Die Schwächen der BloggerInnenszene – eine kleine Sammlung

Den Blogs sagt man besser nichts. Die sind ja nicht offiziell, sondern privat (collage: zoom)
Den Blogs sagt man besser nichts. Die sind ja nicht offiziell, sondern privat (collage: zoom)

Vor kurzem hatten Werner Jurga und ich eine kleine Diskussion über die Bedeutung unserer Blogs. Es kommt ja immer wieder mal vor, dass man sich seines Tuns vergewissern will. Am besagten Abend unterhielten wir uns auf Facebook über die Zusammenarbeit gegen die „Pegida-Dummheit“.

Werner hat für „zoom – das Sauerland und mehr …“ seine kleine „Pegida-Serie“ zur Verfügung gestellt, ein Vorgang den wir im BloggerInnen-Jargon auch „Vernetzung“ nennen.

Im Gespräch wurden bei aller Euphorie über unsere Zusammenarbeit auch „Schwächen der Blogs“ angeschnitten. Es war dann allerdings schon sehr spät geworden, so dass wir diese Thematik nicht mehr diskutieren konnten.

Als Versuch (ich liebe Versuche 🙂 ) habe ich ein Pad aufgemacht, in das 4 bis 5 Bloggerinnen und Blogger ihre Stichpunkte zu den „Schwächen der BloggerInnen“ hineingeworfen haben. Nichts Aufregendes, aber vielleicht der Beginn oder die Fortsetzung einer Diskussion.

Die Schwächen der BloggerInnenszene
1. Inseldenken
2. mangelhafte Vernetzung
3. zu wenige lokalpolitische Blogs
4. fehlende journalistische Kompetenzen
5. Diskussionen werden von FB, Twitter und Co abgefischt
6. zu wenige Berichte aus der Arbeitswelt
7. rechtlich recht ungeschützt, z.B. bei Abmahnungen. Blogger muss sich also gut überlegen, ob er/sie sich mit den wirklich Mächtigen anlegt (sprich: ob die eigenen Fakten auch wirklich belegbar stimmen)
8. Probleme mit der Beständigkeit des Inhalts. Es gibt meist keinen Erwartungsdruck in Sachen Themen, Aktualität, Vielfalt, Form, Menge.. man ist auf sich allein gestellt. Dazu kommt:
9. Es besteht auch kein „Vorab-Zwang“ zu Qualität oder Originalität.. Diskussion und Gegenlesen finden oft erst später in den Kommentaren statt.
10. Mangelndes Selbstbewusstsein

Die Stärken der BloggerInnenszene
1. unabhängige Themenwahl (keine Vorgaben „von oben“)
2. unterschiedliche Positionen können im Idealfall unabhängig von Verlags- oder Parteiinteressen dargestellt und diskutiert werden
3. Blogs können denen Gehör geben, die sonst nicht zu Wort kommen
4. Meinung und Querdenken wird erwartet, geradezu gefordert.

Umleitung: Wahlen in Thüringen, Widerliches von den Altparteien, Bloggen und Journalismus, Streiken, die Jagdsteuer und mehr.

Was ich über den Weihnachtsmann wissen muss ... (foto: zoom)
Was ich über den Weihnachtsmann wissen muss … (foto: zoom)

Deutsche Geschichte? „Die Wiedervereinigung ist ein Hit“ – in Südkorea! … PublicHistory

Widerliches konservatives Gekeife: „Ausgerechnet also die Altparteien, die 50 Jahre lang nicht bereit waren, ihre eigenen nationalsozialistischen Seil- und Mitgliedschaften der eigenen Parteipolitiker offen zu legen, erheben 25 Jahre nach dem Mauerfall durch ihre Haudrauf-Generalsekretäre politischmoralische Ansprüche, denen sie selbst mehr als 50 Jahre nicht gerecht werden wollten“, meint … nesselsetzer

Widerliches nur in Mannheim? SPD, Grüne und Linke “können ruhig in ihrem Blut ersaufen” … publikative

Wahl in Thüringen: In der Sendung von Maybrit Illner ging es zwar gestern Abend um die Vergangenheit. Das muss einen aber nicht daran hindern, sich trotzdem mit der Zukunft zu beschäftigen … wiesaussieht

