St. Georg Schanze Winterberg: Rehkitz von Hund gerissen. „Bei Fuß!“ kann viel verhindern.

Gerissenes Reh
Als der Autor und Fotograf eintraf, lebte das Rehkitz noch. Den Hund trifft keine Schuld. „Bei Fuß!“ oder Leine hätten genügt. (foto: hiller)

Als Jogger bin ich im Wald schon sehr vielen Hunden und natürlich auch meist deren Herrchen und Frauchen begegnet. Ich weiß, dass Hunde einen Jagdinstinkt haben, bleibe stehen, senke die Arme und verständige mich mit dem Herrchen oder dem Frauchen. Das klappt.

Heute habe ich einen Bericht von Peter Hiller, Jagdausübungsberechtigter an der St. Georg Schanze, erhalten. Seine Schilderung macht mich als Jogger wütend, weil ich weiß, dass ein Reh einen Fluchtinstinkt hat und nicht einfach stehen bleiben kann, um mit dem Herrchen oder dem Frauchen zu verhandeln und mit seiner Flucht den Jagdinstinkt des Hundes bedient.

Die Verantwortung hat der Mensch, nicht das Tier.

Hier der Bericht von Peter Hiller:

Gestern wurde im Bereich der St. Georgschanze ein Rehkitz von einem Hund gerissen. Um 15:43 Uhr wurde ich vom Forstbetrieb der Stadt Winterberg über den Vorgang informiert. Da ich zu diesem Zeitpunkt mit meinem Hund unterwegs war, brauchte ich ca. 20 Minuten bis zum Eintreffen im Revier.

Eine Passantin aus Winterberg hat mir dann den Fundort beschrieben. Das Rehkitz selbst lebte zu diesem Zeitpunkt noch. Es hatte starke Bissverletzungen an beiden Hinterkeulen sowie am Rücken.

Damit man sich eine Vorstellung über solche Bissverletzungen machen kann, habe ich Ihnen einige Fotos beigelegt. Das Kitz wurde dann erlöst. Mir geht es nicht darum, den „Täter“ zu ermitteln. Weiter liegt es mir fern, irgend welche Hunde zu bestrafen. Mir liegt es eher daran, unsere Mitmenschen zu sensibilisieren.

Jeder Hundehalter, der sein Tier liebt, kann es auch einschätzen. Ich persönlich würde beim geringsten Zweifel lieber meinen Hund „bei Fuss“ gehen lassen, als die moralische Verantwortung für einen solchen Tod eines Wildtieres zu tragen.