Kontroverse um Lorenz Jaeger erst am Anfang

Lorenz Jaeger vor seiner Wahl zum Paderborner Bischof als Militärgeistlicher in Hitlers Wehrmacht; über dem Kreuz der Kappe und an der Brust prangt das Hakenkreuz der „Feinde Christi“. (Umschlagcover)

Wegen seiner Hirtenworte zugunsten des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges war Erzbischof Lorenz Jaeger 2015 erneut „Gegenstand“ einer Paderborner Kontroverse. Nach Auskunft aus den Priester- und Solidaritätsgruppen wird die aktuelle Rechtfertigungsstudie des Erzbistums Paderborn auf Kosten der Kirchensteuerzahler*innen an alle 800 Kleriker der Diözese versandt.

(Gastbeitrag Peter Bürger, siehe auch hier im Blog: Lorenz Jaeger – Kriegsbischof der deutschen Blutsgemeinschaft)

Das Buch enthält u.a. Verunglimpfungen von Vertretern der katholischen Friedensbewegung wie dem verstorbenen Theologieprofessor Heinrich Missalla (1926-2018).

Ebenfalls enthalten ist auf Seite 326 wörtlich folgendes Fazit von Prof. Joachim Kuropka zum Bischofsdienst von L. Jaeger im Nationalsozialsozialismus: „Zusammengefasst: Er hat es gut gemacht.“

In der Anlage (PDF) finden Sie meine erste, vorläufige Rezension zu dem Werk, ebenso unten noch einen Link zum zugehörigen Sonderdruck meines letzten Aufsatzes zu L. Jaeger vom Juli 2029 (im Bistumsbuch – trotz ISBN – übergangen).

Die neue kirchliche Publikation überspannt den Bogen des apologetischen Paradigmas aus meiner Sicht so extrem, dass sie auf paradoxe Weise der geschichtswissenschaftlichen und kirchlichen Debatte einen großen Dienst erweist.

PDF-Anlage Peter Bürger: Bistums-Studie zu Lorenz Jaeger.
Warum jetzt eine ganz neue Paderborner Kontroverse „Kirche im Nationalsozialismus“ ansteht – eine erste Stellungnahme (Textstand 08.09.2020; der Text enthält den Emailkontakt zum Verfasser)
http://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/pb-zu-jaegerstudie20200908.pdf

Dazu der Sonderdruck (zuerst Juli 2019): Peter Bürger: Lorenz Jaeger – Kriegsbischof der deutschen Blutsgemeinschaft. IKvu-Digitalfassung, 07.08.2020. [67 Seiten]
https://www.ikvu.de/kontexte/texte-personen/kommentar2020-03-buerger.html
Direkt zum PDF:
https://www.ikvu.de/fileadmin/user_upload/IKvu_Sonderdruck_Lorenz_Jaeger_2020-08-07.pdf

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HIER EINE AKTUELLE PRESSEINFORMATION DER PADERBORNER LINKSFRAKTION AUS DEM INTERNET
https://www.linksfraktion-paderborn.de/?q=tags/pressemitteilungen
https://www.linksfraktion-paderborn.de/?q=inhalt/kontroverse-um-lorenz-jaeger-erst-am-anfang

Kontroverse um Lorenz Jaeger erst am Anfang

Linke Ratsfraktion sieht den kriegsfördernden Kardinal durch die neue Bistumsstudie noch stärker belastet
09.09.2020

Im August hat das Erzbistum in Buchform das Ergebnis einer Auftragsstudie zu Lorenz Jaeger vorgestellt. Anlass des Projektes war 2015 der DIP-Antrag im Paderborner Rat, den Namen des Kardinals aus der Liste der Ehrenbürger zu streichen.
Reinhard Borgmeier, Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion im Paderborner Rat: „Aus Sicht der Linksfraktion steht mit der Veröffentlichung der Studie jetzt erst recht eine neue Kontroverse um den Erzbischof zur Zeit des Nationalsozialismus an. Dazu haben wir heute eine weitere Stellungnahme des Publizisten und Theologen Peter Bürger auf unsere Internetseite gestellt. Das Dossier enthält alle nötigen Quellenverweise.“

Verunglimpfung friedensbewegter Katholiken?
Bürger, der schon vor 5 Jahren die Kritiker der bischöflichen Ertüchtigungen zum Hitlerkrieg beraten hat, ist wenig erfreut über eine Verunglimpfung von pazifistischen Katholiken. Der verstorbene pax christi-Pionier und Theologieprofessor Heinrich Missalla, von Lorenz Jaeger zum Priester geweiht, werde z.B. mit militanten Atheisten in einen Topf geworfen. Das gehöre sich nicht für ein von allen Kirchensteuerzahler*innen finanziertes Buchprojekt.

Die meisten Seiten der Rechtfertigungs-Studie enthielten das genaue Gegenteil des von der deutschen Bischofskonferenz in diesem Jahr vorgelegten Schuldbekenntnisses zur kirchlichen Kriegsbeihilfe ab 1939. An der Pader sollten offenbar weiterhin die Konzepte des letzten Jahrhunderts gelten.

