Umleitung: Von Mentalitäten der Soldaten über Griechenlands Todesspirale zum Kulturabbau in den Städten.

Holz in Niedersfeld (foto: zoom)
Holz in Niedersfeld (foto: zoom)

Mentalitäten von Soldaten im II. Weltkrieg: Die auf Basis eines ungewöhnlichen Quellenbestandes entstandenen Analysen vermitteln einen besonderen Eindruck von den Mentalitäten von Soldaten im Krieg sowie ihrem Wissen und ihrer Verarbeitung von Kriegsverbrechen und Judenvernichtung … hpd

Maus in Ground Zero: »Im Schatten keiner Türme« – Art Spiegelmans Bilder von 9/11 … juedischeallgemeine

Griechenland in der „Todesspirale“: Die Aufregung über die schlechten Nachrichten aus Athen ist verständlich und unverständlich zugleich. Verständlich, weil die Tatsache, dass Griechenland seine Sparziele für 2011 nicht erreichen kann, das von der EU am 21. Juli beschlossene Rettungspaket gefährdet. In der griechischen Staatskasse 2011 dürften Ende des Jahres knapp 4 Milliarden Euro fehlen. Damit droht nicht nur der erste „ungeordnete“ Staatsbankrott eines Eurolandes, sondern auch ein Szenario, das die Fortexistenz der Eurozone in ihrer bisherigen Form gefährdet … nachdenkseiten

Ein Brief der Piratenpartei an Renate Künast: Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast sagt, sie wolle die Piratenpartei „resozialisieren“. Wie die Piraten darauf antworten, dokumentieren wir hier … tagesspiegel

Habt ihr die Heftchen auch gelesen? Perry Rhodan ist 50 geworden … revierpassagen

NRW: Linkspartei entfernt Ruhrbarone-Denunziation aus Antrag … ruhrbarone

Linkspartei NRW: Niemand hat die Absicht die Ruhrbarone als Rassisten zu diffamieren! … pottblog

Niedersachsen: Beste Schule Deutschlands muss Konzept aufgeben … bildungsklick

Hagen – Sekundarschulen kannibalisieren Gesamtschulen: „Als Starthilfe für diese neue Schulform sollen die Gesamtschulen in Helfe und Haspe je einen Zug reduzieren“ (Der Westen). Ausgerechnet die Gesamtschulen sollen zwei Züge abbauen. Dabei müssen an dieser Schulform jährlich Bewerber im dreistelligen Bereich abgewiesen werden, weil jetzt schon zuwenig Plätze vorhanden sind … doppelwacholder

Westfälische Freilichtbühne Freudenberg: Der Zauberer von Oz … geewing

Kultur-Abbau in den Städten: Analyse des WDR-3-Chefs zu den Auswirkungen von Kultur-Sparaktionen. Die Folgen sind dramatisch … bottblog

Medienkritik: Hanni, Marita & Co. … – That’s it! … neheimsnetz

Sundern-Allendorf – Dienstag 13. September Infoveranstaltung zu Fracking: Auf Einladung der Interessengemeinschaft Stopp Fracking MK und des Ortsverbandes Bündnis 90/ Die Grünen Sundern hält der Steinfurter Geologe Helmut Fehr am Dienstag, den 13.09.2011 um 19.00 Uhr einen Vortrag über das Thema Hydraulic Fracturing, kurz Fracking genannt. Ort der Veranstaltung ist der „Kulturtrichter, Allendorfer Str. 34, in 59846 Sundern-Allendorf. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen … gruenesundern

Umleitung: Günter Grass relativiert, 60-Watt hat ausgeglüht und die Reichen werden reicher.

Roskilde, DK (foto: zoom)
Roskilde, DK (foto: zoom)

Relativierung von Kriegsgräueln: Wie Günter Grass den Weltkrieg verrechnet … sueddeutsche

Kontrollwahn und Lebendigkeit – Vor dem Bildschirm ist hinter dem Bildschirm: Ja, tatsächlich, fernab der Apps, der Add-Ons, fernab aller sozialen Netzwerke, von Facebook, Twitter und Google+, fernab aller neuen Widgets und Gadgets, der Tech- und Nerd-News gibt es tatsächlich eine reale Welt. Ich hatte sie nur gerade vergessen … endoplast

