Eugen Kogon war ein deutscher Publizist, Soziologe und Politikwissenschaftler. Der christlich geprägte Gegner des Nationalsozialismus gilt als einer der intellektuellen Väter der Bundesrepublik Deutschland und der europäischen Integration in Deutschland.
Quelle: Wikipedia
Eugen Kogon, 84. Mehr als eine halbe Million Deutsche kauften seit 1946 den „SS-Staat“, ein gerade wegen seiner Nüchternheit erschütterndes Buch über das System der Konzentrationslager.
Eugen Kogon schrieb mit der Autorität des Augenzeugen: Der Katholik aus München, der vor 1938 für christlich-konservative Zeitungen in Wien arbeitete und bei Reisen in Hitlers Reich zweimal wegen seiner Nazi-Gegnerschaft festgenommen wurde, erlitt von 1939 bis 1945 als Häftling die Grauen des KZ Buchenwald.
Der streitbare Autor sah schon im ersten Nachkriegsjahr die Selbstbesinnung der Deutschen „schwer blockiert“, kritisierte andererseits die Rede von der deutschen Kollektivschuld und sah seinesgleichen – die „tüchtige Minderheit“ unter Hitlers Opfern – „enttäuscht von dieser Art ,besserer Welt‘ … für die sie gekämpft und gelitten hatten“.
Fortan stritt Kogon für Konsequenzen aus der braunen Katastrophe. Als Politologie-Professor in Darmstadt, als Präsident der Europa-Union und als Mitherausgeber der Zeitschrift „Frankfurter Hefte“ erreichte er vor allem ein intellektuelles Publikum.
(…)
Aufzeichnung eines Gesprächs im Hessischen Rundfunk am 4. September 1950. Abgedruckt in: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 13: Nachgelassene Schriften 1949-1972. Fischer, Frankfurt am Main 1989, S. 121–142.
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Manch ein Grabstein auf Meschedes Waldfriedhof signalisiert schon auf den ersten Blick, daß die Suche etwas umfangreicher ausfallen wird. „Podakow“ ist so ähnlich wie „Helene“ – wenn man etwas findet, weiß man nicht, ob es wirklich zu diesem Grabstein gehört.
Auf dem Grabstein von „PODAKOW“, den ja irgendjemand in Auftrag gegeben haben muß, der bestimmt Näheres wußte, steht auch „IWAN KALINKIN“.
Diesen Namen hatte ich in mehreren Listen gefunden: im „Nachweis über die im Amte Meschede verstorbenen russischen Staatsangehörigen“[8], in der „Gräberliste von Bürgern der Vereinten Nationen nach Zivilisten, U.S.S.R., Waldfriedhof Meschede“[9]9, in „Bürger der Vereinten Nationen, die seit dem 4.9.1939 hier ortsansässig geworden und hier verstorben sind, Waldfriedhof Meschede“[10] und in einer kleinen Liste, die nur neun Namen enthält (acht vom Waldfriedhof und einen vom katholischen Friedhof in Meschede)[11].
Laut diesen Listen ist es dieser Mensch, zu dem dieser Grabstein gehört: „Der sowjetrussische Zivilarbeiter, Hilfsarbeiter Iwan Kalinkin, wohnhaft in Eversberg, ist am 27. Oktober 1942 um 21 Uhr 00 Minuten in Meschede verstorben. Der Verstorbene war geboren am 16. September 1906 in Makkevka, Kreis Stalino. Meschede, den 24. Januar 1950“ (Sterbeurkunde 151/1942). Und laut der Liste der ausländischen Patienten in der Zeit vom 1.9.39 bis 8.4.45 des St. Walburga-Krankenhauses in Meschede[12] wurde „Iwan Kalinki“ vom 25.10. bis 27.10.1942 behandelt und starb an „Benzinvergiftung“, am gleichen Tag wie Jemelian Brzkalow, der aber erst am 27.10. eingeliefert wurde.
Nun ist die Suche nach den Toten, deren Namen auf den Grabsteinen stehen, für mich nur ein Teil meiner Suche. Immer noch hoffe ich, auch Namen der 208 Ermordeten der Massaker im Langenbachtal, in Suttrop und Eversberg zu finden. Und so sind es Listen über Listen, die ich mir ansehe – immer in der Hoffnung, daß ein Name zu mir spricht.
