„Infos bitte an Henning Borggräfe von den Arolsen Archives unter 0569 – 629 325 oder unter https://arolsen-archives.org/.“
Und wieder wurde mir ein „Hinweis aus der Bevölkerung“ zugeschickt. Diesmal war es der Zeitungsartikel „Suche nach toten Zwangsarbeitern. Nach Kriegsende soll ein Mann aus Padberg zwei sowjetische Zwangsarbeiter im Rheneggerfeld erschossen haben. Historiker suchen das Grab und bitten um Hilfe“ von Benedikt Schülter.
In diesem Artikel lese ich so oft die Sprache der Toten, daß mir ganz schwindelig wird. Es sind vier Tote, die in diesem Artikel sprechen: Zunächst Jagos Zečević und Nadja Klimenko. Jagos Zečević ist der einzige mit Geburts- und Sterbedatum auf seinem Grabstein und der einzige Jugoslawe auf Meschedes Waldfriedhof, „Umgebettet von einer Weide in Schederberge5 lt. Erlaß des IM NW vom 13.02.79, I C 4/ 18 – 86.12“; Nadja Klimenko starb entweder an „Selbstmord durch Erhängen“ (Meldung des Staatsanwaltes in Arnsberg vom 19.12.1949, Aktenzeichen 2 AR 69/45) oder an „Lungen-TBC“ (Meldung eines Todesfalles des Amtsdirektors Bestwig vom 6.2.1950).
Wie kommt ein Kriegsgefangener am Tag seiner Befreiung in seinem „Wohnort“ in eine Weide und wie starb Nadja Kimenko? Aktenzeichen XY ungelöst!
Alles lesen:
Cover der Broschüre „Fußballer im Fokus“ (Fotocredit: Arolsen Archives)
Die Arolsen Archives präsentieren die Publikation „Fußballer im Fokus: Bildungsmaterial zu Sport, Verfolgung und Erinnerung“, die in Kooperation mit Borussia Dortmund und Dr. Andreas Kahrs erarbeitet wurde. Sie richtet sich insbesondere an Faninitiativen und Fanclubs.
Die Arolsen Archives präsentieren die Publikation „Fußballer im Fokus: Bildungsmaterial zu Sport, Verfolgung und Erinnerung“, die in Kooperation mit Borussia Dortmund und Dr. Andreas Kahrs erarbeitet wurde. Sie richtet sich insbesondere an Faninitiativen und Fanclubs.
Während des Zweiten Weltkriegs standen auch Fußballer in zahlreichen europäischen Ländern im Fokus der nationalsozialistischen Verfolgung. Als jüdische Sportler, als politische Gegner oder als Widerstandskämpfer wurden sie in deutsche Lager verschleppt. Die vorliegenden Materialien greifen unterschiedliche Biografien dieser – manchmal bekannten, manchmal unbekannten – Sportler auf und geben die Möglichkeit, sich über ihre individuelle Verfolgungsgeschichte der Geschichte einzelner Lager und der Besatzungssituation in Europa zu nähern.
Zwölf Kurzbiografien geben einen Einblick in das Leben der Fußballer in der Vorkriegszeit und eröffnen ein Panorama der ersten Hochphase des europäischen Fußballs. Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus eröffnen einen fragenden Zugang zu der Praxis der NS-Verfolgung und den Leidenswegen der Menschen, die eine Sache vereinte: Sie waren Fußballer. Die Bildungsmaterialien sind geeignet für den Einsatz in der schulischen und außerschulischen Bildung.
Spurensuche in der eigenen Stadt
Die Bildungsmaterialien sind geeignet für den Einsatz in der schulischen und außerschulischen Bildung. Sie enthalten einen Vorschlag zur Gestaltung eines Projekttages, der vermittelt durch den Bezug zum geliebten Spiel mit dem Ball einen Zugang zur Geschichte des Nationalsozialismus bietet. Die Auseinandersetzung mit den Quellen erfolgt auch mithilfe online-basierter Tools. Weiterführende Hinweise laden dazu ein, sich auf eine Spurensuche zu verfolgten Sportlerinnen und Sportlern aus der eigenen Stadt zu begeben oder die Rolle des eigenen Vereins im Nationalsozialismus zu erforschen.
