Zum Kahlenberg laufend: Tree Exploding in the Sun

Baum Richtung Kahlenberg
Sonne pur im Hochsauerland. Mein Lieblingsbaum auf dem Weg zum Kahlenberg scheint zu explodieren. (foto: zoom)

Zwanzig Grad Celsius Ende Oktober muss man im Hochsauerland einfach genießen, auch wenn die Strecke zum Kahlenberg anfangs nur bergauf geht.

Unserem „Lauf-Besuch“ wollte ich heute höflicherweise eine Strecke mit Ausicht bieten. Zuerst der Blick auf die Windräder, dann mein sonnengefluteter Lieblingsbaum (s.o.) nahe den Franzosensteinen.

Windräder
Richtung Krämerhöhe Blickrichtung links: drei Windräder.

Nach dem Gipfel der stets fantastische Ausblick über Neger- und Ruhrtal. Brunskappel zu Füßen, den Stüppelturm von Fort Fun auf der Kuppe. Ah! – das Riesenrad ist auch noch zu sehen.

Blick Negertal und Fort Fun
Blickrichtung Fort Fun mit Brunskappel im Negertal.

 

Blogstöckchen rein raus: zehn herbeigegrübelte Antworten …

Blogstöckchen (war: Urban Knitting)
Ein Blogstöckchen kommt von Karlheinz Stannies, das andere gebe ich weiter an … (foto: zoom)

Ich höre gerade auf meine alten Tage ein Konzert im Deutschlandradio Kultur mit Antonín Dvorák, Ottorino Respighi und Franz Schubert – schwupps wirft mir der Karlheinz Stannies von Charly&Friends ein Blogstöckchen in die Twitter-Timeline.

Rummmmms … und Schluss ist mit der Konzentration auf die ernste Musik …

Welches soziale Netzwerk ist dir das Liebste – und warum?
Auf jeden Fall Twitter: schnelle und direkte Informationen, spannende Links und witzige, intelligente Konversationen in 140 Zeichen auf den Punkt. Twitter ist ein großer Kramladen, in dem ich immer wieder etwas Neues finde. Neue Menschen, neue Zusammenhänge, neue Ideen.

Was ist das Dümmste, was du je über Facebook gehört hast?
„Wie kannst Du nur mit … befreundet sein?“ Das Dümmste ist es, zu meinen, dass man sich auf Facebook befreundete. Facebook ist kein Netz von Freunden. Facebook ist ein Netz. Über Facebook besuchen auf der einen Seite viele LeserInnen mein Blog, aber auf der anderen Seite sehe ich nicht, aus welchen Diskussionen sie kommen. Facebook ist sozial und asozial zugleich.

Wie wichtig findest du das Monitoring deiner Online-Aktivitäten für dich? (Besucherzahlen, Likes, Follower etc.)
Mich interessiert nur die Tendenz der BesucherInnenzahlen im eigenen Blog. Bei 300 BesucherInnen pro Tag ist es gemütlich, sind es mehr als Tausend, artet die Bloggerei in Arbeit aus. Mein Blog ist meine Homebase im Internet. Ich wohne im Hochsauerland. Viele Leserinnen und Leser sind anonym, aber viele auch Nachbarn, Dorfbewohner. Das interessanteste und fruchtbarste „Monitoring“, ist, wenn ich in der Kneipe auf Blogartikel angesprochen werde.

Welche Blogs sollte man unbedingt lesen?
Die lokalen Blogs, die guten Blogs und dazu die guten Blogs, die nicht unbedingt die eigene Meinung wiedergeben. Guckt auf meine „Blogroll“. „Lesen“ alleine finde ich allerdings zu wenig. Vernetzung ist überlebenswichtig, damit wir nicht im Rauschen der großen kommerziellen Angebote untergehen.

Welche Online-Tools nutzt du am liebsten?
Ich nutze zwangsläufig am meisten WORDPRESS, mein CMS-System. Gute Alternativen habe ich bislang nicht gefunden, daher muss ich es auch mein liebstes Online-Tool nennen.

Wie heißt das Buch, das du gerade liest oder zuletzt gelesen hast?
Ich lese gerade Kurt Flasch, Warum ich kein Christ bin und Jakob Arjouni, Chez Max.