Streiken macht sich bezahlt: Kaum nutzen die Lokführer und die Piloten mal ihr Streikrecht, schon ist Deutschland in heller Aufregung. „Wird Deutschland zum Streikland?“ fragt die ARD und liefert die Antwort gleich tendenziös mit … nachdenkseiten

Journalismus und Blogs I: Nur guter Journalismus zählt – egal wo … charly&friends

Journalismus und Blogs II: Das war der Bloggertag in Haus Busch … fitfuerjournalismus

Wärter im Museum Folkwang oder: Höchste Zeit für eine Frühwarnkultur im Kunstbetrieb … revierpassagen

Hagen: Thieser will Kunstwerke aus Museum verkaufen … doppelwacholder

Arnsberg: Nicht den Tod suchen, sondern das Sterben begleiten … neheimsnetz

Kommunalfinanzen im HSK: Die Jagdsteuer kann wiederkommen … sbl

Aus dem Maschinenraum geplaudert: Blogger hilft Blogger. Die Achse HH-HSK wird ausgebaut.

Hamburg kann bunt sein, wie hier in Altona. Doch wo ist die farbige LokalbloggerInnen-Szene? (foto: chris)
Hamburg kann bunt sein, so bunt wie hier der Zaun in Altona. Doch wo ist die farbige LokalbloggerInnen-Szene? (foto: chris)

In unserem Blog ist seit gestern hinter den Kulissen gewerkelt worden. Ich habe das Impressum und die Datenschutzbestimmungen auf Stand gebracht. Auf die Idee, dass da mal, vornehm ausgedrückt, etwas passieren müsste, hat mich Christian Rasch aus Hamburg gebracht, den ich bis dato überhaupt nicht kannte.

Christian hatte unseren Artikel „Der Bürgermeister von Winterberg und unser Blog – keine gute Beziehung“ gelesen und dann zum Telefonhörer gegriffen: „Cooler Artikel“, sagte er wörtlich, aber als fachkundiger Projektleiter, Startupgründer und IT-Berater hätte er ein paar Tipps für das Impressum und die Datenschutzbestimmungen. „Blogger hilft Blogger“, meinte er und dann hatten wir ein langes Gespräch am Telefon.

Das Impressum und die Datenschutzbestimmungen lesen sich jetzt so, als wenn die Leserin oder der Leser hoch vermintes Gelände beträte, aber das muss rechtlich so sein.

Bei Facebook, Google, Twitter und Co hat jede/r von euch auch irgendwann einmal ein Häkchen unter „irgendwas“ gesetzt. Ihr wisst ja bestimmt noch, welchen Dingen Ihr zugestimmt habt, oder?

Bei uns ist das jetzt alles sehr nah an der Oberfläche und nicht nach einem Klick wieder verschwunden.

Unsere URL haben wir jetzt ansprechender gestaltet. Nicht mehr p=34568 oder so, sondern die Überschrift des Artikels, auch ein Tipp von Christian.

Das Kommentieren bei uns im Blog geht nicht so einfach wie bei Facebook – leider, denn ich muss für Sinn und Unsinn gerade stehen. Deswegen gibt es die Netiquette und technische Hürden gegen Missbrauch, denn …

… das Grausamste für einen Blogger oder eine Bloggerin sind die sogenannten Spam-Kommentare, meist automatisierter Müll, der die LeserInnen beim Anklicken auf üble Websites umleiten würde, wenn …

… wenn es nicht Akismet gäbe.

Akismet sortiert sehr zuverlässig „Spam“ vom „Ham“ (den guten Kommentaren). Veranschaulichung: zur Zeit kommen auf einen freigeschalteten Kommentar ca. 200 Spam Kommentare.

Da Akismet in den USA sitzt, muss die Kommentatorin neben der Eingabe des Captchas auch noch einen Haken bei der Akismet-Belehrung machen.

Ich höre jetzt mal fast auf. Nur noch zwei bis drei Kleinigkeiten.

Dr. Schräg aus dem Alten Land südlich der Elbe bei Hamburg wollte gerne unser Blog abonnieren. Ich habe dann das Abonnieren-Widget an die zweite Stelle in der Seitenleiste rechts eingebaut. Man bekommt nun nach Abonnement Nachricht, wenn im Blog ein neuer Artikel erscheint.

