Als wir -B., J. und ich- vor vielen Jahren im Kolpinghaus an der Theke bei ein paar Bier ins Politisieren kamen, habe ich den beiden Ratsmitgliedern der FDP und CDU gesagt, dass die Grünen in nicht allzu ferner Zukunft die Funktionspartei FDP als Partner der CDU ablösen würden.
Man muss wissen, dass es im Winterberger Rat keinen Vertreter der Grünen gab und gibt. „Grün“ – das ist und war stets ein NoGo in der Stadt des weißen Schnees. CDU, SPD, FDP – mehr nicht.
Ich fand es damals sehr mutig von mir, die Option „Schwarz-Grün“ im hohen Hochsauerland vorherzusagen und rechnete mit sofortigem Standgericht oder zumindest einer Wirtshauskeilerei.
Weit gefehlt.
Als Zugezogener wusste ich nicht, dass die Toleranz der Sauerländer an der Theke sehr groß sein kann, und so wurde es ein netter Abend.
Gestern hat Friedrich Merz in Oeventrop bei Arnsberg in seiner ersten öffentlichen Vorstellungsrunde an der Basis die Grünen umgarnt.
Mein Kurzkommentar:
Ich denke, dass sich Merz sehr klug und geschickt positioniert. Er hat die Grünen umarmt und damit das Ende der Großen Koalition vorgezeichnet. Nicht Nahles, sondern Merz könnte der Sargnagel der GroKo werden.
Aus der politischen Distanz sehe ich, dass Merz vorlegt und AKK sowie Spahn jetzt an seinen Positionen vorbei müssen.
Seine Wirtschaftskarriere bei Blackrock wird ihm, zumindest hier im Sauerland, nicht schaden. Ganz im Gegenteil.
Es wird spannend.