„Fußballer im Fokus“ steht hier zum Download bereit oder kann für 3 Euro per E-Mail bei den Arolsen Archives bestellt werden: id@arolsen-archives.org.
Stimmen zur Publikation
Dr. Henning Borggräfe, Abteilungsleiter Forschung und Bildung der Arolsen Archives (Fotocredit: Arolsen Archives)
Dr. Henning Borggräfe (Abteilungsleiter Forschung und Bildung, Arolsen Archives): „Unser Archiv bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für historisches Lernen über die nationalsozialistische Verfolgung mit Bezug zur eigenen Lebenswelt. Hierfür entwickeln wir Bildungsmaterial, das ohne breite Vorkenntnisse direkt eingesetzt werden kann. Einen dieser Lebensweltbezüge vermittelt der Fußball – der BVB ist daher für uns ein idealer Partner.“
Daniel Lörcher (Leiter CR, Borussia Dortmund): „Die Kooperation mit den Arolsen Archives ist ein toller nächster Schritt in unserer Arbeit. Wir konnten unsere langjährigen Erfahrungen aus Workshops und Ansprache mit einfließen lassen und freuen uns, wenn viele Faninitiativen, Fanprojekte und Vereine die Materialien für ihre eigenen Projekte nutzen.“
Dr. Andreas Kahrs (Historiker, AK Projekte): „Der Fußball bietet eine tolle Anknüpfung für das historische Lernen und die Erinnerungsarbeit. Mit dem Blick auf die Biografien ergeben sich faszinierende und auch erschreckende Erkenntnisse. Einerseits wird die oft vergessene Rolle von jüdischen Sportlern bei der Entwicklung des Sports deutlich. Andererseits wird uns bewusst, welchen unglaublichen Verlust der Holocaust und der Zweite Weltkrieg auch speziell für die Welt des Sports bedeutet haben.“
Trauma der Erinnerung: Anton Kusters‘ Fotografien des blauen Himmels über den Orten der Konzentrationslager … revierpassagen
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Mief (Satire): Gucken Sie mal eben nach, ob der noch lebt, und wenn er noch nicht tot ist, dann fragen Sie mal, ob er auftreten kann. Aha. Seit wann? Dann hat sich das wohl erledigt. Müssen wir die nächste Sendung mit Gottschalk irgendwie anders hinkriegen … zynaesthesie
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Spaziergang im Hochsauerland. Hier kann man gut Abstand halten. (foto: zoom)
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Dringender Appell von BirgitZoerner: „Impfungen sind klar der Weg raus aus der Pandemie“ … nordstadtblogger
Covid-19 wird endemisch – doch was bedeutet das für uns? Wie schwer die vierte Welle wird, ist im Moment nicht abzusehen, aber sicher ist: Nach der Welle ist vor der Welle, Impfungen hin oder her. Sars-CoV-2 wird nicht wieder verschwinden … scilogs
Krise (Satire): „Es ist im Grunde schon fünf nach Zwölf.“ „Das darf aber doch nicht heißen, dass wir die Hände in den Schoß legen und zuschauen.“ „Das Leben ist in Gefahr, das ganze gesellschaftliche Leben!“ … zynaesthesie
Naturschützer klären über rechte Klimaleugner auf: Die NaturFreunde Deutschlands haben eine Aufklärungsbroschüre zu rechten Umtrieben im Kontext zum Klimaschutz aufgelegt. Die Fachstelle Radikalisierungsprävention prognostiziert dabei, dass die extreme Rechte verstärkt bei Auseinandersetzungen um die Klimapolitik mitmischen wird … blicknachrechts
Kunsttagebuch: Der Glaube als Wissens-Placebo und die Kunst als Widerstreiter der Rationalität … endoplast
Hier haben alte weiße Männer nichts zu lachen: „Schande“ nach J. M. Coetzee im Bochumer Schauspielhaus … revierpassagen
Hagen: Vortrag über „Die Zerstörung der Weimarer Republik und die Rolle der Hohenzollern“ … doppelwacholder
Kreisverwaltung bei Umweltangelegenheiten objektiv? Erhebliche Zweifel, ob die Kreisverwaltung sich in Umweltangelegenheiten objektiv verhält, ergeben sich aus einer Antwort des Landrats auf eine schriftliche Anfrage der SBL-Kreistagsfraktion … sbl
Vortrag: „Demokratie im Dialog“ Dr. Marcus Weidner // Foto: LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Hochsauerlandkreis/Arnsberg. Dienstag, 26. Oktober, 18 Uhr, im Blauen Haus: Im März 1945 – kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges – verübten Angehörige von Waffen-SS und Wehrmacht zwischen Warstein und Meschede im Sauerland eines der größten Verbrechen in der Endphase des Krieges in Deutschland – außerhalb von Konzentrationslagern und Gefängnissen.