Dr. Schräg habe ich dann meinerseits abonniert und mich entschieden in der Linkliste eine Kategorie „Hamburg und mehr“ zu erstellen.

Hamburg, so mein Eindruck, ist nicht nur im Print (Abendblatt, Morgenpost, …) eine lausig provinzielle Stadt. Lokalpolitische Blogs wie unser Zoom, Neheimsnetz, Doppelwacholder usw.  bei uns im Sauerland (siehe Seitenleiste) scheint es in der Medienstadt nicht oder kaum zu geben.

Ich bin gespannt, ob sich die Linkkategorie „Hamburg und mehr“ demnächst mit lokalpolitischen Blogs aus der Hansestadt füllen wird.

Umleitung: von Matusseks Niedergang bis zur Windkraft in Medebach und mehr.

Lahnufergrafitti (foto: zoom)
Lahnufergrafitti (foto: zoom)

Was vom Monat übrig blieb: Das war der Februar … revierpassagen

Hämegobelin: Wegen Geschäftsaufgabe geschlossen … endoplast

Matthias Matusseks Niedergang: keinen Anstand für fünf Pfennig … nesselsetzer

Schavan in den Vatikan: Online-Petition zu Ulms Botschafterin beim Vatikan … erbloggtes

Ukraine und die Angst danach: Warum Juden den Umsturz auch mit Sorge betrachten … juedischeallgemeine

Rechtsterroristen beim Münchner NSU-Prozess: Hochbrisante Neonazi-Symbiose … bnr

Urteil zur Drei-Prozent-Sperrklausel: Eine höchstrichterliche Abwertung der Europawahl … nachdenkseiten

Die SPD mag einfach nicht dazulernen: Der Fall Edathy/Oppermann erreicht die Umfragen … postvonhorn

Abschied vom „Turbo-Abitur“: Warum ist G8 gescheitert? … faz

Hochschulen NRW: Ministerin wegen Affäre um Rektorengehälter in Erklärungsnot … doppelwacholder

Funke-Gruppe und Kartellbehörde: Freitagsmail der Geschäftsführung … medienmoral

Blogger vs Journalisten: endlich das letzte Duell? … charly&friends

Funke verzichtet auf Druck: Gebündelte Recherche als E-Book … newsroom

Duisburg: Linken-Fraktionsvorstand Dierkes hetzt gegen Journalisten von taz und Neues Deutschland … ruhrbarone

Kita-Card beantragt: In den Städten Arnsberg und Soest sowie im Landkreis Soest gibt es sie bereits … sbl

Windkraft: Bürgermeinung in Medebach gefragt … derwesten

Umleitung: Alles außer Doping … selber gucken!

umleitungVerrückte Verleger-Ideen: Kranke Weihnachten … charly&friends

Tagung zum 175-jährigen Jubiläum der Photographie: Missing Links & Forschungsluecken … hsozukult

Drei Jahre Plagiatsdebatte: Der Plagiatsdiskurs hat sich seit dem Fall Guttenberg gedreht: Plagiatoren galten zunächst vor allem als Täter. Nun gelten Plagiatsverdächtige vor allem als Opfer, Plagiate hingegen als vernachlässigbar … erbloggtes

Historische Musikalität: Ohne die historischen Bezüge lässt sich keine Gegenwart verstehen, während die Vergangenheit, im Rückblick einer jeder Gegenwart anders beobachtet, jeweils andere Aspekte von sich enthüllt … scilogs

Radikal pro Israel: In Hamburg treffen sich am Wochenende linke Unterstützer des jüdischen Staats … juedischeallgemeine

Antisemitismus in der RAF: Radikal antijüdisch … taz(2007)

„Wir sind nicht kontrollierbar“: Der freie Journalist Hubert Denk hat keine Verleger über sich. Deswegen kann er „frei Schnauze schreiben“. Mit einer Recherche ist er ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. … ndr

Fünf Antworten zur „Abschaffung“ des Biologieunterrichts in Baden-Württemberg: Ein neuer Bildungsplan in Baden-Württemberg sieht für die Klassen 5 und 6 keinen eigenständigen Biologieunterricht mehr vor. Das sorgt für Empörung. Doch was steckt dahinter? … spektrum