Ökonomie: Die Reichen werden reicher. Die anderen nicht … misik

An den Rand gedrängt? Kirche in den Medien … hpd

Nazis: Schüsse auf Café in Dortmund? … ruhrbarone

60-Watt: Nun hat sie ausgeglüht … revierpassagen

Neues aus der Prügelstadt: Kommse nach Bottrop … bottblog

WAZ I: Petra Großkamp will weiter mit Christian Nienhaus arbeiten – jedoch kein Wort zu Bodo Hombach … pottblog

WAZ II: Die Engländer gaben Erich Brost die Lizenz … WirInNRW

Hagen: Auch im Arbeitsmarkt kein wirklicher Sommer … doppelwacholder

Regionale 2013: Finanzierung gesichert … DerWesten

Mescheder Kneipen-Szene: Die Kneipen-Szene in Meschede ist um zwei Lokale ärmer. Das „Campus“ hat geschlossen und auch im „Alt Meschede“ ist das letzte Pils gezapft worden – vorerst … DerWesten

Fritz Eckenga: Vorpremiere in KulturSchmiede … neheimsnetz

Umleitung: WAZ, Schützinnen und Schützenbrüder, Kohl, Westerwelle und allerlei andere Hinweise

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An der Laufstrecke auf der Himmelskrone (foto: zoom)

Das große Umbauen bei der WAZ: Aus für Hombach und Nienhaus … ftd

WAZ-Kauf: In der Branche wundert man sich über den Preis: „Nur“ 500 Millionen Euro für den Laden mit 1,1 Milliarde Umsatz, der seine genauen Geschäftsergebnisse sorgsam verschweigt? … taz

Das faule Vermächtnis des Helmut Kohl: Aufgrund ihrer falschen Politik hatten wir bislang wenig Anlass, die Kanzlerin Angela Merkel zu verteidigen. Aber diesmal müssen wir sie in Schutz nehmen. In Schutz nehmen gegen die Angriffe des Egomanen und inzwischen nur noch an seiner eigenen Legende strickenden „Kanzler der Einheit“ Helmut Kohl … nachdenkseiten

Frauen in die Schützenvereine? Männer mucken auf: Frauen schießen den Vogel ab. Die Welt der Schützen gerät in Südwestfalen ins Wanken … derWesten

Schützenwesen u. Profi-Fußball: letzte Horte der Heterosexualität? … neheimsnetz

Westerwelle – ein Ende ohne Würde: Er verharrt wie erstarrt, als weigere er sich zu begreifen, was geschehen ist. Ein quälender politischer Abschied, dem jede Würde fehlt … postvonhorn

Die Welt der Gründe in München: Vom 11. bis zum 15. September 2011 findet der XXII. Deutsche Kongress für Philosophie zum Thema “Welt der Gründe” an der Ludwig-Maximilians-Universität München statt … ruhrbarone

Bode-Museum Berlin: Erhabene Schönheit der Renaissance. Diese Schönheit und Anmut, dieser Stolz, dieses Selbstbewusstsein, diese Eleganz. Seit Wochen beherrschen die von zeitloser Erhabenheit erzählenden „Gesichter der Renaissance“ das Berliner Stadtbild. Überall hängen Plakate und Transparente … revierpassagen

Wirtschaftswoche: „Innovation City Ruhr“ heißt das Projekt, und der Ort des Geschehens klingt nach viel Ruhrgebiet und wenig Zukunft … bottblog

Neonazis: Närrischer Brandstifter? … nrwrechtsaussen

Stockum: historische Dokumente … gruenesundern

Bigger-Kreisel: Bauarbeiten … wpBrilon

Umleitung: Viel WAZ, ansonsten Sex, Reichtum, Religion, Mickey Mouse, Helga, Kegeln, Feldhockey und eine Reise nach Namibia

Medienimperium: WAZ hier in Dortmund (foto: archiv)
Medienimperium WAZ steht vor Eigentümerwechsel (foto: archiv)

Der WAZ-Konzern wird wahrscheinlich ab heute im Zentrum vieler Berichte stehen I: WAZ vor Änderung der Eigentums-Verhältnisse. „Wenn der Deal läuft wie geplant, gerät die traditionelle Simultan-Geschäftsführung, ein Manager von Brost, einer von Funke, an ihr Ende. Hombach, das kämpferische Ruhrgebietskind, würde nach neun Jahren an der WAZ-Spitze gehen“, meint Chefredakteur Ulrich Reitz … DerWesten

