Winterberg: Gegenwind für Tempo-30-Zone in der Kernstadt. Mehr als 300 Winterberger unterstützen bis heute Online-Petition.

Zur Online-Petition bitte auf die Grafik klicken. (screenshot: zoom)
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Es sind spannende Zeiten für die Winterberger Ratsherren und Ratsfrauen. Die seit Montag, dem 5. August eingerichtete durchgängige Tempo-30-Zone in der Winterberger Kernstadt stößt auf großen Widerspruch in der eigenen Bevölkerung.

Ziel der Tempo-30-Zone sei es, so die Westfalenpost, durch die Herabsetzung der Geschwindigkeit die Verkehrssicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Kinder, ältere Personen oder Behinderte zu erhöhen und den Schilderwald von Verkehrszeichen zu reduzieren.

Eine Online-Petition, die zur Zeit in den sozialen Medien stark beworben wird, hat bis heute Abend 442 UnterstützerInnen, davon 339 WinterbergerInnen.

Ziel dieser Online-Petition ist es, die neue Rechts-vor-Links-Regelung wieder abzuschaffen.

Zitat:

Das Problem stellt die neue Regelung Rechts vor Links in der Stadt Winterberg dar, durch die es bereits schon zu mehreren fast Unfällen und einigen Blechschäden gekommen ist. Darin darf nicht der Sinn nach Verkehrsberuhigung liegen und schon gar nicht darf es zu einer eigenen und fremden Gefährdung kommen. Zudem müssen die Autos notgedrungen auf den Zebrastreifen anhalten, sodass die Fußgänger diesen nicht mehr nutzen können. Besonders ältere Personen sind damit überfordert und trauen sich deshalb nicht mehr die Straße zu queren. Außerdem wurde der Innerstädtische Ring als Vorfahrtsstraße geplant und gebaut da es mehrere Straßen gibt, die entweder gar nicht oder nur sehr schwer einsehbar sind. Dies fällt besonders gut an der Bushaltestelle „Untere Pforte“ auf, da hier das Toilettenhäuschen die komplette Sicht auf die Brücke versperrt.

Ich werde mir in den nächsten Tagen erst einmal in Ruhe die Argumente durchlesen. So ganz entschieden bin ich noch nicht, da ich Tempo-30-Zonen eigentlich für eine sinnvolle Angelegenheit halte.

Mit dem Auto bin ich erst zwei Mal durch die Kernstadt gefahren, mit jeweils gefühlten zehn Verkehrsverstößen gegen die StVO.

Wer sich die Petitionswebsite in Ruhe durchliest, wird auf jeden Fall ein Versäumnis der Stadt erkennen:

Die ganze Maßnahme ist anscheinend den eigenen Bürgern gegenüber nicht vernünftig kommuniziert und erklärt worden.

Die Wutbürger haben sich schneller als gedacht vom Stuttgarter Hauptbahnhof zum Winterberger Rathaus durchgeschlagen.

Es sind spannende Zeiten für die Winterberger Ratsherren und Ratsfrauen.

6 Gedanken zu „Winterberg: Gegenwind für Tempo-30-Zone in der Kernstadt. Mehr als 300 Winterberger unterstützen bis heute Online-Petition.“

  1. Das mit der mangelhaften Kommunikation stimmt. Was mir allerdings missfällt, ist, dass der Wutbürger unreflektiert seine Beschwerden absondert, ohne mal in die StVO zu gucken. Sobald Tempo-30 Zonen eingerichtet werden, ist rechts-vor-links erstmal Pflicht. Ausnahmen könnte man evtl. für den Ring einführen; dies würde aber zu einem noch größeren Schilderwald führen… tja…

    1. @§reiter:
      ich habe den „Wutbürger“ nicht umsonst genannt. Vor zwei Jahren habe ich schon schlauen CDU(!)-Politikern im HSK gelauscht, die der Meinung waren, dass die Politik nach Stuttgart nicht mehr dieselbe wie vor Stuttgart sein dürfe.

      Das haben sie zwar nicht wörtlich so formuliert, aber sie haben instinktiv gespürt, dass da im Verhältnis von Bürger zu Politik etwas gekippt war.

