Das Triell in schnell.

„Hambi bleibt“ – an Laschet hängen. (foto: zoom)

Ich weiß nicht, aus welchen Gründen ich den Fernseher eingeschaltet habe. Die Moderation des sogenannten Triells war grottenschlecht. Das Ganze war wie eine Flasche Fusel mit dem Etikett eines Spitzenweins. Was blieb, waren ein schlechter Geschmack im Mund, Kopfschmerzen und ein paar Assoziationen.

Auf die Schnelle:

Das Triell-Paradox – Baerbock hatte den besten Auftritt, Scholz hat gewonnen, Laschet ist nicht ertrunken.

Spontane Kindheitsassoziationen während des Triells:

Scholz = Bi-Ba-Butzemann

Baerbock = Sams

Laschet = Rumpelstilzchen

Eine Provinzdebatte ohne Europa und globale Perspektiven. Zwei Männer streiten sich, die Frau bringt die Inhalte in die Diskussion. Moderatorin und Moderator unterbrechen sich gegenseitig, wischen Diskussionen weg, sind Sklav*innen eines engmaschig gestrickten Verlaufsplans.

Bei Anne Will wurde anschließend schales Wasser ausgeschenkt und ich habe es geschafft, beim Gerede von Jens Spahn den Fernseher auszuschalten.

Umleitung: Afghanistan, Antifa, Klimakrise, Sitzpinkler und Ruhrtriennale.

Unterhaltsamste Pflanze im Garten, der Schmetterlingsflieder. (foto: zoom)

Afghanistan – Wo ist Maas? Und wo Kramp-Karrenbauer? Die Bundeswehr hat vor den Taliban kapituliert. Die deutschen Soldaten sind Hals über Kopf aus Afghanistan geflohen und in die Heimat zurückgekehrt … postvonhorn

Gedächtnis für eine Bewegung: Seit Jahrzehnten sammeln antifaschistische Archive in der Bundesrepublik alles über, gegen und von der extremen Rechten – oft leise und unspektakulär im Hintergrund, aber nichtsdestotrotz mit gewaltigem Output … derrechterand

Kommt die Klimakrise vielleicht noch viel früher und in weitaus dramatischer Form als bisher gedacht? Zum ersten Teil des CMIP6-Reports des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) … scilogs

Sitzpinkler (Satire): Im Grunde können wir uns die Wahl sparen, die Sache ist ja schon so gut wie entschieden. Laschet wird Kanzler, ob er will oder nicht. Das haben wir so eingefädelt, und jetzt machen wir das auch so … zynaesthesie

Wieder Leben in den Hallen: am Wochenende startet die erste Ruhrtriennale der neuen Intendantin Barbara Frey … revierpassagen

Umleitung: Aber das Windrad! Verbogene Lichtstrahlen, Revolution, Wahlkampf, Iva, Enrico Caruso und mehr.

Aber das Windrad! … Blick vom Bottroper „Monte Schlacko“ (foto: zoom)

Verbogene Lichtstrahlen: Erster Blick direkt hinter ein Schwarzes Loch … spektrum

Revolution, Baby! #2 Das Problem ist, dass ihr Schlauköpfe alle genau wisst, wie das Leben nach der Revolution aussehen soll, ihr aber keine Ahnung davon habt, wie man eine Revolution anzettelt … prinzessinnenreporter

Söder: Die Angst im Nacken … postvonhorn

Wahlkampf 2021: Armin Laschet und die Unvorhersehbarkeit … endoplast

„Ein Gespräch mit Martin Sellner“: Interview mit dem Identitären als Selbstdarstellung … blicknachrechts

Nasser Abriss (Satire): „Wieso Aachen?“ „Da muss das Laschet-Denkmal hin.“ „Lebensgroß.“ „Immerhin der erste Kanzler, der mit Betonschuhen im Duisburger Hafens steht.“ … zynaesthesie

Frauen in der Fotografie: Wer war Yva? … kwerfeldein

New Camera Day: Nikon Z fc … unkreativ

Der erste Opernstar der Schellack-Zeit: Vor 100 Jahren starb der gefeierte Tenor Enrico Caruso … revierpassagen

Wie christenfreundlich ist die CDU? Unter NRW-Ministerpräsident Armin Laschet geht die Polizei gegen fromme Pilger vor, die die Kritik des Papstes an einer todbringenden Wirtschaft zitieren.