Gelobt wird allerdings die mit anderen Themenschwerpunkten beauftragte kirchliche Kommission für Zeitgeschichte, weil sie zur fairen Diskussion auf einen Sonderdruck der Kritiker hinweist.

Abenteuerliche Thesen zur Jaeger-Kontroverse

Die Bistumsstudie der Fakultät handelt Bürger zufolge einige zentrale Fragen der Debatte auf abenteuerliche Weise ab. So werde z.B. phantasiert, die Behörden hätten Jaegers freie Ansprache zum staatlichen Treue-Eid irgendwie diktiert.

Fast der wichtigste Punkt sei aber die Fuldaer Dompredigt über eine Blutgemeinschaft „deutscher Schwestern und Brüder“, die 1943 den Bischofsappell enthielt: „Deutschland muss leben, auch wenn wir sterben müssen.“ Keiner der Buchautoren erfasse auch nur ansatzweise den brisanten Kontext dieser „Blutbande“-Rede.

Im Fastenhirtenwort 1942 habe Jaeger Russland als Tummelplatz von „fast zu Tieren entarteten“ Menschen bezeichnet – auf „Judas“, nicht auf Christus gebaut. Zuvor schon konnte die Theologische Fakultät des Bistums ein übles Gemisch von Antibolschewismus und Judenhass drucken lassen. Dass auf fast 500 Seiten niemand Jaegers „Judas-Predigt“ in diesen Zusammenhang stelle, sei ein beschämendes Zeugnis und schier unglaublich.

Die neue Bistumsstudie belastet Lorenz Jaeger
Andererseits entdeckt Peter Bürger im aktuellen Bistums-Buch, das einige sehr interessante Beiträge enthalte, neue Erkenntnisse, die Lorenz Jaeger schwer belasten. Aufgezeigt werde z.B. seine Verbundenheit mit Franz Justus Rarkowski, der auch bei bürgerlichen Historikern als „Hitlers Feldbischof“ gelte.

Jaegers einziger enger Freund seit Studientagen war der hochrangige Militärgeistliche Heinrich Joseph Henneke. Mit dessen Entnazifizierungsverfahren musste sich der Ausschussvorsitzende Johannes Gronowski (CDU) in Paderborn noch 1948 abmühen. Da hatte Jaeger seinen Vertrauten längst zum Domherrn gemacht.

Der Hauptvorwurf lautet nach wie vor: Predigt zugunsten des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges im Osten mit mehr als 20 Millionen Mordopfern. Der militaristische und nationalistische Kardinal könne nicht als Nazi bezeichnet werden. Das sei in diesem Zusammenhang aber auch gar nicht von Belang.

Zukünftige Initiativen – neue Diskussion
Nach Ende der Corona-Schutzzeit wird der in Düsseldorf lebende Publizist erneut zum Vortrag nach Paderborn eingeladen. Weitere kommunalpolitische Initiativen sollen inhaltlich intensiv vorbereitet werden und den Blick insgesamt auf das Thema „Kirche, Bistum und Nationalsozialismus“ richten. Dies sei schon immer der richtige Ansatz des Paderborner Journalisten Wolfgang Stüken gewesen. Der Plan bis Ende 2021: Alle maßgeblichen Quellen sollen frei im Netz abrufbar sein, damit sich jede/r ohne Bevormundung ein eigenes Bild verschaffen kann.

Vor allem Prof. Joachim Kuropka, der wie ehedem Lorenz Jaeger dem Ritterorden vom Heiligen Grab angehört, habe den Bogen jetzt eindeutig überspannt. Seine These zur NS-Zeit: Der Erzbischof hat seine Sache gut gemacht. Für diese Dreistigkeit müsse man ihm fast dankbar sein. Denn sie zeige vielen Menschen, dass die eigentliche Debatte um den Kardinal noch bevorsteht.

Umleitung: „Wer das liest ist Dorf“ – Lesehinweise über die Dorfgrenzen hinaus …

Wahlplakat mit Humor und Ironie in Holthausen von DIE PARTEI Schmallenberg. (foto: hannah)

Wolfgang Uhlmann – eine Schachlegende lebt nicht mehr: Wolfgang Uhlmann wurde 1956 Internationaler Meister und 1959 Großmeister. Schon zu dieser Zeit gehörte er zu den besten Schachspielern in Europa und maß sich mit diesen in Zonenturnieren, die als Qualifikationen für die Weltmeisterschaften galten … dsb

Erwin Herbert Wagenknecht (1913–1945): Ein Antifaschist aus Hamburg-Winterhude … harbuch

Wuppertal, Künstliche Intelligenz und warum das leider alles nicht so überzeugend ist: „Vor ein paar Tagen habe ich hier ein Video gepostet, das eine Mitfahrt in der Wuppertaler Schwebebahn aus dem Jahr 1902 zeigt. Dieses tolle Video ging mittlerweile um die Welt.“ … schmalenstroer

Virtual Reality real: Die Verschwörungstheorie als Glaubenssystem der Verlorenen … endoplast

