Flattr, Kachingle und Co. – Aufräumen zum Jahresende: “Was ist das denn?â€,â€Wer?†oder gleich “Hä?â€: Reaktionen auf Buttons und Erwähnung der hoffnungsvoll gestarteten Micropayment-Dienste Kachingle und Flattr, die ich hier im Blog über knapp zwei Jahre ausprobiert habe. Schon seit einigen Zeit ist Kachingle deaktiviert, Flattr folgt, ebenso wie der Kaffeekassen-Button: Das Prinzip freiwilliger Bezahlung für dieses Blog hat sich für mich erledigt … heikerost
Konservative und neoliberale haben eine Strategie: Gabriel hat lediglich den Finger im Wind … nachdenkseiten
Der Tanz ums Goldene Kalb: noch lang nicht ausgetanzt … nicsbloghaus
Die meisten Staus der Republik: NRW ist endlich einmal Spitzenreiter … postvonhorn
Bodo Hombach zieht weiter: „Der Wechsel zur Akademie nach Bonn ist ein tiefer Fall für Bodo Hombach ( Ehrenamt). Er verläßt die WAZ, die er mit abgewirtschaftet hat. Die Rendite vor seiner Einstellung lag deutlich höher als heute, ganz abgeseheh davon, daß die Akzeptanz der Zeitungstitel gesunken ist. Die immensen Abonnementverluste sprechen eine deutliche Sprache. Ganz abgesehen davon, daß Bodo Hombach in “Zeitungs-Verlegerkreisen†schon seit langem auch versch . . . hat.“ … medienmoral
Tücken der Technik: Sie schmecken wie Krabben. Proteinreich. Leicht zu sammeln. Schnell zubereitet: Ab in die Pfanne (mit gerösteten Zwiebeln) und mit Bier oder Wodka runterspülen. In Kampalas Bars schnellen die Preise in die Höhe … wiesaussieht
Duisburg, wissenschaftlich betrachtet: Scheiße ohne Niveau und Dynamik … jurga
Digitale Mordlust auf Facebook: “Und, was gibt’s Neues?†frage ich meinen Freund nach einem langen Arbeitstag. “Maria* hat uns bei Facebook entfreundetâ€, antwortet er. Ich schaue ihn ungläubig an. Die Maria, die letztes Jahr nach einer gemeinsam organisierten Veranstaltung noch neben uns am Tisch saß? Die meine Mutter noch in ihrer Freundesliste führt? … ruhrbarone
Befreiung oder Verhängnis: Oper vs. Ehetrott in Peter Henischs neuem Roman … revierpassagen
Ich reise allein: Der norwegische Film Ich reise allein von Stian Kristiansen fängt mit dem Tag nach einer durchgefeierten Nacht an: Der Schüler Jarle kann sich nicht mehr so recht erinnen, ob der spontane Sex, den er mit einer Mitschülerin hatte jetzt safe war oder nicht … pottblog
“Kommunen dürfen nicht zum Ausfallbürgen für Bund und Länder werden“: Deutscher Städtetag zu Kommunalfinanzen … doppelwacholder
Neheim: REGALIEN und Hungertuch-Verleihung im BOGEN … neheimsnetz
Ärztliche Versorgung im Sauerland: Neue Notdienstbezirke. Die Neuregelungen wurden den Hausärzten einen Tag vor Weihnachten von den Funktionären der Kassenärztlichen Vereinigung mitgeteilt (allerdings sehr verklausuliert ausgedrückt), und werden ab 01.02.2012 wirksam … sbl
Arnsberg/Sundern: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungsverfahren gegen grünes Ratsmitglied ein … gruenesundern
“Too big to fail†und die Qualität des Journalismus: da war ich gestern Abend, als ich wieder die heimischen Räumlichkeiten betrat, die Heizung hochgedreht und die Westfalenpost vor mir ausgebreitet hatte, so erstaunt, dass ich sogar vergass, mir mein abendliches Krombacher zu gönnen. Gerade am Tag zuvor hatte ich meine sinnlosen Gedanken zu den finanztechnischen Bemühungen des Fischers der Reuterlinge in das Netz der Netze gestellt einen finanziellen Weg in die Zukunft für sich, die Reuterlinge und auch uns zu finden. Hierbei hatte ich auch auf diese unsägliche Aqua-Loch hingewiesen, welches sich da so am Ufer der Ruhr im Zentrum der Reuterlinge befindet. Und dann las ich es schwarz auf weiss (<hier klicken>) … wiemeringhauser
