75 Jahre Kriegsende: NS-Gedenkstätte für einen Tag

Der Gießer wurde für einen Tag zur Gedenkstätte. (Foto: Falken Meschede)

Die Mescheder Falken haben den 75. Jahrestag des Sieges über den Faschismus (wegen Corona mit etwas Verspätung) in ihrem Schülercafé in Meschede begangen. Das Denkmal im Kreisverkehr bei der größten Mescheder Fabrik wurde Gedenkstätte für einen Tag.

(Pressemitteilung der Falken Meschede)

Der Gießer trug das „Ost“-Abzeichen, mit dem die Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion (heute Russland und Nachbarländer) gekennzeichnet waren. Ihrer und aller anderen Arbeiterinnen und Arbeiter, die im deutschen Faschismus Zwangsarbeit leisten mussten, wurde mit einem Strauß roter Nelken gedacht, einem Symbol der internationalen Arbeiterbewegung.

Mehrere Tausend Zwangsarbeiter, so berichtete der Jugendgruppenleiter der Falken, mussten bis 1945 in der Mescheder Rüstungsindustrie schuften. Sie mussten Waffen und Waffenteile herstellen, die Zerstörung, Leid und Tod in die Welt getragen haben. Auch in der Landwirtschaft und in Privathaushalten wurden Zwangsarbeiter eingesetzt: kriegsgefangene Soldaten oder junge Menschen, die in den von deutschen Soldaten besetzten Gebieten teilweise einfach auf der Straße festgenommen und nach Deutschland entführt worden waren.

Die Arbeiterinnen und Arbeiter mit dem „Ost“-Abzeichen bildeten in der rassistischen und politischen Rangordnung der Nazis die unterste Stufe, sie hatten in Deutschland die schlechtesten Lebensbedingungen und waren am stärksten von Rechtlosigkeit und Gewalt betroffen.

Auch gegen die Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter in Meschede gab es gewalttätige Übergriffe, etwa durch einen Hilfspolizisten, der sie auf dem Weg zur Arbeit unter den Augen der Öffentlichkeit schikaniert hat. Darüber berichtet der Aufsatz „Die Stunde Null“ des Mescheder Stadtarchivs. Es gibt allerdings auch Berichte von vorsichtigen Freundschaften zwischen Mescheder Jugendlichen und jungen Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern. Vorsichtig, weil zuviel Freundschaft zwischen ihnen damals mit krassen Strafen bedroht war.

Nicht gut erforscht ist anscheinend bis jetzt, was mit den tausenden Mescheder Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern war, als die Stadt im Februar und März 1945 bombardiert worden ist, um endlich die Rüstungsindustrie zu zerstören. Konnten sie sich in Sicherheit bringen, oder wurden sie wie in manchen anderen Städten fast schutzlos den Bomben ausgesetzt? Die städtische Chronik berichtet (wörtlich): Fast 50 Menschenleben gingen in diesem Hexenkessel zugrunde, eine Anzahl Ausländer nicht eingerechnet.

Die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkveranstaltung erfuhren, dass Meschede am 8. April 1945 durch die Amerikaner von den Nazis befreit worden ist. Dabei sind – so berichtete jetzt ein Zeitzeuge im Interview mit einer Mescheder Zeitung – noch fünf amerikanische Soldaten getötet worden. Auch dieser jungen Männer, die nicht mehr nach Hause gekommen sind, die noch kurz vor Schluss ihren Beitrag zur Niederschlagung des Naziregimes mit dem Leben bezahlt haben, wurde auf der Veranstaltung gedacht.

Und auch hier hat die Mescheder Stadtchronik offenbar noch einen blinden Fleck. Darin heißt es nur: Am Abend desselben Tages (8.4.1945) von 21.00 Uhr an nahmen die Amerikaner Meschede in Besitz, nachdem sie die Kreisstadt vom 7.8. ab beschossen hatten (Fehler im Original, richtig ist natürlich 7.4.). Sie drangen gleichzeitig von Norden und Osten her in die Stadt ein. Der Widerstand war beendet und die Amerikaner besetzten die Stadt.

Unser Fazit: Die Mescheder Stadtchronik, die schon einige Jahre alt ist, sollte aktualisiert werden. Am besten setzt sich mal jemand dran und erforscht die Ereignisse der Kriegsendphase in Meschede nochmal etwas genauer. Wir werden geschichtsinteressierte Mescheder Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam machen, und auch die Historiker vom LWL.