Zur Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“: Vom Weißwaschen deutscher „Machteliten“ und vom Anschwärzen ihrer Kritiker … nachdenkseiten

„Menschheitsdämmerung“: die Bochumer Symphoniker erinnern vielfältig an 1914 … revierpassagen

Sotschi: Putins Festspiele … charly&friends

Finnland und die Ukraine: Es stehen keine russischen Panzer in Kiew. Die Eskalation in der Ukraine ist nicht das Ergebnis einer ausländischen Intervention, auch wenn alle Seiten so tun als wäre das der Fall … wiesaussieht

Konflikt in der Ukraine: Eurozentrischer Tunnelblick … jurga

Der Fall Edathy belastet Union und SPD: Die große Koalition der Verantwortungslosen … postvonhorn

Wenn das Ruhrgebiet über Armut diskutiert: verkennt es die einzige Lösung des Problems … ruhrbarone

Soziale Medien: Warum der What’s App-Kauf durch Facebook hier kein Threema ist … pottblog

Straßenumbenennungen in Berlin: Eine Straße für Nelson Mandela … sprachlog

Genau 75 Anmeldungen für Hagener Sekundarschulen: Der anfangs zähe Anmeldefluss hatte am Mittwoch und Donnerstag einen Schub erhalten durch Kinder, die an den Gesamtschulen keinen Platz bekommen hatten … doppelwacholder

Teatron Theater Arnsberg: Wiederaufnahme von KABALE und LIEBE … neheimsnetz

Bildungs- und Teilhabepaket: Wo sind die restlichen Mittel? … sbl

Blogstöckchen rein raus: zehn herbeigegrübelte Antworten …

Blogstöckchen (war: Urban Knitting)
Ein Blogstöckchen kommt von Karlheinz Stannies, das andere gebe ich weiter an … (foto: zoom)

Ich höre gerade auf meine alten Tage ein Konzert im Deutschlandradio Kultur mit Antonín Dvorák, Ottorino Respighi und Franz Schubert – schwupps wirft mir der Karlheinz Stannies von Charly&Friends ein Blogstöckchen in die Twitter-Timeline.

Rummmmms … und Schluss ist mit der Konzentration auf die ernste Musik …

Welches soziale Netzwerk ist dir das Liebste – und warum?
Auf jeden Fall Twitter: schnelle und direkte Informationen, spannende Links und witzige, intelligente Konversationen in 140 Zeichen auf den Punkt. Twitter ist ein großer Kramladen, in dem ich immer wieder etwas Neues finde. Neue Menschen, neue Zusammenhänge, neue Ideen.

Was ist das Dümmste, was du je über Facebook gehört hast?
„Wie kannst Du nur mit … befreundet sein?“ Das Dümmste ist es, zu meinen, dass man sich auf Facebook befreundete. Facebook ist kein Netz von Freunden. Facebook ist ein Netz. Über Facebook besuchen auf der einen Seite viele LeserInnen mein Blog, aber auf der anderen Seite sehe ich nicht, aus welchen Diskussionen sie kommen. Facebook ist sozial und asozial zugleich.

Wie wichtig findest du das Monitoring deiner Online-Aktivitäten für dich? (Besucherzahlen, Likes, Follower etc.)
Mich interessiert nur die Tendenz der BesucherInnenzahlen im eigenen Blog. Bei 300 BesucherInnen pro Tag ist es gemütlich, sind es mehr als Tausend, artet die Bloggerei in Arbeit aus. Mein Blog ist meine Homebase im Internet. Ich wohne im Hochsauerland. Viele Leserinnen und Leser sind anonym, aber viele auch Nachbarn, Dorfbewohner. Das interessanteste und fruchtbarste „Monitoring“, ist, wenn ich in der Kneipe auf Blogartikel angesprochen werde.

Welche Blogs sollte man unbedingt lesen?
Die lokalen Blogs, die guten Blogs und dazu die guten Blogs, die nicht unbedingt die eigene Meinung wiedergeben. Guckt auf meine „Blogroll“. „Lesen“ alleine finde ich allerdings zu wenig. Vernetzung ist überlebenswichtig, damit wir nicht im Rauschen der großen kommerziellen Angebote untergehen.