„Über das Mittelalter senkte sich die Finsternis“: Warum ist die antike Kultur untergegangen? Wer war ihr Totengräber? Das Christentum, meint der Althistoriker Rolf Bergmeier, und bezichtigt damit eine Institution, die von vielen als Grundlage der abendländischen Kultur angesehen wird … hpd
Es fehlte nur noch die Schalmeienkapelle: Frank Lübberding sah gestern Abend Hans-Werner Sinn und Oskar Lafontaine Seit´an Seit´schreiten … wiesaussieht
Viele tolle Links zu diesem Guttenberg: oh, sorry wird nix. Der Mann braucht keinen Job bei der EU und keinen Link bei Zoom – der braucht einen sehr, sehr guten Therapeuten, und diejenigen, die ihn protegieren, sollten gleich mit auf die Couch … -> Case closed
WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach: Er zieht weiter … taz
Bodo Hombachs Realsatire oder ist es die WAZ, die ihn indirekt zitierend in die Pfanne haut? „Niemand müsse jedoch die Sorge haben, gewesene Spitzenpolitiker würden „vom Balkon der Muppet-Show“ herunter dozieren, wie es richtig geht.“ Dieses Gewese lese bei … DerWesten
NRW-Landtag in schiefem Licht: In der Diskussion um die geplante Diätenerhöhung für die NRW-Landtagsabgeordneten manövrieren sich die Fraktionen von CDU, SPD und Grünen immer mehr in schiefes Licht. Sie planten nicht nur, ihre Altersversorgung in einer Nacht- und Nebelaktion ohne Information der Öffentlichkeit um 500 Euro aufzustocken. Inzwischen versuchen sie sogar, die Öffentlichkeit mit falschen Argumenten hinters Licht zu führen … postvonhorn
Euro-Schuldenbremse: Die gleichgeschalteten Medien … misik
Kreisparteitag der Duisburger CDU in euphorischem Zustand: Über die Psychologie einer Außenseitergruppe … jurga
Mittwoch: Ruhrbarone-Lesung in der Banditenbar … ruhrbarone
Treffsicher: Valentin-Preis an Helge Schneider … revierpassagen
Der falsche V-Mann: „Zeit online“ wundert sich, dass einer wie Wolfgang Frenz aus Solingen jemals vom Verfassungsschutz bezahlt wurde, damit er interne Informationen aus der NPD ausplaudert. Frenz, heute 75, sei seit seiner Jugend ein überzeugter Nationalsozialist … nrwrechtsaussen
Der Hagener Geheimrat – Ähnlichkeiten zu anderen Stadträten sind zufällig und nicht gewollt: Die Bürger werden in zuvor nie da gewesenem Umfang von der Entscheidungsfindung ausgesperrt. Fast die Hälfte der Tagesordnungspunkte sind in den nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung verschoben worden. Knapp 46 Prozent der TOPs werden in diesem Paralleluniversum beraten und entschieden. OB Dehm und die Ratsmitglieder gerieren sich als die Herren (und Damen) der Finsternis … doppelwacholder
Oh weia Tannenbaum – Monokultur und Pestizide: Weihnachtsbaum-Produktion in Kritik. Vor allem im Sauerland, wo inzwischen fast jeder dritte deutsche Weihnachtsbaum geerntet wird: Nach Schätzungen wachsen zwischen Dortmund und Paderborn Weihnachtsbäume auf 15.000 Hektar Fläche heran – das sind mehr als 21.000 Fußballfelder … zdf
Im Sauerland wird fast jeder dritte deutsche Weihnachtsbaum geerntet: „Die Monokulturen verdrängen mehr und mehr den Mischwald. Anwohner fürchten eine Verunreinigung des Grundwassers durch den Einsatz von Pestiziden“ … badischezeitung
Kindertheater: Noch Karten für “Der Schweinachtsmann†erhältlich … neheimsnetz
Zu guter Letzt der Boulevard: Dicke Autos, kleine Frauen – „Hausfrauen-Panzer“. Gibt’s doch nicht im Sauerland, sondern nur im Westend, oder? … bild
Es ist ein Kreuz: zum physikalischen Wissen von Fundamentalisten … hpd
RTL: produziert scheinjournalistische Beiträge wie den über die Computerspielmesse Gamescom … indiskretion
Samstags in Duisburg: Here Duisburg calling. My Name is Werner Jurga, und ich berichte live aus der Halbmillionenmetropole an Rhein und Ruhr … jurga
