Wahlplakate IV – SPD: Floristin Netto 960 Euro

SSPD Wahlplakat in Potsdam
Guck mal einer an, die SPD kann in Widersprüchen denken. (foto: eva-maria rose)

Ich ätze ja gerne mal über Peer Steinbrück, die Agenda 2010, Hartz IV und andere „Wohltätigkeiten“ der SPD, aber dieses Plakat aus Potsdam bei Berlin finde ich ziemlich gelungen und vor allen Dingen politisch.

Die Themen „Würde des Menschen“, „gerechter Lohn“ und „Wohnen“ werden geschickt in ihrer gesellschaftlichen Widersprüchlichkeit zusammengebaut.

Ob sich allerdings die SPD-Genossen in Brandenburg/Havel freuen, bezweifele ich mal 😉

3 Gedanken zu „Wahlplakate IV – SPD: Floristin Netto 960 Euro“

  1. Gutes Plakat. Potsdam ist wirklich unanständig hübsch geworden und was gefällt ist unbezahlbar. Das gilt leider inzwischen für zahlreiche große und mittelgroße Städte, in denen bezahlbarer Wohnraum für NormalverdienerInnen nicht mehr vorhanden ist – Ergebnis der Versäumnisse vergangenener Regierungen unterschiedlichster Couleur.

  2. … für zahlreiche große und mittelgroße Städte, in denen bezahlbarer Wohnraum für NormalverdienerInnen nicht mehr vorhanden ist …

    Eine weitere Ausprägung dieser Entwicklung: landauf, landab – von Handwerk bis Hochschulabschluss – wird über fehlenden fachlich qualifizierten Berufsnachwuchs gejault. Das duale Bildungssystem trägt evtl. noch auf der Ebene der Berufsschule. Die hoffnungsvollen Sprösslinge können diese i.d.R. mit ÖPNV erreichen – wohnen also „daheim“.

    Sobald eine Fachschule/Meisterschule, Fachhochschule oder Universität ins Spiel kommt, wird das schnell temporär „auswärtiges Wohnen“ nach sich ziehen.

    Und dann zählt oft nicht mehr, wie gut die „jungen Leute“ sind – die elterliche/heimische Geldbörse muss den Mietzins für die 20 Quadratmeter „Nachtasyl“ möglich machen können.

    In Aachen, München, Münster etc. ist „Papa-Geld“ nicht selten wichtiger als „Abi 1,x“. Soest ist ne alte Hansestadt. Mittlerweile, wie auch das beschauliche Meschede, Standort der FH Südwestfalen: Natürlich waren „Hanse“-Mitglieder Geschäftsleute, wollten ihren Schnitt machen. Abzockerei war allerdings nicht ihr Ding … – erschreckend, was in Richtung Studi-Wohnungen abgeht!

  3. Da kann ich Ihnen zustimmen, gp@. Ob Jena, Leipzig, Berlin, Heidelberg oder München. Wobei München der Brüller ist. Da sucht man unter Umständen mehr als zwei Jahre nach so einem unbezahlbaren Zimmer in einer WG. Das Plakat ist super. Wobei es noch härter geht. Nähme man statt Floristin zum Beispiel Friseurin in Mecklenburg-Vorpommern könnte man einen Stundenlohn von etwa 4 Euro und Centbeträge einsetzen. Trotzdem kostet eine Damenfrisur, genau wie hier rund 70 Euro. Und sie wundern sich über ein entvölkertes M.-V. Nur von der schönen Landschaft können sie da auch nicht leben. Da stimmt was ganz und gar nicht. Und Mindestlohn ist ein Muß. Egal, wen man geneigt ist zu wählen.

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