Blick über den Tellerrand: “RWE ist Europas größter Klimakiller”

Aus der Haushaltsrede von Martina Müller in der Landschaftsverbandsversammlung Westfalen Lippe der Grünen:

(Der Artikel ist heute zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

“Bei der Haushaltseinbringung im Oktober hat Landesdirektor Löb angekündigt, bis zum Jahresende einen Vorschlag auf den Tisch zu legen, wie die Erlöse aus einer Veräußerung der 6,6 Mio. RWE-Aktien im Gegenwert von z. Zt. ca. 126 Mio. € (die Aktie stand heute Morgen bei 19,12 €) sinnvoll angelegt werden könnten. Dieser Vorschlag ist nicht erfolgt, weil Sie, meine Damen und Herren der in Anführungsstrichen “GroKo” auf der Bremse stehen oder – so scheint es von außen – sich völlig uneins sind über das weitere Vorgehen.

Der Landesdirektor hat deutlich gemacht, welches Risiko Sie mit Ihrem Zögern eingehen. Spätestens der Kursverfall der RWE-Aktie in wenigen Stunden nach dem Gerichtsurteil zum Hambacher Forst hätte Ihnen zeigen können, wie gefährlich Ihr Kurs ist. An der RWE-Aktie haben wir schon genug Geld verbrannt. Der Kohleausstieg wird aber kommen und mit ihm das endgültige Ende von RWE-Dividenden-Träumen.

RWE ist Europas größter Klimakiller und seine Braunkohlekraftwerke sind für ein Fünftel des CO2-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich. Diese Aktien weiter zu halten, heißt, sich mit schuldig zu machen. Wir müssen wie mittlerweile über 1000 andere Institutionen uns endlich zum Divestment verpflichten. Das wäre auch ein wichtiges Zeichen für die Kommunen und Kreise in Westfalen-Lippe, die auf die Entscheidung des LWL schauen. Gerade gestern kam die Nachricht, dass Düsseldorf seine Rest-Aktien verkaufen will und auch der Rhein-Sieg-Kreis hat gerade den Beschluss gefasst.”

[https://gruene-lwl.de/aktuelles/haushaltsrede-martina-mueller; 22.12.2018]

Umleitung: Neuengamme, Monty Python, AfD, SPD, Eine Anhörung nach § 25 Abs. 1 AsylG, Islam in der Krise und verdammt viel mehr.

Der sterbende Häftling von Françoise Salmon (foto: zoom)

Anmerkung zum Bild oben: „Das Internationale Mahnmal ist das zentrale Denkmal der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Auf Druck vor allem der französischen KZ-Überlebenden unter dem Präsidenten der Amicale Internationale KZ Neuengamme Jean Dolidier war bereits 1953 die Aufstellung einer ersten Gedenksäule auf dem Gelände der ehemaligen Lagergärtnerei erfolgt. Von dieser Gedenkstelle sind heute nur noch Reste vorhanden. 1965 wurde das Internationale Mahnmal im hinteren Teil der ehemaligen Lagergärtnerei geschaffen. Es besteht aus einer Stele mit der Inschrift: Euer Leiden, euer Kampf und euer Tod sollen nicht vergebens sein, davor befindet sich die überlebensgroßen Skulptur Der sterbende Häftling der französischen Bildhauerin und Holocaust-Überlebenden Françoise Salmon (geb. 1920). Sie wurde von der Organisation Amicale Internationale de Neuengamme gestiftet. Abgeschlossen wird die Gedenkanlage mit einer rechtwinklig umlaufenden Ehrenmauer, an der die Namen von 67 Außenlagern genannt wird sowie Steinplatten mit den Namen der Herkunftsländer der Häftlinge“ … wikipedia

John Cleese: The comedy legend on Monty Python’s legacy, political correctness, and the funniest joke he ever told … vulture