Welche Online-Tools nutzt du am liebsten?
Ich nutze zwangsläufig am meisten WORDPRESS, mein CMS-System. Gute Alternativen habe ich bislang nicht gefunden, daher muss ich es auch mein liebstes Online-Tool nennen.

Wie heißt das Buch, das du gerade liest oder zuletzt gelesen hast?
Ich lese gerade Kurt Flasch, Warum ich kein Christ bin und Jakob Arjouni, Chez Max.

Hast du eine Zeitung abonniert und warum (nicht)?
Bis zum Ende des Monats habe ich noch die Süddeutsche Zeitung im Abonnement. Wegen mehrerer antisemitischer Artikel und eines dreisten PR-Artikels über das PPP-Projekt „Oversum“ in Winterberg habe ich die Zeitung gekündigt. Ich erwische mich immer mehr mit dem Tablet am Frühstückstisch. Wenn mir dies jemand vor noch einem Jahr vorhergesagt hätte, ich hätte ihm einen Vogel gezeigt. Wir lesen ab heute den „Guardian Weekly“ als Papierzeitung. Muss dann für eine Woche Frühstück reichen.

Vervollständige einen dieser Sätze: “Print ist…” oder “Fernsehen ist…”
Print ist im Todeskampf. Radio lebt. Fernsehen ist verzichtbar.

Wenn du noch einmal von vorne anfangen könntest, was würdest du werden?
Ein Reisender.

Über welches Video, Gif, Meme oder welchen Tweet hast du zuletzt gelacht?

 

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Das Blog-Stöckchen geht weiter an den von mir sehr geschätzten Dortmunder Journalisten und Facebook-Bewohner Bernd Berke, der mit seinem Blog „Revierpassagen“ jeden Tag die Kultur im Ruhrgebiet und darüber hinaus professionell pflegt.

  1. Welches soziale Netzwerk ist dir das Liebste – und warum?
  2. Was ist das Dümmste, was du je über Facebook gehört hast?
  3. Wie wichtig findest du das Monitoring deiner Online-Aktivitäten für dich? Besucherzahlen, Likes, Follower etc.)
  4. Welche Blogs sollte man unbedingt lesen?
  5. Welche Online-Tools nutzt du am liebsten?
  6. Wie heißt das Buch, das du gerade liest oder zuletzt gelesen hast?
  7. Hast du eine Zeitung abonniert und warum (nicht)?
  8. Vervollständige einen dieser Sätze: “Print ist…” oder “Fernsehen ist…”
  9. Wenn du noch einmal von vorne anfangen könntest, was würdest du werden?
  10. Über welches Video, Gif, Meme oder welchen Tweet hast du zuletzt gelacht?

Bernd, wenn du ein Stöckchen brauchst, bediene dich:

Stöckchen aus dem Sauerland
Stöckchen aus dem Sauerland zur Auswahl. (archiv: zoom)

Was können BloggerInnen vom Universalcode lernen I: Fotografie

Die Rückseite des Sammelbandes mit den Portraits der Autorinnen und Autoren (foto: zoom)
Die Rückseite des Sammelbandes mit den Portraits der Autorinnen und Autoren. Heike Rost: untere Zeile, zweite von rechts. (foto: zoom)

Dieser Artikel ist der erste von hoffentlich mehreren Auseinandersetzungen mit dem Buch von Christian Jakubetz u.a. (Hrsg.), Universalcode. Journalismus im digitalen Zeitalter, 2011. Wir wollen uns anschauen, ob das Kompendium, welches sich an die Profis im Gewerbe wendet,  auch für AmateurbloggerInnen einen Nutzen haben könnte. Den ersten Aufschlag hat heute Chris Klein, die seit letzem Jahr sehr intensiv im Blog mitarbeitet.

Unter dem Titel “Ins richtige Bild gerückt”* beschäftigt sich Heike Rost mit Irrtümern rund um die Fotografie. Die Autorin muss es wissen, ist sie doch seit mehr als zwei Jahrzehnten freiberuflich als Fotografin und Bildjournalistin tätig.

Gleich zu Beginn schreibt Rost, worum es ihr nicht gehe: Sie informiere nicht über die technische Seite des Fotografierens und biete keinen Schnellkurs Fotografie an.

