Silbach: die Gänse sind zurück, aber werden sie bleiben?

Ein ungleiches Paar: Kanadagans und Graugans (fotos: zoom)

Normalerweise beginnt der Frühling am Teich neben dem Fußballplatz in Silbach mit einem Paar Kanadagänsen, die dort Nachkommen zeugen, aufziehen und bewachen.

Doch dieses Jahr ist alles anders. Ein gemischtes Paar hat sich auf der eisfreien Fläche des Teichs niedergelassen. Die Frage ist, ob sie bleiben und hybride Nachkommen, also eine Kreuzung aus Grau- und Kanadagans, zeugen werden. Biologisch ist das möglich.

Aber noch etwas hat sich geändert. Die hohen Büsche und Sträucher, die rings um den Teich Schutz geboten haben, sind im letzten Jahr entfernt worden. Auch das Vogelhäuschen auf der Insel in der Mitte des Teichs ist verschwunden. Dort hatte die Gänsemutter jedes Jahr ihre Eier ausgebrütet.

Die Veränderungen sind auffällig und ich hege den Verdacht, dass die Gänse in Silbach nicht willkommen sind.

Der Grund könnte ein einfacher sein. Die Gänsefamilien sind in der Vergangenheit gerne auch auf dem angrenzenden Rasenfußballplatz herumstolziert und haben die Wiesen großzügig verkotet.

Mal schauen, wie es in dieser Saison weiter geht. Wird das Pärchen bleiben? Wird sich noch ein Partner/eine Partnerin der jeweils gleichen Art dazu gesellen? Oder werden beide frustriert von dannen ziehen?

Ihr seht, die Dorfspaziergänge bei uns im Hochsauerland versprechen Spannung pur. Ich werde die Entwicklung beobachten. Fortsetzung folgt

Was vom Tage bleibt: Schnee, Kaffee, Dixi-Klos und der Rechtschreibfehler am Bergsee

Das verschneite Bahngleis Richtung Winterberg (foto: zoom)

Heute Morgen – das war ein richtiger Wintertag und es machte Spaß die Umwege zum Bäcker durch den Schnee zu stapfen.

Wirklich kalt war es nicht, knapp unter Null, angenehme Temperaturen. Nach dem Einkaufen (Brot und Apfelkuchen) habe ich mir eine große Tasse Kaffee spendiert.

Keks und Kaffee beim Bäcker (foto: zoom)

Nach 16 Tagen erkläre ich die hartnäckige Bronchitis für beendet. Nicht länger leiden, sondern ein Machtwort mit dem Körper sprechen. Bis jetzt hat er noch nicht wieder aufgemuckt.

Am Eingang zum Bergsee am Meisterstein stehen zwei Dixi-Klos. Beim Tauchen und Klettern nicht einfach ins Wasser oder in den steilen Fels machen. Besser ist das.

Unser Wald bleibt sauber! (foto: zoom)

Seit Jahren (!) schon hängen allerwegen um den Bergsee diese gelben Warntafeln mit schwarz-roter Schrift. Wo ist der Verein Deutsche Sprache, wenn man ihn mal wirklich braucht? Wo bleiben die besserwisserischen neunmalklugen Oberstudienrät*innen mit ihren Korrektur-Eddings?

So sieht es aus, wenn die Rechtschreibung abstürzt. (foto: zoom)

Ihr seht, dass der wahre Absturz der deutschen Sprache am Bergsee in Siedlinghausen stattfindet. Täglich. Mit roten Buchstaben. Überall am Fels. Und dann gibt es Menschen, die sich über das Gendern aufregen. So nicht!

Rekonvaleszenz und außerdem die Sache mit dem Schnee

Spaziergang am Morgen in frischem Schnee (foto: zoom)

Tag 6 der Bronchitis hat mit leichtem Schneefall und meinem ersten längeren Spaziergang seit dem Beginn der Infektion begonnen. Ich bin beileibe kein Hypochonder, aber die letzte Woche war ich fast komplett „stillgelegt“.

Heute habe ich die Motivation verspürt und die Energie gehabt, um eine kleine Dorfrunde zu absolvieren. Endlich klebt mir das Sofa nicht mehr am Rücken. Es geht voran.

Beim Fotografieren im Schnee ist mir aufgefallen, dass ich jahrelang mit der falschen Logik gearbeitet und die Schneefotos stets unterbelichtet habe. Richtig ist: da der Schnee zu hell ist, muss man überbelichten, weil die Kamera-Sensorik den Schnee ansonsten zu dunkel (grau) darstellt.

Ein altes Motiv, neu gesehen (foto: zoom)

Ein Geheimnis der schlechten Bilder ist gelüftet. Jetzt, da ich die Sache mit dem Schnee kapiert habe, darf der Winter ruhig kommen. 🙂

Im Vorübergehen: Bitte auf links bügeln!“

Informationstafel mit Sticker an der Namenlose (foto: zoom)

Als ich heute im Schneeregen an der Namenlose spazieren ging, fiel mir die Informationstafel neben der Furt über das kleine Flüsschen auf. Was ist das nur für ein Sticker?

Ich bin näher getreten und habe eine Anweisung entdeckt, wie man politisch seine Wäsche zu glätten habe: „Bitte auf links bügeln!“

Die Piktogramme sind selbsterklärend. (foto: zoom)

Normalerweise kleben solche Sticker in Köln oder Dortmund an den Laternenpfählen, jetzt also auch im Hochsauerland.

Die Zeiten ändern sich.

BTW: ich war es nicht.

Schweine im Schnee

Auf dem Holzweg II (foto: zoom)

Manchmal denke ich, dass mir im Hochsauerland die Fotomotive ausgehen. Doch wenn die Hoffnungslosigkeit am größten ist, tauchen plötzlich ein paar Schweine im Schnee auf.