AfD: Eine hysterische Bewegung. Wer als Demokrat mit den Provokationen der AfD umgehen will, darf die Partei nicht nur kritisch beschweigen. Es kommt jedoch auf die Qualität der Empörung an … zeitonline

Die AfD und die Pressefreiheit: Hausverbot für Tagesspiegel bei Auftritt von Petry und Lengsfeld … tagesspiegel

AfD: Radikalisierungsschraube weit aufgedreht … bnr

NS-Rechtsgeschichte: Den „Palandt“ umbe­nennen? … LTO

Islam in der Krise: in der SPIEGEL-Bestsellerliste und erste Online-Rezensionen von Humanisten, Muslimen und Christen … scilogs

Die Anhörung. Ein Tag im Niemannsweg 220: „Anhörung nach § 25 Abs. 1 AsylG: Die Person muss selbst die Tatsachen vortragen, die ihre Furcht vor Verfolgung oder die Gefahr eines ihr drohenden ernsthaften Schadens begründen, und die erforderlichen Angaben machen. Zu den erforderlichen Angaben gehören auch solche über Wohnsitze, Reisewege, Aufenthalte in anderen Staaten und darüber, ob bereits in anderen Staaten oder im Bundesgebiet ein Asylverfahren eingeleitet wurde oder durchgeführt wird beziehungsweise wurde …“ harbuch

Schulz: Ein Träumer will ins Kanzleramt. Die SPD macht Wahlkampf mit Hirngespinsten … postvonhorn

Radweg kommt nicht: Die Initiative „Elbstrand retten!“ gewinnt den Bürgerentscheid haushoch. Bezirk Altona gibt Radweg-Plan auf … taz

Unruhe bei Axel Springer: Stellenabbau bei Print droht und Harald Wahls ist vor dem Absprung … meedia

Public History im universitären Lehrplan: Public History wird zunehmend an Universitäten sichtbar. Bisweilen hat sie ihren starken VerfechterInnen innerhalb der Dozentenschaft oder aber ist Antwort auf Forderungen der Universitätsleitung nach einer Aufwertung der historischen Studiengänge und besseren Vorbereitung ihrer AbsolventInnen auf einen unsicheren Arbeitsmarkt … publicHistory

Hagen: Neues vom Grünen Märchenonkel … doppelwacholder

Hochsauerlandkreis und Kita-Card: Wie langsam darf eine Verwaltung arbeiten? … sbl

Popmusikgeschichte I: Sparks – kein Bandporträt. This Town Ain’t Big Enough For Both Of Us … endoplast

Popmusikgeschichte II: Testbild. Diamonds And Rust. Der Song kam 1975 raus. Ich habe ihn damals missachtet, kann sein weil der Hamilton-Weichzeichner-Touch des Covers mich angenervt hat oder zuviel Symphonieorchester-Pomp dabei war … harbuch

Mediengeschichte: Kaum zu glauben aber StudiVZ meldet Insolvenz an … rebrob

Festival als Fetisch: Versuch über das Scheitern regionaler Literaturpolitik am Beispiel der Kölner lit.RUHR … revierpassagen

Der grüne Kretschmann und der Adel: Tiefer können die Grünen nicht mehr sinken.

Geschichte vergeht nicht. Es gibt Texte, die man/frau mehr als einmal lesen sollte. (foto: zoom)

Der Adel hat die Bauernkriege gewonnen, blutig. Ich empfehle dazu Friedrich Engels. Der Adel hat den Dörfern das gemeinschaftliche Land geraubt, die Allmende. Er hat sich die Wälder, die einmal allen gehörten, mit Gewalt angeeignet.

(von Jutta Ditfurth (c) 2017)

Er hat mit Folter und Mord den Bauern und Bäuerinnen alle Rechte und Lebensperspektive genommen. Nur durch Gewalt hat der Adel, auch in Kriegen und anderen Raubzügen, die Besitztümer an sich gerafft, die er, vor allem auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik, oft heute noch hat. Gelegentlich kamen auch Pogrome hinzu, oftmals als eiskalt kalkuliertes Projekt der Entschuldung oder als Ventil bei sozialer Unruhe. Auch im satten, wohlhabenden Baden-Württemberg lief das nicht anders.

