Jetzt, da es Sommer ist, habe ich mir alle Bilder meiner Winterspaziergänge vom November 2023 bis zum Januar 2024 durch Winterberg und seine Ortsteile angeschaut und jeweils ein Bild aus den 12 Fotos pro Ortsteil spontan ausgesucht.
Die Kernstadt ist mit zwei Bildern vertreten, einmal das obere Bild und ein weiteres Mal irgendwo unter den 15 folgenden Fotografien.
Sämtliche Beiträge zu allen Ortsteilen findet man in der Kategorie 1235Winterberg. Ich habe keine weiteren Erläuterungen dazu geschrieben. Ein bisschen Raten muss sein, auch wenn das Schummeln recht leicht ist. Wie? Das ist ebenfalls eine einfache Übung.
Ich hätte nicht gedacht, dass sich meine Spaziergänge durch die Winterberger Ortsteile ins neue Jahr hineinziehen würden. Das 13. Mal war ich am 18. Dezember in Langewiese unterwegs.
Dann folgten sehr schlechtes Wetter, Erkältungen sowie Besuche bei Familie und Bekannten.
Heute ging es bei Sonne und Kälte nach Niedersfeld im Nachbartal
Für das kleine Projekt 1235Winterberg fehlt jetzt nur noch Neuastenberg. Das müsste in den nächsten Tagen zu schaffen sein.
An dem Gebäude oben ist links der kleine Anbau zu sehen. Hier war früher eine hervorragende Fahrradwerkstatt. Leider wurde derart oft eingebrochen, dass dem Inhaber, ein begnadeter „Schrauber“, die Lust am Geschäft vergangen ist.
Die alte Tankstelle oberhalb der Ford-Werkstatt war legendär für ihre niedrigen Spritpreise. Zuerst sah es so aus, als würde sie komplett abgerissen. Doch anscheinend wird sie demnächst in neuem Look wiedereröffnet. Am Ende meines heutigen Spaziergangs waren die Sperrzäune schon abgebaut.
Wie auf dem ersten Bild zu erahnen ist, macht das Spazierengehen entlang der Bundesstraße 480 durch Niedersfeld nur sehr eingeschränkt Spaß. Aber ich habe es dann doch geschafft,in den LKW-Pausen links und rechts zu fotografieren.
Das Fachwerkhaus liegt ebenfalls an der vielbefahrenen Bundesstraße, allerdings etwas nach hinten versetzt.
Nach der Kernstadt Winterberg und Siedlinghausen ist Niedersfeld der drittgrößte Ortsteil der Gemeinde Winterberg.
Von der B 480 habe ich mich durch die Nebenstraßen zum Hillebachsee durchgeschlagen.
Als die Förderschule noch existierte, habe ich einen Artikel über eine Mofa-Kurs mit begeisterten Schüler*innen geschrieben. Menno – ist das lange her.
Um den Hillebachsee führt ein asphaltierter Rundweg – ideal für Fußfaule. Wenn ich keinen Bock auf Anstrengung habe, findet man mich hier entlang schlurfen. Man muss nicht groß darauf achten, wo man seine Füße hinsetzt und hat einen Blick aufs Wasser, im Sommer mit Wakeboard-Sportler*innen.
Heute bin ich am orstseitigen Ende des Hillebachsees einem Holzschild mit der Aufschrift „Zur Grotte“ gefolgt und habe tatsächlich etwas Neues entdeckt: die Heiligenfigur (Maria) im Fels, gestiftet von einer „Privatperson aus Niedersfeld“. So steht es jedenfalls auf einer Tafel zu lesen.
Die „Lourdes-Grotte“ befindet sich in einem Fels, dem Kreuzberg. Dieser bildet „die letzte Stufe des mächtigen Rimberg“. Eine Treppe führt auf die Spitze des „Hügels mit auffälligen Diabasfelsen“. Dort oben hat man eine guten Blick über Niedersfeld. Diesen Ort kannte ich ebenfalls noch nicht.
Ich hätte mich gerne auf die Bank gesetzt, um die Blicke und Gedanken schweifen zu lassen, aber bei -6° C und eisigem Wind (unangenehmer Wind-Chill) hatte ich nicht die nötige Gelassenheit.