Trump und Konsorten: Viele US-Präsidenten strebten eine zweite Amtszeit an. Doch kaum einer wollte so wie Trump auf Biegen und Brechen im Amt bleiben. Dass er sogar die Wahl manipulieren will, lässt vermuten, es gehe ihm nicht nur darum, vier weitere Jahre Politik zu machen … postvonhorn

SPD – wofür steht sie? Schon seit Jahren versucht der eine oder die andere politisch Interessierte, bei der SPD im HSK so etwas wie ein eigenes inhaltliches Profil zu entdecken – vergeblich. Nun hätte man ja erwarten können, dass in einer Kreistagssitzung, die etwa eine Woche vor einer Kommunalwahl stattfindet, so etwas erkennbar wird … sbl

Kindheit im Ruhrgebiet – Erinnerung an versunkene Zeiten: Oh ja, so war es. Wirklich und wahrhaftig: Genau solche kurzen Lederhosen haben wir Jungs („My Generation“) damals Tag für Tag getragen. Robuster ging’s nimmer … revierpassagen

Lorenz Jaeger – Kriegsbischof der deutschen Blutsgemeinschaft

Lorenz Jaeger vor seiner Wahl zum Paderborner Bischof als Militärgeistlicher in Hitlers Wehrmacht; über dem Kreuz der Kappe und an der Brust prangt das Hakenkreuz der „Feinde Christi“. (Umschlagcover)

In den 1990er Jahren erforschte die katholische Kirchenhistorikerin Antonia Leugers die Bemühungen des mit Bischof Konrad von Preysing eng verbundenen „Ordensausschusses“, die deutsche Bischofskonferenz zur NS-Zeit zu einer klaren Bezeugung des christlichen Dogmas von der Einheit des Menschengeschlechts (Humani generis unitas) – in Wort und Tat – zu bewegen.

(Vorwort von Peter Bürger zum  Sonderdruck Lorenz Jaeger)

Hierbei zeigte sie auf, dass der Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger – in markantem Gegensatz zu diesem Anliegen – auf der letzten Fuldaer Bischofskonferenz vor Kriegsende auf ein gemeinsames ‚Band des Blutes‘ zwischen den deutschen Bischöfen und „ihren“ deutschen Gläubigen abhob, in der Predigt sodann noch sein vordringliches Anliegen verlautbaren ließ: „Deutschland muß leben, auch wenn wir sterben müssen!“ (Die erzbischöfliche Rezeption des terminus technicus für „Arier“ wird im Titel der vorliegenden Veröffentlichung auf schmerzhafte Weise in Erinnerung gerufen.)

Die Abgründe der Amtsführung von Lorenz Jaeger während des 2. Weltkrieges wurden hernach im Buch „Hirten unter Hitler“ (1999) des Paderborner Katholiken Wolfgang Stueken – unter zahllosen seriösen Belegen – vermittelt. Doch eine kirchlichenamtliche Rezeption blieb diesem unbequemen Werk, das man als Christ oder Christin nur unter Erschütterung und Traurigkeit lesen kann, auf viele Jahre hin versagt.

Erst eine kommunalpolitische Eingabe der Demokratischen Initiative Paderborn (DIP) im Jahr 2015 bewirkte eine neue „Jaeger-Debatte“.

Damals bat mich der schon sterbenskranke Arno Klönne, die DIP aus einer katholisch-pazifistischen Perspektive heraus zu beraten. Die hier nun im Kontext der aktuellen Debatte als „Sonderdruck“ vorgelegte Arbeit (zuerst 2019) vermittelt noch weitaus besser als das 2015 eingebrachte kleine Dossier, an welchen Schatten und Abgründen sich kein beteiligter Forscher vorbeimogeln darf.

Ein erstes Hoffnungszeichen bezogen auf die Aufarbeitung der kirchlichen Kriegsbeihilfe bringt in diesem Jahr eine Erklärung der deutschen Bischöfe.[1]

Leider hat man auf vielen Seiten dieser Stellungnahme doch wieder Vertretern der apologetischen Schule die Redaktion überlassen, so dass das gute Anliegen fast verdunkelt wird.

Die Hofgeschichtsschreiber des kirchlichen Selbstlobkollektivs bemühen sich gegenwärtig eifrig um eine „Historisierung“ der katholischen Kriegsassistenz. Was die Klerikerkirche sonst selten kennt, das wird nun plötzlich im Übermaß eingefordert: Einfühlung, Verzicht auf Werturteile und sehr viel Verständnis für menschliches Versagen.