Der kritische, aufgeklärte Citoyen braucht den Adel nicht. Aber Aufsteiger*innen und selbstwertbeschädigte Kleinbürger*innen suhlen sich gern im Glanz von … ja, was eigentlich?

Ich hielt es zuerst für eine Meldung des Postillon, für Satire. Der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann, dem auch zu seinen radikalsten Zeiten beim KBW (Kommunistischen Bund Westdeutschland) mental weder die Flucht aus dem deutschen Schützenverein noch aus der katholischen Kirche gelang, lädt 80 großgrundbesitzende Adlige zum Empfang.

Um nichts falsch zu machen ließ er sich dabei von der Adelsvereinigung (!) und dem Hauptstaatsarchiv beraten. Zur Beschaffung und Lektüre der heute noch antidemokratischen und republikfeindlichen Satzungen und Statuten der Adelsvereinigung sowie der einzelnen Adelshäuser hat der Einfluss des grünen Ministerpräsidenten vermutlich nicht gereicht.

Worum geht’s (offiziell)? Der grüne Kretschmann will den baden-württembergischen Adel für Erhalt und Pflege von Schlössern und Wäldern loben. Womit wir wieder bei den Bauern wären, der nieder- und ausgepressten Landbevölkerung im eigenen Land und in den Landstrichen Europas, in denen auf Befehl des deutschen Adels, geraubt, geplündert, massakriert und erschlagen wurde bis ins 20. Jahrhundert.

In Adelskreisen gibt es einen Witz: Welches Lebewesen ist dem Menschen am nächsten?

Antwort: Der Bürger.

Tiefer können die Grünen nicht mehr sinken.

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Umleitung: BILD gegen Ramelow, Correktiv-Blamage?, Katzechismus, Geschichtslehrpläne und sehr viel mehr.

Ist zwar noch lange hin, aber die Karten sind geordert. (foto: zoom)
Ist zwar noch lange hin, aber die Karten sind bestellt. (foto: zoom)

BILD teilt aus: So verdreht Bodo Ramelow die Geschichte … bild

Die Zeit teilt ein: Radikalenerlass von 1972 – Nazis rein, Linke raus … zeit

Blamage im Großformat? Mit viel Tamtam haben diverse Zeitungen die bislang größte Geschichte des neuen Rechercheteams Correctiv über Krankenhauskeime übernommen … taz

Correktiv: Kritik der taz – wir antworten … correktiv

Katzechismus: Guten Tag, ich bin begehrter Content. In Sozialen Netzwerken bin ich als Teil des Katzen-Contents ein Bild, das man so oder so ähnlich oft sieht. Warum? … endoplast

Parteitag der Grünen: Alles geht – von der Fundamentalopposition bis zu Schwarz-Grün … nachdenkseiten

Flotte Truppe BKA: Es warnt die Bürger vor der organisierten Kriminalität. Sie rücke zunehmend normalen Menschen auf die Pelle, stellt das Amt fest … postvonhorn

Überwachung: Das ist mein Internet! – Atlas verfolgt über den Globus … ruhrnalist

Matthias Platzeck und die Ratlosigkeit des Westens: Sicher erinnert sich noch jemand an Kurt Beck. Er war zwischen 2006 und 2008 SPD-Parteivorsitzender gewesen. Sein Sturz am Schwielowsee ist unvergessen, vor allem wegen der aus der eigenen Partei systematisch organisierten Medienkampagne gegen ihn … wiesaussieht

Große Wissenschaftler ? Gut in Mathe? Es sei bei weitem leichter für einen Wissenschaftler, eine benötigte Zusammenarbeit mit einem Mathematiker oder Statistiker anzugehen, statt umgekehrt für einen Mathematiker, einen Wissenschaftler zu finden, der seine Gleichungen benutzen kann … scilogs

