Warum wurde das “Einsatz-Wörterbuch“ für die Feuerwehr nicht im gesamten HSK eingeführt?

Feuerwehrhandbuch20151029
Screenshot. Zum Handbuch als PDF bitte auf das Bild klicken.

Meschede. (sbl) Vor einem Jahr thematisierte die Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) im Kreistag das bei der Arnsberger Feuerwehr gebräuchliche Feuerwehrhandbuch.

(Der Artikel ist zuerst vor zwei Tagen auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Aufgrund der Anfrage vom 21.10.2014 antwortete die Kreisverwaltung (mit Schreiben vom 04.11.2014), zwei weitere Feuerwehren im Hochsauerlandkreis hätten nach dem Einsatz-Wörterbuch gefragt. Darüber hinaus lägen zahlreiche Anfragen von außerhalb des HSK vor. Über das Handbuch haben wir u.a. hier berichtet.

Das Handbuch ist also offenbar sehr beliebt und erfolgreich. Es wird von vielen Seiten hochgelobt.

Hier ein Beispiel:

http://www.cdu-hsk.de/component/content/article/2-uncategorised/350-arnsberger-feuerwehr-stellt-bundesinnenminister-innovative-konzepte-vor

Ein Jahr ist nun seit diesem Schriftwechsel vergangen. Die SBL-Fraktion hat seitdem dazu nichts mehr aus dem Kreishaus gehört. Deshalb fragte sie am 27.10.2015 noch einmal schriftlich nach und stellte der Kreisverwaltung dazu diese Fragen:

  1. Welche Erfahrungen wurden zwischenzeitlich im HSK mit dem Einsatz-Wörterbuch gemacht?
  2. Wo überall sind die Handbücher im HSK und außerhalb unseres Kreises im Einsatz?
  3. Ist ein flächendeckender Einsatz im HSK beabsichtigt?
  4. Wenn ja, wann? Wenn nein, warum nicht?

Die Begründung der  SBL:

Wir meinen, das Handbuch sollte endlich flächendeckend im HSK eingeführt werden. Auch vor dem Hintergrund, dass Alarm und Einsatz von Feuerwehren in Asylbewerberunterkünften zunehmen könnten, sollten u.E. die Mitarbeiter der Feuerwehren das „Einsatz-Wörterbuch“ immer und überall mit sich führen und jederzeit griffbereit haben. Schließlich ermöglicht und erleichtert das Handbuch die Kommunikation mit schlecht oder gar nicht Deutsch sprechenden Menschen. Im Ernstfall kann es viel kostbare Zeit sparen.

Die 2. Auflage des Feuerwehrhandbuchs gibt es als PDF.

Umleitung: VW, Hass, Flüchtlinge, Drohnenpiloten, Fußballmuseum Dortmund und die Abstimmungen der heimischen Bundestagsabgeordneten zu Asyl und VDS.

Kunst im Draht. Angler in der Ruhr am Zufluss der Henne. (foto: zoom)
Kunst, Draht, Stein, Wasser. Angler in der Ruhr am Zufluss der Henne. (foto: zoom)

VW sitzt auf einem Scherbenhaufen: Er wird von Tag zu Tag teurer. Um ihn bezahlen zu können, planen die neuen Führungsspitzen, drastisch zu sparen … postvonhorn

Meinungsfreiheit versus Hetze: Wer Hass sät, wird Gewalt ernten … faz

Der Anschlag von Köln und „Pegida“: Vereint im Hass auf Flüchtlinge und das System … gensing

Attentat auf Henriette Reker: Einer hat zugestochen, das Messer geführt haben viele … taz

Neonazi, Hooligan, Wutbürger: NRWs brauner Sumpf … welt

Flüchtlingsdebatte: Wie Menschen gegeneinander ausgespielt werden … dradio

Asylgegner und Asylbefürworter: Eins der Unwörter, das mir in der Berichterstattung über Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte bisher entgangen ist, ist das Wort Asylbefürworter … sprachlog

Hagen – Was stört mich mein Geschwätz von gestern? René Röspel stimmt Einschränkung des Asylrechts zu … doppelwacholder

Patrick Sensburg(CDU) und Dirk Wiese (SPD): stimmen für Verschärfung des Asylrechts … bundestag

Patrick Sensburg(CDU) und Dirk Wiese (SPD): stimmen für die Vorratsdatenspeicherung … bundestag

Der brave Herr Höcke: Was für ein Auftritt – mit Deutschland-Flagge als Ärmelschoner und starrem Blick aufs tausendjährige Reich! … monitor

„Drohnenpiloten sind Menschenjäger“: Live-Blog aus dem Geheimdienst-Untersuchungsausschuss … netzpolitik

Dorftrottel – der Ruf der Lokaljournalisten: Also was tun, wenn die Leute sich nicht mehr für die Lokalberichterstattung interessieren? Vollkommen klar: Wir verkaufen zwei Seiten mehr … charly&friend und operationharakiri

Fußballmuseum Dortmund: Dortmunds Weihestätte des deutschen Fußballs – Eröffnung zum etwas ungünstigen Zeitpunkt … revierpassagen

Wer kann wie Integrationshelfer/in werden? Da gibt es immer noch ein paar Fragezeichen … sbl

Statistiker legen erstmals eine Studie über den Arbeitsmarkt in den Grenzregionen der Niederlande und Nordrhein-Westfalens vor

IT.NRW-Präsident Hans-Josef Fischer (foto: it.nrw)
IT.NRW-Präsident Hans-Josef Fischer (foto: it.nrw)

Düsseldorf (IT.NRW). Gemeinsam mit dem Statistischen Amt der Niederlande (CBS) hat IT.NRW jetzt erstmalig eine grenzüberschreitende Betrachtung der Arbeitsmarktstrukturen in den Grenzregionen der Niederlande und Nordrhein-Westfalens vorgenommen.

Wie Hans-Josef Fischer, Präsident des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen, heute in der Landespressekonferenz mitteilte, gibt es besonders hinsichtlich der Erwerbsbeteiligung ausgeprägte Unterschiede: Jüngere Personen sind in der Grenzregion der Niederlande bemerkenswert häufiger erwerbstätig als diejenigen in Nordrhein-Westfalen.

Eine Betrachtung nach Altersgruppen zeigt, dass die Unterschiede bei derErwerbstätigenquote vor allem bei jüngeren Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren zu beobachten waren. Hier war die Erwerbsbeteiligung in den Grenzregionen der Niederlande höher als in Nordrhein-Westfalen (61 vs. 40 Prozent). Ursächlich dafür ist eine stärkere Erwerbsbeteiligung von Schüler(inne)n und Studierenden in den Niederlanden.

Der Austausch von Arbeitskräften zwischen den Niederlanden und Nordrhein- Westfalen ist eher gering: So hatten im Jahr 2012 etwa 23 500 Personen, die in den Niederlanden arbeiteten, ihren Wohnort in Nordrhein-Westfalen. Umgekehrt pendelten 9 400 Erwerbstätige aus den Niederlanden zu ihrem Arbeitsort in Nordrhein-Westfalen.

Diese und weitere interessante Ergebnisse zur Arbeitsmarktentwicklung, zur Erwerbslosigkeit und zu den Pendlerverflechtungen zwischen den Niederlanden und NRW hat der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen jetzt unter dem Titel „Der Arbeitsmarkt in den Grenzregionen der Niederlande und Nordrhein-Westfalens“ veröffentlicht. Die Studie steht unter https://webshop.it.nrw.de/details.php?id=19785 zum kostenlosen Download bereit.