Stattdessen handelt sie sieben zentrale Irrtümer in zügiger und anschaulicher Weise ab. Ihre Vorstellungen von professioneller Fotografie lassen sich mit folgenden Begriffen zusammenfassen: Vorbereitung, Ordnung, Ruhe, Neugier, Interesse und Empathie.

So kritisiert Rost beispielsweise Fotografen, die ihre Grenzen nicht erkennen wollen (Irrtum 4). Anschaulich schildert sie zwei Kollegen, die während eines Klavierkonzerts Aufnahmen machten:

„Einer betrat während des Konzerts den Saal. Türen knallten zu, er dröhnte festen Schritts mit metallbeschlagenen Stiefelabsätzen über den Steinboden des Mittelgangs. Ausgerechnet in den Pianissimo-Passagen und kurzen Pausen der Musik betätigte er deutlich vernehmbar den Auslöser. Der andere Kollege hatte keinerlei Ahnung: Fragte nach der Violine des Künstlers, der im richtigen Lebens übrigens Trompete spielt. Brauchte mangels durchdachter Bildideen (…) geschlagene dreieinhalb Stunden Fototermin zur Inszenierung.“ (S.297)

Die Autorin zeigt, dass es auch anders geht: Bei einer Konzertprobe desselben Musikers tritt sie leise auf und hat für den Anlass Mokassins mit weicher Sohle gewählt. Sie beobachtet den Künstler, trinkt Kaffee, macht weitgehend unbemerkt ihre Bilder und gewinnt so das Vertrauen des Musikers.

Die beschriebene Arbeitsweise entspricht ihrem eigenen Anspruch, den sie zu Beginn des Aufsatzes formuliert: Beobachtung und Konzentration aufs Geschehen, vor Ort und mit Zeit. „No posing“, denn wer als Fotograf in das Geschehen eingreife, der inszeniere seine eigene Realität.

Der kleine Aufsatz steckt voller Anregungen zum Weiterdenken. Heike Rost untersucht die Veränderungen der Tätigkeit von Fotografen durch die neuen Medien. Sie beschäftigt sich mit den Anforderungen von Zeitungsredaktionen. Sie stellt Frage nach dem Verhältnis von  handwerklicher Professionalität und künstlerischer Kreativität.

Auf den letzten beiden  Seiten ihres Beitrages gibt die Autorin weiterführende Literaturhinweise.

Rost schließt ihren Artikel mit dem Zitat eines Freundes, der ihr rät, sich nicht nur mit Fotografie zu beschäftigen.  Er fordert sie auf, sich mit vielen Themen zu befassen, zu lesen, zu hören und zu denken. „Aus allem entsteht Charakter und Persönlichkeit, dann Bilder, erst im Kopf, später mit der Kamera.“ (S.306)

Bloggerinnen und Blogger, die nebenberuflich publizieren und fotografieren, werden das hohe Maß an handwerklicher Professionalität von Heike Rosts Bildern kaum erreichen können, aber die von Rost empfohlene Aufgeschlossenheit und Offenheit gegenüber der Welt würde sicher uns allen gut tun.

Meine Empfehlung: Lesen, verstehen und nachahmen so gut es geht. Der Bebilderung vieler Blogartikel täte es gut.

*Heike Rost, Ins richtige Licht gerückt: Fotografie in: Christian Jakubetz u.a. (Hrsg.), Universalcode. Journalismus im digitalen Zeitalter, 2011, S.287-308.

Winterreifen mangelhaft – Ausgang gestrichen. Dafür neues Blog entdeckt. Wutzeline lesen.

Vigeland: Frau mit Haaren in Oslo (foto: chris)
Vigeland: Frau mit Haaren in Oslo (foto: chris)

Wäre ich nicht die ganze Zeit mit dem Fahrrad durch’s Hochsauerland gekreuzt, hätte ich vielleicht bemerkt, dass das Auto neue Schlappen bräuchte. So habe ich jetzt neue Winterreifen bestellt und hänge zu Hause ab, anstatt am sozialen Leben im HSK teilzunehmen.

So weit, so schlecht, aber viele Dinge haben neben den finsteren auch gute Seiten. Die guten Seiten habe ich im Blog von Wutzeline gefunden.