Unser Ford brauchte TÜV und Winterreifen. Manchmal, wenn wir zur Werkstatt in Niedersfeld fahren, um den Wagen abzugeben, schlendern wir um den Hillebachsee, so auch diese Woche; nicht mehr als ein kleiner Spaziergang auf einem asphaltierten Rundweg.
Obwohl dort dieser Sticker am Laternenpfahl hängt, bezweifele ich, dass die Männerpartei AfD keinen Alkohol mehr bekommt. Rechtsradikale Möchtegern-Maskulinisten ohne Bier? Unvorstellbar! Aber es ist nur ein Spucki, der kurz meine Aufmerksamkeit stiehlt.
An der gegenüber liegenden Uferseite hat sich seit unserem letzten Besuch etwas verändert. Ein großes Stück Wiese ist eingezäunt worden und steht nun für Hundebesitzer*innen und ihre Tiere frei zugänglich zu Verfügung.
Auf einem mit „Platzregeln“ beschriebenen Schild am Zaun lese ich:
Die Niedersfelder Hundewiese – sie ist für Hunde ein Ort zum Toben, Spielen und den freien Auslauf sowie ein Ort für Hundebesitzer*innen, um soziale Kontakte zu knüpfen.
Ich kann es kaum glauben: „Hundebesitzer*innen“ – mit Sternchen gegendert, im tiefschwarzen Hochsauerland, der Heimat von Friedrich Merz und dem Hass auf Wärmepumpen und alles, was sich Grün nennt, mit Ausnahme der Jäger*innen-Kluft.
Maximal habe ich bislang den Doppelpunkt bei der Sauerländer Bürgerliste gesehen oder die Erwähnung zweier Geschlechter in den Pressemitteilungen des Hochsauerlandkreises. Der Schräger rechts oder das Binnen-I sind eher selten.
Ich selbst bevorzuge das Gendersternchen.
Auf der Website der Universität Bielefeld findet sich eine Einführung rund um das Gendern:
Wertschätzende, faire und diskriminierungsfreie Kommunikation – dafür ist eine gendersensible Schriftsprache unverzichtbar. Mit der Verwendung des Gendersternchens trägt die Universität Bielefeld zu einer Gleichberechtigung und Sichtbarkeit aller Geschlechtsidentitäten bei.
Das Gendersternchen drückt sprachlich die Gleichstellung aller Menschen – unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer Geschlechteridentität – aus
Das Gendersternchen bildet Vielfalt ab
Das Gendersternchen weicht traditionelle Vorstellungen von Geschlechterrollen auf
Das Gendersternchen trägt zu einer inklusiven Sprache bei
Symbolisch stünden die Strahlen des Sternchens, die in verschiedene Richtungen zeigen, für die unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten. Das Gendersternchen gehe damit über die im Landesgleichstellungsgesetz NRW vorgeschriebene Paarformel, nach der die männliche und die weibliche Sprachform verwendet werden müssten, hinaus.
Die Dorfgemeinschaft Niedersfeld ist bei der Gleichberechtigung der Geschlechter ganz vorne mit dabei, zumindest sprachlich. Das ist keine Kleinigkeit, denn Sprache, so heißt es bei der Uni Bielefeld, sei der Schlüssel zur Gleichberechtigung.
In Niedersfeld sind allein die Hunde noch männlich, zumindest bei den Platzregeln.
Ich wünsche allen Hundebesitzer*innen einen schönen Sonntag, vielleicht auch mit ihren „Hünd*innen“. Nein, das geht wegen der unterschiedlichen Wortstämme (Hund/Hünd) nicht. Hier könnte man „Hunde und Hündinnen“ verwenden. Jetzt bin ich auf den Hund gekommen. Das geht zu weit. Ich bin raus.
Diese Woche habe ich zwei von vier der sogenannten „Regionalkonferenzen“ der CDU in den Ortsteilen Niedersfeld (Montag) und Siedlinghausen (Dienstag) besucht.