Das Statement von IT.NRW-Präsident Hans-Josef Fischer finden Sie unter:
http://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2015/pdf/205a_15.pdf

Daten zu den Pendlern aus den Niederlanden für Städte und Gemeinden finden Sie unter:
http://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2015/pdf/205c_15.pdf

Umleitung: Industrie 4.0, Irrheberrecht, SPD-Kanzlerkandidat, Homöopathie, digitale Folklore, Flüchtlinge und mehr.

An der Graffiti-Mauer im Dortmunder Osten. (foto: zoom)
An der Graffiti-Mauer im Dortmunder Osten. (foto: zoom)

Entscheidungsträger und Teenager: Es geht um Industrie 4.0. Der IG-Metall Vorsitzende Detlef Wetzel hat dazu in den vergangenen Tagen ein Buch mit dem Titel „Arbeit 4.0“ veröffentlicht … wiesaussieht

Irrheberrecht: Die Mannheimer rem haben sich in der letzten Zeit völlig zurecht den Ruf als Buhmann zugelegt: Sie führen gerade den gefährlichsten Rechtsstreit im Kulturbereich … schmalenstroer

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands: Albig hält SPD-Kanzlerkandidaten für entbehrlich … jurga

Als Werbeberater in der Harburger Industrie: An einem frostig kalten Dienstag im Februar 1952 fuhren 30 junge Männer um die Mittagsstunde mit dem schwarzen Dampfzug vom Hamburger Hauptbahnhof nach Harburg … harbuch

Hahnemanns Arzneimittellehre: Homöopathin will Patienten nicht betrügen … DeutscheApothekerZeitung

Ausstellung „Digitale Folklore“ im Dortmunder „U“: Damals, als das Internet noch eine freie Spielwiese war … revierpassagen

Merkel und Tsipras im selben Boot: Die Rettungspolitik spaltet Syriza und die Union … postvonhorn

Ahmads Garten in Altenessen: Eine tolle bürgerschaftliche Aktion, ganz ohne den Wunsch nach Anerkennung oder Publizität. Ohne viel Aufhebens … charly&friends

Flüchtlinge: Benefizkonzert für Flüchtlingshilfe Arnsberg … neheimsnetz

“Gesundheitsgutachten” für die Kreisausländerbehörde: Die Antwort war dürftig. Die SBL fragt noch einmal … sbl

Gewerkschaftskonferenz des Verbandes deutscher Straßenwärter – Bezirk HSK: Kritik an Privatisierung im Straßenbau.

Die Straßenmeisterei ist immer noch Männerdomäne. Die Gwerkschaftsvertreter in Winterberg. (foto: burmann)
Die Straßenmeisterei ist immer noch Männerdomäne. Gewerkschaftsvertreter in Winterberg lehnen Privatisierung ab. (foto: burmann)

Der Gewerkschaftsbezirk Sauerland – Hochstift der Fachgewerkschaft der Straßen- und Verkehrsbeschäftigten, VERBAND DEUTSCHER STRASSENWÄRTER, hat eine neue Führungsspitze.

Der VDStra. Gewerkschafter Jörg Burmann aus Winterberg ist einstimmig von den Delegierten erneut zum Bezirksvorsitzenden gewählt worden und vertritt somit auch die Region im Landesvorstand Nordrhein-Westfalen.

Jörg Burmann ist gelernter Straßenwärter und absolviert gerade die Meisterausbildung zum Betriebsdienstleiter an der Handwerkskammer Münster. Der 38-jährige arbeitet im Straßenunterhaltungsdienst beim Landesbetrieb Straßenbau NRW und ist dort ebenfalls langjähriges Personalratsmitglied. Zu seinem Stellvertreter wurde Andreas Aussel aus Bad Driburg gewählt, dieser folgte Ansgar Bickmann aus Bredenborn, der aus eigenem Wunsch aus dem Vorstand ausschied.

Wen vertritt die Fachgewerkschaft?

