Umleitung: Siedlinghausen verliert eine Schule, grüner Grexit in Hagen, Rüstungsexporte, Tempo 30 und „on top“ die Klimaleugner

Auf dem Weg nach Osten. Obermarsberg vom Bilstein aus gesehen. (foto: zoom)
Auf dem Weg nach Osten. Obermarsberg vom Bilstein aus gesehen. (foto: zoom)

Siedlinghausen: Schule futsch … derwesten

Tempo 30 – so ähnlich und doch so verschieden: Finde den Fehler! … schwenke

Grexit in grün: Frisch gewählt – und schon zurückgetreten? … doppelwacholder

Kritik an Rüstungsexporten: „Wie beim Schüler, den sie beim Schummeln erwischen“ … deutschlandfunk

Ein veritabler Coup: Holländer wird Chef im Dortmunder U … revierpassagen

Klimawandel: Wie die BGR einmal versuchte, die wärmende Treibhauswirkung von CO2 zu widerlegen … scilogs

Kurz gebloggt: Tempo-30 im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Winterberg.

Tempo-30-Zone
Die neue Tempo-30-Zone in Winterberg (archiv: zoom)

Ralf Hermann hat in seinem Artikel in der Westfalenpost die Diskussion im Haupt- und Finanzausschuss über die Tempo-30-Zone in Winterberg ausführlich dargestellt. Ich möchte nur noch einige Aspekte erwähnen, die mir wichtig sind.

Es wurde im Ausschuss angeregt, an kritischen Stellen dicke unterbrochenen Linien auf den Asphalt aufzubringen, „wie das ich Olsberg gemacht wurde“.

Sehr gut und notwendig wurde dies beispielsweise an der Einmündung der ehemaligen Maria-Kahle jetzt Josef-Rüther-Straße verwirklicht.

Wenn man dort vom REWE/HIT/Aqua Olsberg kommt, besteht die Gefahr, dass man diese Einmündung von rechts, die Vorfahrt hat, übersieht.

Olsberg hat bekanntlich eine sehr gewöhnungsbedürftige Verkehrsführung, aber an allen gefährlichen Stellen sind konsequent und vorbildlich deutliche Fahrbahnmarkierungen aufgebracht.

Kostenargumente
Auf der Sitzung wurden von Seiten der Verwaltung die Kosten der Pflege und Erneuerung solcher Fahrbahnmarkierungen als Gegenargument gegen derartige Fahrbahnmarkierungen genannt.

Schutz der Schwachen
Das Kostenargument war neben dem Argument, dass die Tempo-30-Zone zum Schutz der Alten, Kinder und Behinderten geplant sei, in der Diuskussion zumindest gewichtig.

Immerhin seien 70 Verkehrsschilder eingespart worden.

Meiner Meinung nach gibt es mehr als die drei im Ausschuss angesprochenen gefährlichen Punkte (Post-/Nuhnestr.; Ecke Uppu; Bahnhofstr./Alter Garten) in der Zone.

An der Durchfahrt Hauptstraße – Hagenstraße vedecken beispielsweise drei(?) Garagen die Einmündung.

Von den drei durch Bürgermeister Werner Eickler vorgeschlagenen Abstimmungs-Varianten

  1. Reaktivierung Verkehrsring mit der Konsequenz vieler Straßenschilder
  2. Abwarten, Testen, Winter riskieren, ein halbes Jahr nichts machen und danach Bürgerbefragung
  3. Abwarten, aber drei neuralgische Punkte (Post-/Nuhnestr.; Ecke Uppu; Bahnhofstr./Alter Garten) jetzt aufgreifen

wurde einstimmig die Variante 3.) gewählt.

Es dürfe allerdings, so ein Ausschussmitglied, „nicht rüberkommen, dass wir das aussitzen wollen“.

Endorsement: Wir unterstützen die Petition gegen die neue Rechts-vor-Links-Regelung. Unterschriftenlisten zum Download und Ausdrucken.