An den beiden nachfolgenden Konferenzen am Mittwoch (Züschen) und Donnerstag (Winterberg) konnte ich bei aller Liebe zur Lokalpolitik nicht teilnehmen. Der bürgerliche Brotwerwerb, den ich ebenfalls sehr schätze, geht vor.
Michael Beckmann trat in Siedlinghausen im überfüllten Saal der Gaststätte Lingenauber sehr viel aufgeräumter und entspannter auf, als noch im „Eickler-Land“ Hillebachschiene am Vortag. Auch der derzeitige langjährige Bürgermeister Werner Eickler, der sich noch vorbehält, aus dem Amt heraus erneut zu kandidieren, schrieb nicht nur fleißig mit, sondern meldete sich zu Wort bzw. wurde durch Fragen in die Diskussion mit einbezogen.
Zur Erinnerung: Eickler und seine CDU hatten sich u. a. wegen der Schulschließung der Verbundschule Siedlinghausen im Ort viele Gegner*innen geschaffen. Die Stimmverluste bei der letzten Bürgermeisterwahl hätten ihn fast das Amt gekostet.
Der Abend in der Gaststätte Lingenauber verlief formal genauso wie in Niedersfeld. Kurze Einführung des Stadtverbandsvorsitzenden Sven Lucas Deimel, Vorstellungsreferat von Michael Beckmann und anschließend eine Fragerunde.
Das Referat dauerte fast 10 Minuten länger als in Niedersfeld, auch weil Beckmann an der ein oder anderen Stelle an gemeinsame Projekte mit Siedlinghausen erinnerte. Die Chemie war spürbar besser als im angespannten „Auswärtsspiel“ in Niedersfeld.
Wer einige der inhaltlichen Punkte nachlesen will, kann sich meinen Bericht vom Montag durchlesen.
Die anschließenden Fragen drehten sich um u.a. folgende Punkte:
Im Jahre 2013 habe es eine Bürgerbefragung zum demografischen Prozess gegeben, davon höre man nicht mehr viel. Warum es nicht weiter aufgearbeitet werde? Wo blieben die älteren Menschen, die darauf hofften, dass der Lebensmittelmarkt vor Ort nicht geschlossen werde?
Soweit ich es mitbekommen habe, ging Michael Beckmann nicht auf die Frage ein, sondern wich auf mögliche Projekte wie „Mehrgenerationenhäuser“ aus.
Ein örtlicher CDU-Politiker („Der Markt läuft doch!“), sowie Bürgermeister Eickler verwiesen im Verlauf der Diskussion darauf, dass es kein Problem sei, den Markt sogar zu vergrößern. Im Moment sei aber „der Eigentümer im Spiel“.
Weiterhin ging es um die Frage der „Schule und Umgebung„. Ein örtlicher CDU-Politiker verwies darauf, dass nicht nur das ehemalige Schulgebäude, sondern auch das Haus des Gastes sowie das Gelände der ehemaligen Gärtnerei Jürgens „zur Verfügung“ stünden.
Im Frühsommer werde ein Ideenworkshop mit Bürgerbeteiligung stattfinden.
Zuruf aus dem Publikum: „Das dauert doch alles zu lange!“
Michael Beckmann: Siedlinghausen musste in einem bürokratischen Prozess als „Stadt“ eingestuft werden. Das dauerte.
Werner Eickler: „Nur über diese Schiene kommen wir an Finanzmittel.“
Direkte Frage aus dem Publikum, was Werner Eickler nun vorhabe. Werde er trotz seiner Nichtbeteiligung am Auswahlverfahren kandidieren?
Werner Eickler: „Ich beschäftige mich mit dem Thema und werde mich zu gegebener Zeit äußern.“
Frage aus dem Publikum an Michael Beckmann: Die Infrastruktur des Ortes zerfalle. Die Apotheke sei schon geschlossen, die Volksbank werde schließen. Welche Pläne er habe?
Michael Beckmann geht nicht direkt auf die Schließung der Apotheke bzw. Bank ein. Spricht darüber, dass es zu wenige Physiotherapeuten im Stadtgebiet gebe, dass Patienten die den Physiotherapeuten nicht persönlich kennen, kaum noch Termine bekämen.