WAZ-Gruppe vor dem Verkauf II: In der deutschen Verlagsbranche bahnt sich eine Sensation an: Die Essener WAZ-Gruppe steht vor einem Eigentümerwechsel. Die Herrschaft übernehmen will Petra Grotkamp. Sie hat ihren Mitgesellschaftern von der Brost-Holding 500 Millionen Euro für deren 50-Prozent-Anteil geboten … managermagazin

WAZ-Gruppe vor Eigentümerwechsel III? Spekuliert wird, dass Geschäftsführer Bodo Hombach, der die Brost-Seite vertritt, entbehrlich würde. Die Funke-Seite wird seit 2008 durch Geschäftsführer Christian Nienhaus vertreten. Er könnte möglicherweise Verstärkung von anderer Seite bekommen. Genannt wird hier der Name von Manfred Braun, der neben dem Zeitschriftenbereich kürzlich das Verlagsgeschäft in NRW übernommen hat … medienmoral

Warum schon in diesem Jahr für die WAZ-Mediengruppe das Jahr 2015 sein könnte – oder IV: Aufkauf der Brost-Anteile durch den Funke-Stamm? … pottblog

WAZ-Gruppe V: Ein unglaubliches Angebot … sueddeutsche

My prayers go out to Detroit: You guys are about to be afflicted further. You’ve got a pack of idiots coming to town … pharyngula

Aufklärung [Video]: Sex und Rekombination im Lichte der Evolution … hpd

Henryk M. Broders Papierkorb: Kevin allein in New York … jurga

Deutsche so reich wie nie: Alle reden von Crash und Eurokrise – dabei haben die Deutschen einen Riesenbatzen Geld angehäuft … nachdenkseiten

„Die Struktur der Schulen ist letztlich egal“: Sitzenbleiben ist teuer und bringt nichts, weder für den Schüler noch für die restliche Klasse. Wenn dieses Instrument wegfällt, liegt mehr Verantwortung bei der Schule. Ohne individuelle Förderung geht das aber nicht. Das ist der Kern des Ganzen: Kinder müssen Lernen lernen, nicht Fakten … weltonline

Westerwelles Dementi: Guido Westerwelle lässt die Meldungen über seinen bevorstehenden Rücktritt als Gerücht dementieren. Nur zur Klarstellung: Das Problem Westerwelles war nicht seine Einschätzung der militärischen Erfolgsaussichten eines Eingreifens der Nato … weissgarnix

Die Feldhockey-EM in Mönchengladbach: Spitzensport mal ganz ohne Hype und Public Viewing … ruhrbarone

Helga am Küchentisch in bester Wohnlage: Im neuen Erzählband der vor allem als Filmemacherin bekannten Helke Sander (täuschend knackiger Buchtitel: “Der letzte Geschlechtsverkehr”) wird leider kaum erzählt, sondern fast immer nur erwogen, bedacht, durchgekaut und geschwätzig verplaudert … revierpassagen

Sport aus dem Land der Pharaonen: Kegeln … bottblog

29.08.1951: “Schundheft” Micky Maus erscheint in der BRD … neheimsnetz

Urlaub in Namibia: Obwohl das Verhältnis zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen entspannt zu sein scheint, gibt es doch mehr oder weniger sichtbare Trennlinien. Nicht nur zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarben. Die deutschen Namibier bilden eine Gruppe, die Buren (Afrikaaner) eine andere. Gleiches gilt für die unterschiedliche Stämme der schwarzen Namibier (Herero, Ovambo, Damara, San, …). Dies fällt als Tourist nicht auf, aber wie Jürgen uns erzählt bleibt im privaten Leben doch jede Volksgruppe eher für sich … martinswebsite

Ernst Barlach – noch zeitgemäß?

Der Bettler von Ernst Barlach
Der Bettler von Ernst Barlach im Garten des Ateliers in Güstrow (foto: chris)

Zeitgeist: Die Menschen sind beschäftigt, ständig erreichbar. E-Mail checken am Strand, Telefonate in der Bahn, Smartphone auf der Toilette, mit dem Laptop vorm Fernseher. Früher gab es Orte und Zeiten, an denen wir mit uns und für uns waren.

