Müscheder „Wandergruppe Oberhof (WGO)“ im Naturpark Thüringer Wald unterwegs

Die Wandergruppe Oberhof vor der Drachenschlucht, v. l. Jürgen Hupe, Udo Senft, Walter Bast, Wolfgang Günzel, Gerd Stüttgen, Christian Keil, Gerd Sommer (Pressefoto)

Müschede/Masserberg. Eine besonders schöne Jahres-Tour hat die „Wandergruppe Oberhof (WGO)“, ein Zusammenschluss von sieben Wanderern aus dem Eulendorf Müschede, unternommen. Nach dem Start der sechstägigen Reise ging es per PKW zunächst ins thüringische Eisenach, wo Christian Keil, Walter Bast, Jürgen Hupe, Wolfgang Günzel, Udo Senft, Gerd Sommer und Gerd Stüttgen die imposante dortige Drachenschlucht in einer dreistündigen Wanderung eroberten, bevor es nach Masserberg im Naturpark Thüringer Wald weiterging, wo während ihrer Reise Quartier genommen wurde.

(Pressemitteilung)

An den Folgetagen wurden die Wanderungen „Familienspaß“ – Haus der Natur“ zur Talsperre Goldistal, die große Rundwanderung um die Talsperre Schönbrunn, eine Tour durch die Fehrenbacher Schweiz und der Rundwanderweg um die und zur Werraquelle unternommen. So standen am Ende gut 75 Kilometer Strecke im wunderschönen Thüringer Wald auf dem „Wandertacho“.

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Sonntag im Hochsauerland: Lesen, Wandern, Radfahren

Das Buch von Christian Stöcker, aufgeschlagen mit Beschreibung als Einlage (foto: zoom)

Es ist nicht schwer, im Hochsauerland den Sonntag auf angenehme Weise zu verbringen. Christian Stöckers Buch, Männer die die Welt verbrennen habe ich, passend zum Blogartikel und den Diskussionen um die Energiewende in Winterberg, verschlungen.

Stöcker schreibt flüssig, mit vielen Fakten, Hintergründen und Quellen über die Klimakrise, die Energiewende und ihre Boykotteure. Lest den Klappentext im Bild und dann am besten das Buch selbst. Ich habe es mir in einer öffentlichen Bibliothek ausgeliehen, man kann es selbstverständlich auch kaufen. Sinngemäßes Zitat aus dem Buch: Nicht ausgegeben ist auch gespart (schwäb. Hausfrau).

Wer nach der Lektüre noch den Unfug von Vernunftkraft, E.I.K.E, u.a. glaubt, dem ist nicht zu helfen.

Auf jeden Fall rauchte mir der Kopf, Zeit für einen Spaziergang um den Schmantel und den Kreuzberg. Ich finde dieses Stückchen Winterberg sehr entspannend.

Unterhalb des Kreuzbergs, Nähe Hesborner Weg (foto: zoom)

Es fehlt inzwischen manche alte Waldfläche, die der Klimawandel hinweggerafft hat, aber die Kahlschläge sind zum größten Teil ergrünt: Gras, Kräuter, Sträucher.

Wer die Gegend vorher nicht gekannt hat, dem fällt nicht unbedingt auf, dass hier Klimawandel und Borkenkäfer gewütet haben.

Blick auf den Funkturm am Kreuzbergweg in Winterberg (foto: zoom)

Im Blogbeitrag Wie es um den Zustand des deutschen Walds bestellt ist kann man die Waldflächen zwischen Winterberg und Züschen von 2016 mit 2023 vergleichen, also einem Zeitraum nach dem großen Orkan Kyrill von 2007.

Lesen, Wandern, Essen nicht vergessen; im späten Licht des Tages noch eine kleine Runde mit dem Rad drehen; danach das nächste Buch beginnen.

Mit dem Rad Richtung Bödefeld (foto: zoom)

Feierabend. 🙂

Blick auf Winterberg und die Kappe – eine ungeordnete Meditation über Landschaftsverbrauch ohne Windräder

Vom neuen Radweg unterhalb des Kahlen Asten fotografiert: links der Campingplatz am Rauhen Busch, zentral hinten Winterberg und rechts von der Mitte die sogenannte Kappe (foto: zoom)

Vor ein paar Tagen bin ich vom Kahlen Asten hinunter zum neuen Radweg hinuntergeradelt. Richtung Nordhang-Jause hat man einen weiten Blick über Winterberg.