Entwicklungen wie die Schließungen von Infrastruktureinrichtungen „kriegt man nicht mehr zurückgedreht. Es gibt keinen Masterplan. Wir müssen viel enger mit den Akteuren sprechen.“
Klagen über den mangelhaften Breitbandausbau.
Beckmann: Das ginge noch auf Fehler der 80er Jahre zurück. (Zuruf aus dem Publikum: „Schwarz-Schilling!“), Darüber hinaus würden verschiedene Gebiete aus verschiedenen Töpfen gefördert, mal Bundes- und mal Landesmittel. „Wie sind hier in Deutschland, nicht in Lettland.“
Der Funkmast am Haus des Gastes gehe Ende Februar in Betrieb.
Frage aus dem Publikum: Stimme es, dass die CDU Winterberg 50-100 Mitglieder im Stadtgebiet verloren habe?
Martin Schnorbus ausweichend: „Es sterben mehr als neue reinkommen“.
Johannes Hellwig (CDU) wedelt mit Eintrittsformularen: „Wir sind die Guten! Noch heute Abend kann man eintreten und den Bürgermeisterkandidaten am 7. Februar als CDU-Mitglied mitbestimmen.“
Dazu gab es ein Heftchen mit sechs Pflastern „zur ersten Hilfe“ vom CDU-Europaabgeordneten Peter Liese.
Die Pflaster liegen neben der Tastatur.
Der neue Bürgermeisterkandidat soll am 7. Februar von den Winterberger CDU-Mitgliedern im Rathaus der Stadt gewählt werden.
Weit über 50 Bürgerinnen und Bürger drängten sich am Montag zur ersten Vorstellungsrunde der möglichen Winterberger CDU-Bürgermeisterkandidaten für die Wahlen am 13. September 2020 im Saal des Hotel Niedersfeld. Es war kein Heimspiel für den bislang einzigen Bewerber, den derzeitigen Tourismusdirektor Michael Beckmann.
Nach insgesamt vier Vorstellungsrunden soll der neue Bürgermeisterkandidat am 7. Februar von den Winterberger CDU-Mitgliedern im Rathaus der Stadt gewählt werden.
Das Hilletal mit seinen Ortschaften Grönebach, Hildfeld und Niedersfeld gilt unter den 14 Ortschaften als „Eickler-Land“. Werner Eickler als amtierender Bürgermeister will sich dem neuen Auswahlverfahren nicht stellen. Er saß allerdings (Bild oben rechts) im Saal und machte sich Notizen zu den Ausführungen von Michael Beckmann.
In gut 45 Minuten stellte sich der 55-jährige Tourismusdirektor der Stadt Winterberg mit Lebenslauf und Ideen für ein „motivierends Zukunftsbild“ für Winterberg vor.
In der anschließenden Fragerunde wurde die spürbare Unzufriedenheit der Anwesenden, in großer Mehrheit Männer, mit dem Wahlverfahren deutlich.
„Ich zeige Ihnen heute wie ich ticke“, so Beckmann zu Beginn. Ein Wahlprogramm gebe es erst, wenn er am 7. Februar gewählt werde.
Sein Lebenslauf sei nicht geradlinig, sagte der ehemalige Polizeivollzugsbeamte. („In Gorleben, an der Hafenstraße und Wackersdorf habe ich für Deutschland das Kreuz gerade gehalten.“)
Auf dem zweiten Bildungsweg habe er 1992 sein Fachabitur nachgeholt und eine Verwaltungsausbildung abgeschlossen. Nach drei Jahren Verwaltungstätigkeit (Öffentlichkeit) in einem großen Krankenhaus, sei er schließlich nach Winterberg gekommen, wo er nach wenigen Jahren 2003 einen glücklosen Tourismusdirektor „beerbte“ und ein Jahr später zusätzlich zum Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins aufstieg.
Seine Erfahrungen aus den vielen Tourismusprojekten wolle er als Bürgermeister einbringen. Mit dem Amt werde er allerdings mehr Spielräume haben.
Er sei in lokalen und überregionalen Netzwerken verknüpft und verfüge über wichtige Kontakte in beispielsweise Bezirksregierung und Wirtschaftsministerium.
