man sich nicht anlehnt und die Ellbogen auf die Oberschenkel stützt, kann man trotzdem bequem auf der Bank ausruhen, auf das fließende Wasser schauen und den Gedanken nachhängen.

Die Namenlose zwischen Silbach und Siedlinghausen (foto: zoom)

Solange jedenfalls, bis sich die Ellbogen tief genug in den Muskel gebohrt haben.

Auf dem Weg nach Hause, in der Nähe der Schnickemühle, sonnte sich eine Blindschleiche auf dem warmen Schotter; es war die erste Schleiche, die ich in diesem Jahr gesehen habe.

Blindschleiche in der Nähe der Schnickemühle (foto: zoom)

Jetzt fehlt nach dem kläglichen Spiel des BVB am gestrigen Nachmittag nur noch ein Motiv mit ordentlichem Gelb und dem sprechenden Namen Sumpfdotterblume.

Die Sumpfdotterblume habe ich abends gefunden.

Zu Pfingsten habe ich meinen agnostischen Blick gen Himmel gerichtet. Kein Geist nirgends, dafür ein Strommast.

Strommast zwischen Winterberg und Silbach (foto: zoom)

Ich wünsche allen Leser*innen ein entspanntes Pfingstwochenende. Macht euch keinen Stress.

Gänsenachwuchs in Silbach

Graugans-Ganter (hinten), fünf flauschige Gössel und die Kanadagans-Mutter (vorn) (foto: zoom)

Vor fast zwei Monaten hatte ich die Frage gestellt: die Gänse sind zurück, aber werden sie bleiben? Eine Kanadagans und ihr Partner, die Graugans, waren zurück aus ihrem Winterquartier. Ein ungleiches Paar, habe ich gedacht. Ob das gutgeht?

Nun, es ist gutgegangen. Die Kanadagans-Mutter hat fünf Gänseküken ausgebrütet. Vier Wochen hat sie auf der kleinen Insel im Teich gesessen, während sich der Graugans-Vater meist abseits auf der Wiese herumtrieb.

Geht also doch – Graugans und Kanadagans. Jetzt müssen die beiden nur noch beweisen, dass sie auch in der Lage sind, die fünf Gössel durch ihre Kükenkindheit zu bringen.

Silbach: die Gänse sind zurück, aber werden sie bleiben?

Ein ungleiches Paar: Kanadagans und Graugans (fotos: zoom)

Normalerweise beginnt der Frühling am Teich neben dem Fußballplatz in Silbach mit einem Paar Kanadagänsen, die dort Nachkommen zeugen, aufziehen und bewachen.

Doch dieses Jahr ist alles anders. Ein gemischtes Paar hat sich auf der eisfreien Fläche des Teichs niedergelassen. Die Frage ist, ob sie bleiben und hybride Nachkommen, also eine Kreuzung aus Grau- und Kanadagans, zeugen werden. Biologisch ist das möglich.

Aber noch etwas hat sich geändert. Die hohen Büsche und Sträucher, die rings um den Teich Schutz geboten haben, sind im letzten Jahr entfernt worden. Auch das Vogelhäuschen auf der Insel in der Mitte des Teichs ist verschwunden. Dort hatte die Gänsemutter jedes Jahr ihre Eier ausgebrütet.

Die Veränderungen sind auffällig und ich hege den Verdacht, dass die Gänse in Silbach nicht willkommen sind.

Der Grund könnte ein einfacher sein. Die Gänsefamilien sind in der Vergangenheit gerne auch auf dem angrenzenden Rasenfußballplatz herumstolziert und haben die Wiesen großzügig verkotet.

Mal schauen, wie es in dieser Saison weiter geht. Wird das Pärchen bleiben? Wird sich noch ein Partner/eine Partnerin der jeweils gleichen Art dazu gesellen? Oder werden beide frustriert von dannen ziehen?

Ihr seht, die Dorfspaziergänge bei uns im Hochsauerland versprechen Spannung pur. Ich werde die Entwicklung beobachten. Fortsetzung folgt

Kopf schwarz, mit weißem Kinnband: Branta canadensis, Kanadagans

Ich schwöre, dass es sieben Gössen sind. Zwei sind noch links vom Bildrand. (foto: zoom)

Die Kanadagans (Branta canadensis) ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae) und gilt als die weltweit am häufigsten vorkommende Gans. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist Nordamerika.

In Europa wurde die Kanadagans zum Teil gezielt angesiedelt. Ein großer Teil der heute vor allem in Großbritannien, Irland, Skandinavien und den Niederlanden existierenden Populationen ist auch auf Gefangenschaftsflüchtlinge zurückzuführen. Seit den 1970er Jahren ist sie auch in Deutschland als Brutvogel vertreten.

Die Kanadagans wird etwas größer als die Graugans und ist damit die größte Gänseart, die in Europa in freier Wildbahn zu beobachten ist.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kanadagans

Kanadagänse sind als Neozoen (Neutiere) inszwischen auch in Deutschland fest etabliert und als Brutvogel eingebürgert.

Am Stausee zwischen Siedlinghausen und Brunskappel findet man sie als großen Schwarm. Sie äsen in großen Gruppen auf den höher gelegenen Feldern.

Meine Lieblingskanadagänse ziehen ihren Nachwuchs auf einem Teich in Silbach auf. Dort lebt nur ein einziges Paar. Das Weibchen brütet im April auf einer kleinen Insel in der Mitte des Teichs. Derweil wird das Gelände vom Ganter bewacht.

Anfang Mai habe ich sieben Küken (Gössel) gezählt. Der Ganter ist besonders aufmerksam. Manchmal kann ich beobachten, wie er vor dem eingezäunten Teich hin und her schreitet, den Kopf mit dem langen Hals in die Höhe gestreckt, zwei Meter hin und zwei Meter zurück in Dauerschleife. Derweil äst die Gans mit ihren Küken im Ufergras oder weidet auf dem Teich die Wasserpflanzen ab.

Der Ganter muss in dieser Zeit richtig Stress haben. In seiner Rolle als Wächter habe ich ihn noch nicht fressen gesehen.

Letztes Jahr reduzierten sich die Küken mit der Zeit. Von vier Gösseln blieb mit der Zeit nur ein Jungtier übrig. Keine Ahnung, ob sie gefressen oder gestohlen wurden. Der Teich ist eigentlich gut geschützt.

Da das kleine Biotop auf der Strecke meines Faulenzerspaziergang liegt, werde ich auch dieses Jahr genau beobachten, wie sich die Gänsefamilie entwickelt.