Dabei fällt Eversberg ein bißchen aus dem Rahmen; kein Gedenkstein, kein Hinweis – nur das Sühnekreuz in St. Maria Himmelfahrt, der Flyer dazu und natürlich das Buch „Sühnekreuz Meschede“ von Peter Bürger, Jens Hahnwald und Georg D. Heidingsfelder [13] …
Den gesamten Text mit Bildern und Anmerkungen lesen (PDF):
Das Leben lässt sich in den letzten Tagen kaum einfangen. Überall passiert irgendetwas. Freunde sterben. Die Musik tönt in Moll. Ich lese die wunderbaren Abschiedsgedanken von Henning Mankell.
Mankell – das waren bislang die Krimis, die ich gern gelesen habe; aber dann war mir der Kommissar doch wieder zu vorhersehbar, tief im Psychologisieren versunken. Skandinavien-Krimis halt.
Wir haben sie irgendwann, nach dem Lesen, einfach weggeschmissen. Das ist ein Geständnis.
Henning Mankell hat, an Krebs erkrankt, ein großes Vermächtnis geschrieben. Die Diagnose hat ihn an einen Alptraum erinnert. Unerbittlich wird er vom Treibsand verschlungen.
Er denkt über die großen Fragen nach. Woher kommen wir? Wohin gehen wir?
Mankell ist, auch angesichts des Todes, ein Mann ohne Gott, der den Menschen in seiner (Kultur-)Geschichte reflektiert und damit dem Jenseits verbunden bleibt.
Er spürt dem Ursprung der Menschheit nach und stellt die Frage, was von unserer Zivilisation in der Zukunft bleiben wird.
Atommüll in unterirdischen Höhlensystemen. Wie werden die 3000 Generationen nach uns mit den tödlichen Abfällen unserer Generation umgehen können?
Ich bin gerade im ersten Drittel des Buches, immer wieder überwältigt von der Tiefe und Schärfe und dem Materialismus‘ Mankells.
Gute Bauten – Böse Bauten? Can Architecture Embody Good and Evil? … publicHistory
Jamaika und das leere Stroh: Der Rummel rund um die Koalitionsgespräche … postvonhorn
Jamaika-Sondierungen zu Netzpolitik: Wirtschaft first, Gesellschaft second …. netzpolitik
Die Hubble-Relation oder: Wie Astronomen darauf kamen, dass das Universum expandiert … scilogs
Rechter Antifeminismus: Führer, wir folgen! Maid und Mutter machen mutig Menschenmarmelade, wenn der Bettnässer aus Braunau es braucht! Das Frauenbild in der Zeit der NSDAPopanze hatte jene lustige Mischung von Brechmittel und Sprengstoff in sich, wie sie sich kein zugekiffter Sozialpädagoge hätte ausdenken können … zynaesthesie
Massiv angestiegene Obdachlosigkeit in Dortmund: Kana, Gast-Haus und „bodo“ bitten um Schlafsäcke und Isomatten … nordstadtblogger
Natur zwischen Zeit und Idee: Ausstellung im Museum Kunstpalast Düsseldorf … revierpassagen
Denkmal des Monats: Zur Geschichte des sogenannten Franzosenfriedhofs in Meschede – Die Kriegsgräberstätte und sowjetische Gedenkstätte in der Fulmecke … lwl
Früher war alles besser – wirklich? Oder handelt es sich dabei nur um ein Streich unseres fehlerhaften emotionalen Gedächtnisses? Vielleicht sollten wir uns zuerst drei Zielgruppen anschauen. Die Älteren, die Mittelalten und die Jüngeren … rebrob
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der Galerie Eifel Kunst,
zur Lesung mit der Augsburgerin Heike Adami lade ich Sie /Euch in die Galerie Eifel Kunst ein. Am Sonntag, dem 22. Oktober 2017 liest die Autorin aus ihrem neuen Buch DIE UN-VOLLENDETE.