Säkulare, kirchenferne Geschichtsforscher sollten sich gut überlegen, ob sie diesem Vorgehen wirklich Beifall zollen können. Dass moralische Verurteilungen keine seriöse Forschung, Faktenermittlung usw. ersetzen können, ist allen Seiten bekannt. Dem wertfreien „Historisieren“ der bischöflichen Unterstützung für Hitlers Krieg stehen jedoch zwei Umstände entgegen:

a) Die Bischöfe beanspruchten gegenüber den sogenannten „Laien“ Weisungsbefugnis sowie einen privilegierten Wahrheitszugang, als sei ihre „Salbung mit Heiligem Geist“ wesenhaft eine andere als die der anderen Getauften. An diesem dogmatischen Anspruch der Hierarchie sind Versagen, irrige Weisungen und bischöfliche Kollaboration mit einem massenmörderischen Komplex zu messen. Wer darauf verzichtet, arbeitet der klerikalen Machtideologie zu und sabotiert Lernprozesse der kirchlichen Gemeinschaft.

b) Die zur Entgegennahme bischöflicher Weisungen angewiesenen‚ Laien‘ und Leutepriester ‚unten‘ gingen in vielen Fällen nicht mit der Kriegsassistenz der Bistumsleitungen ‚oben‘ konform, sondern folgten einem authentischen Christentum – indem sie der Hierarchie ungehorsam waren. Wie soll man diesem gerade für das Paderborner Bistum gut belegten Befund gerecht werden, wenn wir in der historischen Darstellung auf Vergleiche und Bewertungen verzichten?

Vermutlich werden öffentliche Ehrungen Jaegers dereinst nicht aufgrund seiner nationalistischen und militaristischen Schatten aufhören, sondern wegen der systematischen Verschleierung der sexualisierten Klerikergewalt im Erzbistum. Gleichwohl wird es der apologetischen Schule kaum gelingen, wie in früheren Zeiten die dem Hitlerkrieg zugeneigten Ideologien und Handlungen dieses hochrangigen Klerikers unsichtbar zu machen.

Düsseldorf, den 6. August 2020 Peter Bürger

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[1] SEKRETARIAT DER DEUTSCHEN BISCHOFSKONFERENZ (Hg.): Deutsche Bischöfe im Weltkrieg. Wort zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. Bonn 2020.

Download des Sonderdrucks als PDF:

https://www.schiebener.net/wordpress/wp-content/uploads/2020/08/schie_Sonderdruck-Lorenz-Jaeger-2020-08-07.pdf

Umleitung: Sechs nach Fünf

Blick auf die rechte Lahnseite in Marburg (Foto: Erwin Francke)

Geschichte als politisches Kampffeld der Neuen Rechten: Rechtspopulisten und Neurechte greifen aus ideologischen Gründen den entstandenen Geschichtsdeutungskonsens an. Sie wollen die Geschichte umdeuten und damit instrumentalisieren … bnr

Die erste technologische Anwendung der Quantenphysik: Als vor 75 Jahren die Atombombe zum Einsatz kam … scilogs

Hitlers Hunde, Görings Löwen und die Kartoffelkäfer: aufschlussreiches Buch „Tiere im Nationalsozialimus“ … revierpassagen

Aus Anlass des 150. Geburtstages der Postkarte im deutschen Postangebot: Das Harburger Jugendheim 1925 bis 1933 … harbuch

Lindner: Posieren statt regieren … postvonhorn

SBL stellt Anfrage zu den hohen Nitratwerten im Raum Marsberg: Immer wieder machen Bürgerinnen und Bürger aus dem Raum Marsberg darauf aufmerksam, dass auf Marsberger Stadtgebiet viele und sehr große Schweinemastanlagen betrieben werden. Die Nitratwerte sind hier sehr hoch … sbl

Jenseits von Facebook: Buch 9 der “Challenge”- Marcel Reich-Ranicki, Mein Leben

„Dieses Buch gehört zu den großen Geschichtserzählungen unseres Jahrhunderts.“ (foto: Buchcover vorn)

Zitat aus dem ersten Beitrag der “Challenge”:

“Moin Mario, ich mache solche “Challenges” grundsätzlich nicht, aber ein paar Bücher kann ich posten. Geht es um solche, die mich beeindruckt haben?”

“Hallo Hans, ja, ganz genau. Bin sehr gespannt.”

Hier mein Tag 9: Die ersten Zeilen des Buchs: „Was sind Sie denn eigentlich? Es war Ende Oktober 1958 auf einer Tagung der ‚Gruppe 47‘ in der Ortschaft Großholzleute im Allgäu.Von den hier versammelten Schriftstellern kannte ich nur wenige – kein Wunder, denn ich lebte erst seit drei Monaten wieder in dem Land, aus dem mich die deutschen Behörden im Herbst 1938 deportiert hatten.“

Rezensionsschnipsel auf der Rückseite:

„Nur herzlose Leser werden sich diesem Drama in Prosa entziehen können.“ Ehem – auch Leserinnen. (foto: Rückseite)

Umleitung: Sieben nach Neun – von Sars-CoV-2 über die Eisenbahn zu Gerichtszeichnungen und mehr

„UFO-Station“ am Twistesee in Nordhessen (foto: zoom)

Sars-CoV-2: Wie das Virus den Körper verwüstet … spektrum

Philosoph Hösle: Trump zeigt „klassische Strategie eines Diktators“ … dw

Positionierung gegen den demokratischen Staat: Von „eigentümlich frei“ bis zur Hayek-Gesellschaft – partielle Übereinstimmungen von rechten Libertären und der Neuen Rechten … bnr

ADHS: “Die Kinder werden zum Problem erklärt” … scilogs

Auf der Eisenbahn: Zwischen Köln und der Stadt K. sass Sigrid (Name geändert) neben mir. Ein bisschen tüttelig, umständlich, unsicher, noch nicht so richtig alt, dachte ich kurz, während ich Nabokov las. Linkisch … paralipomena