Hast du eine Zeitung abonniert und warum (nicht)?
Bis zum Ende des Monats habe ich noch die Süddeutsche Zeitung im Abonnement. Wegen mehrerer antisemitischer Artikel und eines dreisten PR-Artikels über das PPP-Projekt „Oversum“ in Winterberg habe ich die Zeitung gekündigt. Ich erwische mich immer mehr mit dem Tablet am Frühstückstisch. Wenn mir dies jemand vor noch einem Jahr vorhergesagt hätte, ich hätte ihm einen Vogel gezeigt. Wir lesen ab heute den „Guardian Weekly“ als Papierzeitung. Muss dann für eine Woche Frühstück reichen.

Vervollständige einen dieser Sätze: “Print ist…” oder “Fernsehen ist…”
Print ist im Todeskampf. Radio lebt. Fernsehen ist verzichtbar.

Wenn du noch einmal von vorne anfangen könntest, was würdest du werden?
Ein Reisender.

Über welches Video, Gif, Meme oder welchen Tweet hast du zuletzt gelacht?

 

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Das Blog-Stöckchen geht weiter an den von mir sehr geschätzten Dortmunder Journalisten und Facebook-Bewohner Bernd Berke, der mit seinem Blog „Revierpassagen“ jeden Tag die Kultur im Ruhrgebiet und darüber hinaus professionell pflegt.

  1. Welches soziale Netzwerk ist dir das Liebste – und warum?
  2. Was ist das Dümmste, was du je über Facebook gehört hast?
  3. Wie wichtig findest du das Monitoring deiner Online-Aktivitäten für dich? Besucherzahlen, Likes, Follower etc.)
  4. Welche Blogs sollte man unbedingt lesen?
  5. Welche Online-Tools nutzt du am liebsten?
  6. Wie heißt das Buch, das du gerade liest oder zuletzt gelesen hast?
  7. Hast du eine Zeitung abonniert und warum (nicht)?
  8. Vervollständige einen dieser Sätze: “Print ist…” oder “Fernsehen ist…”
  9. Wenn du noch einmal von vorne anfangen könntest, was würdest du werden?
  10. Über welches Video, Gif, Meme oder welchen Tweet hast du zuletzt gelacht?

Bernd, wenn du ein Stöckchen brauchst, bediene dich:

Stöckchen aus dem Sauerland
Stöckchen aus dem Sauerland zur Auswahl. (archiv: zoom)

Marion bei den Mexis, Teil 30: Streik der privilegierten Lehrer …

Dieser Artikel ist der 30. Teil einer persönlichen Serie über das Leben in Mexico und Mexico-City. Wir erfahren Hintergründe des Lehrerstreiks in Mexiko und wundern uns, dass in Mexiko Lehrerstellen immer noch vererbt werden können.

¡Hola a todos!

Eigentlich sollten sie nicht mehr hier sein, eigentlich sollten sie schon vor über einer Woche in ihre Dörfer, ihre Städte zurückgekehrt sein und eigentlich dort das tun, wofür ihre Berufsbezeichnung steht: lehren.

Lehrerstreik in Mexiko
Seit zwei Monaten verteidigen Anhänger der Lehrergewerkschaft CNTE ihre Pfründe durch Proteste in der Hauptstadt. Wie viele von ihnen tatsächlich Lehrer sind und wie viele von der Gewerkschaft fürs Demonstrieren bezahlt werden, weiß niemand. Was aber klar ist, ist, dass es den Bewohnern langsam reicht. Zum Glück bleiben Gerüche bei Bildern außen vor: Denn nach einem Monat Belagerung des Revolutionsdenkmalplatzes riecht es hier nicht gerade wie in einem Rosengarten. (fotos: koerdt)

Aber die Lehrer und Lehrerinnen der Lehrergewerkschaft CNTE (steht für Nationalkommission der Bildungsarbeiter) -besonders aus den Bundesstaaten Oaxaca, Michoacán und Guerrero- harren in der Hauptstadt aus. Einige von ihnen bereits seit dem 21. August. Damals fingen die Demonstrationen gegen die vorgeschlagene Bildungsreform der Regierung an. Zwischenzeitlich campierten über Zehntausend auf dem Hauptplatz der Innenstadt, dem Zócalo, und legten fast täglich mit ihren Protestmärschen den Verkehr lahm.

Feiern und verkaufen in Mexiko
Im September ist der Mexikaner gemeinhin in Feierlaune. Zahlreiche Devotionalienstände bieten alles, was das patriotische Herz begehrt. Am 16. September 1810 begann der Unabhängigkeitskampf von Spanien, bei dem zahlreiche Köpfe rollten. Heute rollt höchstens der Peso, denn in keinem Monat gibt es soviele Feste und Aktivitäten wie im September.
Die Sympathien innerhalb der Bevölkerung nahmen rasch ab. Stau gab es natürlich auch schon vorher, aber nicht derart, dass die Einkommensverluste mancher Geschäfte im historischen Zentrum so hoch waren, dass sie geschlossen werden mussten.