Fazit 2: Auf dem Stiftsplatz gibt es eine „Heldengedenkstätte“ im Stil der 1920er Jahre. Man sagt, diese Denkmäler dienten weniger wirklich der Trauer als vielmehr schon der geistigen Vorbereitung des nächsten Krieges, der Revanche. Glücklicherweise wurde sie irgendwann durch einen Gedenkstein ergänzt, der den Opfern von Krieg und Gewalt gewidmet ist. Dem allein ist  zu vedanken, dass man nicht vollkommen geschichtsvergessen und kein Nazi sein muss, um an einem zentralen Ort in der Mescheder Innenstadt der Opfer des Militarismus und Faschismus zu gedenken. Aber der Stein ist beschädigt. Wir wollen uns für die Reparatur einsetzen.

Beschädigter Gedenkstein in Meschede (Foto: Falken Meschede)

Fazit 3: Das Schicksal der nach Meschede verschleppten Zwangsarbeiter „Ost“ und aus anderen Ländern mahnt zu Frieden und Kooperation, die gegenwärtige Aufrüstung mit atomaren Massenvernichtungswaffen sehen wir mit Sorge. Wir wollen der Regierung der russischen Föderation von unserer Gedenkveranstaltung berichten und den dort lebenden Menschen die Hand reichen. Wir könnten so gut in Frieden miteinander leben!

Rockcafé Meschede: Jugendliche forsten auf

Das Jugendzentrum Rockcafé führt am Freitag, dem 15. Mai, eine Wiederaufforstungsmaßnahme durch. „Wir haben aus dem letzten Herbst noch ungefähr 300 Eicheln von den beiden Roteichen hinter unserem Haus“, berichtet Jugendgruppenleiter MIchael Hermes.

(Pressemitteilung Rockcafé Meschede)

„Roteichen wachsen schnell, und sie gelten als besonders widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und veränderten Klimabedingungen. Wir wollen ein Stück Wald wiederaufforsten, das vom Borkenkäfer zerstört worden ist.“

Das Gelände ist ziemlich unwegsam, deswegen sind feste Schuhe und robuste Kleidung erforderlich. Wer hilft, kann einen transparenten Anzuchttopf mit einer Eichel mit nach Hause nehmen, damit der Keimungs- und Wurzelbildungsprozess beobachtet werden kann. Bei der Aktion kann man sich nebenbei über ein Praktikum oder eine Ausbildung zum Forstwirt informieren.

Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt, deswegen sind Voranmeldungen erforderlich an fbfmeschede@gmail.com. Treffpunkt und Uhrzeit werden bei der Anmeldung bekanntgegeben.

1. Mai 2020: Gegen den Stillstand!

Der 1. Mai steht vor der Tür, der Tag, an dem die Arbeiterklasse, also alle Menschen, die von ihrer täglichen Lohnarbeit leben müssen, für ihre Interessen auf die Straße geht: für gute Ausbildung und Weiterbildung, vernünftige Arbeitszeiten, anständige Bezahlung, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Öffentliche Versammlungen und Kundgebungen wird es in diesem Jahr wegen der durch Corona bedingten Kontaktbeschränkungen leider kaum geben.

(Pressemitteilung der Falken Meschede)

Die Mescheder Falken haben aber im März eine Denkschrift „Gegen den Stillstand“, beschlossen, mit der wir arbeiten und uns für die Interessen der lernenden und arbeitenden Jugend einsetzen wollen.

Sie setzt bei dem an, was wir in unserem regelmäßigen Schülercafé festgestellt haben: Dass viele junge Menschen in Meschede aufwachsen, lernen und arbeiten in weitgehender Unkenntnis ihrer Rechte und Mitwirkungsmöglichkeiten als Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Arbeiterinnen und Arbeiter. Wir haben schwerwiegende Mängel bei der demokratischen Bildung ausgemacht, die schlimme Folgen für den Einzelnen, für die Betriebe wie auch für unsere Stadt haben: Schulverzweiflung, Ausbildungsabbrüche, Fachkräftemangel, Abwanderung junger Menschen.