So schlimm war es noch nie: Immer, wenn es irgendwo in Deutschland einen Gewaltausbruch oder Krawalle gibt, fallen in den Medien solche Sätze. Sie sind wirkungsvoll und die Botschaft ist klar: Noch nie war es so schlimm wie jetzt und es wird immer schlimmer. Die Barbaren stehen vor den Toren und die Jugend von heute… schrecklich, Else! Da muss doch jemand was tun! … schmalenstroer

Mit schnellem Stift Momente im Prozess skizzieren: Gerichtszeichnungen als rares Ausstellungsthema in Hamm … revierpassagen

Jenseits von Facebook: Buch 5 der “Challenge”- Art Spiegelman, Maus

Maus handelt vom Mord an Europas Juden. (Vorderseiten Band I und II)

Zitat aus dem ersten Beitrag der “Challenge”:

“Moin Mario, ich mache solche “Challenges” grundsätzlich nicht, aber ein paar Bücher kann ich posten. Geht es um solche, die mich beeindruckt haben?”

“Hallo Hans, ja, ganz genau. Bin sehr gespannt.”

Hier mein Tag 5:
„Maus handelt vom Mord an Europas Juden. Dieses Buch nähert sich dem Unbeschreiblichen mit den Mitteln des Comicstrips und legt das Unaussprechliche Tieren in den Mund. (Die Juden sind Mäuse, die Deutschen Katzen.) Berichtet wird die authentische, ebenso furchtbare wie alltägliche Leidensgeschichte des polnischen Juden Wladek Spiegelman, der Auschwitz überlebt. Sein Sohn Art hat sie aufgezeichnet.“

Die Rückseiten der beiden Bände:

„Maus ist ein Buch, das man nicht weglegen kann. Wenn man diese Mäuse über die Liebe sprechen hört, ist man gerührt, wenn sie leiden muss man weinen.“ (Umberto Eco, lt. Umschlag)

Mahnmal erinnert an Verbrechen der Nationalsozialisten: LWL-Archäologen entdecken Obelisken auf Warsteiner Friedhof

Der Obelisk kurz nach seiner Entdeckung im Boden. Er lag wenig unterhalb des Humus.
Foto: LWL-Archäologie für Westfalen/Michael Baales

Warstein (lwl). Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben am vergangenen Mittwoch (27. Mai) oberhalb des Langenbachtals bei Warstein (Kreis Soest) einen Obelisken wiederentdeckt. Die Steinsäule wurde 1945 auf Veranlassung der Sowjetunion zum Gedenken an 71 Opfer der Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten im nahen Langenbachtal auf dem ehemaligen Friedhofsareal „Melkeplätzchen“ aufgestellt. Der Obelisk war offenbar nach der Umbettung der Toten auf einen Kriegsgefangenenfriedhof des Ersten Weltkriegs bei Meschede im Jahr 1964 absichtlich beseitigt worden.

(Pressemitteilung des LWL)

„Viele LWL-Forscher arbeiten schon seit Jahren gemeinsam an der Aufarbeitung der NS-Kriegsverbrechen im Sauerland. Wir sehen uns hier in der Verantwortung, auch weiter zur Aufhellung der Geschehnisse beizutragen“, erklärt LWL-Direktor Matthias Löb. „Wir erleben seit einigen Jahren die Verharmlosung und zunehmende Leugnung der Verbrechen des Zweiten Weltkriegs und der NS-Diktatur. Gerade aber die Mordaktionen sind beispielhaft für diesen Teil unserer Geschichte, dem wir uns stellen müssen.“

Forschungen des LWL-Historikers Dr. Marcus Weidner waren der Anlass für weitere archäologische Untersuchungen. „Diese Entdeckung ist bedeutend für die zeitgeschichtliche Erinnerungskultur Warsteins“, betont Weidner.

Grabungsleiter Dr. Manuel Zeiler von der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie: „Die Ausgrabung liefert wichtige neue Informationen und hilft bei der Aufarbeitung des Geschehenen.“

Weitere Grabungen
„Schon seit 2018 arbeiten die LWL-Archäologen gemeinsam mit dem LWL-Institut für Westfälische Regionalgeschichte an der Aufarbeitung dieses Kapitels NS-Vergangenheit“, ordnet Professor Michael Rind, Chefarchäologe des LWL, die Bedeutung der Untersuchungen ein. Archäologische Ausgrabungen an allen drei Tatorten der NS-Kriegsverbrechen im Langenbachtal erbrachten international beachtete Ergebnisse.

Anlass der Ausgrabungen auf dem ehemaligen Friedhof waren Fragen, die sich bei der Auswertung des umfangreichen Aktenmaterials zum Tatgeschehen sowie zum Friedhof stellten. So forderte bei Anlage des Friedhofes 1945 die Sowjetunion, woher die meisten der hier begrabenen Mordopfer stammten, die Errichtung eines Mahnmals.

