Die Tarifparteien aus Vertretern der Gewerkschaften und der Länder haben sich am Samstag in Potsdam für die Beschäftigten der Länder u.a. auf folgende Punkte geeinigt:
Entgelt
Die Tarifparteien einigten sich auf ein höheres Entgelt mit einer Steigerung
– zum 1. März 2015 von 2,1%
– zum 1. März 2016 von 2,3%, mindestens jedoch 75 Euro.
Befristete Arbeitsverhältnisse
Sobald eine gemeinsame Untersuchung von Bund und Gewerkschaften vorliege, werden „die Tarifvertragsparteien diese bewerten“, ihre Gespräche fortsetzen und “erkannten Handlungsbedarf gegebenenfalls auch vor den nächsten Entgeltverhandlungen umsetzen.”
Zusatzversorgung
Die Beschäftigten müssen zusätzlich in die Zusatzversorgung einzahlen:
– ab Juli 2015 0,2 %; ab Juli 2016 0,3%; ab Juli 2017 0,4%
In der VBL-Ost fällt dieser Beitrag wesentlich höher aus, nämlich:
– ab Juli 2015 2,75%,; ab Juli 2016 3,5%, ab Juli 2017 4,25%
Keine Einigung über Lehrkräfte-Entgeltordnung (L-EGO)
Den Vorschlag der Arbeitgeber zu einer Lehrkräfte-Entgeltordnung (L-EGO) lehnte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ab, denn das Angebot der Arbeitgeber hätte für die meisten angestellten Lehrer keine Verbesserung gebracht, so die GEW.
Zur Situation: Angestellte Lehrer erhalten monatlich bis zu 500€ weniger als ihre verbeamteten Kollegen in der vergleichbaren Gehaltsgruppe. In der Praxis werden viele Angestellte jedoch weit niedriger eingestuft. Dann kann der Unterschied bis zu 1000€ netto pro Monat betragen. Ein einheitlicher Tarifvertrag, dessen Eingruppierung sich an die Beamtenbesoldung anlehnt („Paralleltabelle“) sollte hier Abhilfe schaffen.
Die Angestellte erstreiken den Beamten mehr Geld
Sollte das Ergebnis der Tarifverhandlungen wie üblich 1:1 auf die Beamten umgelegt werden, würden die Beamten 2,1% bzw 2,3 % mehr erhalten. Die angestellten Lehrer hingegen erhalten faktisch 1,9% bzw 2,0%, denn bei ihnen werden die erhöhten Beiträge für die Zusatzversorgung abgezogen.
Die Einkommensunterschiede zwischen verbeamteten Lehrern und Angestellten würden in Zukunft noch größer werden.