Diesen Erscheinungen ist man nicht hilflos ausgeliefert, man kann eine ganze Menge unternehmen, damit es besser läuft. Wir Falken werden unsere Vorschläge machen. Stufe 1: Sofort im Mai beginnen wir mit einer Umfrage unter Schülerinnen, Schülern und Auszubildenden in Meschede, Arnsberg, Brilon und Olpe zum Thema Rechte und Mitwirkungsmöglichkeiten in Schule, Ausbildung und Betrieb.

Die Umfrage in drei Städten des HSK und im Kreis Olpe soll vom ersten Tag an informieren und Bewusstsein schaffen, aber sie soll auch Vergleichsdaten liefern, damit man – falls es irgendwo gut läuft – voneinander lernen kann. Und sie soll, wenn es sich als notwendig erweist, über mehrere Jahre stattfinden, damit auch Entwicklungen sichtbar werden.

Heute vor 75 Jahren in Meschede: Nazis defeated!

„Die Stunde Null“ in Meschede. Screenshot der Seite 23 der Veröffentlichung (PDF) des Stadtarchivs. Zum PDF -> auf’s Bild klicken.

Heute vor 75 Jahren, am 8. April 1945, zogen amerikanische Soldaten in Meschede ein. Die Nazis, die seit Januar 1933 an der Macht gewesen waren, waren endlich besiegt.

(Pressemitteilung der Falken HSK)

Die Mescheder Innenstadt war schon im Februar und März 1945 von der 8. US-Air Force bombardiert worden, um die Rüstungsindustrie zu zerstören, das Verkehrs- und Nachrichtennetz zu unterbrechen und die V2 Raketen auszuschalten, die von hier aus gestartet werden sollten.

Wer sich für die Mescheder Geschichte interessiert, findet in dem Aufsatz „Die Stunde Null“ des Stadtarchivs ab Seite 26 weitere Einzelheiten.

Und auch in dem Buch Die Holzschale der Kahns von Karl Schaefer aus Meschede könnt Ihr ab Seite 176 etwas darüber lesen.

Falken erinnern an Generalstreik für die Republik

Zwei Buchempfehlungen der Mescheder Falken zum Kapp-Putsch (Umschlagfotos)

Die Mescheder Falken gedenken am 22. März des 100. Jahrestages des Generalstreiks gegen den Kapp-Putsch und der Gründung der Roten Ruhrarmee. Das Motto: „Bleibt wachsam gegen die Feinde der Republik!“

(Pressemitteilung der Falken HSK)

Vor genau 100 Jahren, im März 1920, scheiterte innerhalb von vier Tagen am organisierten Widerstand der Arbeiterinnen und Arbeiter der erste Versuch einer faschistischen Machtübernahme nach der Novemberrevolution von 1918. Wir wollen der mutigen Männer, Frauen und Jugendlichen gedenken, die damals die junge Republik verteidigt haben.

Eigentlich wollten wir unser diesjähriges Frühlingsfeuer diesem Thema widmen, einen Filmausschnitt zeigen und am Mahnmal in Meschede Blumen niederlegen. Wegen der gegenwärtigen Krise des Gesundheitssystems wird das Treffen aber auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Wir werden aber zwei neu erschienene Bücher zum Thema in unsere Bücherei aufnehmen, die auch bestellt werden können. Und wir wollen zum geplanten Zeitpunkt, Sonntag um 16 Uhr, auf unserer Internetseite Spielfilme und Dokumentationen zum Thema empfehlen[1]. So können Interessierte die Zeit der Isolation nutzen, um sich auch zu Hause mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die Falken mahnen, gegenüber neofaschistischen Tendenzen wachsam zu bleiben. Wir setzen uns schon in der Junghelferausbildung damit auseinander, wie rechtlos und unwürdig gerade auch die arbeitende Jugend zu Zeiten des Deutschen Reiches gelebt hat. Dass sich manche Menschen, Gruppen und Parteien einen solchen autoritären Ständestaat und Obrigkeitsstaat zurückwünschen, ist für uns nicht nachvollziehbar. Aus unserer Sicht gilt es vielmehr, die Freiheitsrechte, die Gleichheitsrechte und Solidaritätsverpflichtungen der modernen Gesellschaft zu verteidigen und weiterzuentwickeln.


[1] https://wp.me/pKUQb-12R

Rockcafé Meschede: „Wir machen Pause. Aber wir sind noch für euch da.“

Liebe Freundinnen und Freunde des Rockcafés,

das Rockcafé musste erstmal schließen. Wie es aussieht, liegt vor uns eine etwas langweilige Zeit.

