Umleitung: Europa ist tot, Corona-Trottel, Pandemie und FDP, Graffiti in der Nordstadt, Westdeutsche Worte und dein Bücherregal.

We’re all mad here: Katzenbild in der Unterführung am Holländischen Platz in Kassel (foto: zoom)

Europa ist tot: Der Historiker Jürgen Zimmerer über die Berliner Republik und die Kolonialismus-Debatte … medico

Coronakrise in Österreich: Mit Trotteln reden bringt nichts … taz

Die Pandemie überrollt die FDP: Corona blüht. Deutschland verdorrt. Das Land leidet zweifach – unter dem Virus und den Ideologen, vor allem unter denen der FDP … postvonhorn

Graffiti-Projekt: 160 Kinder und Jugendliche verschönern Fassade in der Dortmunder Nordstadt … nordstadtblogger

„Dein Bücherregal verrät dich“: Grant Sniders Cartoons aus der Lesewelt … revierpassagen

Westdeutsche Worte: Autowandern … schmalenstroer

Umleitung: Desiderius-Erasmus-Stiftung, Rente, Atlantis, Spahn, Reichelt, Google, Facebook, Fremdenzimmer, Vonovia und Flüchtlinge aus Afghanistan.

Bank auf der Hardt, mit 761 m der höchste Berg Siedlinghausens. (foto: zoom)

Die Handlungsoptionen der AfD-nahen „Desiderius-Erasmus-Stiftung“: Die AfD erhoffte sich Millionen für ihre parteinahe Stiftung. Dadurch erwachsen ihr weitere Möglichkeiten, mit Förderungen, Publikationen und Schulungen in ihrem Sinne zu wirken … blicknachrechts

Spahn, Reichelt und die „Bild“: Der CDU-Vize-Vorsitzende und Gesundheitsminister Spahn droht in den Strudel des Skandals um den entlassenen „Bild“-Chefredakteur Reichelt und Springer-Chef Döpfner zu geraten … postvonhorn

Mir persönlich fehlt der Punkt, dass ALLE (Beamte, Selbstständige etc.) in die umlagefinanzierte Rente einzahlen: Von Renten, Aktien und Angst … unkreativ

Atlantis 21 (Satire): „… einen Anstieg von etwa zwei Millimetern pro Jahr messe. Damit sei Sylt noch nicht akut durch den Klimawandel gefährdet, eine Überflutung der Nordseeinsel sei jedoch so gut wie…“ … zynaesthesie

Westdeutsche Worte: Fremdenzimmer … schmalenstroer

Wie Google und Facebook sich die Konkurrenz vom Leib halten: Mit einer heimlichen Kooperation sollen die beiden Datenkonzerne dem freien Wettbewerb bei Online-Werbung geschadet haben … netzpolitik

Mieter:innen-Bündnis „VoNO!via“ übt scharfe Kritik: „Da ist etwas faul im Staate Vonovia“. Misstrauen gegenüber Betriebs- und Heizkosten-Abrechnungen … nordstadtblogger

Aufnahme besonders vulnerabler Personengruppen aus Afghanistan: Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL) wandte sich vergangene Woche mit folgendem Antrag für eine Resolution an Landrat Dr. Karl Schneider: Der Hochsauerlandkreis setzt sich für eine schnelle und unbürokratische Aufnahme von Menschen aus Afghanistan ein! … sbl

Pausenbild: Kinder- und Jugendbauernhof

Kinder- und Jugendbauernhof in Kassel (foto: zoom)

Beim Abendspaziergang an der Fulda haben wir am  Zaun des Kinder- und Jugendbauernhofs angehalten.

Bunt und vielfältig. Eine Stadt-Oase. Ich habe unwillkürlich gespäht, ob ich nicht irgendwo zwischen Bauwagen, Stall und Insektenhotel Peter Lustig aus der Sendung Löwenzahn entdecke.

Nein, er war nicht da und auch nicht die Kinder, die tagsüber von den Eltern dort abgegeben werden. Nächstes Mal, früher am Tag. Bin gespannt auf den Betrieb.

Info: Elternfreie Zone (foto: zoom)

Umleitung: Rassismus, Filterblasen-Brummkreisel, schlechte Ratschläge, die Sachwalter von Alan Bangs, Grüne, Corona und mehr.