    Polizeieinsatz Schloß Oberwerries bei Hamm am 23. Juli. Bild: Kreuzweg-Gorleben-Garzweiler.de

In El Salvador durfte man zur Zeit des 1980 im Auftrag der Oligarchie ermordeten Märtyrerbischofs Oscar Romero nicht ungestraft die Bibel zitieren, sofern die privilegierte Minderheit dadurch ihre „Freiheitsrechte“ auf grenzenlose Sicherung und Vermehrung des eigenen Reichtums bedroht sah.[1]

(Gastbeitrag von Peter Bürger)

[Aus: telepolis, 27.07.2021. https://www.heise.de/tp/features/Wie-christenfreundlich-ist-die-CDU-6148412.html?seite=all]

In dem vom Katholiken Armin Laschet regierten Nordrhein-Westfalen ist die Polizei jüngst rabiat gegen einen frommen Pilgerzug zum Schutz des Lebensraums Erde vorgegangen, der als Transparent ein Zitat von Papst Franziskus mit sich führte: „Diese Wirtschaft tötet!“[2]

Die Vertreter der Ordnungsmacht im westfälischen Hamm setzten laut Augenzeugenberichten[3] am vergangenen Freitag ihre physische Körperkraft (mit Verwundungsfolge) ein, zeigten u.a. einsatzbereites Pfefferspray und legten einem Beteiligten Handschellen an. Sie hätten kurzerhand das Papst-Banner verboten und obendrein ein Hungertuch der römisch-katholischen Hilfsorganisation Misereor in der Pilgergruppe.

Die von Pilgerinnen wiedergegebene Polizeibegründung – das Bischofswort aus Rom sei nicht religiös, sondern politisch – entspräche genau dem Duktus der Staatsdekrete, die einst in Lateinamerika gegen die Kirche der Armen erlassen wurden.

Gemäß der Doktrin von Margaret Thatcher hat sich jegliches Kirchentum auf ein platonisches, unsichtbares „Seelenheil“ zu richten, ansonsten aber zur Zerstörung von Menschenleben und Lebensräumen durch die neoliberale Wirtschaftsreligion zu schweigen.

Der ungeheuerliche Vorgang an Schloss Oberwerries bei Hamm bewegte sogar das von der deutschen Bischofskonferenz initiierte – sehr staatstragende und CDU-freundliche – Portal katholisch.de zu einem Klartext-Bericht.[4] Inzwischen ist dort auch eine Gegendarstellung der Polizei zu lesen, die die Transparent-Verbote abstreitet.[5]

Nordrhein-Westfalen ist mitnichten ein Hort der Liberalität

Unsere Gesellschaft ist innerhalb weniger Jahre in der Breite so weit nach rechts gerückt, dass der SPD-Parlamentarier[6] aus dem hochsauerländischen Wahlkreis von Friedrich Merz – ein Sympathisant der National-Sozialdemokraten[7] in Dänemark – die CDU namentlich in der Migrationsfrage offenbar rechts überholen möchte. Unter solchen Vorzeichen konnte leicht das Gerücht aufkommen, der freundlich-rheinische Armin Laschet sei Sachwalter einer liberalen Christdemokratie.

Polizeieinsatz Schloß Oberwerries bei Hamm am 23. Juli. Bild: Kreuzweg-Gorleben-Garzweiler.de

Die nordrhein-westfälischen Erfahrungen von nonkonformen Bürger*innen entsprechen diesem Wunschbild leider nicht. Schon im letzten Jahr hatten die Sprecher*innen des Instituts für Theologie und Politik (Münster) Anlass, das repressive Vorgehen der NRW-Polizei auch gegen christliche, von Papst Franziskus inspirierte Aktivist*innen wider eine in ökologischer Hinsicht verheerende Landespolitik zu beklagen.[8]

Beim diesjährigen Friedens-Ostermarsch in der Landeshauptstadt Düsseldorf konnte ich selbst das Auftreten unverhältnismäßig vieler Polizeikräfte erleben, die durch ihre dunklen neuen Uniformen das Signal eines militarisierten schwarzen Blocks aussendeten, dabei ihre Schusswaffen nebst Schlagstöcken demonstrativ offen am Gürtel trugen. So etwas habe ich in den letzten zwei Jahrzehnten bei keinem einzigen Ostermarsch erlebt.

Ein von mir befragter junger Einsatzleiter fand die Ausstattung nur zeitgemäß, chic, modern. Der alte SchuPo in freundlichem „Grün“ – der kommt heute ins Museum. Sind auch solche Erscheinungen Vorboten eines neuen „marktkonformen Demokratieverständnisses“ in NRW?

Es regieren im Land die Wirtschafts-CDU und eine Wirtschafts-FDP, die scheinbar jegliche Erinnerung an den Freiheitsflügel der bürgerlichen Revolution von 1848 ausgelöscht hat und als bürgerrechtliches Korrektiv ausfällt.