Es handelte sich um einen mehrere Meter hohen Obelisken, der in drei Sprachen das Verbrechen, die Täter und die Opfer in drastischen Worten benannte. „Dieser Obelisk verschwand aber zum Zeitpunkt der Umbettung“, sagt Weidner. „Im Protokoll des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, der die Umbettung 1964 realisierte, findet sich dazu ein bemerkenswerter Eintrag. Demnach habe der Volksbund den Obelisken abbrechen müssen, da er unter dem Fundament Leichen vermutete.“

Tatsächlich aber seien alle 1945 beerdigten Körper gefunden worden und das Fundament war, wie die Ausgrabung nun ergab, unversehrt. Dies ließe den Schluss zu, so Weidner, dass der Obelisk damals bewusst beseitigt worden sei, weil er störte. Weidner vermutet, dass der Obelisk auf dem früheren Friedhof vergraben wurde – eine Vermutung, die vom Sohn eines der Arbeiter, die seinerzeit den Obelisken abbrachen, bestätigt wurde.

Auch die Spitze des Obelisken mit Metallstern als sowjetisches Symbol fand sich weggeworfen im Boden. Foto: LWL-Archäologie für Westfalen/Manuel Zeiler

1964 sei das von den Sowjets aufgedrängte[sic!] Mahnmal offenbar noch ein Dorn im Auge der Bürger gewesen, erklärt Weidner. „Doch es hat nur etwa eine Generation gebraucht, um den Umgang der Warsteiner mit den Gräueltaten zu ändern. 1993 ließ die Stadt Warstein keine zwei Meter entfernt einen Gedenkstein errichten.“.

Der Blick ins Erdreich
„Wir legten zunächst mehrere Grabungsschnitte an“, erklärt Grabungsleiter Zeiler das Vorgehen während der Ausgrabung. Im Verlauf der archäologischen Arbeiten zeigte sich allerdings, dass die Kartierung des Friedhofs aus Zeiten der Umbettung der Opfer falsch war. „Das bedeutete die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Der Plan zeigt vier Gräberreihen, in deren westlichster das Mahnmal eingebunden sein sollte. Die Ausgrabungen erbrachten aber ein völlig anderes Bild“, so Zeiler.

Tatsächlich lag das Mahnmal vor der westlichsten Gräberreihe. Die Ausgrabungen legten das Betonfundament frei, das etwa 1,5 mal 1,5 Meter misst. Wenig nördlich von diesem entdeckten die Archäologen den beschädigten Obelisken kurz unterhalb des Oberbodens, gemeinsam mit dem Schutt seines Podestes. Er wurde hierhin gebracht, als das Mahnmal zerstört wurde. Der Obelisk wurde daraufhin zügig freigelegt und geborgen.

Hintergrund: NS-Kriegsverbrechen im Sauerland
Im März 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, verübten Angehörige von Waffen-SS und Wehrmacht zwischen Warstein und Meschede im Sauerland eines der größten Verbrechen in der Endphase des Krieges in Deutschland – außerhalb von Konzentrationslagern und Gefängnissen. Exekutions-Kommandos ermordeten an drei Stellen im Arnsberger Wald insgesamt 208 russische und polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Auf der Grundlage langjähriger Forschungen von Historikern des LWL haben LWL-Archäologen 2018 und Anfang 2019 Ausgrabungen an allen drei Tatorten durchgeführt. Die Funde zeugen nicht nur von den letzten Stunden im Leben der Ermordeten, sondern geben auch Aufschlüsse über den Ablauf der grausamen Taten.

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Der LWL hat zum Thema ein Dossier zusammengestellt:

https://www.lwl.org/de/LWL/Der_LWL/newsroom/dossiers/ns-verbrechen-zwangsarbeitern-im-sauerland-1945/

75 Jahre Kriegsende: NS-Gedenkstätte für einen Tag

Der Gießer wurde für einen Tag zur Gedenkstätte. (Foto: Falken Meschede)

Die Mescheder Falken haben den 75. Jahrestag des Sieges über den Faschismus (wegen Corona mit etwas Verspätung) in ihrem Schülercafé in Meschede begangen. Das Denkmal im Kreisverkehr bei der größten Mescheder Fabrik wurde Gedenkstätte für einen Tag.

(Pressemitteilung der Falken Meschede)

Der Gießer trug das „Ost“-Abzeichen, mit dem die Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion (heute Russland und Nachbarländer) gekennzeichnet waren. Ihrer und aller anderen Arbeiterinnen und Arbeiter, die im deutschen Faschismus Zwangsarbeit leisten mussten, wurde mit einem Strauß roter Nelken gedacht, einem Symbol der internationalen Arbeiterbewegung.

Mehrere Tausend Zwangsarbeiter, so berichtete der Jugendgruppenleiter der Falken, mussten bis 1945 in der Mescheder Rüstungsindustrie schuften. Sie mussten Waffen und Waffenteile herstellen, die Zerstörung, Leid und Tod in die Welt getragen haben. Auch in der Landwirtschaft und in Privathaushalten wurden Zwangsarbeiter eingesetzt: kriegsgefangene Soldaten oder junge Menschen, die in den von deutschen Soldaten besetzten Gebieten teilweise einfach auf der Straße festgenommen und nach Deutschland entführt worden waren.