Regen Lehrpläne historisches Denken an? Wird der im August dieses Jahres in Kraft getretene Kernlehrplan Geschichte für die Sekundarstufe II in Nordrhein-Westfalen diesem Anspruch gerecht? … PublicHistory

Sonntag vor 75 Jahren: Hitler kündigte den Angriff auf Frankreich und England an … revierpassagen

Am Jungwortbrunnen: Das Jugendwort des Jahres 2014 wurde gestern bekannt gegeben. Auch in diesem Jahr sind dem Sprachlog die Aufzeichnungen der Beratungen aus den Redaktionsräumen des Wörterbuchverlags Schlangeneidt zugespielt worden, die wir im Folgenden ungekürzt veröffentlichen … sprachlog

Sterbehilfe und Demokratie: Würde und Macht … jurga

Fünf tödliche Pannen in Schweinezuchtanlagen: Durch einen Stromausfall und einen technischen Defekt an der Alarmierungsanlage kam es in einer Schweinezuchtanlage in der Gemeinde Mörsdorf in Thüringen im Juni 2014 zum Tod von ca. 2.000 Tieren … sbl

Hagener Wasser muss bleiben: Es gibt keinen rationalen Grund, das Wasserwerk Hengstey zu schließen … doppelwacholder

Der Schwimmer von Joakim Zander: Man­che Bücher brau­chen nicht viel, um die Auf­merk­sam­keit voll auf sich zu zie­hen. Der Schwim­mer von Joa­kim Zan­der hatte es geschafft und mich zudem auch noch ganz vereinnahmt … rebrob

Christine Koch Gesellschaft: „Mit Poesie in den Advent“ ist das Thema eines Literaturnachmittags, zu welchem die Christine-Koch-Gesellschaft am Samstag, den 29. November, 15.00 Uhr, ins Guts-Café nach Olsberg – Bruchhausen einlädt … neheimsnetz

Umleitung: Ein NSA-Leerlink namens Sensburg, die Grünen und der Krieg, ein Parteiübertritt, ein peinliches Redemanuskript sowie die Lösung der Plagiatsprobleme.

Diese Aufsätze haben mich heute zwei Stunden gekostet ... (foto: zoom)
Diese Aufsätze haben mich heute zwei Stunden gekostet … (foto: zoom)

Job-Bewerbung im NSA-Untersuchungsausschuss: „Sensburg: Und was sind das für Tests? Intelligenztests? Wen nimmt denn die NSA? Sind das nur die ganz besten der Besten?“ mehr davon … netzpolitik

Macht die NSA Grillabende? Patrick Sensburg stellt ziellose Fragen: Im NSA-Untersuchungsausschuss beschrieb ein Zeuge aus der NSA erstmals Details der US-Massenüberwachung. Angesichts der schwerwiegenden Vorwürfe war die Befragung teilweise eine Farce. Mit Tricks und Verzögerungstaktiken verhindert Schwarz-Rot die Aufklärung … cicero

Promoviert sein und bleiben: Steinmeier, Schavan und die Lösung des Plagiatsproblems … erbloggtes

Grüne lassen die Katze aus dem Sack: „Krieg in unserer Zeit“, eine deutsche Partei ergreift Partei für den Krieg … nachdenkseiten

Walter-Borjans unter Druck: Neuer Verfassungsbruch des NRW-Finanzministers … postvonhorn

Zukunft des Journalismus – ein Puzzle: eigentlich geht es ja um die Finanzierung von Journalismus im Zeitalter der Digitalen Revolution und dessen Aufbereitung für die Generation Smartphone … charly&friends

Was vom Monat übrig blieb: Das war der Juni … revierpassagen

Neue Vorwürfe gegen Hagener Ratsherrn Jacques Kempkens: Der Wechsel des Ratsherrn Jacques Kempkens von Hagen Aktiv zur Alternative für Deutschland (AfD) ist derzeit das beherrschende Thema in der Politszene … doppelwacholder