Beim Bürgerbusprojekt für die Höhendörfer habe er bewiesen, dass er „mit anpacke“. Auch heute fahre er noch alle vier bis sechs Wochen den Bürgerbus.
Den dialog-orientierten Stil, den er im Wirtschaftstourismus pflege, wolle er auch ins Rathaus einbringen. Er wolle kontrovers diskutieren, nicht nur schwarz-weiß, sondern lösungsorientiert.
Inhaltlich hatte Michael Beckmann ein Füllhorn an Ideen, aber auch Problemstellungen mitgebracht (Bürgerbeiligung, Mobilität, Wohnen in allen Ortsteilen, junge Familien, Jugend, Alter, Pflege, Fachkräftesicherung, Nahversorger, medizinische Versorger, gute Arbeit in Winterberg, Breitbandausbau, Gestaltung der Stadt- und Ortskerne, Bildung, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Ehrenamt, bedingungsloses Dorfeinkommen, …)
Exemplarisch zum Themenbereich Wohnen: sympathisch sei im die Idee von Wohnbaugenosssenschaften, Genosssenschaften überhaupt. Tirol experimentiere mit dem sogenannten „5-Euro-Wohnen“ für junge Familien. Vielleicht ließe sich das auf Winterberg übertragen.
Jugend brauche Freiräume, Chancen, um sich zu entwickeln. Das zeigten Festivals aber auch politische Bewegungen wie Fridays for Future.
Die Vereinsamung im Alter sei ein großes Problem, nicht nur in den Großstädten. „Menschen, die wir kennen, kommen nicht mehr vor die Tür.“
Mobilität: „Der Bus fährt, aber keiner fährt mit.“ Der ÖPNV treffe nicht die Lebensverhältnisse. Wie solle ein Lehrling morgens ohne Auto in die Remmeswiese kommen, wenn kein Bus fährt?
Windenergie: Wenn die Landschaft „verspargelt“ werde, fände er es persönlich katastrophal. Aber man könne auch nicht nach dem „St. Florians-Prinzip“ handeln. Ganz ohne Wind werde es nicht gehen.
Die solide Finanzpolitik der Stadt Winterberg und die guten Beziehungen zu den Unternehmern, die sehr viel investiert hätten, wolle er weiterhin pflegen.
Ich lasse es an dieser Stelle mit der Aufzählung bewenden. Wer die Ideen und Projekte des Kandidaten kennenlernen will, sollte zu einer der nächsten drei Versammlungen in den Ortsteilen gehen und sich ein Bild machen:
Mittwoch, 29.1.2020 19.30 Uhr
Züschen, Haus des Gastes
Donnerstag, 30.1.2020 19.30 Uhr
Winterberg, Schützentreff am Postteich
Bei der heutigen sogenannten „Regionalkonferenz“ in Siedlinghausen wird man sehen können, ob auch in diesem Ortsteil Unzufriedenheit mit dem Aufstellungsverfahren für den Bürgermeisterkandidaten herrscht.
Die Probleme der CDU in Siedlinghausen („Schulschließung“) und Züschen („Waldverkauf“) haben, wenn ich es richtig beurteile, mit dazu beigetragen, die Wahl des Kandidaten vom Delegiertenprinzip (ca. 5 pro Ort) zum „basisdemokratischen“ Verfahren zu verändern.
Noch ein paar Stichpunkte aus den Wortmeldungen nach der Vorstellung von Michael Beckmann:
Frage: „Warum wurden zwei Top-Leute ohne Not vom Stadtverband gegeneinander in Stellung gebracht?“ Das spiele dem politischen Gegner (SPD) in die Hände.
Der Stadtverbandsvorsitzende Sven Lucas Deimel: Man habe ein Verfahren gewählt, das es ermögliche, die Frage nach dem Kandidaten möglichst breit und demokratisch anzugehen. Dabei sei auch auf die Stimmungslage der Gesamtpartei gehört worden. Bürgermeister Werner Eickler habe sich leider nicht gestellt.