Homöopathische Sprachfallen: „Die aktuelle GEO-Titelgeschichte „Die neue Heilkunst“ sorgt in der Skeptik- und Wissenschaftsblogcommunity schon seit ein paar Wochen für Unmut, denn in dieser Geschichte geht es nicht um eine neue Heilkunst, sondern um die Scharlatanerie, die unter dem Namen „Alternativmedizin“ firmiert“ … scilogs
Wahlkampf in Berlin: Phrasendreschen im Schilderwald … ruhrbarone
DGB-Hagen: Schulden und Reichtum – zwei Seiten der Medaille. So würde parallel zu den Schulden im Lande auch der Reichtum wachsen und zwar fast 4mal so schnell(!!!) … doppelwacholder
Rheine: Hausdurchsuchung bei Betreiberin von extrem rechter Internetseite … nrwrechtsaussen
10 Jahre “09/11″: Geschichtsklitterer Guido Knopp ante portas. ZDF wird nicht geschaut … neheimsnetz
Boxen: Der „Niederrhein-Meister aus Fuhlenbrock. „An die Kämpfe seines Onkel kann sich Friedrich nicht mehr ganz genau erinnern. Nur, es floss reichlich Blut“ … bottblog
Ritchie Blackmore in der Paderhalle: „Es ist schon kurios mit den Blackmore’s Night-Konzerten. Wenn sie unter freiem Himmel stattfinden, kann man davon ausgehen, dass es mindestens einen Regenschauer geben wird und wenn sie in der Halle spielen, dann ist draußen schönstes Wetter“ … martinswebsite
Denkwürdige Vokabeln: „Märkte“, sie herrschen, sie beherrschen Schlagzeilen, sie haben die Macht, politisches Handeln zu steuern – nur, wer oder was sind diese „Märkte“, namentlich die Finanzmärkte? … revierpassagen
Verkehrssituation in Seidfeld: In Seidfeld, das als Dorf von der vielbefahrenen L 686 zerschnitten wird, gibt es seit langer Zeit die Diskussion um eine vernünftige Fuß- und Radwegverbindung nach Sundern und um eine Querungshilfe über die Landstraße im Bereich der Bushaltestelle … gruenesundern
Brauchtum: Schützen in Olpe werfen Frau aus Verein … DerWesten
Millionengrab PPP-Projekt Elbphilharmonie: Die Bauverzögerungen der Elbphilharmonie könnten die Kosten auf 500 Millionen Euro treiben. Der Baukonzern und die Stadt schieben sich die Schuld gegenseitig zu … weltonline und abendblatt und focus
Renegatentum, mal anders rum: Ein Thatcher-Fan und ein FAZ-Herausgeber bekennen, sie beginnen „zu glauben, dass die Linke recht hat“ … misik
Medienwelten: The Good, the Bad & the Oogly: Google oder Microsoft, Apple oder Sascha Lobo – einer ist immer der Böse … endoplast
Schulgesetz in NRW: Fortschrittliche Möglichkeiten … hpd
Kirche unterm Hakenkreuz: „Adolf Hitler ist für unsere lutherische Frömmigkeit wahrhaft der Führer von Gottes Gnaden. Sein Auftrag ist unmittelbar von Gott und sein Befehl ist Gottes Befehl!“ … wissenslogs
Die Volkswirtschaft und die unsichtbare Hand: Der „Markt“ – das unbekannte Wesen … jurga
Noch mehr Wirtschaft: Kritik an der Zinskritik … nachdenkseiten
Flickschusterei: Eines der traurigsten Kapitel der NRW-Politik ist der Verfall der Städte. Politiker aller Ebenen und Parteien haben ihn betrieben, durch Handeln und durch Unterlassen. Der Niedergang wird voranschreiten und die Bürger treffen … postvonhorn
Politische Räume: Kein Platz für das Bündnis gegen Antisemitismus Duisburg … ruhrbarone
Michael Shermer: Warum Leute merkwürdige Dinge glauben … hpd
Wir sind von Ignoranten umstellt: oder eben von professionellen PR-Journalisten … nachdenkseiten
Duisburger Linke I: Ein auf der Website der Duisburger Linken bis vor kurzem verlinktes antisemitisches Flugblatt hat für Empörung und mehrere Strafanzeigen gesorgt … lafontaineslinke
Duisburger Linke II: Erwartungen an die Linkspartei … grueneduisburg
Sarrazin I: Sozialdarwinistische Partei Deutschlands? … spiegelfechter
Sarrazin II: Über die Probleme der SPD … ruhrbarone
Weil heute das Wetter ganz manierlich war, habe ich mein Rad geputzt, die Kette geölt und bin hinunter nach Olsberg gerauscht, um mir dort im HIT die neue Konkret zu kaufen.