Arnsberg: Daniel Wagner (Piratenpartei) tritt der FDP-Fraktion bei … neheimsnetz

Kreistagssitzung HSK: Ein peinliches Redemanuskript und andere Merkwürdigkeiten … sbl

Auslaufmodell Rot-Grün: Konsequent ökologisch-soziale Politik nur mit einem starken Linksbündnis möglich und mehrheitsfähig.

knoppik20131005Am 22.9. sind die Würfel in Berlin gefallen. Es gab eine – wenn auch nicht große Siegerin -, und die heißt Angela Merkel. Und es gab – abgesehen von einer völlig indiskutablen FDP, die sich von der Lebenswirklichkeit der Menschen immer weiter entfernt hat, und deren Anwesenheit im Bundestag kaum noch jemand wünscht – auch noch weitere große Verlierer, nämlich Sozialdemokraten und Grüne.

(Unser Autor Karl Josef Knoppik macht sich Gedanken zur strategischen Ausrichtung der Grünen. Lang aber lesenswert.)

Aber nicht nur Parteien blieben buchstäblich auf der Strecke; auch die Hoffnungen auf eine ökologische und soziale Wende erfüllten sich abermals nicht. Daher wird es höchste Zeit, daß insbesondere die Grünen als einstige Protestpartei endlich wieder zu ihren Wurzeln zurückkehren und entschlossen die Werte verteidigen, die von den so genannten Konservativen in der alltäglichen Praxis nur zu oft als merkantiler Gegenstand verschachert werden.

Sich der Bevölkerung gegenüber als eine fortschrittliche, an der Bewahrung von Natur und Umwelt orientierte Partei darzustellen, sollte den Grünen eigentlich um so besser gelingen, als die Union nach wie vor dem materiellen Wachstum huldigt, welches dafür verantwortlich ist, daß es mit der ökologischen Substanz hierzulande und weltweit Tag für Tag weiter rapide bergab geht.

Würden die Grünen ökologische Vorsorge so ernst nehmen, wie man es von ihnen erwartet, wäre ja der Vorwurf von Seiten der Wirtschaft, der C- und F-Parteien absolut zu Unrecht erhoben, bei dieser Partei handele es sich um notorische Neinsager, Blockierer und Bremser.

Nein – es ist die Industrielobby und deren Verbündete, vor allem aus dem Lager von Schwarz-Gelb, die durch ihre Festlegung auf permanente Steigerungsraten kommenden Generationen den Weg in eine lebenswerte Zukunft verbauen.

Die Grünen sind gewarnt: Sollten sie ihre Urthemen Ökologie, Umwelt- und Naturschutz nicht schleunigst wieder in den Vordergrund stellen, dürften sie früher oder später das selbe Schicksal erleiden wie neulich die FDP. Das schlechte Wahlergebnis müßte ihnen also eine Lehre sein. „Auslaufmodell Rot-Grün: Konsequent ökologisch-soziale Politik nur mit einem starken Linksbündnis möglich und mehrheitsfähig.“ weiterlesen

Umleitung: … nicht uninteressant. Von Steinmeier über die Katharsis der SPD, den grünen Faktor zu Religionskrititik&Toleranz und das teuerste Grundstück im HSK.