(Der Artikel ist von der Website der Falken HSK/des Rockcafé übernommen. Er ist soweit wie möglich in „leichter Sprache“ geschrieben.)

Alle Menschen sollen mithelfen, die Ausbreitung des Corona-Virus langsamer zu machen. Es wird gesagt, wenn man sich eine Zeit lang nicht mit so vielen Leuten trifft, kann das helfen, die Ausbreitung langsamer zu machen. Deswegen sind im Moment die Schulen und auch die Jugendzentren zu.

Das Virus wird sich wahrscheinlich sowieso ausbreiten. Jedes Jahr breiten sich Viren aus, das ist ganz normal. Mit vielen davon wird unser Körper alleine fertig. Für andere gibt es schon lange Gegenmittel. Für das Corana-Virus gibt es bis jetzt noch keins. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen eins zu finden, aber das kann noch eine Weile dauern.

Viele Menschen, vor allem junge und gesunde Menschen werden von dem Corona-Virus überhaupt nichts merken. Andere merken nur ein bisschen, wie bei einer Erkältung. Aber manche – man sagt, vor allem ältere oder sowieso schon kranke Menschen – werden wahrscheinlich gesundheitliche Probleme bekommen und auch ins Krankenhaus müssen. Wenn das zuviele auf einmal werden, kriegen die Krankenhäuser Schwierigkeiten, allen schnell und gut zu helfen. Schließlich kommen die anderen Patientinnen und Patienten ja auch noch dazu.

Das Rockcafé kann auch in der Pause etwas für euch tun: Ihr könnt schreiben, wenn Ihr eine Frage oder einen Vorschlag habt. Zum Beispiel wenn Ihr wissen wollt, ob bestimmte Nachrichten wahr sind oder Fake. Es wird bestimmt in der nächsten Zeit einige Fake news geben von Leuten, die euch Angst machen oder die Situation ausnutzen wollen.

Und es gibt noch mehr Sachen, die man regeln kann, ohne sich persönlich zu treffen. Wenn Ihr zum Beispiel Hilfe bei einer Bewerbung braucht oder Stress mit dem Betrieb, dem Vermieter oder einer Behörde habt, könnt Ihr mailen. Manches kann man vielleicht auch telefonisch klären.

Und vielleicht fällt euch auch etwas ein, damit die Zeit nicht so langweilig wird. Schreibt es uns! Mir ist zum Beispiel schon etwas eingefallen.

Schreibt eure Fragen oder eure Vorschläge an fbfmeschede@gmail.com

Euer
Michael, Jugendgruppenleiter

Meschede: Falken fahren zu „Jugend forscht“ nach Dortmund

Die Mescheder Falken fahren zu „Jugend forscht“ und laden interessierte Jugendliche zur Mitfahrt ein. Der Regionalwettbewerb findet am Mittwoch, dem 19. Februar 2020, in Dortmund statt. Mitkommen können Schülerinnen und Schüler, die mindestens 12 Jahre alt sind und sich für Umweltschutz, Tierschutz oder Klimaschutz interessieren. Die Teilnahme ist kostenlos.

(Pressemitteilung)

„Jugendliche haben schon beeindruckende Ideen präsentiert“, berichtet Michael Hermes, Jugendgruppenleiter der Falken: „Zum Beispiel eine Drohne, die mit einer Wärmebildkamera Rehkitze im Kornfeld findet, damit sie nicht vom Mähdrescher getötet werden. Oder ein Moos, das an Wänden wächst und Feinstaub verarbeitet. Oder eine Jacke, die Strom für das Smartphone erzeugt. Dem Einfallsreichtum sind kaum Grenzen gesetzt, und es ist sehr inspirierend, die jungen Erfinderinnen und Erfinder ihre Projekte vorstellen zu sehen.“

Die Fahrt findet statt am 19.2. um 12.17 Uhr ab Bahnhof Meschede, die Rückkehr ist für 18.41 Uhr vorgesehen, die Mitfahrt ist kostenlos.