Ernst Barlach, der norddeutsche Bildhauer, Zeichner und Dramatiker, hat Menschen dargestellt, die über sich, über das Leben nachdenken. In seinen Kunstwerken werden Gefühle sichtbar: Die Liebe, die Trauer, die Verzweiflung, Wut, Hass, Glaube. All dies kann Ernst Barlach mit scheinbar einfachen Formen ausdrücken.

Ernst Barlachs Kunst galt den Nationalsozialisten als „artfremd“ . So kritisierte der NS-Gauleiter von Mecklenburg und Lübeck Friedrich Hildebrandt , „der deutsche Mensch kennt nicht den Bauern als einen faul auf die Erde gestreckten Menschen, sondern als den harten, selbstbewußten Mann, der gewillt ist, alle Schwierigkeiten zu überwinden, der mit brutaler Faust, mit dem Schwert in der Hand sich den Weg bahnt.“

Ein Mensch, der nachdenkt und innehält ist nach Hildebrandts Verständnis“ „faul“ . Im Nationalsozialistischen Staat war kein Raum für Denker, Zweifler, Fragende und Trauernde. Die NS-Ideologen wollten Macher und Kämpfer.

In der heutigen Zeit scheint es fast so, als würden wir uns selber die Zeit, die Ruhe und Muße zum Denken, zum Zweifeln und zum Fühlen nehmen. Ständig sind wir beschäftigt, wir haben immer etwas zu tun. Wir horchen kaum noch in uns hinein. Wie geht es uns? Was fühlen wir? Was denken wir? Keine Zeit. Zeitgeist.

Barlachs Figuren wirken wie aus einer anderen Zeit. Sie strahlen Ruhe aus. Sie sind fröhlich, sie singen, sie sind verzweifelt, sie hungern, sind arm oder mit dem Tod ihrer Liebsten konfrontiert. Aber die dargestellten Menschen sind bei sich, sie sind eins mit sich. Sie lassen sich auf diese Empfindungen ein und geben sich ihnen hin.

Ernst Barlach hat Skulpturen geschaffen, die auch in unserer schnelllebigen und oft oberflächlichen Zeit eine Menschlichkeit und Tiefe darstellen, die berührt.

Umleitung: Aufräumen nach den Ferien – nicht uninteressant.

Die Elbphilharmonie. Ein prima PPP-Projekt: 400.000.000 statt 77.000.000 Euro nach heutigem Stand. (foto: zoom)
Die Elbphilharmonie. Ein prima PPP-Projekt: 400.000.000 statt 77.000.000 Euro nach heutigem Stand. (foto: zoom)

Millionengrab PPP-Projekt Elbphilharmonie: Die Bauverzögerungen der Elbphilharmonie könnten die Kosten auf 500 Millionen Euro treiben. Der Baukonzern und die Stadt schieben sich die Schuld gegenseitig zu … weltonline und abendblatt und focus

Renegatentum, mal anders rum: Ein Thatcher-Fan und ein FAZ-Herausgeber bekennen, sie beginnen „zu glauben, dass die Linke recht hat“ … misik

Renegaten II: Wutbürger Schirrmacher … WirInNRW

Medienwelten: The Good, the Bad & the Oogly: Google oder Microsoft, Apple oder Sascha Lobo – einer ist immer der Böse … endoplast

Schulgesetz in NRW: Fortschrittliche Möglichkeiten … hpd

Kirche unterm Hakenkreuz: „Adolf Hitler ist für unsere lutherische Frömmigkeit wahrhaft der Führer von Gottes Gnaden. Sein Auftrag ist unmittelbar von Gott und sein Befehl ist Gottes Befehl!“ … wissenslogs

Die Volkswirtschaft und die unsichtbare Hand: Der „Markt“ – das unbekannte Wesen … jurga

Noch mehr Wirtschaft: Kritik an der Zinskritik … nachdenkseiten

Flickschusterei: Eines der traurigsten Kapitel der NRW-Politik ist der Verfall der Städte. Politiker aller Ebenen und Parteien haben ihn betrieben, durch Handeln und durch Unterlassen. Der Niedergang wird voranschreiten und die Bürger treffen … postvonhorn