Zócalo
Fast kein Mensch, nirgends. Der Zócalo an einem grauen Oktobernachmittag. Von denen es viele gab. Die Hurrikansaison macht sich hier in Form von Dauerregen bemerkbar. Aber kein Vergleich zu den Küsten: Dort ist teilweise der Notstand ausgerufen worden.
Am 16. September war Nationalfeiertag und da werden traditionell Paraden am Zócalo abgehalten. Man war gespannt, wie die Bundes- als auch die Stadtregierung reagieren würde. Und ob sie überhaupt reagieren würde. Sie reagierte und vertrieb die campierenden Lehrkräfte mit Wasserwerfer und Tränengas und riegelten den Hauptplatz weiträumig ab. Auch einen Monat später ist es so ruhig auf dem Hauptplatz des Landes und die Polizeipräsenz so hoch wie noch nie.

Und die Lehrer? Zogen rund dreihundert Meter weiter auf den Platz vor dem Revolutionsdenkmal. Vor einer Woche sollte offiziell der Unterricht wieder beginnen. Viele sind tatsächlich gegangen, viele sind aber auch geblieben. Und blockieren weiter das Leben in der Stadt. In den letzten Wochen wurden wechselweise die Zufahrt zum Flughafen, der Weg zum Präsidentenpalast, die Abgeordnetenkammer, der Senat sowie Botschaften und Fernsehsender belagert.

Doch warum geht es ihnen eigentlich? Als ich vor einiger Zeit nach Hause ging, geriet ich in eine Demo. An diesem Tag sollte die spanische Botschaft belagert werden. Die Straßen waren durch Polizeikräfte gesperrt, doch ich durfte passieren, da ich darlegen konnte, dass ich tatsächlich hier wohne. So konnte ich endlich mal direkte Informationen erhalten.

Ich gab mich als ahnungslose Ausländerin aus, die das alles nicht verstehen würde. Wir sind gegen die Bildungsreform, sagte mir ein Grundschullehrer von der Küste Oaxacas. Jaja, aber wogegen konkret? Einer sprang ihm bei: Wir sind auch gegen die Steuerreform. Und ein Dritter: Und auch gegen die Privatisierung des Mineralöls. Schön und gut. Aber was hat das mit der Bildung zu tun? Sie seien doch alle Lehrer und nun seit über einen Monat hätten ihre Schüler keinen Unterricht mehr. Was ist mit den Kindern? Na und, zuckte da der eine mit den Schultern, die sind bei ihren Eltern, denen geht es gut. Außerdem sei das Wetter in Oaxaca zurzeit noch schlechter als hier. Da konnte ich ihm nicht widersprechen: Die Hurrikans im September haben tatsächlich schwere Schäden an der Pazifik- als auch an der Golfküste angerichtet.

In Mexiko können Lehrerstellen immer noch vererbt werden. Das geschieht auch eher auf dem Lande als in der Hauptstadt. Die Reform will dieses Privileg streichen und darüber hinaus den Bildungsstand der Lehrer erfassen. Das wiederum mit einem einheitlichen Test. Doch die Niveaus sind hier dermaßen weit auseinander, so dass die Ungerechtigkeit einem sofort ins Auge springt. Kein Vergleich zwischen Bremen und Baden-Württemberg. Es gibt Gegenden in Mexiko, in denen findet seit fünf, sechs Jahren kein Unterricht mehr statt.

Bestimmt sind auch einige andere Reformvorschläge ungerecht. Aber ist es nicht auch ungerecht, Kinder und Eltern einfach so in Stich zu lassen? Mancherorts haben Eltern sich schon dazu geäußert, dass man diese Lehrkräfte nicht mehr haben möchte. Aber es gibt auch keine anderen.

Doch das sich etwas ändern muss, ist offensichtlich. Im OECD-Vergleich liegt Mexiko mit der Türkei auf den letzten zwei Rängen. Ich hatte nicht viele Gelegenheiten mit den protestierenden Lehrern zu sprechen, aber leider haben sie nur meine Vorurteile bestätigt.