Teilnehmen kann, wer gute Leistungen in Bio, Physik, Chemie oder Mathe, Interesse, Ideen oder politisches Engagement im Umweltschutz nachweisen kann. Vordrucke dafür, die vom Klassenlehrer und vom Klassensprecher unterschrieben sein müssen, und für die Freistellung vom Schulunterricht für die betreffenden Stunden gibt es im Schülercafé der Falken am 2. und 9. Februar.

Wer gerne mitfahren oder jemanden vorschlagen möchte, kann sich melden unter falkenhsk@gmail.com.

Hochsauerland: 40 Jahre Falken HSK, 40 Jahre Zeltlager

Die Falken HSK haben am 27. Dezember 2019 ihre jährlichen Mitgliederversammlungen durchgeführt.

Die Jugendgruppenleiterin und Stellvertretende Unterbezirksvorsitzende Tanja Keggenhoff aus Arnsberg (Auszubildende, 19 Jahre) führte durch beide Gremien.

(Mitteilung der Falken HSK)

Im Ortsverband Meschede gab der Vorsitzende Michael Hermes eine Übersicht über die Finanzen und die Mitgliederentwicklung: „Finanziell stehen wir weiterhin auf einem soliden Fundament, das sich hauptsächlich aus Mitgliedsbeiträgen speist.“

Die Mescheder Falken haben im Berichtszeitraum einige neue Mitglieder gewonnen, leiden aber wie viele andere Vereine im ländlichen Raum unter der Abwanderung engagierter junger Menschen. „Sie werden von uns aufwändig ausgebildet, aber viele ziehen nach der Schulzeit in die Universitätsstädte, weil die Studienmöglichkeiten im Sauerland sehr begrenzt sind“, berichtet der Vorsitzende des Jugendverbandes. „Wir haben inzwischen Möglichkeiten gefunden, mit dieser Herausforderung umzugehen, aber der regelmäßige Brain Drain schwächt unsere Gliederungen vor Ort doch immer wieder erheblich.“

Der Falken-Unterbezirk HSK, die Arbeitsgemeinschaft der Ortsverbände, besteht – darauf wies der Vorsitzende hin – 2019 seit 40 Jahren. Und seit 40 Jahren führen die Falken aus dem Sauerland auch Zeltlager für Kinder und Jugendliche durch. Die Jugendgruppenleitungen Tanja Keggenhoff und Michael Hermes berichteten aus einem sehr schönen Sommer-Ferienlager 2019 in Spanien mit 33 Teilnehmenden und freuen sich, dass es auch 2020 wieder an die Costa Brava geht, „auf einen der schönsten Plätze, die wir bisher kennen, mit einem traumhaften Sandstrand direkt am Meer.“

Unterbezirksvorsitzender Michael Hermes berichtete außerdem aus den Projekten „Schülercafé International“ in Meschede und „Aufbau Süd“ in Siegen und Olpe. Beide Projekte sind vollständig durchgeführt worden und sollen 2020 fortgesetzt werden.

Im Unterbezirksvorstand waren Nachwahlen erforderlich, nachdem zwei junge Vorstandsmitglieder aus beruflichen und privaten Gründen ihre Ämter niedergelegt hatten. Bei den Nachwahlen wurde die 20jährige Arbeiterin Aleyna Fraga aus Meschede zur Beisitzenden gewählt. Die Interessen junger Menschen aus Brilon werden künftig von dem ebenfalls 20jährigen Max Rüther vertreten. Rüther hatte schon dem vor-vorigen Unterbezirksvorstand angehört und verfügt bereits über einige Erfahrung.

Komplette Neuwahlen standen im Falken-Bildungs- und Freizeitwerk Meschede auf der Tagesordnung. Der Trägerverein des Jugendzentrums Rockcafé in der Mescheder Innenstadt wählte wieder Michael Hermes zum Vorsitzenden und die 26jährige Anna Willmes zur Stellvertreterin. Die Kontrollkommission bilden Wigbert Hermes und Astrid Steinrücke aus Meschede-Eversberg. Das Falken-Bildungs- und Freizeitwerk freut sich, dass die Stelle der Jugendzentrumsleitung mit einer erfahrenen Kraft, Susanne Heinemann aus Meschede-Visbeck, neu besetzt werden konnte. „Wir freuen uns schon auf die Zusammenarbeit und auf die kommenden Projekte“, so FBF-Vorsitzender Michael Hermes.