Politische Räume: Kein Platz für das Bündnis gegen Antisemitismus Duisburg … ruhrbarone

Loriot: Abschied … revierpassagen

Kultur: Geiseldrama in der Bürgerbank von Bottrop … bottblog

Ausbildungsmarkt: Jeder Dritte geht leer aus … doppelwacholder

Wieder mal die Ruhrtopcard eingesetzt: Deutsches Bergbaumuseum Bochum … geewing

Sport in Neheim: Minigolf-Stadtmeisterschaften für Jedermann … neheimsnetz

Röhrtalbahn: Geht die CDU auf Gegenkurs?… gruenesundern

Commerzbank in Meschede: Rückzug vom Winziger Platz … DerWesten

Arnsberg vor 380 Jahren: „Der Bürgermeister ist des Teufels und muss auf den Scheiterhaufen!“

Hexenverbrennung
Hexenverbrennung

„Der Bürgermeister ist des Teufels und muss auf den Scheiterhaufen!“ forderten Arnsberger Bürger vor 380 Jahren. Schließlich starb der 70-jährige Bürgermeister Henneke von Essen am 14. August 1631 im Hexenkerker im Arnsberger Schloss.

Autor: Hartmut Hegeler

Nichts erinnert in Arnsberg an sein Schicksal. Die SPD – Fraktion im
Arnsberger Stadtrat und Pfarrer i.R. Hartmut Hegeler fordern, durch eine Gedenktafel an sein Schicksal und an die Opfer der Arnsberger Hexenprozesse zu erinnern.

„Der Bürgermeister ist des Teufels und muss auf den Scheiterhaufen!“ verlangten hysterische Arnsberger Bürger, obwohl Henneke von Essen einer der bedeutenden Persönlichkeiten der Stadt war. Der Stadtrat hatte ihn als Richter berufen und der Kurfürst als Vorsteher der Finanzverwaltung. Zugleich war er Mitglied des Arnsberger Magistrats und einer der vier Arnsberger Bürgermeister, die auf Lebenszeit gewählt waren.

Henneke von Essen lenkte die Geschicke der Stadt in schwierigen Zeiten. Nach dem Stadtbrand im Jahr 1600 leitete er den Wiederaufbau. Es gelang ihm sogar von den umliegenden Städten finanzielle Hilfen zu mobilisieren. Aus seinem Privatvermögen spendete Henneke von Essen Geld für den Wiederaufbau des Kirchturms. Um den Armen „Wandt und Scho“ (Gewand und Schuhe) auszugeben, ließ er eine Kleiderkammer für die Bedürftigen einrichten.

In dieser schlimmen Phase des Dreißigjährigen Krieges um 1630 litt die Bevölkerung unter ausländischen Truppen und Pestepidemien. Die Bevölkerung sah im Wirken einer geheimen Hexensekte die Ursache allen Unglücks.

Verzweifelte Einwohner bedrängten den Rat der Stadt, die vermeintlich Schuldigen, die Hexen, aufzuspüren und ihnen den Prozess zu machen.

Bürgermeister Henneke von Essen warnte vor den Hexenverfolgungen. Er befürchtete, dies könne solche schrecklichen Ausmaße annehmen wie in der Stadt Würzburg. Dort waren mehrere hundert Personen auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Solche Äußerungen machten den Bürgermeister trotz all seiner Verdienste beim Hexengericht verdächtig. Keiner wollte die Warnungen des Arnsberger Bürgermeisters hören. Immer drängender begehrten rasende Bürger die Vernichtung des „Hexengeschmeiß“.

Streit um Hexenverfolgung in Arnsberg 1630

Bald wurde in der Bürgerschaft diskutiert, wie die Unkosten für die Hexenverbrennungen bezahlt werden könnten. Normalerweise mussten die Angehörigen die Rechnung bezahlen. Aber es waren teilweise arme Leute – und dann blieb die Stadt auf den Kosten sitzen. „Lasst uns eine besondere Kollekte für die Hexenverbrennungen einsammeln!“ schlug die Bürgerschaft
vor.

Bürgermeister Henneke von Essen hielt entgegen: „Es gibt viel
notwendigere Aufgaben in der Stadt!“. Sein Protest gegen die Stimmung in der Bevölkerung verhallte ungehört. Unverständnis und Ablehnung schlugen ihm entgegen. In Arnsberg wurden Gerüchte gestreut, dass der Bürgermeister selbst etwas mit den Machwerken des Teufels zu tun haben könnte. Das Hexengericht sammelte Indizien für eine Untersuchung gegen den Bürgermeister.