„aesthetische werke“ – was ist der Bezug? (foto: zoom)

Rassistischer Übergriff: In Lübeck ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ein in der rechten Szene bekanntes Neonazi-Pärchen, nachdem es am helllichten Tag zu einem mutmaßlich rassistischen Angriff auf einen türkischstämmigen Familienvater mit seinen vier- und achtjährigen Kindern kam … blicknachrechts

Virtueller Schein und reales Sein: „Reality distortion field“ und „Confirmation Bias“ als Filterblasen-Brummkreisel … endoplast

Grüne: Zermürbt zwischen Schein und Sein … postvonhorn

Bildungsverständnis (Satire): Kommen Sie mir nicht mit Bahnen, die sind viel zu voll – das auch daran, dass die Menschen sich nicht genug Autos kaufen. Deshalb müssen wir die Autos billiger machen, dann lohnt sich ja auch der billige Kraftstoff, und dann haben wir auch einen richtigen Investitionsanreiz, um mehr Autobahnen zu bauen … zynaesthesie

Corona: Sterile Immunität durch passive lokale Impfung mit monoklonalen Covid-19-Antikörpern der Klasse M … scilogs

Was sind schlechte Ratschläge? Was sind die schlechtesten Ratschläge, die Du je bekommen hast? Oder: Woher weiß ich, auf welche Ratschläge ich hören sollte? … kwerfeldein

Instagram: Wenn Likes und Geotags die Natur zerstören … netzpolitik

Großmoguln der Songlisten oder: Selbsternannte Sachwalter von Alan Bangs … revierpassagen

Ich bin geblitzt worden. Und das ärgert mich. So richtig: Was mich so ärgert, sind drei Dinge … unkreativ

Hochsauerland: “Zukunftsprogramm 2025? wird erneut im Kreistag beraten … sbl

Dortmunder Pausenbild: Graffiti ohne Punkt und Komma

Gilt auch der Umkehrschluss? (foto: zoom)

Wenn man tagaus, tagein auf Corona-Spaziergängen durch die sterbenden Fichten- und grünen Buchenwälder des Hochsauerlandes trottet, braucht es Abwechslung.

Bei angenehmen Temperaturen und trübem Wetter haben wir die Dortmunder Nordstadt durchstreift. Ich weiß nicht mehr, wo wir überall gewesen sind. Wir sahen schöne, wir sahen schmuddelige Straßen, graue und begrünte Fassaden, Parks, Kleingartenanlagen, zugeparkte Fußwege und den Hafen im Abrissmodus. Allerwegen Menschen, groß und klein, Sprachgewirr, Eltern und Kinder, Männergruppen und auch ein paar Junkies. Ein lebhaftes, vielfältiges Viertel.

Die Nordstadt hat eine schlechten Ruf. Drogen, Kriminalität. Wir sind weder ausgeraubt noch angemacht worden. Fische im Wasser; mit FP2-Masken, wo es eng wurde. Es ist Pandemie, wir haben uns nicht aufgehalten. Ein Café oder Döner wäre wohl nett gewesen. Weiter, weiter, weiter … Wir werden wiederkommen, wenn das Virus verschwunden ist.

Wird es hier in ein paar Jahren eine ähnliche Entwicklung wie in Altona, im Schanzenviertel oder in der Hamburger Hafenstadt geben? Erst die Graffiti, dann die Gentrifizierung?

Statt Schnee und Stau, Graffiti-Hunting

Graffiti unter der Autobahn

Was mache ich als Bewohner eines Winterberger Ortsteils, wenn es im Hochsauerland schneit?

Ich gehe/fahre auf keinen Fall in die überfüllte Kernstadt Winterberg, sondern suche mir eine andere Beschäftigung. Es gibt genug Platz auf dieser Welt und Beschäftigungen, die die Orte der exzessiv gelebten Winter-Euphorie vermeiden.

Man könnte beispielsweise Gelsenkirchener Vorgärten fotografieren oder nette Graffiti suchen, während sich die Ruhrpöttler*innen auf den Pisten vergnügen.