„Gewerkschaftskonferenz des Verbandes deutscher Straßenwärter – Bezirk HSK: Kritik an Privatisierung im Straßenbau.“ weiterlesen

Und wenn die Vergangenheit dich überholt, dann hast du keine Freunde, nur noch: Mannesmänner aus der Fotokiste …

Heute aus der Fotokiste gefallen. Ich rätsele, ob es Mannesmänner im Röhrenwerk Dinslaken sind. (archiv: zoom)
Heute aus der Fotokiste gefallen. Ich rätsele, ob es Mannesmänner im Röhrenwerk Dinslaken sind. (archiv: zoom)

Heute sind mir wieder einige Fotokisten aus dem 20. Jahrhundert entgegengefallen. Die Männer vor den Behältern haben mich zwischen all den langweiligen Schnappschüssen besonders beindruckt.

Weil mein Onkel dabei ist, denke ich, dass es sich um das Mannesmann Werk in Dinslaken handelt. Heute existiert es nicht mehr. Es hieß zu unterschiedlichen Zeiten auch Kammerich-Reisholz, Phönix-Rheinrohr oder weiß der Geier.

Jedenfalls wurden dort Röhren und Behälter hergestellt. Die Männer auf dem Foto scheinen stolz … und misstrauisch.

Irgendwann im Mannesmann Röhrenwerk Dinslaken. (archiv: zoom)
Irgendwann im Mannesmann Röhrenwerk Dinslaken. (archiv: zoom)

Ein paar Jahre später wird es das Werk, die Stahlindustrie in Dinslaken, nicht mehr geben.

Die Männer auf dem Foto sind wahrscheinlich tot. Die Zeit ist tot. Die Erinnerung an die Stahlindustrie in Dinslaken stirbt.

Vielleicht.

Und wenn die Wirklichkeit dich überholt
hast du keine Freunde, nicht mal Alkohol
Du stehst in der Fremde, deine Welt stürzt ein
das ist das Ende, du bleibst allein.

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Video-Link: https://youtu.be/wnznEVTtyA4

Über Hierarchien, Demokratie und soziale Medien

Großstadtdschungel um 1990 (foto: chris)
Lebendes Grün (foto: chris)

Mein Arbeitgeber ist im Internet. Meine Firma hat eine eigene Website, auf der sie sich vermarktet, ihre Produkte anbietet und für sich wirbt.

Auf dieser Website gibt es natürlich keine Kommentarfunktion, denn eine Diskussion über Qualität und Auswahl der Waren ist auf der betriebseigenen Seite nicht erwünscht.

Meine Firma ist auch auf Facebook und Twitter. Auf Facebook liken Mitarbeiter und Freunde die Posts, diskutiert wird auch hier nicht.

Mein Chef twittert im Namen der Firma. Ich twittere auch, allerdings in meinem eigenen Namen. Mein Chef twittert über Fragen, die mich auch interessieren. Soll ich nun auf Twitter mit ihm diskutieren, vielleicht sogar kontrovers? Wo sollte das Problem liegen?

Nun, nehmen wir mal an, ein Herzensanliegen meines Chefs sei die optische Gestaltung unseres Arbeitsplatzes. Er liebt helle freundliche Räume und twittert darüber, beispielsweise so:

Heute wieder drei Räume in saftigem Gelb an die Belegschaft übergeben!

Auch ich mag helle Räume, aber ich mag z.B. auch grüne Pflanzen in freundlichen Arbeitsräumen. Soll ich nun twittern:

Prima, aber wo bleibt das Grün?

Sie sagen, darüber könnte man noch in einen freundlichen Austausch treten. Mag sein. Aber nun habe ich zufällig erfahren, dass mein Chef das Putzpersonal angewiesen hat, die Pflanzen im Gebäude nicht mehr zu gießen. (Ich weiß, dass Reinigungskräfte keine Pflanzen gießen, aber es handelt sich hier lediglich um ein Gedankenspiel.)