Eine Familiengeschichte des 21. Jahrhunderts im israelisch-palästinensischen Gebiet
Heike Adami, Jahrgang 1963, lebt und arbeitet in Augsburg. Über einen Umweg fand sie die Freude am Schreiben, der sie sich seit 2010 mit Liebe widmet. Sie schreibt authentische Romane mit Recherche vor Ort. Ihr persönlicher Bezug zu ihren Büchern, schenken dem Leser das Gefühl, die Geschichte im Moment des Lesens selbst zu erleben.
Wer bei UN-VOLLENDETE, das in Palästina spielt, an Beethovens 9. Sinfonie denkt, liegt hier genau richtig. Und wer an die Vereinten Nationen denkt, ebenfalls. Beide Namen bilden den Hintergrund der Geschichte von drei jungen Männern, die gemeinsam durch Palästina und Israel touren und einem Geheimnis auf der Spur sind. Mit Bashar, dem arabisch-stämmigen Amerikaner, Abdul, dem Sohn des Palästinenser-Präsidenten und Jonah, dem israelischen Elitesoldaten, treffen drei Kulturen aufeinander, die politisch nicht kontroverser sein könnten. Explosiv die Stimmung der ersten Begegnungen, hitzig die Diskussionen über Geschichte und Gegenwart des »gelobten Landes«.
Die beiden Cousins, der halbjüdische Jonah und der muslimische Bashar, treffen sich an der Grünen Linie. Sie erleben den Nah-Ost-Konflikt hautnah.
Ein authentischer Roman. Ein Roman, in dem Realität und Fantasie, Vergangenheit und Gegenwart so verknüpft sind, dass sich Friede zum Leitmotiv der Welt entwickeln kann.
Ein Roman, der mit völkerverständigenden Aspekten gespickt ist. Die Kraft aus dem 4. Satz Beethovens Neunter Symphonie, verbunden mit Fußball in einer dramatischen Familiengeschichte an der „Grünen Linie“, möge den Leser zum Nachdenken anregen und eine neue Vision auf den Weg zum Frieden zeigen.
Die UN-VOLLENDETE basiert auf Heike Adamis Familienkonstellation, mit jüdischen und muslimischen Enkeln. Intensive Recherche vor Ort verleiht dem Buch eine noch würzigere Authentizität.
Die Lesung findet am 22. Oktober 2017, um 15 Uhr in der Galerie Eifel Kunst, Schleidener Straße 1, 53937 Gemünd statt. Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellungen im Hallenberger Kump sind in den letzten Jahren immer einen Besuch wert gewesen. Von Jimi Hendrix (Linda McCartney, 2015) bis Dagobert Duck (Ulrich Schröder, 2017) begleiten mich Poster und Zeichnungen. Selbst die Riefenstahl-Austellung 2016 hatte ihren eigenen Erkenntniswert.
Am vergangenen Sonntag wurde die neue Ausstellung „Gesätzeltes“ durch den Hallenberger Bürgermeister Michael Kronauge eröffnet. Es ist, so Kronauge, die 36. Ausstellung seit der Eröffnung des Kump vor 10 Jahren, nach Pop-Art und Disney die dritte in diesem Jahr.
Günter Göge, vor seinem Ruhestand Journalist bei der HNA in Korbach, hatte vor 40 Jahren eine spontane Idee. „Schenken Sie mir einen Satz!“, bat er Prominente in Briefen, die er mit seiner Schreibmaschine aus Gusseisen tippte.
„Zuerst dachte ich, der spinnt …“, äußert Joachim (Blacky) Fuchsberger und der Verfassungsschützer Günther Nollau blafft: “ Machen Sie einen Satz über ihre Marotte und stellen Sie das Sammeln von Sätzen ein.“
Doch nach 40 Jahren sind aus dem kleinen Einfall 500 Sätze geworden, zweihundert davon sind im Kump ausgestellt, zusammen mit Tafeln die einige Hintergründe erklären.
Ein dokumentierter juristischer Briefwechsel entwickelte sich über die Frage, ob Mike Krüger die Liedzeile „Aber immer erst den Nippel durch die Lasche ziehen“ weiter benutzen darf, obwohl er sie doch nachweislich Günter Göge geschenkt hat.