Beide Parteien wollen ein neues, auf viele abschreckend wirkendes Versammlungsgesetz[9] auf den Weg bringen, das u.a. von Gewerkschaften, dem Bund der Antifaschist*innen und Umweltschützer*innen kritisiert wird. Sollen Bürger*innen, die arglos ihre verfassungsgemäßen Grundrechte wahrnehmen, wirklich mit Drohnen gefilmt werden? Soll antifaschistischer Widerstand gegen jene rechtsextremistischen Kräfte, auf deren Konto die Ermordung des couragierten Christdemokraten Walter Lübcke geht, nahezu unmöglich gemacht werden? Sollen Trainings für gewaltfreie Widerstandsformen gegen eine Politik zugunsten der Profite und auf Kosten der menschlichen Lebensgrundlagen wirklich verboten werden? (Effektiver könnte man eine Gewaltzunahme in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen der nächsten Jahre nicht vorprogrammieren.)

Wer die alte preußische Tugend – „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht“ – einhält, braucht natürlich nichts zu befürchten. Wer schön zuhause bleibt an Aktionstagen und sein Christsein nur in sakralen Kirchenräumen „auslebt“, kommt auch nicht in die Gefahr, mit Polizeiaktivitäten Bekanntschaft zu machen, die mit dem schönen Bild vom „Freund und Helfer“ nichts gemeinsam haben. (Es mögen sich bei dieser Gelegenheit alle Frauen und Männer im Polizeidienst herzlichst gegrüßt fühlen, die wider den Zeittrend an einer unbeirrbaren Leidenschaft für die Grundrechtsartikel unserer Verfassung festhalten!)

Der Pilgerweg geht weiter und lässt sich nicht zensieren

Der Kreuzweg für die Schöpfung von Gorleben nach Garzweiler (4. Juli – 1. August 2021) ist gottlob nicht gestoppt und wird sich auch nicht das Recht nehmen lassen, eine Religion frei auszuüben, deren Auftrag der Schutz des verwundbaren, heute durch rücksichtlose ökonomische Komplexe bedrohten Lebens ist.

Das Ökumenische Institut für Friedenstheologie, dessen Moderationsteam ich angehöre, hat als Unterstützerin des Pilgerweges in Etappen einen Offenen Brief an den NRW-Innenminister geschrieben. Der Text wird am Ende dieses Debattenbeitrags ungekürzt dokumentiert.

Polizeieinsatz Schloß Oberwerries bei Hamm am 23. Juli. Bild: Kreuzweg-Gorleben-Garzweiler.de

Unser Institutskollege Prof. Thomas Nauerth berichtet von seiner Teilnahme an der „Etappe Lünen – Datteln“[10] am Sonntag:

Wir wollten auch sehen, ob ein katholischer Theologe hierzulande noch mit Papstzitaten spazieren gehen darf. Die Gruppe ist stark durchgeschüttelt von den Ereignissen, aber sie macht weiter, auch die verletzte Frau war wieder dabei, wenn auch mit Rad als Gehhilfe und teilweise im Auto. Zwei andere ältere Frauen haben übrigens vom polizeilichen „Festhalten“ deutlich sichtbare Hämatome am Oberarm. Selbst klagen wegen Körperverletzung wollen sie nicht, aber es sind eben drei Klagen anhängig wegen Widerstand gegen Staatsgewalt usw. Noch sind diese Anzeigen nicht zurückgezogen! (…)

Die Polizei ist weiter hochnervös. In Lünen und Datteln stehen die beiden letzten neu gebauten Kohlemeiler, vor Datteln war mit lokaler Bürgerinitiative und Musikern eine Kundgebung geplant (und angemeldet!). Am Tag kamen immer wieder Meldungen durch, von Schikanen der Polizei, die seit dem Morgen den Meiler bewachte, Personenkontrolle bei Radfahrern mit Anti-Kohle Aufkleber: „Wir haben Sie im Blick“; Durchsuchung des Begleitfahrzeugs usw.

Wir wurden von Polizeibooten auf dem Kanal und einer Hundertschaft (!!!) Polizei empfangen. Surreal, wir waren knapp 20 Pilger, durchaus älteren Baujahrs. Die Gruppe hatte sich schriftlich gegen die Auflage bzgl. Misereor-Plakat und Papstaussage gewandt und wir haben beide Transparente gestern mitgeführt. Die Polizei hat es „geduldet“.