Rätsel
Da komme ich öfter vorbei. Ihr auch? Kleines Rätsel. (foto: zoom)

Steinmeier und der Quasimodus der Plagiatsforschung: Erweist es sich nun als Problem eines verstellten Blicks, dass Simone G. hier Prof. Dr. Uwe Kamenz abkanzelt wie einen Schuljungen, obwohl dieser doch eigentlich gar nichts gemacht hat? … erbloggtes

Das Wir benötigt Katharsis: Die SPD hat die zweite Bundestagswahl in Folge krachend verloren. 25,7% der Zweitstimmen kann nicht der Anspruch einer linken Volkspartei sein … lummaland

Nach der Wahl: Der grüne Faktor … nachdenkseiten

Vor den Sondierungsgesprächen der Parteien: Die große Stunde der Dampfplauderer … postvonhorn

USA – Untergang der Tea Party: Wer die Unterschiede zwischen dem Regierungssystem der USA und dem der Bundesrepublik studieren will, bekommt zur Zeit einen interessanten Anschauungsunterricht … wiesaussieht

Religionskritik & Toleranz: Wie ich aus der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters (fsm) „exkommuniziert“ wurde … scilogs

Exzentrisches Leben eines Pianisten: Steven Soderberghs Kinofilm über “Liberace” … revierpassagen

Gesucht: Das teuerste Grundstück im HSK … sbl

Umleitung: Ein Urlaubstraum von 1971, ansonsten viele Alpträume, sowie ein bunter Mix.

Urlaubsträume vor 40 Jahren verwirklicht am Vejerstrand in Dänemark (foto: Klaus Beuermann, Brilon)
Urlaubsträume vor 40 Jahren, verwirklicht am Vejerstrand in Dänemark (foto: Klaus Beuermann, Brilon)

Terror in Norwegen: unverkennbare Markenzeichen … jurga

Tod auf Zollverein: Das musste passieren … ruhrbarone

Die Grünen: Kohls Erben? … sprengsatz

Thomas Strobl weiß nicht mehr weiter: Aus für weissgarnix am 9. September … weissgarnix

Nach Urabstimmung: Streik der Redakteurinnen und Redakteure in NRW … pottblog

Urabstimmung gegen Tarifabbau, für faire Tarife: Redakteure in NRW wollen streiken … doppelwacholder

Klub 27: Amy Winehouse ist tot … ruhrbarone

Bochum total voll: Nach dem gelungenen Auftakt am Donnerstag feierten Zigtausende gestern TGiF* im Bermuda-Dreieck … revierpassagen

Lichtspiele: Geschüttelt. Und gerührt. D-Box-Motion Code – ein 4D-Kinoerlebnis … geewing

Bottroper Sorgen: “Gemeinsame Erklärung zum geplanten verkaufsoffenen Sonntag” … bottblog

Radfahren in GB: London’s worst 10 gyratories for cyclists … bikeblog

Neheim: Nicht labern, machen … neheimsnetz

Schwerte: Die Nazi-Dichterin und ihr Neonazi-Anhang … nrwrechtsaußen

Radweg Sundern- Seidfeld: Kommt der Lückenschluß!? … gruenesundern

Ein alter Brief an ARD und ZDF und neuer Zorn auf die jüngsten Entwicklungen.

loskebuch
Reinhard Loske, Abschied vom Wachstumszwang

Heute haben wir einen Leserbrief erhalten, den wir an dieser Stelle ohne Änderungen veröffentlichen. Der Autor schreibt:

„Am gestrigen Freitag habe ich einen meiner älteren Ordner durchforstet und bin dabei auf ein interessantes Schreiben gestoßen, das ich seinerzeit an mehrere TV-Sender geschickt hatte. Es geht um den Wahnsinn der so genannten „Formel 1″. Dieses Schreiben, dessen Inhalt nach wie vor hohe Aktualität genießt, möchte ich Sie bitten zusammen mit den weiteren Ausführungen zu veröffentlichen. Darüber würde ich mich freuen.“

Sehr geehrte Damen und Herren! (An NDR und ZDF)

mich stört an Ihrer Berichterstattung schon seit langem, – und das gilt natürlich gleichermaßen für diejenige aller übrigen Sendeanstalten-, dass Sie im Anschluss an jedes „Autorennen“ mit großer Selbstverständlichkeit den Zuschauern präsentieren, wie die so genannten „Sportstars“ um M. Schumacher & Co. offenbar vor lauter Überdruß, Übergeschnapptheit und Wohlstandsgehabe (nach dem Motto „Wir schwimmen ja im Geld!“ – während andere nicht mal über das Nötigste verfügen!) den Inhalt von Riesensektflaschen, besser gesagt Champagner, in die Gegend verspritzen, als wären diese Herren total von Sinnen!