Einfach mal dagegen sein ist ja auch eine Haltung. Als ich am letzten Freitag am Revolutionsdenkmal war, wurde ich schon vor dem Platz abgefangen, als ich meine Kamera hervorholte. Ob ich von der Presse sei? Nein, nein, ich sei Touristin, log ich. Man blieb skeptisch, ich dürfe zwar durch das Lager gehen, aber wenn ich Fotos machen würde, gebe es Ärger.

Was ich da noch nicht wusste: Am Vortag waren beim Protestmarsch durch den berüchtigten Stadtteil Tepito drei von ihnen krankenhausreif geschlagen worden. Sie sollten verschwinden, hätten die Leute dort geschrien. Eine Frau brüllte: Wegen euch Ärschen musste meine Cousine ihren Laden schließen. Ich habe mich wirklich über die Ruhe der Einwohner in den letzten zwei Monaten gewundert. Doch diese Stimmung scheint nun zu kippen. Ach ja, das Gehalt des Lehrergewerkschaftsführers von der tonangebenden Sektion 22 aus Oaxaca hat sich im letzten Jahr verdoppelt.

Ich hoffe, euch allen geht es gut.

Hasta pronto,
Marion

Umleitung: Der lange Schatten von Auschwitz, Kreationismus, Blogger, WAZ-Axt, Schavans Netzwerk, Kirchenfinanzen, Merkels Telefon und mehr.

Graffiti in Niedersfeld
Keine Überwachungskameras in Niedersfeld. Und schon kommen die Graffitis … (foto: zoom)

Der lange Schatten von Auschwitz: Michel Laubs Roman “Tagebuch eines Sturzes” … revierpassagen

Morada Resort Kühlungsborn vorläufig geschlossen: „Das Haus soll in den nächsten Tagen komplett desinfiziert werden, nachdem sich Beschäftigte und Mitarbeiter mit Brechdurchfall angesteckt haben, der vermutlich vom hochansteckenden Noro-Virus verursacht wurde“ … ahgz

Kreationismus an evangelischen Schulen: „Ist das wirklich wahr? Ich mag das gar nicht glauben.“ … diesseits

Bloggerprobleme und unfreie Journalisten: „Ich sehe zwischen Bloggern und Journalisten keine große Differenz“ … nd

Gegen die WAZ-Axt: Mahnwache in Dorsten … charly&friends

Ludwig-Maximilians-Universität München: Informatik-Ordinarius schaltet sich in Streit um Schavans Berufung ein … heise

Schavans SchweLMUrks-Netzwerk: “ … wer Schavan ins Boot holt, bekommt ja nicht einfach die Millionen hinterhergeworfen, sondern muss dafür auch etwas tun, und sei es nur die willige Ausrichtung an den politischen Zielen von ihr und ihrem Netzwerk.“ … erbloggtes

Bescheidene Kirche? Kirchenfinanzen, Kirchliches Arbeitsrecht … hpd

Merkels Telefon I: Sind wir schon so verblödet, dass wir uns erst dann aufregen, wenn Frau Merkel von den US-Diensten abgehört wird? … nachdenkseiten

Merkels Telefon II: „Mein Vorschlag zur Güte ist, dass alle von der NSA abgehorchten Daten durch die Vereinten Nationen zum Weltkulturerbe erklärt werden.“ … wiesaussieht

SPD und Kraft in der Zwickmühle: Energiewende wird Prüfstein der großen Koalition … postvonhorn

Theismus und Atheismus: Kurt Flasch, Beweise bitte! Ich brauche Beweise … jurga

Bodenbelastungen in Brilon: Rücksichtslose Terminplanung … sbl

Oktober 1968: Meilensteine des R & R werden veröffentlicht … neheimsnetz

Von der Waterkant auf den Olsberg

Olsberg Blick
Blick vom Olsberg auf die gestaute Ruhr und den Ort (foto: eva-maria rose)

Endlich mal wieder Freunde im Sauerland besuchen. Nach 360 km aus dem flachen Schleswig-Holstein tauchen die Sauerländer Berge auf. Für den Monat Oktober ist es ein fantastisches Wetter mit Sonne pur und 17 Grad Celsius.

Ein Ausflug wird geplant. Eine entspannte Wanderung auf den Olsberg. Das Auto abstellen und den Blick nach oben richten, nach hoch oben.

Aha, das Gipfelkreuz ist das Ziel.

Jedem eine Flasche Wasser in die Hand gedrückt und los, mit der Aussicht auf ein Rosinenbrötchen auf dem Gipfel.