Die Arbeiterinnen und Arbeiter mit dem „Ost“-Abzeichen bildeten in der rassistischen und politischen Rangordnung der Nazis die unterste Stufe, sie hatten in Deutschland die schlechtesten Lebensbedingungen und waren am stärksten von Rechtlosigkeit und Gewalt betroffen.

Auch gegen die Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter in Meschede gab es gewalttätige Übergriffe, etwa durch einen Hilfspolizisten, der sie auf dem Weg zur Arbeit unter den Augen der Öffentlichkeit schikaniert hat. Darüber berichtet der Aufsatz „Die Stunde Null“ des Mescheder Stadtarchivs. Es gibt allerdings auch Berichte von vorsichtigen Freundschaften zwischen Mescheder Jugendlichen und jungen Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern. Vorsichtig, weil zuviel Freundschaft zwischen ihnen damals mit krassen Strafen bedroht war.

Nicht gut erforscht ist anscheinend bis jetzt, was mit den tausenden Mescheder Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern war, als die Stadt im Februar und März 1945 bombardiert worden ist, um endlich die Rüstungsindustrie zu zerstören. Konnten sie sich in Sicherheit bringen, oder wurden sie wie in manchen anderen Städten fast schutzlos den Bomben ausgesetzt? Die städtische Chronik berichtet (wörtlich): Fast 50 Menschenleben gingen in diesem Hexenkessel zugrunde, eine Anzahl Ausländer nicht eingerechnet.

Die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkveranstaltung erfuhren, dass Meschede am 8. April 1945 durch die Amerikaner von den Nazis befreit worden ist. Dabei sind – so berichtete jetzt ein Zeitzeuge im Interview mit einer Mescheder Zeitung – noch fünf amerikanische Soldaten getötet worden. Auch dieser jungen Männer, die nicht mehr nach Hause gekommen sind, die noch kurz vor Schluss ihren Beitrag zur Niederschlagung des Naziregimes mit dem Leben bezahlt haben, wurde auf der Veranstaltung gedacht.

Und auch hier hat die Mescheder Stadtchronik offenbar noch einen blinden Fleck. Darin heißt es nur: Am Abend desselben Tages (8.4.1945) von 21.00 Uhr an nahmen die Amerikaner Meschede in Besitz, nachdem sie die Kreisstadt vom 7.8. ab beschossen hatten (Fehler im Original, richtig ist natürlich 7.4.). Sie drangen gleichzeitig von Norden und Osten her in die Stadt ein. Der Widerstand war beendet und die Amerikaner besetzten die Stadt.

Unser Fazit: Die Mescheder Stadtchronik, die schon einige Jahre alt ist, sollte aktualisiert werden. Am besten setzt sich mal jemand dran und erforscht die Ereignisse der Kriegsendphase in Meschede nochmal etwas genauer. Wir werden geschichtsinteressierte Mescheder Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam machen, und auch die Historiker vom LWL.

Fazit 2: Auf dem Stiftsplatz gibt es eine „Heldengedenkstätte“ im Stil der 1920er Jahre. Man sagt, diese Denkmäler dienten weniger wirklich der Trauer als vielmehr schon der geistigen Vorbereitung des nächsten Krieges, der Revanche. Glücklicherweise wurde sie irgendwann durch einen Gedenkstein ergänzt, der den Opfern von Krieg und Gewalt gewidmet ist. Dem allein ist  zu vedanken, dass man nicht vollkommen geschichtsvergessen und kein Nazi sein muss, um an einem zentralen Ort in der Mescheder Innenstadt der Opfer des Militarismus und Faschismus zu gedenken. Aber der Stein ist beschädigt. Wir wollen uns für die Reparatur einsetzen.

Beschädigter Gedenkstein in Meschede (Foto: Falken Meschede)

Fazit 3: Das Schicksal der nach Meschede verschleppten Zwangsarbeiter „Ost“ und aus anderen Ländern mahnt zu Frieden und Kooperation, die gegenwärtige Aufrüstung mit atomaren Massenvernichtungswaffen sehen wir mit Sorge. Wir wollen der Regierung der russischen Föderation von unserer Gedenkveranstaltung berichten und den dort lebenden Menschen die Hand reichen. Wir könnten so gut in Frieden miteinander leben!

Zum 8./9. Mai 1945+75: 60 Namen der 208 in Suttrop, Warstein und Eversberg Ermordeten

Gregory Bossenko, geb. 24.8.1899, Zwangsarbeiter bei Langemann & Co. in Plettenberg, ermordet in Suttrop

Die „Arolsen Archives, International Center on Nazi Persecution“ – früher kurz „ITS” [2] – haben sechs Seiten (1-5 und 45) eines Dokumentes vom 18.5.1945 digital zugänglich gemacht [3], in dem u.a. die 128 sowjetischen und polnischen Zwangsarbeiter und ihre Kinder aufgelistet werden, die wenige Tage vor ihrer Befreiung von deutschen Soldaten in Suttrop und Warstein erschossen und erschlagen wurden.