Prozess gegen Henneke von Essen

Verzweifelt versuchten seine Verwandten, darunter auch Richter, sein Leben zu retten. Doch der Arnsberger Hexenkommissar Dr. Schultheiß wollte ein Exempel statuieren. Mit Daumenschrauben und Spanischen Stiefeln wollten die Folterknechte dem Angeklagten ein Geständnis des Teufelspaktes entreißen.

Trotz aller Quälereien gelang es dem Hexenkommissar nicht, den angeklagten Bürgermeister zu bezwingen. Vielleicht trug seine Standhaftigkeit zu einem Ende der Prozesse in Arnsberg bei.

Eigentlich hätte der betagte Bürgermeister nun aus dem Hexenkerker entlassen werden müssen. Aber gegen alle Gesetze behielt der Hexenkommissar den Bürgermeister im Gefängnis. Nach einjähriger Haft verstarb der 70-jährige Henneke von Essen am 14. August 1631 „auffm Schloß in carcere“.

Bisher erinnert in Arnsberg nichts an sein Schicksal. Henneke von Essen hat sich als Bürgermeister große Verdienste für die Stadt Arnsberg erworben. Seine Person ist bemerkenswert, weil er als hochrangiger Beamter Bedenken gegen das Ausmaß der geplanten Hexenverfolgungen äußerte.

Im Jahr 2011 jähren sich sein Geburtstag zum 450. Mal und sein Todesjahr zum 380. Mal. Dies sollten der Stadt Arnsberg ein aktueller Anlass sein, an ihn und an die Opfer der Arnsberger Hexenprozesse durch eine Gedenktafel / Denkmal zu erinnern. Gerade in unserer Zeit sind solche Beispiele von Zivilcourage wichtig.

Anders B., der moderne Timothy McVeigh?

Norwegisches Idyll
Norwegisches Idyll (archiv: chris)

In seinem hier verlinkten Artikel weist Werner Jurga auf die Parallelen zwischen Oslo 2011 und Oklahoma City 1993 hin. In beiden Fällen morden männliche Staatsbürger mit rechtsextremer Gesinnung aus Hass.

Der Osloer Tatverdächtige Anders B., so berichtet die ARD, habe „nationalistische Gesinnung sowie eine ‚antiislamische‘ Haltung offenbart. Der Verdächtige habe Postings auf einer Webseite für christliche Fundamentalisten veröffentlicht”.

Timothy McVeigh, der das Regierungsgebäude in Oklahoma City zerstörte und dabei 168 Menschen tötete, wurde später dafür hingerichtet.  Er sympathisierte ebenfalls mit rechtsextremen und antisemitischen Positionen (Der 9. September stand noch bevor, eine antiislamische Haltung spielte eine noch geringe Rolle).

Dazu kamen bei McVeigh die eher US-typischen Ingredienzien wie Begeisterung für Waffen und  Kriegserfahrung. Laut BBC hat ihn sein Einsatz im Irakkrieg 1992 gelehrt, seine Gefühle auszuschalten. Als wichtiger Katalysator für seinen Hass erwies sich sein zunehmender Hass gegen die US-Regierung.

Ihn prägte die Belagerung und anschließende Zerstörung des Geländes der Protestantischen Sekte Branch Davidians in Waco durch das FBI.  Bei dem Sturm auf das Gelände starben 76 Menschen. McVeigh war voller Hass und wollte Rache.

Anders B., der mutmaßliche Attentäter von Oslo, ist die moderne, europäische Variante von Timothy McVeigh. Er fühlt sich  von Einwanderern und dem Islam bedroht. Die WELT am Sonntag hat seine Interneteinträge ausgewertet: Anders B. will einen christlichen, national geprägten Staat. “ Der entscheidende Kampf sei nicht mehr Kapitalismus gegen Kommunismus, sondern Internationalismus gegen Nationalismus,“ so die Einschätzung des mutmaßlichen Mörders.

Wie tödlich die Verquickung von übersteigertem Nationalismus, Intoleranz und fundamentalistischer religiöser Orientierung sein kann, haben beide Attentate gezeigt.