Die Gruppe war sehr überwältigt von aller Solidarität. Und ich muss sagen, ich war beeindruckt von der „Frömmigkeit“, die in dieser Gruppe immer wieder zu spüren war, ungeachtet, welche kirchlichen (Nicht-)beheimatungen vorliegen (…)
apl. Prof. Dr. theol. Thomas Nauerth

Man stelle sich vor, mit ähnlicher Entschiedenheit würden die staatlich noch immer privilegierten Großkirchen – abseits folgenloser Predigtsalven – die ökologischen Aufrufe des Papstes und der globalen Ökumene hierzulande in die Öffentlichkeit tragen und sich selbst verpflichten, jegliche Zusammenarbeit mit allen Komplexen zu verweigern, die unseren Lebensraum zerstören. Dann würde der Wahlkampf-Herbst in deutschen Landen wohl ein wenig bunter werden.

Weltkirchlich orientierte Christ*innen sollten sich auf eisige Zeiten vorbereiten

Die Anzeichen mehren sich, dass Christ*innen, die mit einer Ausrichtung an Jesus von Nazareth Ernst machen, sich auf eisige Zeiten vorbereiten müssen. Zum biblisch beurkundeten Auftrag christlicher Gemeinschaften gehört es vordringlich, die Einheit des ganzen Menschengeschlechts zu bezeugen und bedrohten Migranten Schutz zu gewähren. Freie Religionsausübung heißt in diesem Fall, ein Recht auf mitmenschliche Praxis wahrzunehmen.

Der CDU-Politiker und prominente Protestant Thomas de Maizière, von den Großkirchen unverdrossen auf Kirchentagen hofiert, ist seit langem Vorreiter einer Kampagne gegen die Gewährung des Kirchenasyls. Nonnen, die nicht parieren, werden vor Gerichten z.B. in Bamberg[11] oder in Würzburg[12] angeklagt. Christinnen, die Menschengeschwister aus anderen Ländern schützen, wurde jüngst durch einen Richter ganz gemäß „de Maizere-Logik“ vorgeworfen, sie wollten eine theokratische Rechtsordnung[13] beanspruchen.

Anders ausgerichtete Kreise des sich auflösenden Bürger- und Behördenkirchentums folgen ganz der in Deutschland so „traditionsreichen“ Nationallinie, als wenn es weder Weltkirche noch globale Ökumene gäbe. Man erprobt seinen enormen „Mut“ einzig auf dem Feld der – so lange verschleppten – innerkirchlichen Reformen und beschränkt sich bei den großen Zivilisationsfragen der Menschheit (Ökologie, Wirtschaft, Frieden) auf nichtssagende Pressemitteilungen ohne Konfliktpotential und ohne Konsequenzen.

Die katholische Militärministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) verfolgt bezogen auf deutsche Atomwaffendepots, den rasanten Aufrüstungskurs und neue Militärtechnologien das genaue Gegenteil dessen, was Papst Franziskus der menschlichen Zivilisation im Namen Jesu und der Vernunft vorschlägt.

Zur Belohnung für diese irrationale Politik der militärischen Heilslehre, die Problemlösungen angesichts der ökologischen Katastrophenszenarien auf dem Planeten sabotiert, ist die Ministerin in diesem Jahr erneut in das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gewählt worden. Als weltkirchlich ausgerichteter Katholik sehe ich mich durch dieses weithin von CDU-Mitgliedern und anderen bürgerlichen Polit-Akteuren dominierte Laiengremium mit quasi-staatskirchlichem Selbstverständnis nicht vertreten.

***

Textdokumentation:

Offener Brief aus dem
Ökumenischen Institut für Friedenstheologie
an den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen Herrn Herbert Reul
25. Juli 2021

Betr.: Polizeieinsatz gegen Christinnen und Christen des „Kreuzweges Schöpfung von Gorleben nach Garzweiler“

Sehr geehrter Herr Minister Reul,
mit Schrecken, Entsetzen und völligem Unverständnis haben wir Kenntnis erhalten von dem Polizeieinsatz gegen Teilnehmer:innen des „Kreuzweges Schöpfung von Gorleben nach Garzweiler“. Unser Ökumenisches Institut für Friedenstheologie gehört zum Kreis der Unterstützer-Organisationen dieses Pilgerweges, auf dem sich Christ:innen und Nichtchrist:innen im Rahmen einer großen Ökumene für Klimagerechtigkeit, für die Bewahrung der Schöpfung und ein Leben in Fülle für alle einsetzen. Sie stehen damit in völliger Übereinstimmung mit dem Programm der Pilgerwege des Ökumenischen Rates der Kirchen und den Herzensanliegen von Papst Franziskus.

Wir verurteilen auf Schärfste den Polizeieinsatz gegen Christinnen und Christen auf einem Pilgerweg vor dem Schloss Oberwerries. Ausgangspunkt des Konfliktes ist hier nach den uns vorliegenden Informationen eindeutig die Polizei des Landes NRW.