Der zerrupfte Hügel rechts von der Mitte ist die sogenannte Kappe. Dieser Berg wurde mit allerlei „Spielgeräten“ bebaut und ist allein hässlicher als 1000 Windräder im Land der 1000 Berge.

Dort findet man den Bikepark, eine Fly-Line, die Bobbahn, eine schwarze Piste samt Liftanlage, die auch für den Bikepark genutzt wird, eine Sommerrodelbahn, die Gaststätte Bobhaus, viele Parkplätze, eine Straße auf den Gipfel und eine Panoramabrücke.

Ab und zu landen dort oben auch Rettungshubschrauber, um die Verletzten aus dem Bikepark zu den großen Krankenhäusern der weiteren Umgebung (Kassel, Dortmund, Siegen) abzutransportieren [1].

Da mit den meisten Installationen Geld verdient wird, stört es auch niemanden, dass für die Umgestaltung des Berges beispielsweise eine Bergwiese mit seltenen Flachbärlappen verschwinden mussten [2]. Die Schönheit liegt halt stets im Auge der Betrachtenden.

Um die Winterberger Naturlandschaft zu zerstören, hat es lediglich der Freizeitindustrie, des Sturms Kyrill und des Klimawandels mit dem Borkenkäfer im Gepäck bedurft. Nicht zu vergessen die Steinbrüche (Silbach, Hildfeld) mit ihrem Landschaftsverbrauch, samt der Straßen die den Strom von Touristen in den Tourismusort in der Nähe der Ruhrquelle bringen.

Wer über Feinstaub und Lärm meditieren will, stelle sich tagsüber an die B 480 in Niedersfeld. Ein schier endlos scheinender Strom von LKW passiert diesen Ortsteil auf dem Weg von Olsberg Richtung Winterberg-Kernstadt und Hallenberg, von Nord nach Süd und umgekehrt.

Wie soll es mit Winterberg weitergehen, wenn der Klimawandel den Skitourismus zerstört haben wird? Was sind die Konzepte? Industrialisierung oder sanfter Tourismus? Oder was?

——–

[1] Die Polizeimeldungen der schweren Unfälle im Winterberger Bike-Park im August 2024:

16-Jähriger bei Fahrradunfall schwer verletzt

15-jähriger Mountainbiker schwer verletzt

Radfahrer stürzen im Bikepark


[2] Richard Götte, Flora im östlichen Sauerland, zweite aktualisierte und überarbeitete Ausgabe, Marsberg 2022, hier insbesondere die Bilder S. 40/41, Belastung und Verbrauch der Landschaft durch Freizeitnutzung

Pausenbild: Das Leben ist ein langer, ruhiger … Kanal

Blick von der Barmbeker Straße auf den Goldbekkanal (foto: zoom)

Das laute, stinkende Hamburg hat ruhige Ecken, Parks, Seen, Kanäle und Fließgewässer, aber der unablässige Verkehr, die vielen Baustellen und der Abgasgeschmack auf der Zunge vermiesen mir manchmal meine Touren durch die Großstadt im Norden.

Der Stadtpark gehört für mich, wie übrigens der Ohlsdorfer Friedhof, zu den großen ruhigen Grünflächen, wo man sich von der Hektik der Großstadt erholen kann: Joggen, Schwimmen, Fußball spielen, Spazierengehen, auf der Bank sitzen und lesen …

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Gefahr für Hunde: möglicherweise Blaualgen im Hennesee

Im Januar war es noch zu kalt für die Cyanobakterien (Blaualgen) im Hennesee. (archivfoto: zoom)

Hochsauerlandkreis/Meschede. Das Kreisgesundheitsamt warnt Hundehalterinnen und Hundehalter aktuell, ihre Vierbeiner in den Hennesee zu lassen. Grund ist der Verdacht auf eine Verunreinigung durch sogenannte Cyanobakterien, umgangssprachlich Blaualgen, die sich aufgrund anhaltender Hitze und fehlender Niederschläge vermehren.

Für Menschen bestehen nach Einschätzung des Gesundheitsamtes aktuell keine Gesundheitsgefahren beim Baden an den Badestellen des Hennesees, solange keine größeren Mengen des Wassers aufgenommen werden. Kleine Kinder sollten deshalb begleitet werden. Am Montag, 12. August, sind Proben entnommen worden, über die Ergebnisse wird weiter informiert.
 
Schon geringste Konzentrationen der Bakterien stellen für Hunde im Gegensatz zum Menschen eine Gefahr dar. Die Haustiere können trotz veterinärmedizinischer Behandlung nicht gerettet werden. Um deren Gesundheit zu schützen, erinnert das Gesundheitsamt die Hundehalter daran, dass für Hunde am Hennesee ohnehin eine Anleinpflicht besteht.

