Winterberg an der Schnee- oder an der Schwurbelgrenze?
Wenn die Tourist*innen kommen, mache ich einen großen Bogen um Winterberg.
Klimakrise? Aber nicht doch in Winterberg. Auf der Website der Wintersport-Arena lese ich:
„Wußtet Ihr schon ? […] …, dass wir noch Winter haben
Die Zahl der Wintersporttage in den Hochlagen des Rothaargebirges hat in den letzten 20 Jahren sogar etwas zugenommen – dazu beigetragen haben Winter, die sich im Vergleich zu früher nur wenig verändert haben.“
Quelle: https://www.wintersport-arena.de/alpin
Dazu hat sich Christian Neuhäuser, Betreiber der Website Wasser und Eis, die frei zugänglichen Daten der Wetterstation Kahler Asten genauer angeschaut. Das Ergebnis lässt sich hier nachlesen: Der winterliche Klimawandel im Sauerland
Er kommt zu dem Schluss:
„Die Winter im Sauerland sind schon warm, so warm, dass sie den Wintersport gefährden. Nicht ohne Grund haben die Betreiber der Skigebiete ihre Schneeanlagen immer weiter ausgebaut, mittlerweile auch Beschneiungstechnik angeschafft, die bei Plusgraden arbeitet […] Dazu sei gesagt, dass der Qualität des Wintersports, wie er derzeit in den wichtigen Sauerländer Skigebieten angeboten und nachgefragt wird, ohne Beschneiungstechnik gar nicht möglich wäre und es auch nie dauerhaft war.“
Hart an der Schwurbelgrenze argumentiert die Wintersport-Arena:
„Zudem ist es bei einem Teil der Wissenschaft höchst umstritten, ob es der Mensch mit seinem Wirken schafft, die weiterhin ablaufenden natürlichen Faktoren (Aktivität der Sonne, Veränderungen von Meeres-, und Luftströmungen etc.) so deutlich zu überlagern, wie es das IPCC in seinen Berichten aufzeigt.“
https://www.wetter-sauerland.de/infos/klima-und-klimawandel/klimawandel-im-sauerland
Die Autor*innen haben leider vergessen, zu erwähnen, welche Klimawissenschaftler*innen sich gegen die Mehrheit der Wissenschaft und die Erkenntnisse des IPCC stellen.
„[H]öchst umstritten“?
Belege? Fehlanzeige!
Die Hoffnung schmilzt zuletzt:
„Die durchaus unterschiedlichen Trends der Jahreszeiten im Sauerland können ein Indiz dafür sein, dass eine kontinuierliche Erwärmung in Zukunft eher nicht zu erwarten ist.“ (ebda)