Exekutions-Kommandos ermordeten an drei Stellen im Arnsberger Wald insgesamt 208 polnische und russische Zwangsarbeiter. Auf der Grundlage langjähriger Forschungen von Historikern des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben LWL-Archäologen 2018 und Anfang 2019 Ausgrabungen an allen drei Tatorten durchgeführt.
Die Funde zeugen nicht nur von den letzten Stunden im Leben der Ermordeten, sondern geben auch Aufschlüsse über den Ablauf der grausamen Taten.
Der Historiker Dr. Marcus Weidner erläutert in seinem Vortrag die Hintergründe dieses Kriegsendphaseverbrechens, informiert über die Aufdeckung der Tat und die Verfolgung der Täter sowie die Erinnerung an das Verbrechen und die archäologischen Grabungen.
Der Eintritt ist frei. Da die Plätze begrenzt sind, wird um vorherige Anmeldung gebeten. Besucher müssen einen Nachweis über eine Impfung, einen negativen Coronatest oder einen Nachweis über die Genesung vorzeigen. Anmeldungen und weitere Informationen zu den einzelnen Angeboten zu den Öffnungszeiten des Museums telefonisch: 02931/94-4444 oder per Mail unter sauerlandmuseum@hochsauerlandkreis.de.
Gefunden: „Wir wollen doch nur spielen.“ So wird das mit der Umverteilung von oben nach unten nicht klappen. (foto: zoom)
Verleger verhinderte Veröffentlichung von Recherchen über die „Bild“: Monatelang recherchierten Journalisten der Ippen-Verlagsgruppe über die „Bild“, die Ergebnisse sind unter Verschluss … zeit
Empörung über Neonazi in jüdischem Grab: Die Bestattung des Holocaustleugners Henry Hafenmayer in dem Grab des jüdischen Wissenschaftlers Max Friedlaender in Stahnsdorf sorgte für breite Empörung und umfangreiche Berichterstattung. Nun wurden weitere Details zu dem Vorgang bekannt … blicknachrechts
Eine (unvollständige) Chronik des NSU: Das antifaschistische Magazin »der rechte rand« begleitet das Thema NSU seit Auffliegen der Taten intensiv. In den Ausgaben wurden seit Ende 2011 zahlreiche eigene Recherchen, Fotodokumentationen, Interviews und Chroniken dazu veröffentlicht … derrechterand
Union: Mit Einfalt und Zwietracht geschlagen … postvonhorn
Handbuch der freien Marktwirtschaft (Satire): Der Markt tut das, was er nach neoliberaler Sicht der Dinge tun soll, nämlich regeln, und das neoliberale Springerpressengesindel weimert sich wund … zynaesthesie
Behandlung von Impfverweigerern: Medizin richtet nicht … scilogs
„König der Ausbrecher“: Seine Odyssee durch deutsche Kriegsgefangenenlager führte den Franzosen René Schilling 1944 auch nach Harburg … harbuch
Muss man das lesen? Herfried Münklers Buch „Marx, Wagner, Nietzsche“ … revierpassagen
„Trug zur Errichtung der Nazidiktatur bei“: Hindenburgstraße erhält Zusatzschilder … doppelwacholder
Bleibt geheimnisvoll: Georg Kleins Roman „Bruder aller Bilder” … revierpassagen
Der Apostroph: für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Wo man hinschaut: auf Plakaten, in Blogs oder Werbebroschüren oder in Speisekarten – überall findet sich ein Apostroph, der dort nicht hingehört oder zumindest nicht sein müsste. Dabei ist die Sache doch recht einfach. Es gibt eigentlich nur eineinhalb Regeln … zum