Jugendliche entdecken jüdisches Leben im Sauerland

HSK bietet 5-tägiges Herbstferien-Freizeitprogramm an

Auch das Sauerlandmuseum werden die Jugendlichen besuchen. (archivfoto: zoom)

Unter dem Motto „Erinnern für die Zukunft – Auf den Spuren jüdischen Lebens im Sauerland Früher & Heute“ bietet der HSK vom 21. bis zum 25. Oktober Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren eine fünftägige Herbstferienfreizeit an.

(Pressemitteilung HSK)

Die Teilnehmer werden geschichtsträchtige Orte wie die Wewelsburg bei Paderborn und das Sauerland-Museum in Arnsberg besuchen und die Vergangenheit und die Gegenwart des jüdischen Lebens im Sauerland unter die Lupe nehmen.

In diesem Zusammenhang werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch mit den Themen Rechtsextremismus und Diskriminierung beschäftigen. Dabei wird der Spaßfaktor wird natürlich nicht zu kurz kommen. Bei Outdoorspielen, im Escaperoom oder bei einem geplanten Lagerfeuer können sich die Jugendlichen austauschen und anfreunden.

Übernachtet wird in der Jugendherberge direkt am Sorpesee. Die Teilnahme am Ferienprogramm kostet 220 Euro pro Person: Essen, Trinken und alle Aktionen inklusive. Anmeldung und weitere Informationen unter Jugendfoerderung@hochsauerlandkreis.de, Telefon: 0291/945949 oder www.young-hsk.de.

Nicht nur immer Windräder, auch mal ein Kohlekraftwerk

Am Stapp in Eppinghoven (foto: zoom)

Irgendwann schließen sich die Kreise der Erinnerung oder sie verblassen und werden immer unwichtiger.

Die Mündung der Emscher am Stapp und das Kohlekraftwerk bei Möllen/Voerde am Rhein waren lange Jahre fest in meinem Bild vom Niederrhein verankert.

Im November 2022 wurde die Renaturierung der Emscher von der Quelle in Holzwickede bis zur Mündung in Grundzügen abgeschlossen: Am Mittwoch (!) live: Flutung der neuen Emschermündung

Der intensiv nach Klärwerk riechende Zufluss in den Rhein war in jahrelangen Arbeiten rheinabwärts verlegt worden. Das rechteckige Gewässerbecken auf dem Bild oben ist nicht mehr mit der Emscher, die dort früher schäumend in den Rhein stürzte, verbunden.

Das 1970/71 errichtete Kohlekraftwerk im Hintergrund des oberen Bildes wurde 2017 stillgelegt. Der Abriss begann Mitte 2023, im Dezember desselben Jahres wurde der Kühlturm gesprengt (siehe auch Wikipedia).

Kohlekraftwerk Möllen am Niederrhein 2011 mit Kühlturm (archivfoto: zoom)

Vor einigen Tagen bin ich mit dem Rad ein Stück die Frankfurter Straße entlang gefahren, um das untere Bild aufzunehmen.

Das Kohlekraftwerk in Möllen an der Frankfurter Straße (foto: zoom)

Wie man sieht, sind viele Teile der Anlage noch vorhanden. In Zukunft soll hier ein Werk zum Bau von Elektrolyseuren für die Produktion von Wasserstoff entstehen. Die Anlage soll ab 2026 in Betrieb gehen. Es ist geplant, neben Elektrolyseuren bis 2030 ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk zu bauen (Wikipedia).

Urlaub ist alles, was mit einer Liste beginnt und mit einem Bilderwust endet

„Lahnungsbau ist eine Wachstumshilfe für die Salzwiesen“ (foto: zoom)

Meine Urlaube beginnen stets mit einer Liste. Auf einem leeren DIN-A-4 Blatt notiere ich mit einem Bleistift alles, was ich mitnehmen will. Wenn die Liste fertig ist, kann mit dem Packen begonnen werden. Es ist völlig egal, ob es sich um Fahrradgepäcktaschen, Rollenkoffer oder einen Rucksack handelt. Eine Liste muss sein.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass alle Fahrten, für die ich eine Liste schreibe, Urlaub sind: zwei Tage mit dem Rad nach Kassel = Urlaub; eine Woche Nordfriesland = Urlaub; drei Wochen Dänemark = Urlaub; Freunde für eine Nacht in Köln besuchen = Urlaub; eine mehrtägige Tagung in Dachau = Urlaub; usw.