Ich meine, wenn Sie schon glauben sich mit Ihrer Art von Berichterstattung auf das kleingeistige Niveau von hirnlosen Autofetischisten begeben zu müssen, die augenscheinlich nichts anderes können als ständig im Kreise herum zu rasen und dafür auch noch zig Millionen Dollar kassieren, dann ersparen Sie uns doch bitte jenes abscheuliche Ritual einer solch widerwärtigen Verschwendungsorgie! Hirnlose „Autorennsportler“ benötigen weiß Gott nicht auch noch gleichgesinnte Sportjournalisten, die unkritisch und gedankenlos jeden Quatsch übernehmen! Aber ist es nicht so, dass heutzutage jeder, der mit dem Geld nur so um sich wirft und daher automatisch öffentliches Ansehen genießt, stets darauf vertrauen kann, dass ihm von allen Seiten Huldigung und Verehrung zuteil wird?

Mit freundlichen Grüßen

Es hat aber keinen Zweck sich über alle möglichen Dinge, die in unserer Gesellschaft mittlerweile schieflaufen, immer noch weiter aufzuregen. Denn das könnte man beinahe jeden Tag tun, etwa wenn man die Zeitung aufschlägt.

Gestern war wieder so ein Tag. Da liest man z. B. von der Diätenerhöhung, welche sich die Abgeordneten des Deutschen Bundestages mal eben so im Eilverfahren genehmigt haben. Ein Skandal erster Ordnung, wie ich meine! Und das in einer Zeit, wo man gerade von solchen ohnehin hochbezahlten Volksvertretern erwarten könnte, dass sie sich in ihren materiellen Ansprüchen bescheiden und so ein gutes Vorbild abgeben. Weit gefehlt! Respekt für ihre Standhaftigkeit gebührt allein der Linkspartei, die solchem Wahnsinn eine entschiedene Absage erteilt hat und sich damit wohltuend von den anderen Parteien abhebt!

Es scheint so, als ob nur diese Partei bis jetzt der Versuchung widersteht sich mit dem todbringenden Wachstumsvirus infizieren zu lassen! Längst vereinnahmt vom Zeitgeist der wachstumsorientierten Politik der C- und F-Parteien inklusive großer Teile der Sozialdemokratie sind dagegen DIE GRÜNEN. Nicht nur, dass diese in puncto Diätenerhöhung mit im Boot sitzen; sie kämpfen nicht oder längst nicht beharrlich genug für ihre ureigenen, grünen Ziele, deretwegen sie damals die politische Bühne betreten haben. Sie begnügen sich in der Verfolgung ökologischer Ziele nur allzu oft mit dem politisch Machbaren oder mit faulen Kompromisse, die zwar den Koalitionspartner SPD zufriedenstellen, der grünen Glaubwürdigkeit jedoch häufig schweren Schaden zufügen.

In diesem Zusammenhang sei auf ein Buch des Umweltsenators der Hansestadt Bremen, Dr. Reinhard Loske, hingewiesen, das den Titel trägt „Abschied vom Wachstumszwang“ – Maß halten, statt immer weiter wachsen“. Zitat Loske: „Ist es für Grüne eine vernünftige Strategie, die Wachstums- und Lebensstilfrage zu umschiffen und alles auf den „green new deal“ zu setzen, nur um sich nicht angreifbar zu machen? Oder gilt nicht doch die alte Erkenntnis, dass der Weg aus der ökologischen Krise nur mit einer gründlichen Umorientierung möglich ist? Mit einem Abschied von ständigem Wirtschaftswachstum, permanenter Steigerung der Produktivität, stetiger Beschleunigung des technischen Fortschritts und einer Befriedung der Gesellschaft durch „mehr Konsum für alle?“