Dieser Polizeieinsatz ist unseres Erachtens ein eklatanter Eingriff in das grundgesetzlich garantierte Recht auf „die ungestörte Religionsausübung“, die laut Artikel 4. Abs 2 „gewährleistet wird“ in Verbindung mit Art 19 Abs. 2: „In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt (!, Hervorhebung von uns) angetastet werden.“ Es handelt sich hier u. E. nicht lediglich um einen Rechtsbruch seitens staatlicher Organe, sondern um einen Eingriff in verbriefte Grundrechte unserer verfassungsmäßigen Ordnung.

Und dies geschieht in einem Bundesland, das 1. ein Versammlungsgesetz gerade versucht zu verabschieden, das verfassungsrechtlich hoch umstritten ist, und 2. von einem Ministerpräsidenten regiert wird, der Mitglied einer Partei ist, die das Prädikat „christlich“ für sich reklamiert und deshalb wissen müsste, aufgrund welcher historischer Erfahrungen die Inhalte des Art 5 GG in Verbindung mit Art 19 GG Eingang in die Verfassung gefunden haben.

Wir bitten Sie, Herr Innenminister Reul deshalb – trotz Ihrer weitreichenden aktuellen Aufgaben im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe in Nordrhein Westfalen und Rheinland Pfalz – dringend, um die Wahrung des Rechtsfriedens wieder herzustellen – zum einen um eine lückenlose Aufklärung der Vorgänge des Polizeieinsatzes gegen die Pilger:innen des „Kreuzweges Schöpfung von Gorleben nach Garzweiler“, zum anderen in Übereinstimmung mit der Evangelischen Kirche von Westfalen um eine sofortige, vollständige und rechtswirksame Garantie für die – unter den gegenwärtigen Bedingungen – grundgesetzlich garantierte Durchführung des „Kreuzweges Schöpfung von Gorleben nach Garzweiler“ ohne weitere polizeiliche Maßnahmen.

Wir haben uns angesichts des u. E. grundgesetz-widrigen Polizeieinsatzes auch mit dem Komitee für Grundrechte und Demokratie in Verbindung gesetzt, dem Mitglieder unseres Institutes ebenfalls angehören.

Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen für Ihr Amt
Für das Ökumenische Institut für Friedenstheologie:
Dipl. theol. Peter Bürger, Pfr. Dr. Matthias Engelke, Dr. phil. Gudula Frieling, Prof. em. Dr. Gottfried Orth, Rainer Schmid (evang. Theologe); Prof. Dr. Stefan Silber – Unterschrift nach Rückkehr vom Pilgerweg: apl. Prof. Dr. theol. Thomas Nauerth.

Quellenangaben für alle Bildressourcen (Polzeieinsatz bei Hamm, 23. Juli 2021):
https://kreuzweg-gorleben-garzweiler.de/fuer-presse/

Quellen:

  1. https://kreuzweg-gorleben-garzweiler.de/fuer-presse/
  2. https://kreuzweg-gorleben-garzweiler.de/
  3. https://kreuzweg-gorleben-garzweiler.de/2021/07/23/polizei-stoppt-pilgerweg-kreuztraeger-festgenommen/
  4. https://www.katholisch.de/artikel/30689-kreuzweg-fuer-die-schoepfung-polizei-verbietet-banner-mit-papst-zitat
  5. https://www.katholisch.de/artikel/30707-polizei-papst-zitat-bei-klimapilgern-nicht-beanstandet
  6. https://www.fr.de/meinung/kolumnen/wiese-gegen-merz-90477898.html
  7. https://www.sueddeutsche.de/politik/daenemark-wahl-sozialdemokraten-parlamentswahl-1.4477068
  8. https://www.itpol.de/theologinnen-ueber-nacht-eingesperrt/
  9. https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/versammlungsgesetz-nrw-anhoerung-landtag-100.html
  10. https://kreuzweg-gorleben-garzweiler.de/etappen/
  11. https://www.sueddeutsche.de/bayern/oberfranken-kirchenasyl-benediktinerinnen-prozess-1.4971965
  12. https://www.katholisch.de/artikel/30071-katholische-ordensfrau-wegen-kirchenasyl-schuldig-gesprochen
  13. https://www.katholisch.de/artikel/30546-jesuit-mueller-ueber-kirchenasyl-das-sind-keine-akten-sondern-menschen

Umleitung: VS-Bericht zu Corona-Leugnern, die heile Welt der CDU, Laschet will Demonstrationsrecht verschärfen, Doomscrolling, Ausstellungen in Dortmund und mehr.