Spaziergang oberhalb von Siedlinghausen (foto: zoom)
September 1941 – Beginn der Kennzeichnung der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich: Am 19. September 1941 trat im Deutschen Reich die von Reinhard Heydrich unterzeichnete „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ in Kraft – auf den Tag sechs Jahre nachdem mit den Nürnberger Gesetzen eine Trennung der Bevölkerung in jüdisch und nicht-jüdisch eingeführt worden war … ghwk
Rote Linien ziehen: Wie umgehen mit der »Alternative für Deutschland« in den Parlamenten? Diese Frage wird seit ihrem Einzug kontrovers diskutiert. Die Bundestagsabgeordnete Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) hat die AfD-Bundestagsfraktion fast vier Jahre lang erlebt. Sascha Schmidt hat im Juni 2021 mit ihr für »der rechte rand« gesprochen … derrechterand
Wählertäuschung (Satire): … gehe man auch im Konrad-Adenauer-Haus davon aus, dass es sich bei der Wahl leidlich um eine Momentaufnahme der politischen Meinung einer Minderheit handle, die an der Abstimmung teilgenommen habe … zynaesthesie
Lehe im Wandel: Der Stadtteil Lehe in Bremerhaven wird in einigen Medien als ärmster und asozialster Ort Deutschlands stilisiert. Doch Lehe ist im Wandel. Miriam Klingl hat die Menschen vor Ort portraitiert und sie gefragt, wie sie selbst Lehe wahrnehmen … kwerfeldein
Hagen: Ada Pellert bleibt Rektorin der FernUniversität … doppelwacholder
Joseph Beuys auf der Spur: Aktions-Fotografien von Ute Klophaus in Wuppertal … revierpassagen
„Hier ruhen 27 sowjetische Bürger, die in der schweren Zeit 1941 – 1945 fern von ihrer Heimat starben.“ (foto: thelen-khoder)
„Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“, sagt der berühmt-berüchtigte Volksmund, und am 20.8.2021 hat es mir gleich mehrfach die Sprache verschlagen.
Noch immer fällt es mir schwer, für meine Eindrücke Ausdrücke zu finden, und dieser Artikel will sich weitgehend auf Bilder beschränken.
Es sind Photos, die ich in den vergangenen sechs Jahren gemacht habe, als ich mein schweres Erbe antrat, von zwei Steinen, die mir – wie einige andere – mehr an Herz, Verstand und Seele liegen, die mein Leben mehr verändert haben als ich es jemals für möglich gehalten hätte:
der eingangs abgebildete Stein mit der Aufschrift
„Hier ruhen 27
sowjetische Bürger,
die in der schweren Zeit
1941 – 1945
fern von ihrer
Heimat starben.“
und die Suttroper Stele, deren Schwester in Warstein vergraben wurde, mit den auf den drei Seiten in Russisch, Englisch und Deutsch angebrachten Aufschriften und
Die Suttroper Stele, deren Schwester in Warstein vergraben wurde. (foto: thelen-khoder)
HIER
RUHEN RUSSISCHE
BÜRGER BESTIALISCH
ERMORDET
IN FASCHISTISCHER
GEFANGENSCHAFT.
EWIGER RUHM
DEN GEFALLENEN HELDEN
DES GROSSEN
VATERLÄNDISCHEN
KRIEGES
1941 – 1945
„Hier ruhen
27 sowjetische Bürger, die in der schweren Zeit 1941 – 1945 fern von ihrer Heimat
starben.“
„Hier ruhen
russische Bürger, bestialisch ermordet in faschistischer Gefangenschaft. Ewiger Ruhm
den gefallenen Helden des großen vaterländischen Krieges 1941-1945.“
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