Oder man bleibt schön zu Hause und liest ein gutes Buch. Momentan reise ich virtuell mit Olga Tokarczuks Unrast durch die Weltgeschichte.

Und ihr so?

Jackules‘ Graffiti verbindet Niedersfeld und Nord-Holland

Auftragsgraffiti von Jackules am Hillebachsee (foto: zoom)

Bei Spaziergängen um den Hillebachsee in Niedersfeld war mir schon vor längerer Zeit ein Fassadenbild am Starthaus der Wakeboard-Anlage aufgefallen, ohne dass ich mir Gedanken über den Urheber gemacht hätte.

Auf der Website des (nicht-nur-) Graffiti-Künstlers Jackules aka David Schmidt heißt es:

„Als Kind habe ich besonders gerne gemalt,
und als Jugendlicher Graffiti geliebt,
um heute die Malerei in allen Lebensbereichen anzuwenden:
Selbstverwirklichung, Kommunikation, Beruf, Philosophie…

und am wichtigsten:
Einfach so!“

Nicht ganz zufällig habe ich vor einiger Zeit die Empfehlung für eine Streetart-Tour in Kassel bekommen: 26 großflächige Urban-Arts Projekte im öffentlichen Raum entlang einer vier Kilometer langen Route, in und um Nord-Holland, dem „bösen“ Teil von Kassel.

Als ich mir die Beschreibungen der einzelnen Werke auf der kostenlosen App (siehe Link oben) angeschaut habe, ist mir bei Station 1 und 3 der Künstler Jackules aufgefallen.

Station 3: Jackules – Stephen Hawkings Goldfisch (foto: zoom)

Die App erklärt das Mural (Fassadenbild) so: Es sei ein philosophisches Gedankenspiel über die Zeit als Ausgangspunkt. Der Fisch halte die verzerrte Welt hinter seinem Glasgefängnis für die Wirklichkeit. Könnte sich der Mensch aus dem Zeitgefängnis lösen? Der kleine Junge löse das Problem, indem er einfach die Zeiger der Uhr abschraubt, während der Fisch aus dem Glas springt.

Die ausführlichen Erklärungen zu den einzelnen Stationen bekommt man als Text und Audio präsentiert.

Die Website von Jackules hat mich zurück zum Hillebachsee gebracht. Unter dem Punkt „Fassadendesign“ schaute ich plötzlich auf den Surfer an der Wand des Wakeboard-Häuschens am Hillebachsee.

Die Verbindung Niedersfeld – Nord-Holland. Zufall oder Notwendigkeit?

Wer sich für Graffiti und Streetart interessiert und ein paar Stunden in Kassel investieren möchte, sollte sich die App vorher herunterladen und ein wenig stöbern. Die Informationen sind sehr ausführlich. Ein bisschen Vorentlastung hilft.

Die Tour in Kassel dauert jedenfalls länger als ein Spaziergang um den Hillebachsee.

Pausenbilder: der Bauzaun an den ehemaligen Esso-Häusern – Einstein nach dem anderen, und hast du gepupst?

EinStein nach dem anderen …. am Bauzaun (foto: zoom)

Als ich Anfang dieses Jahres an dem Bauzaun stand, der das Gebiet der ehemaligen Hamburger Esso-Häuser umgibt, fielen mir die vielen Besucher auf, die ihrer Begleitung erzählten, wie sie damals (2013/2014) versucht hätten, die Häuser gegen den Abriss zu verteidigen.

Sentimentale Revoluzzer im Erinnerungsmodus.

Die Männer und Frauen, die dort im ehemaligen Gefahrengebiet St. Pauli ihre heroische Vergangenheit wiederaufleben ließen, sahen dabei durch und durch bürgerlich-gesittet aus.

Fast auf den Tag genau vor sechs Jahren hatte ich die Esso-Häuser zufälligerweise fotografiert und einige wenige Informationen zusammengetragen:

Im Wortlaut: Polizei Hamburg richtet ab heute früh um 6 Uhr Gefahrengebiet ein

Jetzt sind sie schon lange weg, die Esso-Häuser und am Bauzaun heißt es lapidar: „Hast du gepupst?“

Reeperbahn. Hast du gepupst? Ja! (foto: zoom)