Grau in Grau: Blick vom Hubertusturm auf Siedlinghausen. (foto: zoom)

VS-Sonderbericht zur Radikalisierung der „Corona-Leugner“: Ausführlich wird analysiert, woher die Radikalisierungsformen dazu entsprungen und welchen Personenkreisen sie zuzuordnen sind. Angenehm ist, dass nicht nur die Sichtweise einer Sicherheitsbehörde wiedergegeben wird, sondern auch die Expertise von Politik- und Sozialwissenschaft Eingang findet … blicknachrechts

Die Union spielt heile Welt: Seit der Flüchtlingskrise 2015 bekämpfen sich die Funktionäre der Unionsparteien. Nun, drei Monate vor der Bundestagswahl, spielen sie den Wählern und Mitgliedern heile Welt vor … postvonhorn

Laschet-Regierung will Demonstrierende wie Kriminelle behandeln: Der Gesetzentwurf der Laschet-Regierung nennt die weißen Maleranzüge, die Demonstrant:innen bei manchen Klimaprotesten seit Jahren tragen, in einer Reihe mit Springerstiefeln und Uniformen der Nazi-Organisationen SS und SA … netzpolitik

Gernulf Olzheimer kommentiert (Satire): Doomscrolling … zynaesthesie

Facing Gender: Noch bis zum 27. Juni findet das f2 Fotofestival im Ruhrgebiet statt. Das Festival steht unter dem thematischen Oberbegriff „Identität“ und bietet … kwerfeldein

„Dortmunder U“ im Disco-Rausch: Ausstellung feiert den legendären Club „Studio 54? … revierpassagen

1 Jahr mit unseren Pedelecs – Rückblick und Fazit: Schauen wir doch mal zurück auf die Zeit, in der wir noch keine E-Bikes hatten. Klar, an den Wochenenden haben wir schon immer viel unternommen … ReisenFotografie

Umleitung: 80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion, „Mitte-Studie“, Kritik an BILD, das Gendersternchen ein Streichquartett und mehr.

Morgensonne über Silbach (foto: zoom)

Luftblasen, die Seifenlauge und Laschet: Was macht eine Partei stark? Die Zahl ihrer Mitglieder? Ihr Wahlprogramm? Oder ihr Spitzenkandidat? Die Menge der Mitglieder kann es nicht sein … postvonhorn

80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion: Mörderische Pläne … neuesdeutschland

Der größte Genozid der Geschichte: „Antislawismus“ als Völkermord-Ideologie hinter dem deutschen Vernichtungskrieg im Osten … telepolis

Nationale Wochenzeitung: Seit 35 Jahren gibt es die neu-rechte Zeitung „Junge Freiheit“. Ihre Geschichte ist auch die Geschichte der Normalisierung rechter Diskurse in der Bundesrepublik … derrechterand

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat ihre neue „Mitte-Studie“ vorgestellt: Daraus geht hervor, dass der überwiegende Teil der gesellschaftlichen Mitte zwar zur demokratischen Staatsform steht, doch ist diese zunehmend durch einen gestiegenen Populismus gefährdet, der ein Einfallstor zum Rechtsextremismus bietet … blicknachrechts

Shitstürme und Fake News in unsozialem Medium: Das BILD-kritische Buch von Mats Schönauer und Moritz Tschermak … scilogs

Funktioniert das Gendersternchen (und wie)? Das Gendersternchen wird in den Medien meistens im beliebten Pro-/Kontra-Format abgehandelt, wobei die „Pro“-Position immer „Für’s Gendern“ und die „Kontra“-Position „Gegen das Gendern“ ist … sprachlog

Beschlussvorlage (Satire): „Ausländer raus!“ „Aber Fachkräfte rein.“ „Aber Ausländer raus!“ „Und es darf nicht gegendert, am besten gesetzlich verbieten!“ „Das geht gar nicht.“ „Dann lassen wir uns da halt irgendwas einfallen.“ „Was denn?“ „Ist doch egal, wir müssen uns doch nicht daran halten.“ „Auch wieder wahr.“ … zynaesthesie

Undemokratisch in die Zukunft? Auf der Tagesordnung des Kreistags stand am Freitag (18. Juni) auch der Beschluss über das „Zukunftsprogramm 2025“ … sbl

Feinsinnig und differenziert: Das Mannheimer Streichquartett spielt in Essen Bartók, Schubert und Schumann … revierpassagen

Umleitung: Die nordisch-germanische Mythologie als Kitt für die rechte Szene, ein Brandstifter will Feuer löschen, Laschet kneift, Fridolin Freudenfett, die Bahnverbindung nach Kassel und mehr.