In seinem politischen Essay plädiert Reinhard Loske, der auch wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wuppertal-Institut für Energie und Umwelt war, für eine effizientere Ressourcennutzung, eine Umstellung auf erneuerbare Energie- und Rohstoffquellen – und ein politisches Programm des Kulturwandels und des Maßhaltens (sagte schon Ludwig Erhard – und was machte die CDU daraus? – eigene Anm.) in unseren materiellen Ansprüchen. Dies bedarf einer aktiven Politik, die das Wachstumsziel relativiert und den Wachstumsdruck abbaut. Die Konturen einer Politik der Mäßigung skizziert Loske in neun Politikfeldern, von der Entwicklung neuer Arbeits- und Lebensmodelle über die Neuausrichtung von Unternehmen bis zur Steuerpolitik. (rezensiert durch Dr. Angelika Zahrnt, ehemalige BUND-Vorsitzende)

Die Philosophie des Wachstums ist leider unverändert Grundlage der herrschenden Politik – mit all den fatalen Folgen für Natur und Umwelt, von der wir Menschen auf Gedeih und Verderb abhängig sind! An dieser – allem Reden zum Trotz – fortbestehenden Entwicklung hat auch die Existenz der Grünen bis zum heutigen Tage nichts geändert! Darum wäre die Ökopartei gut beraten, den verhängnisvollen Wachstumspfad umgehend zu verlassen, zumal der Weg nach vorn längst nicht mehr gangbar ist und der vielzitierte Begriff der Nachhaltigkeit eine so grundlegende Einsicht voraussetzt. Die Grünen müssen wieder fundamentalistisch werden – im positiven Sinne und ihre urgrünen Ziele über Ämterbekleidung und Machterhalt stellen!

Karl Josef Knoppik, im Juli 2011

Umleitung: Grüne in HH, Geheimverträge, Gott, Walsum, Oberhausen, Deutsche Welle geht baden, Hagen und einiges mehr.

umleitungGrüne in Hamburg: Armut, Erwerbslosigkeit, Gentrifizierung – über diese Themen ist der Grünen-Anhänger in Hamburg erhaben. Lieber glaubt er an die Fantasien eines kuscheligen Großstadtlebens … taz

Privatisierung: Geheimverträge zwischen Staat und Unternehmen … stadler

Religion: Soll Gott von der Schule fliegen? … baslerzeitung

Duisburg: Grüne sehen weitere Ungereimtheiten beim Bau des Walsumer Kohlekraftwerkes … xtranews

Der Geist steht rechts: Drei zerstörerische Jahrzehnte liegen hinter uns. Es reicht, meint Albrecht Müller … nachdenkseiten

SPD in NRW: Stabil war gestern. Die Partei, die früher größten Wert auf ihren Gestaltungsanspruch legte, ist nicht wieder zu erkennen … postvonhorn

Theater Oberhausen – klein aber fein: „Die drei Schwestern“ und die „Waisen“. Draußen ist Sehnsucht, draußen ist Angst … ruhrbarone

Hörfunk: Geht die Deutsche Welle baden? … medienmoral

Note „fünf“ für Hagens Schulen? „Die Situation an unseren Einrichtungen ist – was das Organisatorische betrifft – jenseits der Grenzwertigkeit“, beschreibt Georg Hesse, örtlicher Personalrat für Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen beim Schulamt für die Stadt Hagen den schon länger währenden Ist-Zustand an den hiesigen Bildungsstätten … doppelwacholder

Rechtsextreme: diesmal ein Blick nach Paderborn … NRWrechtsaußen

NRW-Parteien nach der einstweiligen Anordnung: wie aufgescheuchte Hühner … wirinnrw

DerWesten: hat so eine nervige „Klopfwerbung“ auf der Winterberg-Seite … kein Link 🙁