Der Plan war: Zeitung kaufen, am Rathaus eine Döner verspeisen, dann den Ruhtalradweg bergauf zurück nach Winterberg radeln, im Bistorante UPPU ein Weizenbier trinken und wieder bergab hinunter nach Hause rauschen.
Bei Naviki habe ich zwar vorher die Strecken gecheckt, bin dann aber Richtung Olsberg doch lieber so gefahren wie ich wollte. Digitales Gedöns habe ich ja nicht am Fahrrad, brauche ich auch nicht, denn die eherne Regel beim Tourenrad mit Gepäck lautet: Eine Stunde pro zehn Kilometer inklusive aller Pausen.
Nicht oft ist es mir bisher passiert, aber heute ist der Plan 100% aufgegangen. Vielleicht 95%, denn kurz hinter der Kart-Bahn war der Akku meiner Exilim leer, obwohl er zu Hause noch alle Balken zeigte. Die 5% wären ein Bild von mir bei UPPU mit Weizenbier und Konkret gewesen.
Hat nicht sollen sein.
Ergo habe ich heute samt Döner zum Preis von vier Euro inkl. Getränk in Olsberg und Weizen bei UPPU vier Stunden für die 40 Kilometer benötigt.
Erkenntnisse? In der Konkret gibt es ein Interview mit „Katharina König über die antiisraelischen Umtriebe in der Linkspartei“, welches, wie oft bei Konkret, nicht im Internet zu finden ist. Das Interview ist aber ganz interessant und passt zu den gerade laufenden Diskussionen über die Linke in Duisburg.
Den Ruhrtalradweg werde ich nicht mehr von Olsberg Richtung Winterberg fahren. Es geht viel bergauf und die Wege sind nicht immer Straßenrad-freundlich. Wenn man andererseits den Weg von der Ruhrquelle hinab nimmt, nerven die rauen Wege kaum, da man ja den Vorteil der leichten Abfahrt hat. Also immer von Winterberg Richtung Olsberg radeln.
Geschafft! Ein unpolitischer Artikel am Freitag Abend. Wie geplant – fast 100% 😉
Der Prediger auf Samtpfoten: Warum religiöse Publizisten und Funktionäre von der Wichtigkeit einer religiösen Gesellschaft überzeugt sind. Und warum viele Laizisten und Atheisten darauf hereinfallen … hpd
Am Mittwoch enthüllten die Ruhrbarone, dass sich auf der Website der Duisburger Linkspartei ein antisemitisches Flugblatt befindet, in dem Hakenkreuz und Davidstern ein gemeinsames Logo bilden. Gleichzeitig hatte Stefan Laurin, der verantwortliche Redakteur der Ruhrbarone, Strafanzeige erstattet. Die Duisburger Staatsanwaltschaft hat, wie Stern Online berichtet, am Donnerstag entscheiden, dass strafrechtliche Ermittlungen aufgenommen werden. Der Kreisverband der Linken hat das Flugblatt inzwischen gelöscht.