Günter Göges ehemalige Deutschlehrerin Irene Pilger hält die Laudatio auf ihren ehemaligen Schüler und stellt das Buch zur Ausstellung „Gesätzeltes. Promi-Hirn in kleinen Dosen“ vor.
Jenseits aller Ironie, so Pilger, könnten Worte und Sätze Wirkung entfalten.
Sie erzählt, wie Thomas Mann nach einem Vortrag in einer mittelgroßen Stadt über seinem Bett im Hotel einen Kupferstich vorgefunden hätte. „Boot in Seenot“: Menschen klammern sich an die Reeling. Todesangst. Thomas Mann wälzt sich unruhig im Bett und findet unter dem Bild keinen Schlaf. Schließlich steht er auf, nimmt einen Bleistift, kritzelt „und alle wurden gerettet“ in die Ecke des Bildes und schläft ruhig ein.
Herbert Wehner habe gar 1979, was heute immer seltener sei, den Konjunktiv souverän und mit Hintersinn beherrscht: „Schade, daß Sie Sätze sammeln; wie wäre es, wenn Sie Sätze bedächten?“
Der Journalist Winfried Scharlau schrieb 1980 einen zeitlosen Satz: „Die Presse muss die Freiheit haben, alles zu sagen, damit gewissen Leuten die Freiheit genommen wird, alles zu tun.“
Göges Ehefrau Angelika Göge-Kuhaupt beschreibt in ihrem Vortrag, wie in den vergangenen 40 Jahren der tägliche Gang zum Briefkasten zum spannenden Moment wurde. Haben Martin Walser und Siegfried Lenz geantwortet? Haben uns Heinz Rühmann und Götz George bedacht?
Philosophisch der kürzlich verstorbene Schriftsteller Peter Härtling: „Schritte üben wie Sätze – so fängt’s an, so hört’s auf.“
Künstlerisch begleitet wurde die Ausstellungseröffnung mit Bildern von Dieter Blum (Bad Arolsen) und Philipp Hiller (Korbach). Heinz „Chuck“ Jandik, Gitarrist der Gruppe Eldorados aus Korbach sorgte für gepflegten Hintergrundsound.
Ich habe mir am Ende das Buch von Günter Göge zum Ausstellungspreis (12,40€) gekauft. Dann musste ich noch -Stress pur- dem Autor einen Satz schenken, also einen Gedanken in das schwarze Buch auf dem Tisch am Fenster eintragen. Seid gewappnet, aber geht hin. Sonntag will Günter Göge persönlich im Kump anwesend sein.
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Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober 2017 wie folgt geöffnet: Montag bis Samstag von 09:30 bis 12:30 Uhr, sowie Montag, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14:30 bis 16:30 Uhr
Schlimm: das Freibad des AquaOlsberg hat ab heute bis zum Mai 2018 geschlossen. Ich schwöre, dass auf meinem letzten Gang zum Beckenrand selbst der Himmel weinte. Es beginnt die dunkle und trostlose Zeit im Hochsauerland.
Nach 64 Bahnen hab ich mich unterzuckert ins Café Deimel gerettet, ein Bauernfrühstück weggegabelt und die „Geschichte des Kapitalismus“ von Jürgen Kocka beendet.
Ich weiß nach der Lektüre, dass er wahrscheinlich weiter geht, dieser Kapitalismus, der alte Schlawiner.
„AfD wirkt“, sage ich und warte auf die nächsten Begriffe, die die Rechtspopulisten der bürgerlichen Mitte in den Rachen stopfen.
Erfrischend klar war heute Morgen das Tagesgespräch „Wie gespalten ist unser Land?“ im WDR 5 mit Sergej Lochthofen, dem ehemaligen Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen. Lochthofen ist ein kluger Kopf, dessen Meinung und Argumenten man zuhören sollte.
Was habe ich heute noch gelernt?
Vielleicht das: man kann in einem Café mühelos ein halbes Buch beliebiger Dicke durchlesen, vorausgesetzt man vergisst alle digitalen Medien zu Hause.
Wie hätte ich sonst als Kind die meisten Karl May Bände lesen können? Muße beginnt stets/oft mit öder Langeweile.
Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah
Ich wünsche euch einen schönen Rest-Sonntag.
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