Der Vorsitzende gab einen Bericht über die zurückliegende Amtszeit und einen Ausblick auf das kommende Jahr. Das erfolgreich durchgeführte Sucht- und Gewaltpräventionsprojekt soll fortgesetzt werden, weil die Situation in der Mescheder Innenstadt es erfordere. Auf Antrag der Mädchengruppe soll eine eigene Öffnungszeit für Mädchen und junge Frauen angeboten werden. Und es kann sein, dass mit aufsuchender Jugendsozialarbeit im Stadtgebiet sowie mit der Kooperation mit Schulen weitere Aufgaben auf das FBF Meschede zukommen.

Der Vorstand begrüßt, dass die Arbeit der freien und öffentlichen Träger der Jugendhilfe im Hochsauerlandkreis sowie ihre Zusammenarbeit mit anderen Institutionen künftig mit Unterstützung des Jugendamtes HSK besser vernetzt werden soll. „Wir haben nämlich im Berichtszeitraum immer noch zu viel Arbeit gehabt, die eigentlich von anderen hätte erledigt werden müssen, die aber dringend sofort gemacht werden musste. Beispiele sind unser Einschreiten bei Kindswohlgefährdung, unsere häufige Unterstützung junger Menschen bei Bewerbungen und immer wieder Aufklärung über Schülerrechte und Jugendarbeitsschutz. Die Hilfebedarfe junger Menschen im HSK sind gravierend, die Zahl der Schulverzweifelten und Ausbildungsabbrüche ist unnötig hoch.“

„Das alles und dann auch noch die aufsuchende Arbeit und Kooperation mit Schulen können wir eigentlich nur schaffen, wenn der Fördergeber Hochsauerlandkreis uns endlich eine volle Stelle bewilligt“, stellt der FBF-Vorsitzende fest. „Dafür setzen wir uns ein. Wir könnten noch mehr für Jugendliche in Meschede tun, aber mit nur einer halben Stelle und der geringen Grundförderung, die der Kreis uns bisher gewährt, können wir kaum die Arbeit gut bewältigen, die wir jetzt schon haben.“

„Friday for future!“ – Schülerstreik für Klimaschutz auch in Meschede

Schülerinnen und Schüler von zwei Mescheder Schulen, des städtischen und des Benediktiner-Gymnasiums, sind am Freitag, dem 1. Februar 2019, auf die Straße gegangen, um für einen besseren Klimaschutz zu demonstrieren.

(Der Beitrag ist ursprünglich auf der Website der Falken HSK erschienen.)

Der Demonstrationszug mit etwa 130 Teilnehmenden zog vom Kreishaus in der Steinstraße zum Mescheder Rathaus.

Für Freitag, den 8. Februar, ist die nächste Demonstration geplant, diesmal direkt nach der Schule. Die Mescheder Falken unterstützen den Schülerprotest und rufen zur Beteiligung auf. Zeit und Ort werden noch bekanntgegeben.

Zum Bericht im Sauerlandkurier

Bilder im Sauerlandkurier

15. Januar 2019: Wiedereröffnung der Falken-Bücherei in Meschede

Heute, den 15. Januar 2019, eröffnen wir wieder die Bücherei der Mescheder Falken in unseren Räumen Kolpingstraße 18 in Meschede.

(Pressemitteilung der Falken HSK)

Der Grund ist die ganz und gar erbärmliche Rezeption der Novemberrevolution von 1918 in Schulen und Museen, Buchläden und Bibliotheken, Vereinen, Gewerkschaften und politischen Parteien bei uns im Sauerland im zurückliegenden Jahr 2018, dem 100. Jahr der bedeutenden Ereignisse.

Wir beginnen unsere Sammlung mit den Jugendbüchern

1848 – Die Geschichte von Jette und Frieder
und dem mehrfach ausgezeichneten
Die roten Matrosen
von Klaus Kordon.

Wir werden die Sammlung Stück für Stück um weitere interessante Werke erweitern. Um Bücher, die Ihr an euren Schulen nicht zu lesen bekommt, obwohl sie spannend und wichtig sind. Um Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Um Bücher, die auch von Lehrerinnen und Lehrern, Heimatforschern und Journalisten genutzt werden können.

Sie können ab sofort im Schülercafé der Falken ausgeliehen werden. Später sollen auch noch Filme dazukommen. Die Öffnungszeiten des Schülercafés findet Ihr auf unserer Internetseite https://hskfalken.wordpress.com