Stubenfliege von vorn (foto: zoom)

Die nordisch-germanische Mythologie als Kitt für die rechte Szene: Die Welt des Kampfes und Gewalt als Mittel zur Durchsetzung der eigene Ideologie sind elementare Bestandteile im Faschismus und waren es auch im Nationalsozialismus. Dem in der Szene verbreiteten Bild über die Germanen und Wikinger, über die alles verwüstenden Vandalen, über die Götter und ehrenhaft Gefallenen („Walhall“) kommt das sehr nahe … blicknachrechts

Ein Brandstifter will Feuer löschen: Was wird aus der SPD? Den meisten Wählern stellt sich diese Frage nicht mehr. 100 Tage vor der Bundestagswahl steht die Partei in den Umfragen zwischen 14 und 17 Prozent. Ihre Aussicht, die Zehn-Prozent-Hürde zu unterlaufen, scheint größer als ihre Chance, die 20-Prozent-Hürde zu überspringen … postvonhorn

Verpasste Chance: Laschet sagt Kanzlerkandidaten-Runde mit Rezo und Tilo Jung ab … netzpolitik

Von Alphabet bis Genderstern: Antisemitismus und Lesen von Goethe bis Landesbibliothek … scilogs

Gernulf Olzheimer kommentiert (Satire): Krise und Populismus … zynaesthesie

Fridolin Freudenfett und warum Lustige Taschenbücher nicht immer lustig sind: Ein Gag, der in den 60ern noch ok war, kann heute grob daneben liegen und natürlich birgt daher eine Neuauflage älterer Werke immer die Gefahr, dass sie halt den Zeitgeist nicht mehr treffen. Werte verändern sich, auch wenn die WerteUnion dies nicht verstehen will. Die älteren LTBs enthalten so einige Klopper, die man heutzutage so nicht mehr Kindern vorsetzen sollte … schmalenstroer

Schauspielhaus Bochum: Wie Rennpferde vor dem Start … revierpassagen

SBL fordert Erhalt der Bahnverbindungen nach Kassel: Für die Kreistagssitzung am Freitag, 18. Juni (Beginn ist um 15 Uhr in der Schützenhalle in Brilon!) hat die SBL-Kreistagsfraktion einen Antrag gestellt: „Obere Ruhrtalbahn – Direkte Bahnverbindungen von und nach Kassel“ … sbl

Umleitung: Lehrbeauftragte (Laschet) und Doktorinnen (Giffey), Rechtsextreme in Nordhessen, Podcasts, Lieferketten, Heilen und Pflegen sowie Grauspecht, Neuntöter und Raubwürger.

Der Schluchtenpfad zwischen Winterberg und Elkeringhausen (foto: zoom)
Der Schluchtenpfad zwischen Winterberg und Elkeringhausen (foto: zoom)

Giffeys Bestes und das der SPD: Die Berliner SPD-Politikerin Giffey ist mit einem Betrug aufgekippt. Sie hat ihren Doktorgrad durch „Täuschung über die Eigenständigkeit ihrer wissenschaftlichen Leistung“ erworben, teilte die Freie Universität Berlin mit … postvonhorn

Politik und Plagiatsaffären: Vom Sinn und Unsinn der Doktorarbeit nach Franziska Giffey … scilogs

Es soll nicht vergessen sein I: AStA über Laschets „Notenwürfeln“: „Wir haben sowas noch nie gehört“ … taz

Es soll nicht vergessen sein II: Verlorene Klausuren. Die Verantwortung für die Durchführung des Seminars vor Ort lag bei Herrn Laschet. Dies beinhaltete insbesondere die Organisation des Seminars … RWTH Aachen

Nordhessen und Rechtsextremisten: Sonnenwendfeier und Kameradschaftsabend … blicknachrechts

Hätte, hätte, Lieferkette (Satire): Endlich hat die deutsche Politik wieder Grund, sich selbst zu beweihräuchern. Der Grund ist das lange angekündigte, von den Lobbymarionetten sorgsam kastrierte Lieferkettengesetz … zynaesthesie

Podcast – Unglaubliche Umfragen: Welches die beliebtesten Podcasts sind, bestimmen also nur wenige Hand voll Teilnehmer, obwohl von den Deutschen als Gesamtheit von mehr als 80 Millionen gesprochen wird … ruhrnalist

„Heilen und Pflegen“: Neue DASA-Dauerschau zielt auf Wertschätzung fürs Gesundheitswesen ab … revierpassagen

Grauspecht, Neuntöter und Raubwürger: GaGAGroKo gegen Vogelschutzgebiet … sbl

Umleitung: Druck auf Ken Jebsen, Laschets Puste, NS-Gleichsetzungen, Mimimi, Boomer, Konversionstherapien in Ecuador, Impfschaden, Messengerdienste und Kunst.

