No Bees – No Bembel! Vier Meter große Biene aus Niedersfeld im Frankfurter Palmengarten

Der Niedersfelder Metall-Künstler Michael Tuss hat diese gigantische Biene geschmiedet. (foto: zoom)

Kaum ist man dem Sauerland entflohen, holt es einen unverzüglich wieder ein. Als ich vor ein paar Tagen das blecherne Monster im Frankfurter Palmengarten sah, musste ich sofort an die Arbeiten des Niedersfelder Metall-Künstlers Michael Tuss denken.

Etwas näher getreten, das kleine Schild unten links gelesen und … Voilà! Er ist es.

Seine für „Verspielt?, Roulette mit der Insekten- und Pflanzenwelt“ konstruierte Skulptur von imposanten vier Metern Länge zeigt eine Wildbiene mit ihren typischen Merkmalen. Die überdimensionalen Körpermaße heben nicht nur die Besonderheiten des Insekts hervor, sondern verleihen dem brisanten Thema des Wildbienensterbens buchstäblich Gewicht.

„No Bees, no Bembel“ – mit dieser einprägsamen Metapher verwies Dr. Katja Heubach, die Direktorin des Palmengartens, bei der Eröffnung des Blüten- und Schmetterlingshauses auf die Beziehungen zwischen Insekten und Ökosystemen und letzten Endes auch zu uns Menschen. Bienen sind die Hauptbestäuber von Apfelblüten, ohne sie würde es das Frankfurter Traditionsgetränk Apfelwein im Bembel tatsächlich nicht geben.

Seit 2021 können die Besucher:innen des Palmengartens viel Wissenswertes zur existenziellen Bedeutung von Blüten und ihren Bestäubern entdecken. So erfahren sie unter anderem einiges über die Ursachen des zunehmenden Rückgangs von Wildbienen und den Artenschwund im Allgemeinen.

Michael Tuss begeistert sich seit seiner Kindheit für Kerbtiere. Das akute Insektensterben war der Auslöser dafür, dass er sein Interesse für die winzigen Wesen zum Beruf machte. Seit fünfzehn Jahren fertigt er aus handgetriebenem Metallblech Insektenskulpturen in beeindruckenden Größen. Der Künstler macht auf die Einzigartigkeit und das besondere Erscheinungsbild dieser winzigen Lebewesen aufmerksam. „Insekten sind so klein, dass man in den Makrobereich gehen muss, damit einem die Details auffallen“, wie er selbst sagt.

Quelle: https://www.palmengarten.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Verspielt/verspielt_29_tuss.pdf

Vielleicht wollte mich die Biene im Palmengarten auch nur daran erinnern, dass ich schon lange vorgehabt habe, Michael Tuss in seiner Niedersfelder Werkstatt zu besuchen. Manchmal braucht es einen Umweg über Hessen, um im Hochsauerland das Tal zu wechseln.



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert