Während der Pandemie waren die Bruchhauser Steine ein sehr beliebtes Ausflugsziel, und an manchen Tagen krabbelten die Menschen in großen Schwärmen auf den Feldstein. Nicht wenige suchten allein oder mit Partner*in die perfekte Foto-/Selfie- Pose für ihren Instagram-Kanal.
Das massenhafte Pandemiewandern hat, so meine Beobachtungen, nachgelassen. Gerade bei etwas schlechterem Wetter hat man und frau wieder seine bzw. ihre Ruhe.
Heute war der Himmel häufig bedeckt und es wehte ein starker Wind. Ganz hinauf zum Gipfelkreuz des Feldstein habe ich mich deswegen nicht getraut, aber immerhin bis zum ersten Felsspalt, der einen weiten Ausblick über die nahen Felder und Berge bietet. Wer ganz genau hinguckt, sieht trotz Dunst die vier kürzlich errichteten Windräder auf dem Mannstein bei Olsberg.
Mehr Foto war heute nicht drin; der Wind frischte auf, es fiel etwas Regen und ich eilte zum Parkplatz an der Feuereiche zurück.
Ein schöner Spaziergang. Pandemie-Vibes. Check. Positiv.
Heute Abend hat es mich nicht mehr im Dorf gehalten und ich bin zur Feuereiche gefahren. Von dort sind es gut zwei Kilometer bis zum Feldstein, dem einzigen öffentlich zugänglichen der vier riesigen Vulkanfelsen Bornstein, Feldstein, Goldstein und Ravenstein.
Es lohnt sich, auf den Felsen zu klettern. Der Blick von dort oben ist fantastisch. Das wissen auch die vielen anderen Menschen, denen man begegnet, wenn man in der Hauptwanderzeit dorthin läuft/geht/wandert. Es empfiehlt sich im Umkehrschluss, die Bruchhauser Steine zu besuchen, wenn niemand anderes „Bock darauf hat“, sonst wird es eng am Gipfelkreuz.
Dem grandiosen Spätsommer kann man kaum noch etwas hinzufügen. Heute Morgen schwimmen im Außenbecken des Aqua Olsberg. Blauer Himmel, grün-gelb schimmernde Bäume, die Blätter von der Sonne umkränzt, das Wasser ein Traum. Postkartenidyll.
Am späten Nachmittag die Bruchhauser Steine. Die Sonne hat immer noch Kraft. Wir schwitzen auf dem letzten steilen Anstieg zum Feldstein, sitzen auf der Bank und beobachten die anderen Besucher beim Aufstieg zum Kreuz; manche gazellenartig, andere kehren nach wenigen Metern um.
Auf dem Rückweg zur Feuereiche lugt die Sonne um den Fels. Als ich zu Hause meine Bilder betrachte, sehe ich zum ersten Mal ein Gesicht.
Morgen ist nun wirklich der letzte Sommertag vor dem kalendarischen Herbstbeginn am 23. September um 9:50.
Wer mich sehen will, muss nach Kassel fahren, denn dort sollen die Straßen in Teilen des Kasseler Stadtgebiets tagsüber den Radfahrern gehören. „Kassel radelt“ lautet das Motto am Sonntag. 30 Kilometer Straße für Fahrräder. Ich will dabei sein. Das letzte Aufbäumen vor den dunklen Tagen.
Die Aufnahme oben habe ich auf dem Weg von Bruchhausen nach Willingen gemacht. Auch wenn man nicht viel Zeit hat, lohnt es sich, das Auto auf dem Parkplatz an der Feuereiche stehen zu lassen und sich ein wenig, mit oder ohne Kamera, durch den Wald treiben zu lassen.
Es folgen ein paar Lesehinweise.
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