Ein Kommentar zu diesem Vorgang von unserem Gastautor Werner Jurga*.
Die Linkspartei wolle, so die Kreisvorsitzende Ute Abraham gegenüber dem Tagesspiegel, mit diesem Flugblatt „nichts zu tun haben“. Das Flugblatt ist „antisemitisch“, stellt Frau Abraham zutreffend fest und sei „nicht unsere Position“. Doch wie konnte es nur auf die Internetseite des Kreisverbandes gelangen. „Wir rätseln noch“.
Und während die Kreisvorsitzende noch rätselt, beschleicht den Pressesprecher schon ein ganz bestimmter Verdacht. Horst-Werner Rook hält es nämlich für möglich, wie er dem WDR mitteilte, „dass sich ein Rechter in die Partei eingeschmuggelt und das Flugblatt eingestellt hat“. Horst-Werner Rook ist mir persönlich bekannt; daher halte ich es für möglich, dass er das tatsächlich für möglich hält. Wie auch immer: der wichtigste Satz aus dem Repertoire des Pressesprechers darf nicht fehlen: „Wir sind total empört.“
Und warum, wenn man fragen darf? „Das ist alles rechtsradikaler Unsinn“, sagt Rook. Das kann man wohl sagen! Muss man aber nicht; will sagen: man muss es nicht so sagen. „Rechtsradikaler Unsinn“, wann hat man so etwas schon einmal gehört? „Rechtsradikaler Unsinn“ – könnte man stattdessen auch „faschistische Albernheit“ oder „Nazi-Humbug“ sagen? Wer die Empörungskultur der Linksparteiler kennt, wird sich kaum daran erinnern können, dass das Objekt der Empörung mit einem Verdikt wie „Unsinn“ belegt worden ist.
Der rechtsradikale Text trägt den in der Tat wenig sinnigen Titel „Nie wieder Krieg für Israel“, ruft zum Boykott israelischer Waren auf und appelliert wörtlich: „Tretet der moralischen Erpressung durch den sogenannten Holocaust entgegen! Wahrheit macht Frei!“ „Frei“ groß geschrieben im Original, das die Linken-Kreisvorsitzende ein „Dokument“ nennt.
„Wahrheit macht frei“- diese kaum verhohlene Anspielung auf die zynische Toraufschrift an den nationalsozialistischen Konzentrationslagern, auch am Vernichtungslager Auschwitz, wird also knallhart verurteilt als „rechtsradikaler Unsinn“.
Doch der Unsinn wird, um die Sprache des Linken-Pressesprechers aufzugreifen, noch alberner: direkt hinter „Wahrheit macht frei“ folgt ein Link, der ein 32-seitiges Pamphlet aktiviert – Titel: „Die verbotene Wahrheit“. Zu lesen gibt es 32 Seiten lang die Auschwitzlüge pur mit „Belegen“ wie der vermeintlich gefälschten Handschrift von Anne Frank, Agitation gegen das Holocaust-Mahnmal in Berlin und allerlei ähnlichen Unappetitlichkeiten.
Wohlbemerkt: zu dieser ausführlichen „verbotene Wahrheit“ genannten Auschwitzlüge befindet sich auf dem Flugblatt „nur“ ein Link. Doch das Flugblatt selbst liegt bzw. lag auf dem Server der Duisburger Linkspartei, offenbar schon seit Jahren und ist mit ihrem „Wahrheit macht frei“ – Hinweis gleichsam direkt auf die Propagierung der Auschwitzlüge zugeschnitten.
Inzwischen hat das Rätseln der Kreisvorsitzenden immerhin ergeben, dass „das Dokument (!) vor Monaten auf dem Server der LINKEN Duisburg gelandet“ ist. Nun gut, Monate, Jahre – egal, jetzt ist es ja gelöscht. Nachdem es zuvor dort „gelandet“ war. Womit Frau Abraham die von Herrn Rook angedeutete Möglichkeit der Verschwörung ausgeschlossen hat: das braune Zeug wurde nicht eingeschmuggelt, es ist auf dem Server gelandet. Möglich, dass die Parteijugend dahinter stecken könnte.
