Meine Urlaube beginnen stets mit einer Liste. Auf einem leeren DIN-A-4 Blatt notiere ich mit einem Bleistift alles, was ich mitnehmen will. Wenn die Liste fertig ist, kann mit dem Packen begonnen werden. Es ist völlig egal, ob es sich um Fahrradgepäcktaschen, Rollenkoffer oder einen Rucksack handelt. Eine Liste muss sein.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass alle Fahrten, für die ich eine Liste schreibe, Urlaub sind: zwei Tage mit dem Rad nach Kassel = Urlaub; eine Woche Nordfriesland = Urlaub; drei Wochen Dänemark = Urlaub; Freunde für eine Nacht in Köln besuchen = Urlaub; eine mehrtägige Tagung in Dachau = Urlaub; usw.
Das Bild oben ist am Deich zwischen Greetsiel und Norddeich entstanden. Ein paar Tage zuvor hatte das NDR-Studio Oldenburg eine Sendung über den Küstenschutz an der Nordsee ausgestrahlt.
Im Mittelpunkt stand eben dieser Bagger auf der Schute samt der Arbeitenden, die eine Schüttsteinlahnung aus Granitsteinen bauen.
Als wir mit dem Rad an der Baustelle vorbeifuhren, machten die Männer (Frauen habe ich nicht gesehen) gerade Mittagspause im Bauwagen.
Um zu verstehen, was dort am Deich passiert, was Lahnungen, Salzwiesen und Sturmfluten miteinander zu tun haben, lest den oben verlinkten Artikel.
Ich habe noch versucht herauszufinden, wer Deichrichter Karl Wenholt war. Aber auf die Schnelle – im Urlaub hat man ja kaum Zeit – ist dabei nicht viel herausgekommen:
Karl Wenholt war bis 1965 Leiter des Bauamtes für Küstenschutz und Landgewinnung in Norden. In dieser Funktion war er verantwortlich für Landgewinnung an der Leybucht im damaligen Kreis Norden. Anschließend hatte er bis zu seinem Tod das Ehrenamt eines Deichrichters (Vorstandsmitglieds) bei der Deichacht Norden inne.
Der Gedenkstein steht am Deich in Westermarsch II, etwa an der Stelle, an der die Deichstraße nördliche des Waterwarfer Wegs einen Knick nach Osten macht. Er wurde nach Abschluss der Deichverstärkung Ende der 1970er Jahre auf Anregung seines Nach-Nachfolgers Theodor Oldewurtel aufgestellt.
Quelle: https://blog.fiks.de/denkmale-in-ostfriesland/wenholt-karl/
Meine Angewohnheit, Listen zu erstellen, habe ich erwähnt, aber was ist mit dem Bilderwust?
Wenn ich darauf eine vernünftige Antwort wüsste, hätte ich nicht diesen ungeordneten und unbearbeiteten Haufen von Bildern auf meinen Festplatten.
Die meisten Bilder fristen ein unbeachtetes digitales Dasein, nur einige schaue ich mir genauer an und manche veröffentliche ich auf dem Blog, also hier.
Im Blog können die Bilder verschiedene Funktionen haben. Im allereinfachsten Fall sind sie reine Schmuck- oder Symbolbilder. Besser ist es, wenn sie Teil einer Geschichte sind.
Aber was ist jetzt eigentlich Urlaub? Wirklich nur Listen? Kurzantwort: ein Ausbruch aus der Freizeitroutine, sonst bräuchte ich keine Listen, denn ich lebe ja schon dort, wo andere Menschen Urlaub machen.
Oder wie es ein Nachbar gerne betont: „Siedlinghausen, Hannes, das ist das Spanien des Hochsauerlandes.“