Immer nach oben kann nicht falsch sein. Eine Karte haben wir nicht dabei, aber mehrere mobile Geräte mit GPS.

Schade, dass der Empfang am Berghang nicht so gut ist. Irgendwie sind wir aus der Spur.

Aber dann endlich Menschen, die uns entgegenkommen. Wanderer – die kennen doch bestimmt den Weg zum Gipfel.

Leider sind unsere Niederländisch-Kenntnisse mangelhaft. Wir verstehen nur „Quelle“.

Luisenquelle
An der Luisenquelle: Treten nach Vorschrift.

An der Luisenquelle erst mal eine Pause. Die Rosinenbrötchen finden schon vor dem Gipfel dankbare Abnehmer.

Unter www.olsberg.de/bilder/tourismus/Wanderwege_olsberg.pdf wird die Wanderung folgendermaßen beschrieben:

“ … unterhalb des Olsbergs in Richtung Luisenquelle bis hoch zum Gipfelkreuz des Olsbergs mit besonders schöner Aussicht – der Weg zurück ist mit 08 gekennzeichnet …“

Für den Weg zurück gilt das schon, aber zum Gipfel? Wo ist diese verflixte „08“?

Der verflixte Wanderweg "O8" war nur auf dem Rückweg leicht zu finden.
Der verflixte Wanderweg „O8“ war nur auf dem Rückweg leicht zu finden.

Grobe Richtung angepeilt und immer nach oben, die Wege mehr geahnt als gesehen. Und tatsächlich taucht schließlich links von uns das Gipfelkreuz auf.

Es stimmt, die Aussicht ist „besonders schön“.

Auch wenn meine Flachlandwaden immer noch etwas schmerzen, der Olsberg ist ein lohnendes Ausflugsziel.

Meschedes vergessene Kinder

meschede20131023Meschede macht sich fit für die positive Seite des demografischen Wandel. Menschen werden immer älter, eine kurze Lebensarbeitszeit, unser Wohlstand, die gute medizinische Versorgung und Betreuung machen es möglich.

Die Wirtschaft hat dies erkannt. So entstehen vielerorts Seniorenheime, altengerechte Wohnhäuser, betreutes Wohnen und ähnliche Wohnformen. Das im Wohnprojekt Rinschen Park die Kaltmieten bis 50% über den ortsüblichen Mieten liegen werden, tut dem keinen Abbruch.

Die negative Seite des demographischen Wandels ist die niedrige Geburtenrate und der fehlende Nachwuchs. Beides lässt unsere Gesellschaft immer älter werden. Daher war ich besonders stolz auf meine Stadt Meschede, als im Rahmen der Kreativwoche zum Stadtumbau auch die Entwicklung besonderer Wohnformen für junge Familien und Studierende gehören sollte. Auch im Haushaltsplan 2013 wird unter 5.1.4 als Haushaltssteuerung und Handlungsfelder die „Bewältigung des demographischen Wandels; insbesondere auch durch Unterstützung familiärer Strukturen“ genannt.

Mittlerweile hört und sieht man vom Wohnen für junge Familien nichts mehr. Wurden sie vergessen? Oder hält man das, was „Planer, Politiker, wichtige Institutionen und Vereine unserer Stadt und nicht zuletzt zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an drei intensiven Arbeitstagen hervorragende Ideen für unsere Innenstadt“ entwickelt haben, heute nur noch zum Teil für sinnvoll?

Stattdessen soll dort ein Wohnhaus abgerissen und das Feuerwehrhauses an der Fritz-Honsel-Straße für 2,8 Mio. € aus- und umgebaut werden. Wenn die Stadt dieses städtebauliche Filetstück für eine bürgernahe Innenstadtentwicklung nutzen wollte, wäre ein Feuerwehrneubau sicherlich auch an anderer Stelle möglich. Mit dem Erlös aus dem innerstädtischen Grundstück kann der Neubau mitfinanziert werden. Aus meiner Sicht bietet die Fläche zwischen Ruhr und Arnsberger Str. gegenüber der Einmündung der L840 die nach Calle führt, eine sehr gute Verkehrsanbindung. Zusätzlich könnte die Feuerwehr dort an die bestehende Holzheizung des Grafen in Laer angeschlossen werden.