Ab und zu braucht es Katzen. Heute am Bauernhof. (foto: zoom)

Medienanstalt erhöht Druck auf Ken Jebsen: Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg hat im Rahmen ihrer Aufsichtsverantwortung gegenüber in ihrem Verbreitungsgebiet ansässigen Medienprojekten den rechten Blogger Ken Jebsen auf Fehlverhalten zur Rede gestellt und diesen auf Konsequenzen hingewiesen. Jebsen begibt sich in die Opferrolle … blicknachrechts

Geht Laschet jetzt die Puste aus? Auf seinem langen Marsch ins Kanzleramt hat sich Laschet bisher zielstrebig gezeigt. Den CDU-Vorsitz und die Kanzlerkandidatur eroberte er entschlossen gegen viele Widerstände. Die Hälfte seines Weges hat er hinter sich gebracht … postvonhorn

Von NS-Gleichsetzungen und Vergleichen: Sophie Scholl und Roland Baader … scilogs

Mimimi, Boomer! – Formeln, die jede Diskussion abtöten: Hier und jetzt nur ein kurzer Einwurf, was Auseinandersetzungen in „sozialen Netzwerken“ angeht … revierpassagen

Until you change – Konversionstherapien in Ecuador: In Ecuador gibt es etwa 200 Kliniken, in denen Konversionstherapien durchgeführt werden. Die ecuadorianische Fotografin Paola Paredes hat im Sommer 2016 eine Fotoserie mit dem Titel „Until you change“ aufgenommen, in der sie versucht, das Leid, das homosexuellen Männern und Frauen in diesen Einrichtungen angetan wird, sichtbar zu machen … kwerfeldein

Impfschaden: Ich war unverzüglich zu ihm gefahren. Er saß am Küchentisch und massierte seine rechte Hand. „Es fühlt sich ganz taub an“, murmelte Herr Breschke und bewegte die Finger. „Und es zieht schon bis hier oben in den Ellenbogen.“ Besorgt sah ich ihn an … zynaesthesie

Neue WhatsApp-Datenschutzrichtlinie: Messengerdienste im Vergleich … netzpolitik

Kunsttagebuch: Kunst als Theorie, Konzept oder Gedanken-Gebäude … endoplast

Umleitung: Kunst und Revolution, Rückfahrkarte für Laschet, Pandemie, Impfen und Moral, (Ex-)Soldaten als Drohpotenzial, Pressefreiheit, Sperrverfügung für Blogger*innen, Satire, Tontechnik und mehr.

Beim Corona-Spaziergang am Wegrand gefunden: ein sogenannter #SauerlandStone. (foto: zoom)

Kunsttagebuch: Das Neue als Wahrnehmungs-Sensation oder Weltanschauungs-Revolution … endoplast

Rückfahrkarte für Laschet: Reden ist Silber. Schweigen ist Gold. NRW-Innenminister Reul weiß das. Er ist ein erfahrener Politiker. Dennoch hält er es für erforderlich, Laschet öffentlich das Amt des Ministerpräsidenten warm zu halten, falls der Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl scheitern sollte … postvonhorn

Lockerungen für Geimpfte: Das macht doch alles keinen Sinn! … scilogs

Darf ich mich impfen lassen? Gestern Abend sprach mich eine junge Freundin an. Sie bräuchte moralischen Rat … unkreativ

Covid-19: Es ist Anfang Mai und wir beobachten die dritte und – wenn es nach mir geht – letzte Covid-19-Welle der Pandemiephase dabei, wie sie bricht … hystprot

“Querdenken”-Szene: (Ex-)Soldaten als Drohpotenzial? … gedankensplitter

Sozialdramen (Satire): Alle weiteren Anzeichen, dass die Wirtschaft gut durch die erste Pandemie kommt (und die Politik daher nichts gegen weitere hätte), wie immer in den Suchmaschinentreffern der vergangenen 14 Tage … zynaesthesie

Tag der internationalen Pressefreiheit: Blick von außen mit Reporter ohne Grenzen … kwerfeldein

Wachsamkeit dringlich gefragt: eine Diskussion zum „Tag der Pressefreiheit“ … revierpassagen

Medienaufsicht: droht unerwünschten Blogger*innen mit Sperrverfügung …kanzleikompa

Journalismus und Technik: Smartphone Mikrofone – don’t be Shure … ruhrnalist

Döpfner lobbyiert in Brüssel: Axel Springer will noch mehr Leistungsschutzrecht … netzpolitik