Regen, Nebel, Schnee, Sonne, Regen, Sturm, Regen, Nebel, Schnee, Sonne…

Die Buche (rechts) am Rauhen Busch (foto: zoom)

Am Montag hatte ich Glück. Es hatte in Winterberg leicht geschneit. Das Wetter beruhigte sich und das Auto musste wegen eines defekten Abgasventils in die Werkstatt.

Die Sonne zeigte sich dann und wann, ideale Bedingungen, um die Wanderschuhe zu schnüren, statt mit dem Deutschlandticket die Buslinie S 50 zurück nach Siedlinghausen zu nutzen.

Unter der Schneedecke finden die Schafe genug Futter. (foto: zoom)

Grob skizziert: Remmeswiese, Rauher Busch, Poppenberg, Landal, Minenplätze, Marktplätze, Ennert, Kaffee zu Hause.

Die Bahn hätte ich auch nehmen können. Mal fährt sie, mal ist SEV. Trotz einiger abgelaufener Noppen an den Sohlen, verlasse ich mich lieber auf meine Schuhe.

Der Zug hat gerade den Bahnhof in Winterberg verlassen und den oberen Bahnübergang gequert. (foto: zoom)

Vom Rauhen Busch aus, läuft man hinter den Wasserwerken einen steilen Weg hinunter um recht schnell nach links in den Wald bis zur Büre in den Wald abzubiegen .

Am Poppenberg waren der Lift in Betrieb. Ganze zwei (!) Skifahrer nutzten die Gelegenheit, um sich auf der Schnee/Kunstschnee-Piste auszutoben.

Eigentlich war schlechtes Wetter angesagt… (foto: zoom)

Von der Sesselbahn-Station aus kann man über den Landal-Ferienpark die Minenplätze erreichen.

Schnee und matschige Fahrwege an den Minenplätzen (foto: zoom)

Die Wege im Wald waren dort, wo Fahrzeuge her gefahren waren, vermatscht und nicht sehr angenehm zu begehen, aber es gab auch schöne Abschnitte.

Auf dem oberen Weg zwischen Minenplätzen und Silbach (foto: zoom)

Auf der kompletten Wanderung ist mir im Wald kein Mensch begegnet. Die Tourismusdichte sinkt mindestens im Quadrat zur Entfernung von den sogenannten touristischen Hotspots. Merkt euch das!

Aufmerksame Leser*innen des Blogs kennen diesen „Tafelberg“ – die Abraumhalde des Silbacher Steinbruchs. (foto: zoom)

An den Marktplätzen lag der Schnee spärlicher. Die Fichten zeigten mehr und mehr Grün.

Ortsschild „Marktplätze“ und Handweiser ins Renautal (foto: zoom)

Manchmal bin ich erstaunt, wie viele Einheimische, auch in Winterberg geborene und aufgewachsene Ureinwohner*innen, die Markt- oder Minenplätze nicht kennen.

Kurz vor Siedlinghausen war der Schnee fast völlig verschwunden.

Wiese auf der Ennert mit Blich auf den Meisterstein. Hinter den Bäumen verbirgt sich ein weiterer (stillgelegter) Steinbruch.

Nach der Wanderung entwickelte sich das Wetter zu Regen, Sturm, Nebel, Regen und erneut Schnee. Glück genabt!

Gestern Nacht hat es frisch geschneit. Gerade ist die Sonne heraus gekommen. Für das Wochenende rechne ich mich einem Ansturm von Tourist*innen auf Winterberg.

Ab Samstag/Sonntag sollen die Temperaturen allerdings in die Höhe schießen. Die DWD-App zeigt für Sonntag 12°C und für Montag sogar 14°C.

Der November ist nicht Fisch noch Fleisch, ein launenhafter Übergangsmonat mit allzu kurzen Tagen und langen Nächten – alle Wetter möglich.

Winterberg: Verkehrschaos in der Remmeswiese? Anliegerversammlung suchte gestern nach Lösungen.

Wenn 7000-9000 Autos an einem Tag in die Remmeswiese einfahren, herrscht Chaos. (foto: klaus possehlt)

Wenn in Winterberg Schnee fällt, melden die Verkehrsnachrichten einen 8 Kilometer langen Stau ab Niedersfeld – mindestens. Einheimische meiden die Kernstadt.

Nach langer Anfahrt und vielen Staus erreichen an Samstagen, gleich einer Lawine, bis zu 9.000 Autos das Gewerbegebiet Remmeswiese. Fahrer und Mitfahrer sind gestresst. Die Blase drückt, die Toiletten fehlen. Es wird in den Schnee am Straßenrand und vor den Geschäften uriniert, was der Schließmuskel nicht halten kann.

Skitage sind Profit- aber auch Ekeltage.

Um Halteverbote, Abschleppzeichen und Parkuhren kümmern sich die Wintertouristen meist nicht. Der Parkraum ist knapp, also wird geparkt, wo noch vier Räder hinpassen.

Die Skiliftbetreiber freut es. Sie machen heute Umsatz. Das ist ihr Business.

Normale Geschäfte und Betriebe ärgern sich häufig über zugeschobene und vollgeparkte Einfahrten sowie im Rudel pinkelnde Sportsfreunde aus dem Ruhrgebiet und den Niederlanden.

Baumarkt, Autohaus, Tischlerei und Glaserei. Kein Durchkommen.

Gestern fand auf Initiative einiger Gewerbetreibender eine Anliegerversammlung in der Skihütte „Rauher Busch(Klante)“ statt.

Tourismusdirektor Michael Beckmann, der stellvertretende Bürgermeister Martin Schnorbus und Andreas Hester vom Ordnungsamt versuchten vor ca. 70 Anliegern, Problemlösungen zu skizzieren.

Fazit: es ist alles nicht so leicht.

Abschleppdienste könnten auch nur eine begrenzte Zahl von Falschparkern entfernen, denn Abschleppen ist zeitaufwändig. 10 von 10.000? Da freuen sich 10, die in den neuen Lücken parken können.

Dixie-Klos? Da reichen nicht ein oder zwei, es müssten viele sein. Wer trägt die Kosten? Wer reinigt die Dixies?

Halteverbotsschilder? Werden unter dem Druck der Massen ignoriert.

Letztendlich stellte sich nach 1 1/2 Stunden Diskussion heraus, dass es keine umfassende Lösung für die Bewältigung der Verkehrslawine vor allem an Wochenenden gibt.

700 bis 1000 Stellplätze könnten, so Martin Schnorbus, durch Freiräumen des Flughafengeländes geschaffen werde. Nachteil: Matsch- und Schlammorgien bei Temperaturen über Null.

Keine Lösung sei es, neue Parkflächen in Winterberg zu schaffen, so Tourismusdirektor Michael Beckmann, denn außerhalb der Ski-Saison seien diese Flächen kaum nutzbar.

Winterberg zum ideellen Gesamtparkplatz umzuplanieren, das  ist also auch keine Alternative.

Der Abend in der Skihütte war als Ideenbörse gedacht. Einfache Lösungen wird es nicht geben.

Eigentlich, so einer der Anlieger, müsste die Stadt Winterberg einen Straßen- und Raumplaner beauftragen, einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten, aber das sei teuer.

So wird es morgen wieder heißen: „8 Kilometer Stau auf der B 480 zwischen Niedersfeld und Winterberg. Sie müssen mit einer Verzögerung von mindestens 45 Minuten rechnen.“