Fragt mich nicht, wer Wutzeline ist. Mehr als auf ihrem Blog zu lesen ist, weiß ich auch nicht:  Sauerländerin im Exil, erfrischend links und mit einer guten Schreibe gesegnet (sagt man ja wohl so, im Sauerland, oder? 😉 )

Da Wutzelines Blog noch ziemlich neu ist, haben wir die seltene Gelegenheit, alle Werke an einem Abend, in einem Rutsch zu lesen.

Zum Einstieg empfehle ich die ersten beiden Jahresrückblicke:

Zack, Bumm! Das Jahr ist um! I

Zack, Bumm! Das Jahr ist um! II

Was ist denn das für ein Mist: alle Links zu „weissgarnix“ kaputt. Danke ihr …

weissgarnix20110905
Ist jetzt der ganze Inhalt weg? Alle Verweise? (screenshot 5. September 2011)

Am 23. Juli hatten wir den Hinweis auf die Website „weissgarnix“ mit folgendem „teaser“ getitelt: „Thomas Strobl weiß nicht mehr weiter: Aus für weissgarnix am 9. September„.

Heute bin ich trotz meiner Blogpause ein wenig herum gesurft und habe bei meinem Link zu „weissgarnix“ lediglich das obige Bild erhalten. Jetzt gibt es bei „weissgarnix“ polnische Frauen, Flirten ohne Anmeldung und Top-Hellseher.

Sch … alle Links zu den Artikeln auf der Website von Strobl & Co sind nun auf meiner Website kaputt.

Falls weissgarnix noch ein Archiv- außer Big Brother Google – hat, dann sollte er das mal bekanntgeben.

Falls die Inhalte allerdings unwiderruflich verschwunden sein sollten, rufe ich ihm ein „Lass Dich nur nicht mehr blicken!“ zu.

Na, ja, sehr wahrscheinlich habe ich in den Tagen meiner Blog-Abstinenz Entscheidendes nicht mitbekommen und der nächste Kommentar wird meine Wut verrauchen lassen.

Ich bin dann wieder weg, im Offline … ein wenig Pause von dem ganzen Gedöns tut mir nur gut 😉

Update: habe gerade festgestellt, dass sich einige „weissgarnixe“ auf Hans Hütts Rhetorik-Blog versammeln, ausweinen … scheinen ebenfalls reichlich perplex, weil die Abschaltung von „weissgarnix“ vor dem angekündigten Termin (9.9.2011) erfolgte.

Umleitung: Kreuz und quer über die Dörfer. Von korrupten Politikern bis zum Schröder-Crash.

Der Regen macht's möglich - Fugenhabitat (foto: zoom)
Der Regen macht's möglich - Fugenhabitat (foto: zoom)

Kauf dir einen Politiker! Wie Lobbys und mächtige Wirtschaftsverbände unsere Demokratie im Griff haben … misik

BloggerInnen: sollen mit „Umsonst“ gefüttert werden … textbasar

Steile These: Entscheidung über den SPD-Kanzlerkandidaten durch die Finanzwirtschaft … nachdenkseiten

Sahra Wagenknecht: “Antisemitismus wird bei uns nicht geduldet.” … ruhrbarone

Medien und Profit: WAZ-Geschäftsführer Nienhaus nennt Online-Konkurrenz durch ARD und ZDF illegal … derwesten (via medienmoral)

Finanz-Faust I: des Euros Kern … ruhrbarone

Auf Blüms Spuren: acht Monate nach Röttgens Wahl zum CDU-Landeschef, muss man feststellen: Die Skeptiker hatten recht … postvonhorn

Blick nach Westen: Ein seltsamer Samstagvormittag in Bottrop-City … bottblog

Duisburg: 24 Neonazis bei „Kinderschänder“-Demo … nrwrechtsaussen

Köln: Tretet ein, denn auch hier sind Götter! … revierpassagen

Düsseldorf: The Wall – Mauerbau in höchster Perfektion. Rogers Waters setzt Maßstäbe … derwesten und kruedewagen

Hagen: Entlastung der Kommunen teuer erkauft … doppelwacholder

Vormerken und Karten kaufen: Tommy Emmanuel & Jimmy Wahlsteen Live in Bestwig … neheimsnetz

Don’t try this at home: Arnsberg – beim Kochen eingeschlafen … polizeimeldungen

Brilon/Arnsberg: Schröder-Crash – Ex-Firmenchef verhandlungsfähig … wpBrilon