Das Pflegen und Gießen der Pflanzen verschwende wertvolle Arbeitszeit sowie teures Trinkwasser. Mein Chef mag keine Zeit- und keine Wasserverschwendung. Also gehen die Pflanzen ein.

Soll ich nun auf seinen Tweet antworten:

Gelb fördern während Grün stirbt?

oder

#ChefAB lässt Pflanzen auf dem Trockenen sitzen. #FirmaXY

Darüber würde sich mein Chef sicher nicht mehr freuen. Vielleicht fiele ihm in diesem Moment ein, dass er Chef und ich Untergebene bin und vielleicht würde er mir eine Abmahnung schicken: öffentliche Kritik am Arbeitgeber, Ausplaudern von Interna, Verletzung von Betriebsgeheimnissen usw.

Da verkneife ich mir wohl besser kritische Tweets, nehme die Gießkanne und spende den Pflanzen ein wenig Wasser.

Ralf Wiegelmann (AfA-Bundesausschuss) fordert Stärkung der Gewerkschaften statt Einschränkung der Koalitionsfreiheit.

Der Briloner Sozialdemokrat Ralf Wiegelmann stellt sich gegen Andrea Nahles und das Tarifeinheitsgesetz. (foto: wiegelmann)
Der Briloner Sozialdemokrat Ralf Wiegelmann stellt sich gegen Andrea Nahles und das Tarifeinheitsgesetz. (foto: wiegelmann)

Brilon. (pm) Als vermutlich verfassungswidrig bezeichnet Ralf Wiegelmann, Mitglied im AfA – Bundesausschuss, das neue Gesetz zur Tarifeinheit. Künftig entscheide in Betrieben die Mehrheit. Kleinere Spartengewerkschaften könnten somit keinen Arbeitskampf mehr führen.

Vielmehr sei der Grundsatz der Koalitionsfreiheit, welcher sich aus Artikel 9 Abs. 3 des Grundgesetzes ergebe

Koalitionsfreiheit bezeichnet das Recht von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, sich zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen zusammenzuschließen. Kern dieses Rechtes -das Koalitionsrecht – ist die Möglichkeit, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände zu gründen und sich diesen anzuschließen

pauschal durch das nunmehr beschlossene Gesetz zur Tarifeinheit ad absurdum geführt und außer Kraft gesetzt werden.

Wiegelmann hält das Gesetz wie verabschiedet für verfassungswidrig: „Über Bundestagsdebatte in der Sache kann ich mich nur wundern und habe über diese Verfahrensweise nebst Antragsbegründung in keinster Weise Verständnis.“

Beim Streikrecht und der Tarifautonomie handele es sich um Verfassungsgrundsätze, die nicht verletzt werden dürften. „Mir persönlich werden die Streiks der vergangenen Wochen aufgeblasener dargestellt, als selbige in der Tat letztendlich waren“, so Wiegelmann gegenüber der Presse.

Das nunmehr beschlossene Gesetz sehe vor, dass in einem Betrieb mit konkurrierenden Gewerkschaften nur der Tarifvertrag der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern gelte. Gerichte könnten Streiks der Minderheitsgewerkschaft verbieten.

Das nunmehr verabschiedete Gesetz sei auch sehr kontrovers in den beiden großen Arbeitnehmervertretungen AfA und CDA diskutiert worden. Wiegelmann spricht sich persönlich in dieser Sache gegen eine gesetzliche Regulierung aus. Es könne auf keinen Fall Aufgabe einer SPD-Ministerin sein, im Auftrag der Arbeitgeber mit einem Tarifeinheitsgesetz das grundgesetzlich geschützte Streikrecht und die Koalitionsfreiheit einzuschränken.

Obgleich Andrea Nahles immer wieder betone, dass es keine Einschränkung des Streikrechtes geben werde, finde genau diese Einschränkung indirekt bei kleineren Gewerkschaften statt, da ihnen die Möglichkeit zur Durchsetzung eines gültigen Tarifvertrages verwehrt und genommen werde.