Die Bebauung an der Fritz-Honsel-Straße ist die Visitenkarte Meschedes für alle, die den Ruhrradwanderweg nutzen. Sie sollte Gäste und Urlauber auf eine attraktive Stadt neugierig machen und einladen hier Zeit zu verbringen. Ob in den kommenden Jahrzehnten diese Aufgaben von dem Zweckbau der Feuerwehr mit Industrietoren und Parkplätzen wirklich gut erfüllt werden kann, ist fraglich.

Parteispenden und mehr aus dem Glashaus.

Am 19. Oktober habe ich folgende Anfrage über Abgeordnetenwatch an den CDU Abgeordneten des HSK Herrn Partrick Sensburg gestellt:

Sehr geehrter Herr Sensburg,

Sie haben am 16. Oktober 2013 folgenden Text getwittert:
Sensburg
Am 9. Oktober 2013 haben BMW-Großaktionäre Johanna Quandt, Stefan Quandt und Susanne Klatten zusammen insgesamt 690.000 Euro an die CDU gespendet.

Die Zuwendungen an die CDU fallen zeitlich mit der Blockade von strengeren Abgasnormen durch die Bundesregierung auf EU-Ebene zusammen, wovon vor allem Oberklasse-Hersteller wie Daimler und BMW profitieren.

Herr Sensburg,
a) warum sind Parteispenden wichtig für die Demokratie?
b) warum ist eine Beschränkung Schwachsinn?
c) warum sollte es wichtig und demokratiefördernd sein, wenn Automobilkonzerne die CDU/CSU unterstützen?

Mit freundlichen Grüßen,
G. Beier

Am 22. Oktober veröffentlichte das Internet-Portal Patrick Sensburgs Antwort, die ich hier vollständig und kommentiert wiedergebe:

Sehr geehrte Frau Beier,
Art. 21 Abs. 1 Satz 1 GG lautet: „Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.“ Sie haben dabei seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland einen herausgehobene Stellung bei der Vermittlung politischer Inhalte. Dieses können die Parteien nur leisten, wenn sie die nötigen Mittel hierzu haben. Unter anderem durch Spenden lassen sich diese Mittel aufbringen. Gegen Spenden ist auch nichts Negatives anzuführen.

Niemand hat etwas Negatives gegen Spenden angeführt. Allerdings ging es auch gar nicht um Spenden im Allgemeinen, sondern um Spenden an politische Parteien.

Denken Sie nur daran, wer alles Spenden erhält: Greenpeace, Caritas, BUND, Ärzte ohne Grenzen und viele mehr. Es ist daher aus meiner Sicht positiv, wenn Parteien von vielen unterschiedlichen Personen Spenden erhalten.

Was bei Greenpeace nicht falsch ist, kann somit bei der CDU nur richtig sein.

Parteien müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen dann auch nach dem GG öffentlich Rechenschaft geben.

Ab einer Höhe von €10.000 ist das richtig.

Auch dies ist gut so und darum sind die von Ihnen erwähnten Spenden ja auch völlig transparent. Die von Ihnen erwähnten Spenden haben auch in keiner Weise die Position von CDU und CSU beeinflusst.

Das will ich hoffen, denn andernfalls wäre unsere Regierung käuflich.

Ganz im Gegenteil ist es schon ganz lange die Position der Union für die Arbeitsplätze in der deutschen Automobilindustrie einzustehen.

Warum sichert eine Spende an die CDU die Arbeitsplätze bei BMW? Ich verstehe es noch immer nicht.

Dies kommunizieren wir seit langem auch ganz deutlich. Die SPD hatte übrigens früher unter Bundeskanzler Schröder die gleiche Haltung, dass sie sich für den Erhalt von Arbeitsplätzen in unserem Land eingesetzt hat.

Um die SPD ging es hier gar nicht.

Mit Blick auf die SPD ist übrigens sehr Interessant (sic!), dass die SPD vor der Wahl eine Großspende im Wert von 107.376 Euro für den Wahlkampf von BMW erhalten hat. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

Den letzten Satz verstehe ich nicht. Wer sitzt im Glashaus und wer wirft mit Steinen?

Mit den besten Grüßen
Ihr
Patrick Sensburg

Herr Sensburg hat leider nicht geschrieben, warum er gegen eine Begrenzung von Spenden ist und eine solche Beschränkung gar als “Schwachsinn” bezeichnet.

Hätte Herr Wiese (MdB, HSK, SPD) einen ähnlichen Tweet verschickt, ich hätte ihm die gleichen Fragen gestellt.

Umleitung: Medien, Parteien, politisches Personal und mehr.