121 von ihnen wurden 1964 aus Einzelgräbern auf den „Franzosenfriedhof” in Meschede „umgebettet”, wo sie sowohl ohne erkennbare Grabflächen – wie alle meist sowjetischen Zwangsarbeiter dort [4] – als auch anonym begraben liegen.


„Hier liegen 27 sowjetische Bürger, die in der schweren Zeit 1941 – 1945 fern von ihrer Heimat starben“ (oben links) – „Hier liegen 30 sowjetische Bürger, die in der schweren Zeit 1941 – 1945 fern von ihrer Heimat starben“ (oben rechts) – „Hier liegen 36 sowjetische Bürger, die in der schweren Zeit 1941 – 1945 fern von ihrer Heimat starben“ (unten links) – „Hier liegen 28 sowjetische Bürger, die in der schweren Zeit 1941 – 1945 fern von ihrer Heimat starben“ (unten rechts)

Wo liegen die 27+30+36+28, also 121 (von 128) in Suttrop und Warstein am 20. und 21.3.1945 ermordeten sowjetischen und polnischen Zwangsarbeiter?

Knapp die Hälte von ihnen werden im Dokument namentlich genannt, und so können wir nun gemeinsam nach ihnen suchen [5].

Frau Marmontowa hat nicht nur die Liste im Netz gefunden, sondern auch einige Arbeits- und Versicherungskarten einiger dieser „OST”-Arbeiter [6], und so freue ich mich über ihren Erfolg und ihre Hilfe und hoffe auf weitere Zusammenarbeit möglichst vieler! Bisher liegen folgende erste Ergebnisse vor:

  1. „60 Namen der Ermordeten in Warstein und Suttrop – und mein Oppa als Zeuge. Ein Ermordeter des Massakers in Suttrop: Gregory Bossenko, geb. 24.8.1899, Zwangsarbeiter bei Langemann & Co.“ auf
    http://afz-ethnos.org/index.php/aktuelles/153-60-namen-der-ermordeten-in-warstein-und-suttrop-gefunden-und-mein-oppa-als-zeuge
  2. „60 Namen der in Suttrop und Warstein Ermordeten. 1. Gregory Bossenko – und Frau und Tochter?“ auf
    http://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-215.%20Gregory-Feodosia%20-u-Nadeschda-Bossenko.pdf
  3. „60 Namen der Massaker in Suttrop und Warstein. 2. Iwan Demidow – und weitere vier Namen?“ auf
    http://www.hpgrumpe.de/ns_verbrechen_an_zwangsarbeitern_suttrop,_warstein,_meschede/216_60_Namen_der_in_Suttrop_Ermordeten-2.Iwan_Demidow.pdf
  4. „60 von 208 Namen. 3. Sophia Kotowa“ auf http://www.hpgrumpe.dens_verbrechen_an_zwangsarbeitern_suttrop,_warstein,_meschede/217_60_von_208_Namen-3.Sophia_Kotowa.pdf
„Hier liegen 28 sowjetische Bürger, die in der schweren Zeit 1941 – 1945 fern von ihrer Heimat starben“ (Photo vom 1. September 2019)

Liegen hier vielleicht Gregory Bossenko, geb. 24.8.1899, Zwangsarbeiter bei Langemann & Co.“, Iwan Demidow, geb. 1897, Zwangsarbeiter in Balve und Volkringhausen, und Sophia Kotowa, geb. 2.1.1925, Zwangsarbeiterin der Klopp-Werke, alle drei ermordet in Suttrop, kurz vor ihrer Befreiung?

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Anmerkungen:

[1] Große Allee 5-9, 34454 Bad Arolsen, 05691 / 629-0, arolsen-archives.org

[2] „ITS – International Tracing Service. Ein neuer Name und eine neue alte Bitte“ auf
https://www.schiebener.net/wordpress/wp-content/uploads/2019/09/182.-ITS-ein-neuer-Name-und-eine-neue-alte-Bitte.pdf

[3] https://collections.arolsen-archives.org/archive/7-6-1_1100012340/?p=1&s=warstein&doc_id=120848141

[4] siehe „Der ,Franzosenfriedhof’ in Meschede“, Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7528-6971-2

[5] „Schulen könnten die Namenslisten erarbeiten“, Leserbrief in der „Westfalenpost“ vom 5.7.2017 auf
https://www.wp.de/staedte/meschede-und-umland/schulen-koennten-die-namenslisten-erarbeiten-id211134385.html

[6] „Kennzeichnung ,OST’ für Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion“ (Bilddatensatz von Doc.Heintz – Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ostarbeiter.jpg#mediaviewer/File:Ostarbeiter.jpg

Einer der letzten weitgehend im Originalzustand erhaltenen sowjetischen Stelen in Nordrhein-Westfalen (Photo vom 1.9.2019)
„HIER RUHEN RUSSISCHE BÜRGER, BESTIALISCH ERMORDET IN FASCHISTISCHER GEFANGENSCHAFT. EWIGER RUHM DEN GEFALLENEN DES GROSSEN VATERLÄNDISCHEN KRIEGES 1941 – 1945“