Damit werde ihnen auch die Möglichkeit von Arbeitskämpfen untersagt. Eine Einschränkung des Streikrechtes müsse jedoch verhindert werden und dürfe nicht von der SPD hingenommen, gar federführend durchgeführt werden.

Als wichtige Argumente für das Tarifeinheitsgesetz und damit der Einschränkung der Koalitionsfreiheit würden, so Wiegelmann,  u.a. „gesamtwirtschaftliche Belange“, die „Ordnung und Befriedung des Arbeitslebens“, das „öffentliche Interesse“ und „Beschäftigungssicherung“ angeführt. Dieser Ansatz widerspräche völlig den Grundsätzen der SPD und ihren historischen Wurzeln.

In erster Linie dienen Arbeitskämpfe der Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer! Dieser Ansatz und diese Bedeutung muss von der SPD gegen Widerstände verteidigt werden!

Darüber hinaus berge das Tarifeinheitsgesetz eine weitere Schwächung der Belegschaft, da nun mittels Betriebstarifverträgen der Flächentarifvertrag und sogar der Haustarifvertrag weiter geschwächt würden.

Eine Stärkung der Gewerkschaften könne nicht durch die Einschränkung der Koalitionsfreiheit erreicht werden, sondern nur mittels Stärkung der Flächentarifverträge und einer Erschwerung von Tarifflucht durch Ausgründungen.

Ralf Wiegelmann, Mitglied im AfA-Bundesausschuss schließt sich ausdrücklich der Position der Gewerkschaften GEW, NGG, ver.di und dem Deutschen Beamtenbund an, dass eine Tarifeinheit nicht durch Gesetz aufgezwungen werden dürfe, vor allem nicht durch eine Einschränkung der Koalitionsfreiheit, sondern eine interne Aufgabe der Gewerkschaften sind.

Stattdessen könne und sollte die Politik Rahmenbedingungen schaffen, um Flächentarifverträge zu stärken und Tarifflucht durch Ausgründungen zu erschweren.

MdB Dirk Wiese fordert Deutsche Post zu fairem Umgang mit Beschäftigten auf

Bundestags abgeordneter (SPD) Dirk Wiese. (foto: spd)
Bundestagsabgeordneter (SPD) Dirk Wiese. (foto: spd)

Zu den aktuellen Auseinandersetzungen bei der Deutschen Post erklärt der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese:

„Die Entwicklungen bei der Deutschen Post bereiten mir große Sorge. Obwohl das Unternehmen sich in einer sehr guten wirtschaftlichen Position befindet, werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sachgrundlos mit befristeten Verträgen ausgestattet oder gleich zu deutlich schlechteren Gehalts- und Arbeitskonditionen in eine regionale Gesellschaft ausgegliedert. Für ein ehemaliges Staatsunternehmen gehört sich so eine Praxis nicht. Ich fordere die Verantwortlichen der Deutschen Post auf, zu einem fairen Umgang mit den Beschäftigten und der zuständigen Gewerkschaft ver.di zurückzukehren.“

Zum Hintergrund:

Anfang Januar 2015 gründete die Deutsche Post 49 regionale Zustellgesellschaften, in denen bis zu 10.000 bis dahin bei der Konzernmutter befristet Beschäftigte mit neuen Verträgen ausgestattet werden. Diese richten sich nicht nach dem mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ausgehandelten Haustarifvertrag, sondern nach den in der Regel niedrigeren regionalen Tarifverträgen der Speditions- und Logistikbranche. Allein beim Stundenlohn müssen Abstriche bis zu 20 Prozent hingenommen werden. Ver.di spricht in diesem Zusammenhang von „Mitbestimmungs- und Tarifflucht“.