Frage: Grönebach, Hildfeld und Niedersfeld hätten bei Wahlen immer gute Ergebnisse für die CDU erzielt. „Wir können die Situation so nicht verstehen. Werner Eickler hat einen sehr großen Anteil an der Entwicklung der Stadt.“
Sven Lucas Deimel: „Wir haben im Hilletal nicht so schwierige Themen wie in anderen Ortsteilen.“ Im Vorstand habe man durchgespielt, wie es in Siedlinghausen, Züschen und der Kernstadt aussehe. Die Bürgermeisterwahl 2014 sei ein knappes „Va Banque-Spiel“ gewesen. „Die Töne in den anderen Orten waren anders als im Hilletal. Es sei keine Absicht gewesen, den Bürgermeister bloßzustellen.
Wie könnte sich die Lage weiter entwickeln?
Theoretisch gibt es mehrere Möglichkeiten.
1. Michael Beckmann wird am 7. Februar mit großer Mehrheit als Kandidat gewählt und tritt gegen Anja Licher Stahlschmidt (SPD) an.
2. Michael Beckmann wird am 7. Februar knapp gewählt und a) tritt an oder b) tritt wegen des schwachen Rückhalts nicht an.
3. Werner Eickler entschließt sich am 7. Februar gegen Michael Beckmann anzutreten.
4. Wie 1. und 2., aber Werner Eickler tritt aus dem Amt heraus, ohne CDU-Nominierung, als Bürgermeisterkandidat an.
Mehr fällt mir nicht ein. Was wahrscheinlich ist, kann ich mit heutigem Stand nicht sagen.
Vielleicht gucke ich mir gleich auch noch die Siedlinghäuser „Regionalkonferenz“ an. Ob ich dann mehr weiß?
Das Sommerfest des neuen SPD Ortsvereins Winterberg steht vor der Tür.
(Pressemitteilung der SPD Winterberg im Wortlaut)
Bisher wurde das Fest vom Ortsverein Niedersfeld-Hildfeld ausgerichtet. Aus dieser Tradition heraus findet das Sommerfest des neuen Ortsvereins Winterberg in diesem Jahr erneut an gewohnter Stelle am 22. Juni 2019 ab 14:00 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus im Josefsweg 1 in Winterberg-Niedersfeld statt.
Ab 14:30 Uhr nimmt unser Bundestagsabgeordneter Dirk Wiese aus Brilon die Ehrungen langjähriger Mitglieder vor.
Im Anschluss stehen Spiele und Unterhaltung für unsere kleinen Gäste sowie ein geselliger Nachmittag auf dem Programm. Neben den traditionellen Kartoffeln aus der Buchenglut, zu denen es leckere Grillwürstchen vom heimischen Metzger gibt, werden auch wieder hausgebackene Kuchen und Torten sowie Kaffee angeboten.
Bei hoffentlich sommerlichen Temperaturen freuen sich die Organisatoren schon jetzt, zahlreiche Gäste zu dem ein oder anderen erfrischenden Getränk begrüßen zu dürfen.
Die Blogpause -sie wird noch ein bisschen andauern- nutze ich um ein paar Dinge zu tun, die mir in letzter Zeit gefehlt haben: Lesen, Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen, Arbeiten, Ausruhen, Nichtstun.
Die Politik habe ich von „hinter den Sauerländer Fichten“ auf Twitter und anderen sozialen Medien verfolgt. Twitter ist momentan mein Hauptstartpunkt zur Rezeption anderer Medien und natürlich auch der Gedanken einzelner kluger Mitmenschen.
Facebook spielt kaum noch eine Rolle, und von vielen anderen sogenannten sozialen Medien habe ich mich schon lange verabschiedet. An erster Stelle sei hier (obwohl schon etwas länger her) der Rauswurf von WhatsApp genannt, der von einer Sekunde auf die andere mehr Ruhe und Gelassenheit in meinen Tag gebracht hatte.
Der Nazi-Aufmarsch in Chemnitz an diesem Wochenende erscheint mir als Verdichtung einer Diskussionskultur, die auch hier im Hochsauerland in den sozialen Medien und Teilen der Einheitslokalzeitung zu beobachten war und ist. Hass auf Angela Merkel, Emotionalisierung mit Hilfe von Lügen, Trollen und gezielten Versuchen, sogenannte „Angsträume“ zu erzeugen.