Herbst auf der Ennert
Herbst auf der Ennert zwischen Silbach und Siedlinghausen (foto: zoom)

Medien I: Wie die ´Huffington Post´ deutsche Blogger und Medien kirre macht … tentler

Medien II und die HoffPo: Kürzlich hockte ich müde vor der Tastatur; mir fiel mal wieder kein vernünftiger Blog-Beitrag ein … charly&friends

Medien III: Die Fugger des 21. Jahrhunderts und ihre Nachrichtenmacher … wiesaussieht

Medien IV nach geplantem Springer-Abzug: „Die Zeit“ plant eigene Lokalseiten für Hamburg … newsroom

Entrötung der SPD? „Die über viele Jahre systematisch betriebene Entrötung der SPD strebt dem erfolgreichen Finale entgegen“ … wortistik

Die SPD: degradiert sich zum Mehrheitsbeschaffer für die CDU und CSU … nachdenkseiten

Große Koalition: Die SPD und die Friseurinnen in Thüringen … jurga

Die Grünen: vermasseln den Aufbruch … postvonhorn

Rhetorikanalyse: Für wie dumm hält Frau Merkel ihr Volk? … stern

Politisches Personal: Was gibt’s Neues von Schavan? … erbloggtes

Sparkasse Vest will Klarheit: Was passiert, wenn die Städte im Kreis ihre Kredite nicht mehr bedienen können? … ruhrbarone

Kulturpersonal Veronika Ferres als Seelsorgerin: Barmherzige Bibelsprüche und viel Psycho-Jargon parat … revierpassagen

„Musik & mehr“: in Alter Molkerei Sundern-Allendorf … neheimsnetz

Unitymedia: was läuft da immer schief? … schwenke

Gastwelten GmbH Sundern: hat Bürgermeister Lins hat kein „Zugriffsrecht“ auf Herrn Rogoll? … gruenesundern

Windkraft: Stadt Olsberg leitet Plan-Verfahren ein – und weist auf Bürgerbeteiligung hin

Heidkopf: Blick auf Bruchhauser Steine
Blick von der Potenzial-Fläche Heidkopf auf die Bruchhauser Steine. (foto: zoom)

Olsberg. (pm) Die Bürgervertreter der Stadt Olsberg haben in ihrer jüngsten Sitzung die Tür für eine breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei der Planung der Windkraft-Nutzung im Stadtgebiet geöffnet:

In ihrer jüngsten Sitzung haben die Mitglieder des Stadtrates mit großer Mehrheit beschlossen, ein Verfahren einzuleiten, mit dem ein so genannter „sachlicher Teilflächennutzungsplan Windenergie“ aufgestellt werden soll. Bestandteil dieses Verfahrens: Eine „frühzeitige Bürgerbeteiligung“, in der Bürgerinnen und Bürger, aber auch Fachbehörden, Stellung zu den geplanten Vorhaben machen können.

In einem ersten Schritt soll dabei durch die Stadtverwaltung ein „Vorentwurf“ des Planwerkes erarbeitet werden, das die Vorrangzonen für eine mögliche Windkraft genau abgrenzt und erläutert. Der Stadt Olsberg entstehen dadurch keine Ausgaben – die Kosten für den Vorentwurf haben laut Ratsbeschluss die Projektentwickler zu tragen, die Windräder im Stadtgebiet errichten möchten. Fünf Suchräume sollen so als mögliche Vorrangzonen dargestellt werden: „Antfeld“, „Heidkopf Süd“, „Westenhelle/Scheltenberg“, „Mannstein“ und „Ochsenkreuz“.

Hubertus Schulte, Leiter des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung, stellte dabei klar, dass keinerlei Vorentscheidung getroffen sein, welche Flächen später tatsächlich umgesetzt werden: „Es geht jetzt darum, das Verfahren einzuleiten.“ Die Ergebnisse seien völlig offen – sie hängen schließlich von den Stellungnahmen ab, die Bürgerschaft und Fachbehörden im Rahmen dieses Verfahrens erst abgeben werden. Die „frühzeitige Bürgerbeteiligung“ soll – ebenso wie eine umfangreiche Information durch die Stadtverwaltung – erfolgen, sobald der Vorentwurf fertiggestellt ist – voraussichtlich im 1. Quartal 2014. Hubertus Schulte: Dieses Verfahren eröffnet die Möglichkeit, ein Gesamtbild aller Fakten zu erhalten, die für die Abwägung wichtig sind.“ Alle Anregungen gehen automatisch in eine Beratung des Stadtrates ein.