Das Bild oben ist am Deich zwischen Greetsiel und Norddeich entstanden. Ein paar Tage zuvor hatte das NDR-Studio Oldenburg eine Sendung über den Küstenschutz an der Nordsee ausgestrahlt.

Im Mittelpunkt stand eben dieser Bagger auf der Schute samt der Arbeitenden, die eine Schüttsteinlahnung aus Granitsteinen bauen.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Kuestenschutz-an-der-Nordsee-Der-Bagger-der-durchs-Watt-gleitet,watt434.html

Als wir mit dem Rad an der Baustelle vorbeifuhren, machten die Männer (Frauen habe ich nicht gesehen) gerade Mittagspause im Bauwagen.

Um zu verstehen, was dort am Deich passiert, was Lahnungen, Salzwiesen und Sturmfluten miteinander zu tun haben, lest den oben verlinkten Artikel.

Ich habe noch versucht herauszufinden, wer Deichrichter Karl Wenholt war. Aber auf die Schnelle – im Urlaub hat man ja kaum Zeit – ist dabei nicht viel herausgekommen:

Karl Wenholt war bis 1965 Leiter des Bauamtes für Küstenschutz und Landgewinnung in Norden. In dieser Funktion war er verantwortlich für Landgewinnung an der Leybucht im damaligen Kreis Norden. Anschließend hatte er bis zu seinem Tod das Ehrenamt eines Deichrichters (Vorstandsmitglieds) bei der Deichacht Norden inne.

Der Gedenkstein steht am Deich in Westermarsch II, etwa an der Stelle, an der die Deichstraße nördliche des Waterwarfer Wegs einen Knick nach Osten macht. Er wurde nach Abschluss der Deichverstärkung Ende der 1970er Jahre auf Anregung seines Nach-Nachfolgers Theodor Oldewurtel aufgestellt.

Quelle: https://blog.fiks.de/denkmale-in-ostfriesland/wenholt-karl/

Meine Angewohnheit, Listen zu erstellen, habe ich erwähnt, aber was ist mit dem Bilderwust?

Wenn ich darauf eine vernünftige Antwort wüsste, hätte ich nicht diesen ungeordneten und unbearbeiteten Haufen von Bildern auf meinen Festplatten.

Die meisten Bilder fristen ein unbeachtetes digitales Dasein, nur einige schaue ich mir genauer an und manche veröffentliche ich auf dem Blog, also hier.

Auch irgendwie Urlaub: Radtour und zweites Frühstück in(!) Norden. Das Eis kommt später dran. (foto: zoom)

Im Blog können die Bilder verschiedene Funktionen haben. Im allereinfachsten Fall sind sie reine Schmuck- oder Symbolbilder. Besser ist es, wenn sie Teil einer Geschichte sind.

Aber was ist jetzt eigentlich Urlaub? Wirklich nur Listen? Kurzantwort: ein Ausbruch aus der Freizeitroutine, sonst bräuchte ich keine Listen, denn ich lebe ja schon dort, wo andere Menschen Urlaub machen.

Oder wie es ein Nachbar gerne betont: „Siedlinghausen, Hannes, das ist das Spanien des Hochsauerlandes.“

Die Bruchhauser Steine nach der Pandemie

Feldstein – der erste Halt auf dem Weg zum Gipfelkreuz (foto: zoom)

Während der Pandemie waren die Bruchhauser Steine ein sehr beliebtes Ausflugsziel, und an manchen Tagen krabbelten die Menschen in großen Schwärmen auf den Feldstein. Nicht wenige suchten allein oder mit Partner*in die perfekte Foto-/Selfie- Pose für ihren Instagram-Kanal.

Das massenhafte Pandemiewandern hat, so meine Beobachtungen, nachgelassen. Gerade bei etwas schlechterem Wetter hat man und frau wieder seine bzw. ihre Ruhe.

Heute war der Himmel häufig bedeckt und es wehte ein starker Wind. Ganz hinauf zum Gipfelkreuz des Feldstein habe ich mich deswegen nicht getraut, aber immerhin bis zum ersten Felsspalt, der einen weiten Ausblick über die nahen Felder und Berge bietet. Wer ganz genau hinguckt, sieht trotz Dunst die vier kürzlich errichteten Windräder auf dem Mannstein bei Olsberg.

Mehr Foto war heute nicht drin; der Wind frischte auf, es fiel etwas Regen und ich eilte zum Parkplatz an der Feuereiche zurück.

Ein schöner Spaziergang. Pandemie-Vibes. Check. Positiv.