Tempo-30-Zone
Heute gesehen: vorschriftsmäßig schleichen die drei Autos in die neue Tempo-30-Zone. (foto: zoom)

Ich hatte eine Nacht lang überlegt, ob ich die Petition zur Abschaffung der neuen Rechts-Vor-Links-Regelung in der Tempo-30-Zone der Winterberger Kernstadt unterschreiben soll. Gestern Abend habe ich unterschrieben und ab heute beteiligen wir uns als Blog an der Unterschriftensammlung: Klick hier!

Heute bin ich mit dem Auto aufmerksam durch Winterberg gefahren und habe für mich selbst festgestellt: Tempo 30 ist völlig in Ordnung, aber Rechts vor Links geht an vielen Einmündungen überhaupt nicht.

Gleich zwei Mal innerhalb von wenigen Minuten hätte ich mein Auto „schrotten“ lassen können, obwohl ich Vorfahrt hatte. Die Autofahrer, die mir jeweils die Vorfahrt nahmen, hatten noch nicht einmal ein Unrechtsbewusstsein.

Beispiele:

von Cafe Krämer auf Hagenstraße/Am Ring

Verbindungstraße Hagenstraße-Hauptstraße: Hauptstraße muss der klitzekleinen Straße Vorfahrt gewähren

Waltenberg von oben – Nuhnestraße hat Vorfahrt

usw.

Obwohl ich jetzt schon seit über 15 Jahren in Winterberg wohne, glaube ich nicht, dass die Unsicherheit an der fehlenden Gewöhnung meinerseits liegt. Der „straßenbauliche“ Eindruck (breite Straße vs. schmale Gasse) spricht an vielen Kreuzungen und Einmündungen intuitiv gegen Rechts vor Links.

Unterschreiben kann man die Petition gegen die neue Rechts-vor-Links-Regelung online im Internet,  inzwischen aber auch in vielen Geschäften Winterbergs auf echten, klassischen Unterschriftenlisten mit dem Kugelschreiber (Baumarkt, Fritz Jeans, Franziskus-Apotheke usw.).

Was passiert, wenn Nicht-Volljährige unterschreiben?

Das Petitionsrecht im Grundgesetz (Art. 17) schließt alle in Deutschland lebenden also auch Minderjährige mit ein. Vorausgesetzt werden sollte, dass Nicht-Volljährige den Inhalt einer Petition verstehen können und aus eigenem Entschluss heraus ihre Willensbekundung abgeben.

Wir stellen an dieser Stelle nach Rücksprache mit dem Initiator der Petition Unterschriftenlisten zum „Selber-Sammeln“ zur Verfügung:

Klick hier!

Die Listen bestehen aus einem erklärenden Deckblatt (Seite 1) und den eigentlichen Unterschriftenlisten (Seite 2).

Für Geschäfte gilt die Faustregel: 1x Deckblatt plus 4x Unterschriftenlisten á 10 Namen ausdrucken und auslegen oder einfach anrufen bzw. mailen – wir bringen die Listen dann vorbei.

Für das Einsammeln gilt das Gleiche: einfach anrufen oder mailen. Wir holen die Listen gerne ab oder ihr bzw. Sie werfen mir die Listen in den Briefkasten.

Privatleute verfahren analog.

Winterberg: Gegenwind für Tempo-30-Zone in der Kernstadt. Mehr als 300 Winterberger unterstützen bis heute Online-Petition.

Zur Online-Petition bitte auf die Grafik klicken. (screenshot: zoom)
Zur Online-Petition bitte auf die Grafik klicken. (screenshot: zoom)

Es sind spannende Zeiten für die Winterberger Ratsherren und Ratsfrauen. Die seit Montag, dem 5. August eingerichtete durchgängige Tempo-30-Zone in der Winterberger Kernstadt stößt auf großen Widerspruch in der eigenen Bevölkerung.

Ziel der Tempo-30-Zone sei es, so die Westfalenpost, durch die Herabsetzung der Geschwindigkeit die Verkehrssicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Kinder, ältere Personen oder Behinderte zu erhöhen und den Schilderwald von Verkehrszeichen zu reduzieren.

Eine Online-Petition, die zur Zeit in den sozialen Medien stark beworben wird, hat bis heute Abend 442 UnterstützerInnen, davon 339 WinterbergerInnen.

Ziel dieser Online-Petition ist es, die neue Rechts-vor-Links-Regelung wieder abzuschaffen.

Zitat:

Das Problem stellt die neue Regelung Rechts vor Links in der Stadt Winterberg dar, durch die es bereits schon zu mehreren fast Unfällen und einigen Blechschäden gekommen ist. Darin darf nicht der Sinn nach Verkehrsberuhigung liegen und schon gar nicht darf es zu einer eigenen und fremden Gefährdung kommen. Zudem müssen die Autos notgedrungen auf den Zebrastreifen anhalten, sodass die Fußgänger diesen nicht mehr nutzen können. Besonders ältere Personen sind damit überfordert und trauen sich deshalb nicht mehr die Straße zu queren. Außerdem wurde der Innerstädtische Ring als Vorfahrtsstraße geplant und gebaut da es mehrere Straßen gibt, die entweder gar nicht oder nur sehr schwer einsehbar sind. Dies fällt besonders gut an der Bushaltestelle „Untere Pforte“ auf, da hier das Toilettenhäuschen die komplette Sicht auf die Brücke versperrt.

Ich werde mir in den nächsten Tagen erst einmal in Ruhe die Argumente durchlesen. So ganz entschieden bin ich noch nicht, da ich Tempo-30-Zonen eigentlich für eine sinnvolle Angelegenheit halte.

Mit dem Auto bin ich erst zwei Mal durch die Kernstadt gefahren, mit jeweils gefühlten zehn Verkehrsverstößen gegen die StVO.

Wer sich die Petitionswebsite in Ruhe durchliest, wird auf jeden Fall ein Versäumnis der Stadt erkennen:

Die ganze Maßnahme ist anscheinend den eigenen Bürgern gegenüber nicht vernünftig kommuniziert und erklärt worden.

Die Wutbürger haben sich schneller als gedacht vom Stuttgarter Hauptbahnhof zum Winterberger Rathaus durchgeschlagen.

Es sind spannende Zeiten für die Winterberger Ratsherren und Ratsfrauen.

Wie geht das eigentlich? – Tempo 30 …

Und gleich geht's bergab: Wiemeringhausen mit Tempo 30 (foto: zoom)
Und gleich geht's bergab: Wiemeringhausen mit Tempo 30 (foto: zoom)

Als ich heute zum Fahrradtechniker meiner Wahl nach Niedersfeld fuhr, erinnerte ich mich bei der Passage durch Wiemeringhausen an einen  kleinen Artikel im Wiemeringhausen-Blog:

„… Aber auch auf den auf 30km/h begrenzten Dorf-Neben-Strassen sind die meisten Bewohner mit deutlich höheren Geschwindigkeiten unterwegs. Und so hat der “normale Wiemernghauser” mehrere Optionen sein Leben im Verkehr zu lassen …“

Darauf hin fielen mir einige Gespräche über Tempo-30 Zonen und Abschnitte ein, die ich in der Vergangenheit geführt habe.

Am eindringlichsten sind mir diejenigen Gespräche im Gedächtnis geblieben, in denen mein Gesprächspartner respektive meine Gesprächspartnerin mir versicherte, dass es einfach nicht möglich sei, den Berg hinauf oder aber auch einen Berg hinunter mit den vorgeschriebenen 30 km/h zu bewältigen.

Hinunter würde man einfach automatisch schneller und hinauf müsse man unbedingt schneller fahren, weil sonst „der Wagen nicht ziehe“.

Eine weitere Untermenge von Meinungen lautete: Die Tempobeschränkungen dienten der indirekten Steuereintreibung durch die sogenannten „Wegelagerer“, auch „Blitzer“ genannt.

Ehrlich gesagt, sollte es niemandem schwer fallen, in einem Tempo-30-Bereich die Geschwindigkeit einzuhalten:

Ihr müsst einfach nur in den zweiten Gang schalten.

Das war’s schon 😉