Dabei komme die Stadt Olsberg nicht umhin, sich dem Thema Windkraft zu stellen – dies war Tenor der Diskussion des Themas unter den Ratsmitgliedern: „Nichts zu tun können wir uns nicht leisten – wir werden juristisch angreifbar“, brachte es Franz-Josef Weigand, Fraktionschef von Bündnis 90/Die Grünen, auf den Punkt. Auf die Frage von SPD-Fraktionsvorsitzendem Rudolf Przygoda nach der Rechtssicherheit unterstrich Bürgermeister Wolfgang Fischer: „Die Stadt Olsberg steht für ein offenes und transparentes Verfahren.“

Fachbereichsleiter Schulte ergänzte, dass das Ziel der Stadt Olsberg ein rechtlich korrektes Verfahren sein müsse: „Wenn durch Vorrangzonen für Windkraft das allgemeine Baurecht auf einige wenige Bereiche beschränkt [werde], muss [man] dafür stichhaltige Argumente haben.“ CDU-Fraktionschef Burkhard Stehling appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger, die Möglichkeiten zu nutzen, die sich durch das jetzt eingeleitete Verfahren bieten: „Melden Sie sich zu Wort!“

Weitere Informationen rund um das Verfahren zur Windkraft-Nutzung im Olsberger Stadtgebiet sowie die Abgrenzungen der einzelnen Potenzialflächen finden interessierte Bürgerinnen und Bürger unter www.olsberg.de auf der Homepage der Stadt Olsberg im Internet.

„Freunde der Völkerbegegnung“ – Spurensuche in Meschede und Besuch des Landtags in Düsseldorf

FdV in Düsseldorf
Freunde der Völkerverständigung (FdV) im Foyer des Landtags in Düsseldorf (foto: FdV).

Mitglieder und Freunde des Vereins „Freunde der Völkerbegegnung“ blicken im letzten Quartal 2013 auf ein buntes Jahresprogramm zurück. Den Höhepunkt bildete der einwöchige Besuch der 40 Gäste aus England und Frankreich vom 23. bis zum 31. August.

Am 11. Oktober luden Pfarrer Wilfried Oertel und die FdV gemeinsam zu einem besonderen Stadtspaziergang in Meschede ein. Er galt den in der NS-Zeit deportierten und ermordeten Juden. Seit Juni 2012 erinnern in der Kampstraße, in der Hennestraße, am Stiftsplatz, in der Arnsberger Straße sowie in Wennemen in der Bruchstraße sogenannte Stolpersteine an Leben und Leiden der jüdischen Familien Arens, Ikenberg, Kahn, Ransenberg, Rosenthal und Wallach. Der Rundgang durch die Innenstadt von Meschede endete für die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Gespräch in dem ehemaligen jüdischen Gotteshaus, dem Bürgerzentrum „Alte Synagoge“.

Einige Tage später, am 15. Oktober, machte sich eine Gruppe FdV-Mitglieder und Freunde per Bahn auf den Weg nach Düsseldorf zum Landtagsbesuch. Bereits vor dem Landtagsgebäude war „richtig was los“. Eine verdunkelte Staatskarosse mit großer Eskorte fuhr vor. Der oder die Insassen blieben aber für uns ein Geheimnis.

Nach dem problemlos verlaufenden Einchecken, die FdV waren Besuchergruppe Nummer 33, machten ihnen erst einmal andere Gruppen die Garderobehaken streitig. Freundliche Mitarbeiterinnen sorgten schnell für Abhilfe. Bald saßen die FdV in einem runden, rundum mit Holzpaneelen verkleideten Sitzungssaal.

Ein junger, „offiziell aussehender“ Mann unternahm den Versuch seinen Zuhörerinnen und Zuhörern Einblicke in das Geschehen im Landtag zu vermitteln. Das gelang ihm nicht so ganz; denn zu viele Fragen und Zwischenfragen sprengten seinen Vortrag. Bei so vielen Besuchern, das ist klar, muss der zeitliche Ablauf eng getaktet sein.

Wegen des überlasteten Aufzugs stiegen die Gäste aus dem Sauerland dann durch teils verborgene Treppenhäuser auf die Besuchertribüne des Plenarsaals und thronten bald sozusagen über den Landtagsabgeordneten. Diese hatten offenbar volles Programm. „„Freunde der Völkerbegegnung“ – Spurensuche in Meschede und Besuch des Landtags in Düsseldorf“ weiterlesen