
All die Bilder, die ich heute nicht fotografiert habe, sind jetzt noch in meinem Kopf. Sie verblassen langsam, aber ich schreibe jetzt ein paar unwichtige Dinge auf.
Heute war ein heißer Tag. Ein öffentliches Thermometer in Meschede neben der Hertie-Ruine zeigte 31°C. Ihr müsst wissen, dass mein optimales Temperaturfenster zwischen 18 und 22°C liegt.
In der Hoffnung auf reichlich kühlenden Gegenwind habe ich mich in Siedlinghausen aufs Rad geschwungen und bin über Olsberg, Bestwig und Meschede nach Freienohl geradelt.
Pustekuchen. Ich hatte Rückenwind. Das ist aber bei genauerer Überlegung kein Problem, denn sobald man schneller als der Rückenwind fährt, hat man wieder Gegenwind, und das Schöne ist, dass der Windwiderstand im Quadrat zur Geschwindigkeit steigt.
Dieses Radfahren ist theoretisch eine ziemlich komplexe Geschichte, aber wenn man erst mal auf dem Sattel sitzt, geht alles wie von selbst.
Neben der Besichtigung der Hertie-Ruine, wollte ich noch unbedingt den Ruhrtalradweg zwischen Meschede und Freienohl „erledigen“, da ich diesen kleinen Abschnitt noch nie mit dem Rad abgefahren hatte.
Erledigt.
Von Meschede bis Freienohl radelt man über gewelltes offenes Gelände. Von der Ruhr ist nichts zu sehen. Nicht attraktiv. Abgehakt.
— zoom (@hskzoom) 27. Mai 2017
In Meschede habe ich noch das Bild von Leon Reintke nachgestellt. Nicht nur das Freibad war heute geschlossen, sondern ebenfalls das Hallenbad.

Freienohl hat einen merkwürdigen Bahnhof. Bist du auf „Gleis 1“ Richtung Dortmund/Hagen, kannst du nicht einfach zu „Gleis 2“ wechseln. Du musst zurück auf die Straße und den Bahnübergang (Straße!) nehmen. Von da aus geht es dann auf „Gleis 2“, aber Vorsicht! „Gleis 2“ hat keinen Fahrkartenautomaten. Der steht bei „Gleis 1“. Na ja, bekloppt.
Am Bahnhof in Meschede stand ein verzweifeltes älteres niederländisches Ehepaar mit schweren E-Bikes auf dem Bahnsteig. Kein Aufzug, denn in Meschede wird renoviert.
Steile Treppe runter tragen, steile Treppe hoch tragen. Konnten sie nicht. Ich habe ihnen geholfen, allein aus Dankbarkeit für die wunderschönen Radwege, die ich von Arnhem bis Den Haag beradeln durfte. Niederländische Radfahrer*innen müssen sich bei uns in Deutschland radwegetechnisch wie in einem industriellen Schwellenland vorkommen.
Welche Bilder hätte ich noch machen müssen:
1. Bahnhof Meschede
2. Bahnhof Freienohl
3. Strecke Meschede-Freienohl
4. Dit und dat
Es war einfach zu heiß. Absteigen, die hintere Satteltasche öffnen, die Nikon rauswuchten. No way!
Hinterher ärgere ich mich immer, aber ich bin halt keine Eidechse und erstarre bei Hitze.