Infos der Gewerkschaft ver.di: Tarifkonflikt Deutsche Post AG: Streiks in allen 83 Briefzentren

Aktuelle Informationen über die SPD im Hochsauerland und vom Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese befinden sich im Internet unter www.hsk-spd.de und www.dirkwiese.de

Umleitung: Zynismus am Arbeitsplatz, Merkel-Versagen, aufgelöster Funke-Content-Desk, re:publica, Ökonazis, 8. Mai 1945, Karl Dall in Eversberg und Unfälle bei Haus Wildenstein.

Gekauft, aber noch nicht gelesen. Demnächst ... (foto: zoom)
Gekauft, aber noch nicht gelesen. Demnächst … (foto: zoom)

Arbeiten im Gehäuse der Hörigkeit: Die leeren Hurra-Plattitüden der Top-Manager überdecken nur die Realität einer bürokratischen Mikroherrschaft. Übrig bleibt eine höchst unfreiwillige Komik von Vorgesetzten, die sich mit dümmlichen Management-Phrasen über Wasser halten … arbeiten4punkt0

Diskussion über Bildungsreform: Muss die Schule Chancengleichheit schaffen? … dradiokultur

Das große Merkel-Versagen: Merkel hat totale Aufklärung versprochen – aber nie die Absicht gehabt, dieses Versprechen zu halten. Daran ist nicht der deutsche Geheimdienst schuld. Die BND-Affäre ist eine Merkel-Affäre … sueddeutsche

Funke-Gruppe: Content Desk in NRW wird aufgelöst.Mit dem Start der Zentralredaktion in Berlin entfällt der Content Desk NRW als Vollanbieter der Mantelinhalte für „WAZ“, „NRZ“, „WP“, „WR“ … funkemedien

re:publica – das fliehende Klassenzimmer: Überall Tablets und Smartphones, einige haben ein MacBook auf dem Schoß. Die Tür hinten steht offen, weil auch mitten im Vortrag immer wieder Leute reinkommen, zögernd stehenbleiben und sich setzen oder sich umdrehen und wieder gehen. So ungefähr müssen Albträume von Gymnasiallehrern aussehen … operationharakiri

Ökonazis im Wendland: Das Braune im Grünen. Jung, naturverbunden, rechts …taz

Der 8. Mai 1945: war nicht der 11. November 1918. Abgesehen von den offensichtlichen Unterschieden im Datum unterscheiden sich die beiden Kriegsenden auch sonst. Der Erste Weltkrieg endete für das Deutsche Reich zwar auch mit einer Kapitulation, aber diese fand statt ohne dass das gesamte Deutsche Reich Schauplatz des Ersten Weltkriegs geworden war … charlottejahnz

Gewalt und Geschichte: Während des Tweetups zu DigitalPast letztes Wochenende im Haus der Geschichte wurde ein Thema angesprochen, dass mich auch persönlich während des Schreibens der Tweets zur fast parallel ablaufenden Versenkung der Cap Arcona stark beschäftigt hat: Die Heftigkeit einiger Tweets von @digitalpast. Muss, darf oder sollte man Gewalt darstellen, wie sie passiert ist? Oder sollte man eine eher distanzierte Sicht einnehmen? … schmalenstroer

Bleicher/Witt-Affäre in Hagen: Heimatverein redet sich heraus.In der Affäre um die skandalöse Verherrlichung des SS-Offiziers Fritz Witt durch den Redakteur der „Hohenlimburger Heimatblätter“, Dr. Wilhelm Bleicher, fiel dem Vorsitzenden des Hohenlimburger Heimatvereins, Widbert Felka, nur eine butterweiche Erklärung ein … doppelwacholder

Kunst in Dortmund: Ein Traum wird wahr – Dortmunder U zeigt Meisterwerke aus den Magazinen … revierpassagen

Meschede-Eversberg: Karl Dall im November in der Kleinkunstbühne Kokolores … neheimsnetz

Unfallschwerpunkt Haus Wildenstein: S-Kurve bei Haus Wildenstein soll entschärft werden, kein Wort von Verlegung des Ruhrradweges … derwesten