Umleitung: Bier-Johannes, Steiner, WAZ, Herzinfarkt, Ruhrgebiet und Unfallflucht bei Siedlinghausen.

Die Schlechtwetterfront zieht rein (foto: zoom)
Die Schlechtwetterfront zieht rein (foto: zoom)

Bier-Werbung: Zum Wohle des Mannes gibts hier einen Bier-Johannes … endoplast

Rudolf Steiner: Der moderne Nostradamus … hpd

Wirtschaftliche Macht und Demokratie: Zehn Milliarden Euro, einfach so, ohne Parlamentsbeschluss? Organisierter Betrug? Konspiration zwischen Regierung und einem Konzern? Klingt unglaublich, oder? … nachdenkseiten

CDU/CSU, SPD und FDP sind sich einig: Diätenerhöhung. Nicht verdient, meint … sprengsatz

WAZ-Gruppe: einmal machen sie einen auf dicke Hose, dann wieder auf arme Verwandtschaft! Diskussion von „zeilenschinder“, „brisko“ und „Alter Kollege“ auf  … medienmoral

Tarifverhandlungen: Redakteure haben gestreikt … djv

Nestflüchter: Schaffen statt streiken. Wie Journalisten der Zeitungskrise entkommen können … heddesheimblog

Oh je: Du bist allein und ein Herzinfarkt droht, was tust Du? … wissenslogs

Mehr für das Ruhrgebiet getan als viele andere: 30 Jahre Schimanski … ruhrbarone

Hagen: Carl-Jürgen Brandt – Das Krümelmonster … doppelwacholder

Birgit Sippel: „Auf dem Weg zu neuem Lernen und besserer Bildung“ … neheimsnetz

Unfallflucht bei Siedlinghausen: Am Montagnachmittag kam es auf der Landstraße 742, zwischen Siedlinghausen und Brunskappel, zu einem Unfall im Begegnungsverkehr. Einem 7,5-Tonner kam ein schwarz-oranger Lkw mit der Aufschrift „Trans-o-flex“ entgegen. Die beiden prallten mit den Außenspiegeln zusammen. Der schwarz-orange Lkw fuhr einfach in Richtung Olsberg weiter, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Hinweise zu dem Unfallflüchtigen bitte an die Polizei in Winterberg, Tel. 02981-90200. … polizeipresse

Umleitung: Von bösen Philosophen, schamlosen Grünen, der Ruhrgebietsdroge und allerlei mehr.

Böse Philosophen: Es ist in Mode, sich mit den Lorbeeren der Aufklärung zu schmücken. Die Phrase, wir lebten in einer aufgeklärten Gesellschaft, liegt vielen Menschen – besonders oft Politikern – sehr frei auf der Zunge. Es ist sogar schon soweit gekommen, dass die Kirchen meinen, „aufklärerische Werte“ zu vertreten. In „Böse Philosophen“ rückt Philipp Blom diesen Faulen Schlich ins rechte Licht … hpd

Werner Jurga: Christlicher Fundamentalist kündigt Strafanzeige an … jurga

Hannelore Kraft und der Promi-Faktor: Ulrich Horn anlysiert und bewertet einen Fernsehauftritt , die Kritiker sowie die Kritiker der Kritiker und kommt zu einem für mich überraschenden Schluss … postvonhorn

Kulturwochenende: Bakterien und Pilze im Haushalt, untersucht von Lars Fischer in … wissenslogs

Hagen: Gemeinschaftsinitiative startet Kleine Filmreihe „Energiewende“ im Kino Babylon … doppelwacholder

Interviewarchiv: “Heimat hat keinen Plural”. In der Einwanderungsdebatte ist Deutschland in den vergangenen Jahren ein paar gewaltige Schritte rückwärts gegangen. Wie in den frühen 90ern werden Einwanderer vor allem als Belastung wahrgenommen … ruhrbarone

Silvana Koch-Mehrin: und ihr verlustig gegangener Doktortitel … pottblog

Drogen im Herzen des Ruhrgebiets: “Zwischen Leber und Milz, passt immer noch nen Pils” … bottblog

Zeitraffer Videos: Manhattan HD in Perfektion, meint … jahobri

Schmallenberg: Gerangel um geld für Stolpersteine … derWesten