Warum Chemnitz?
Absurd, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gerade dort blühen, wo die wenigsten Flüchtlinge und MigrantInnen leben. Wie viel Selbsthass und Selbstzweifel hausen in den Köpfen der Nazis?
Zur Zeit lese ich die Memoiren von Stefan Heym. Ein Twitterfreund hatte geschrieben: „Zur Geschichte des politischen Klimas in #Chemnitz empfehle ich übrigens die Lektüre der ersten Kapitel aus Stefan Heyms „Nachruf“.“
Da ich das Buch mit seinen über achthundert Seiten schon vor vielen Jahren gelesen hatte, bin ich jetzt dabei es zu „re-readen“. Allein dafür benötige ich Zeit, die ich mir über die „Blogpause“ hereinhole.
Nach den ersten Seiten ist mir übrigens aufgefallen, dass ich erstens nichts mehr vom Inhalt erinnere und zweitens Stefan Heym ein großartiger Stilist ist. Also wird statt lediglich der ersten empfohlenen Kapitel das Buch zu Ende gelesen.
Jetzt bin ich schon am Ende meines kleinen Eintrags. Die anderen Gedanken müssen in die Warteschleife …
Ich habe mir erlaubt, eine kleine Auszeit vom Bloggen zu nehmen. Ich gehe schwimmen, wandern, fotografieren. Außerdem nimmt die Arbeit zur Zeit 90% meiner Wachzeit in Beschlag.
Bis auf ein paar wenige Artikel in der Briloner Ausgabe der Westfalenpost nerven mich die lokalen Medien. Die hechelnden viszeralen „Diskussionen“ auf Facebook – besser vergessen.
Die Hochheide zwischen Niederfeld und Willingen gefällt mir besser als der Kahle Asten. Das ist mir heute bei einem ausgiebigen Spaziergang bewusst geworden.
In’s Grübeln gekommen bin ich allerdings am Gipfelkreuz auf dem Clemensberg.
„Kriegswirren“ – ein Begriff, der mehr vernebelt als erklärt und meiner Meinung nach ziemlich propagandistisch ist.
Heute vor 77 Jahren hat Deutschland unter der wirren Parole „seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen“ seinen Eroberungs- und Vernichtungskrieg begonnen.
Die Geschichtswissenschaft hat den „wirren“ Propaganda-Nebel der Nazis schon lange hinweg gepustet.
Schade, dass auf einem der höchsten Berge des Hochsauerlandes immer noch von „Kriegswirren“ gesprochen wird.
Als ich heute Nachmittag eine kleine Runde um den Hillebachsee drehte, befanden sich anfangs 2,5 Freizeitsportler auf dem Wasser.
Den armen Kerl, der ins Wasser gefallen war und am Haken durch Wasser geschleift wurde, habe ich nur halb gezählt.
Vielleicht ist ein Samstag Nachmittag der falsche Zeitpunkt, um auf dem Stausee bei Niedersfeld Betriebsamkeit zu erleben. Jedenfalls habe ich auf den Anlagen an der Lahn, am Alfsee und in Norderstedt mehr Geschäftigkeit gesehen.
An der Badebucht fischte ein netter Mensch Algen aus dem Wasser. Es handelte sich wahrscheinlich um eine „Geringfügige Beschäftigung [..], deren Aufgabeninhalt es insbesondere sei, den Strand der Badebucht und die Liegewiese in einem ordnungsgemäßen Zustand zu halten.“ (Mitteilungsblatt Winterberg, 26. Juni 2015, S. 43)
Heute war der Algenteppich im Badebereich schon sehr reduziert und auch die zahlreichen Hundehaufen waren verschwunden.
Schwimmen war ich trotzdem zum Glück um 14 Uhr im Siedlinghäuser Freibad: 24°C, algenfrei, Umkleidekabinen, Toiletten, Duschen, Saisonkarte 70 Euro.
Wenn die Wassertemperaturen im Hillebachsee bei 20°C liegen, werde ich einen Schwimmbericht liefern – versprochen.
(Disclaimer: Falls dieser Artikel etwas bitter klingt, so liegt dies in meiner Absicht.)
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