Eigentlich wollten wir vom Naturspielplatz Walkenmühle strack den Hollenpfad hinauf gehen, aber der war wegen Holzarbeiten gesperrt. Momentan sind viele Wanderwege unpassierbar oder durch die Spuren der Holzfahrzeuge versumpft und vermatscht. Man muss flexibel bleiben, und so ging es stattdessen Richtung Schlapperad bei Bödefeld.

Allein die kleinen durch das hinabstürzende Bächlein Rehmecke angetriebenen Wasserräder waren nicht zu sehen. Geklaut? Zerstört? In der Werkstatt?

Dafür stand dort eine Rotte hölzernen Borstenviehs am Hang. Nette Idee. Hose und Schuhe verdreckt, Fotomotiv gefunden.

Die Ermittlungen laufen

Auf meinem Wanderweg … (foto: zoom)

Manchmal wird es mir doch langweilig bis zum Überdruss, wenn ich immer wieder dieselben Strecken um unseren Ort zurücklege.

In fast zwei Jahren Pandemie habe ich fast alle Wege durchgespielt.

Höchste Spannung herrscht allerdings, wenn Teile eines Skeletts auf dem Weg herumliegen.

Wer war der Täter? Wer kennt das Opfer?

Ihr seid dran.

Die kleine Welt

Blätter, Reif und Knospen (foto: zoom)

Heute habe ich nur wenig Zeit für das Blog übrig. In der Offline-Welt gab es viel zu tun.

Dazu schien draußen von einem unverschämt blauen Himmel herab die Sonne über die Schneelandschaft. Das ist Freizeitstress pur, denn eigentlich müsste man hinaus und den Tag genießen. Müsste, müsste. Gar nichts muss man.

Ein kleiner Spaziergang in den Ort. Keine Schneebilder. Verweigerung. Stattdessen ein paar Blätter und eine Flechte geknipst.

Es ist gar nicht so einfach mit einem Makro-Objektiv die kleinen Dinge am Wegrand scharf zu bekommen. Das Stativ ist eigentlich Pflicht. Schon kleinste Wackler führen zu großer Unschärfe. Der Autofokus macht, was er will. Nun ja – Versuch soll angeblich klug machen. Bei der nächsten Makro-Runde probiere ich es mit der manuellen Scharfstellung.

In diesem Jahr läuft der Bioblitz. Hier im Blog hatte ich das Projekt beschrieben. Der Winter ist eigentlich ganz dankbar für die Artensuche in der Umgebung, denn die Lage ist zwar nicht schön, dafür aber sehr übersichtlich.

Nichts kriecht, nichts blüht. Flechten findet man hingegen allerorten, und das sind ebenfalls Organismen, Symbionten aus Pilz und Alge. Raffiniert. Der Pilz liefert der Alge Wasser und Mineralien und bekommt im Gegenzug die Glukose aus der Fotosynthese der Alge. Gemeinsam können die beiden die unwirtlichsten Stellen als Pioniere besiedeln.

Das dürfte eine Flechte sein. (foto: zoom)

Registriert bin ich inzwischen bei http://www.observation.org/. Die beiden Apps auf dem Smartphone funktionieren ebenfalls. Jetzt freue ich mich mich, bei aller Liebe zu den Flechten, auf den Frühling, die Blütenpflanzen und die Krabbeltiere.

Wo im Sauerland die Schneebälle wachsen

Der Schneeball ist offensichtlich die Winterfrucht eines Doldenblütengewächses. (foto: zoom)

Hätte mich meine Frau heute nicht im Schneesturm vor die Tür gejagt („Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur…“), wäre mir auch 2022 verborgen geblieben, wo die Schneebälle wachsen.

Neben den Bahngleisen oberhalb des Ortes entdeckte ich eine ganze Kolonie von Doldenblütengewächsen mit voll entwickelten Schneeballfrüchten. Eine botanische Sensation.

Ich gehe davon aus, dass sich im nächsten Jahr neben dem Weihnachtsbaumgeschäft der Schneeballexport aus dem Hochsauerland auf die deutschen Schulhöfe (Lehrer:innen werden fluchen) prächtig entwickelt.

Der Borkenkäfer kann dem Schneeball nichts anhaben. Der natürliche Feind, gegen den Bayer-Monsanto noch kein Gift gefunden hat, ist die Wärme.

Um mir nach dem Spaziergang die albernen Gedanken aus dem Kopf zu pusten, höre ich jetzt Siberian Khatru und danach den Rest der Yessongs.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=z5UV7lntAB8





Keine Utopie: das Freibad Siedlinghausen

Die Sanierung des Freibads Siedlinghausen geht voran. (foto: zoom)

Im letzten Sommer habe ich nicht geglaubt, dass das Freibad zur Saison 2022 wiedereröffnet werden könnte. Zu viele Bauprojekte (Berlin, Hamburg, Stuttgart, …) haben sich in der Vergangenheit verzögert.

Gestern habe ich einen kleinen Dorfspaziergang gemacht und voller Freude das Wasser im neuen Becken gesehen.

Jochen Susewind, Bernd Loffing, Hans Walter Schneider und Dirk Wiese würde heute das Wasser bis zum Hals oder gar zum Scheitel stehen, was ausnahmsweise positiv wäre.

Siehe dazu den Artikel vom 17. Juni 2021: https://www.schiebener.net/wordpress/siedlinghausen-dirk-wiese-vor-ort/

Meine Hoffnung ist groß, dass wir im Sommer nach einem Jahr Pause erneut unsere Bahnen schwimmen können. Wenn mich meine Augen nicht täuschen, ist auf dem Bild rechts die mit Spenden finanzierte Rutsche am Beckenrand zu sehen.