      Ich glaube kaum, dass da im Winterberger Rathaus viel drüber nachgedacht worden ist. Lohnt sich aber 🙂

  2. Hallo Zusammen
    Ich bin der Initiator der >Petition und möchte mal eines zuerst klarstellen. Ich bin definitiv NICHT gegen eine Geschwindikkeitsregelung von 30!! Ganz im Gegenteil. Diese soll ja bestehen bleiben. Mir gehts hier in einzig um das „sehr gut durchdachte“ Rechts vor Links. Nur da der Ring ja als Vorfahrtstraße geplant, gebaut und auch so zu erkennen ist muss dieser auch seinen Zweck weiterhin so erfüllen. Mittleweile entstehen an jeder Straße kleine Staus, somit ist hier an einen ruhigen, flüssigen Verkehrsfluß nicht mehr zu denken und schon gar nicht Ökologisch gesehen (Abgase, öfters durch die Gänge schalten, etc.. )
    Das andere gravierende Problem sind die Zebrastreifen. Sollte hier z.B. ein Lkw die Vorfahrt gewähren, so muss dieser entweder die Kreuzung blockieren, um ja nicht auf dem Streifen zu stehen, die Vorfahrt nehmen oder er muss notgedrungen und verkehrswiedrig darauf stehen, was besonders die Fußgänger „sehr“ zu schätzen wissen.
    Ich persönlich hätte binnen einer Woche 20 Mal die Chance gehabt mein Auto zu schrotten, da mir immer die Vorfahrt genommen wird. Zudem konnte ich nur durch eine Notbremsung einen schweren Unfall mit einem andren PKW vermeiden!!
    Und mann muss auch noch bedenken: Noch ist Sommer! Im Winter wird das ganze ziemlich lustig werden, denn man denke mal an rutschige Straßen und die armen Holländer, die eh kein Rechts vor Links drauf haben.
    Wer sich diese Regelung hat einfallen lassen hat definitiv kein Auto und wohnt garantiert nicht in Winterberg!

    Daher die Petition damit die lieben Ratsmitglieder auch mal ein versäumtes Feedback bekommen. Ein bisschen Gegenwind hat noch niemandem geschadet und außerdem gibt es den berühmten Spruch: Wir sind das Volk!! Und dass sollen die obersten der Stadt endlich begreifen!!

  3. @WinterbergRvL
    Was die Sicherheit im Straßenverkehr angeht, so mögen Ihre Argumente stimmen, aber bezüglich ‚der Holländer‘ sind sie m.E. falsch:

    Sehr wohl gilt in den Niederlanden ‚rechts vor links‘, daher ist davon auszugehen, dass ‚die armen Holländer‘ dies ‚drauf haben‘.

    Bei einigen Kommentaren zur Petition und auch Gesprächen habe ich die Meinung herausgehört, dass gerade für ‚die Holländer‘ die neue Regelung in Winterberg ein Problem darstellen würde.

    ‚Der Holländer‘ lebt in dem am dichtesten besiedelten Land Europas, er fährt dort sicher und zügig von A nach B. Im Sauerland begegnet der Niederländische Fahrer zwar weniger Autos, dafür aber Bergen und im Winter Schnee. ‚Der Holländer‘ fährt also defensiv und vorsichtig, was der waghalsige Sauerländer ihm gleich als Schwäche auslegt.
    Ist es aber nicht, ist nur Sauerländer Überheblichkeit. 😉

  4. Liebe Johanna
    Ich habe definitiv nichts gegen unsere Freunde aus den Niederlanden, nur was meinen Sie was hier im Winter los ist?? Zb. mit Sommerreifen oder normalen Winterreifen an der Bahnhofsstraße am Berg anfahren. Dann ist der Stau doch vorprogrammiert. Und ich bezieh das nicht nur auf die Holländer. Das Problem wird sich allgemein einstellen und das gilt es im Vorfelf vorm Winter zu beseitigen.
    Es sind einfach zuviele Stellen die eine erhebliche Unfallgefahr darstellen.
    Und man sieht ja auch an den Unterschriften wie die Meinung darüber ausfällt.
    Dank der heutigen Seite in der Westfalenpost wird das Thema nämlich nunmehr immer größer und der Rat kann sich dann nicht mehr so einfach dort hinausreden.

    Das wir Sauerländer da meistens negativ reagieren hängt auch von den Verhältnissen ab. Eine gut geräumt und gestreute Bundesstraße darf man sehr wohl mit 80-100kmh als mit 30kmh befahren 😉 Bei dicken Schneewehen rase ich persönlich auch nicht von A nach B sondern passe mich den Verhältnissen an.

    Wie gesagt…Allgemein gesehen ist die neue Regelung einfach nicht vertretbar und eine Änderung ist unumgänglich…
    Ich hoffe sie verstehen meine Bedenken, OHNE das unsere Freunde speziell diskriminiert werden. Dies ist sicherlich nicht meine Absicht!!!

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende
    Ihr Winterberg gegen R.v.L.

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