Wie dem auch sei: „Wir verwehren uns gegen jegliche Vorwürfe des Antisemitismus und distanzieren uns hier noch einmal ausdrücklich von dem fälschlich veröffentlichten Papier.“ Wie schön: ausdrücklich fälschlich veröffentlicht – und als Konsequenz aus der Flugblatt-Affäre wird jetzt gar erwogen, nicht mehr sämtlichen Untergliederungen den Zugriff auf den Server zu gestatten. Trotz „unseres partizipativen Grundverständnisses“, wie die Duisburger Linke in einem Statement gegenüber den Ruhrbaronen mitteilt.
„Distanzierung vom Boykott-Aufruf“ haben sie über diese Stellungnahme geschrieben. Das ist aufschlussreich, begann doch mit dem Aufruf zum Kaufboykott israelischer Waren vor etwa zwei Jahren die unsägliche Geschichte der Linkspartei in Duisburg. In die Welt gesetzt hatte sie Hermann Dierkes, der Vorsitzende der Stadtratsfraktion, der daraufhin seinen Hut nehmen und seine OB-Kandidatur zurückziehen musste. Da Partei und Fraktion ihn inständig gebeten hatten, konnte er alsbald den Fraktionsvorsitz wieder antreten.
Dierkes hatte nie irgendetwas von seinen israelfeindlichen („antizionistischen“) Positionen zurückgenommen; im Gegenteil: ab und an legt er neue Tiraden gegen Israel nach. Der „bewaffnete Kampf“ ist ihm dabei ganz wichtig. Jeder in der Duisburger Linkspartei weiß das, und selbstverständlich ist dies auch den politischen Entscheidungsträgern bei seinen kommunalen Koalitionspartnern bestens bekannt. Antisemitismus-Vorwürfe weist der kompetente Kommunalpolitiker stets entschieden von sich, und selbstverständlich: niemals würde Dierkes solch offen faschistisches Gebräu von sich geben, wie es jetzt auf der Website seines Kreisverbandes „gelandet“ ist.
Und doch: jetzt so zu tun, als habe das eine (die permanente aggressive Agitation gegen Israel) nun rein gar nichts mit dem anderen (rechtsradikaler Unsinn“ inklusive Auschwitzlüge und Rassenwahn) miteinander zu tun, ist mehr als billig. Politisch wird es dem Duisburger Kreisverband kein Stückchen weiterhelfen. Selbst wenn, was das Mindeste wäre, der / die Täter ermittelt und aus der Partei geworfen würden (womit nicht zu rechnen ist), es würde nichts daran ändern, auf welches Milieu unter jungen Leuten man attraktiv wirkt.
Solange sich die Partei um eine aufrichtige Diskussion darüber drückt, wo zulässige linke Kritik an der Politik einer israelischen Regierung endet, und wo unter der Tarnung eines vermeintlichen „Antizionismus“ Hetze gegen Israel und gegen Juden schlechthin beginnt, solange wird sie Verschwörungstheorien über angebliche „Provokateure“ erfinden müssen.
Die Linke in Duisburg wird auf Dauer nicht um diesen Klärungsprozess herumkommen. Aber auch Sozialdemokraten und Grüne, die Koalitionspartner in Duisburg, werden sich langfristig nicht auf die Position zurückziehen können, dass außenpolitische Themen im Stadtrat nicht zur Debatte stehen. Antisemitismus ist keine Frage der Außenpolitik.
* Dr. Werner Jurga ist Mitglied der Duisburger SPD und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG). Dort ist er stellv. Vorsitzender der DIG-Arbeitsgemeinschaft Duisburg-Mülheim-Oberhausen. Jurga ist zudem Autor bei den Ruhrbaronen.
Zeche Lohberg: Heute habe ich in Dinslaken aus dem Fenster geguckt und ein majestätisches Bild meiner Kindheit und Jugend zerstört gefunden: Die Strommasten sind versetzt worden und einer der Lümmel macht den Blick auf den Fördertum von Zeche Lohberg kaputt. Doch jetzt zur Umleitung:
„Politiken“ mit Mut zur Meinung: Die Kopenhagener „Politiken“ ist „Europas Zeitung des Jahres“ … ksta
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