Umleitung: Jauchs „Tribüne“, Rede von Foster Wallace, Drohnen Panik, Print-Dinos, die NY Philharmoniker und Anmerkungen zur Kreispolizeibehörde.

Kirchturm und Satellitenschüsseln
Kirchturm und Satellitenschüsseln in Wattenscheid (foto: zoom)

Tribunen und Tribünen: Am Montag scheiterte bei Wer wird Millionär? ein Kandidat an der „Wortherkunft“ von Tribüne, deren Herleitung RTL immerhin 125.000€ wert gewesen wäre … sprachlog

Büchlein von David Foster Wallace: vermittelt den Studenten eher, wie schlimm der Alltag werden wird. Bruder und Schwester Matthew Freidell und Allison Freidell haben nun sogar den (kurz-)Film zum Buch zur Rede gedreht … endoplast

Drohnen-Panik in Deutschland: Sie werden uns auflauern, sich auf uns stürzen, uns töten … robotergesetze

Print-Dino stirbt auf einem Tablet: und dort genau auf der Google-Suche nach dem blöden Leistungsschutzrecht … charly&friends

Mozarts Leichtigkeit, Bruckners Wucht: die New Yorker Philharmoniker im Ruhrgebiet … revierpassagen

Objektivität der Kreisverwaltung und der Kreispolizeibehörde? „Der Landrat ist in seiner Funktion gleichzeitig Chef der Kreispolizeibehörde. Der Kreistag wählt die Mitglieder des Kreispolizeibeirates. Und es findet – in beiden Richtungen – ein intensiver Mitarbeiteraustausch zwischen der Verwaltung der Kreispolizeibehörde und der allgemeinen Kreisverwaltung statt“ … sbl

Das war der Vatertag 2013 – stets antizyklisch …

Bermuda3Eck
Man(n) kann den Vatertag auch in Bochum enden lassen (fotos: zoom)

Ich wusste ja bis vor ein paar Jahren nicht, dass Männer an einem Tag wie heute mit dem Bollerwagen oder klimpernden Rucksäcken durch die Gegend ziehen.

Rechtzeitig zum sogenannten Vatertag hatte mir früher meine Mutter stets zuverlässig eine Flasche Rasierwasser gekauft, die ich dann am Morgen meinem Vater von Herzen schenkte.

Das war es aber dann auch mit dem Vatertag. Und das wird für mich so bleiben, denn an 365, manchmal 366 Tagen im Jahr bin ich Vater, und das reicht.

Ich nehme mir am Vatertag oft das Tourenrad, packe die Satteltaschen voll und fahre irgendwohin.

Phoenix-West
Hochofen Dortmund Hörde. Phoenix-West.

Gerne radele mit dem Rad durch das Ruhrgebiet, weil es dort sehr grün ist. Die Vegetation ist vielfältiger als im Hochsauerland und trotzdem gibt es an jeder Ecke einen Kiosk.

Die Industrie-Ruinen wie Phoenix-West in Dortmund Hörde reizen mich zwar,  sind aber auf unwiederbringliche Weise Vergangenheit. Nicht mehr das, was ich kannte: Stahlwerke in Aktion, laut, fauchend und stinkend.

Meine Sentimentalität hält sich in Grenzen.

BVB-Stadion
Dortmund lebt und macht Spaß. Blick auf das BVB-Stadion.

Ein weitere Vatertag neigt sich jetzt dem Ende zu. Das Bier im Bermuda3Eck von Bochum ist bezahlt, und die anderen Geschichten von heute erzähle ich vielleicht, wenn wir wieder einen normalen Tag haben.

Bermuda3Eck
Das letzte Bier im Bermuda3Ecke Bochum.

Umleitung: Vor einem Jahr Schavan – und heute? Gratis BILD, Nervensägen auf dem Kirchentag, Klavier in Bochum und immer noch keine Gesamtschule im HSK.

Meerschweinchen
Man sollte öfter über Meerschweinchen reden (foto: zoom)

Ein Jahr Causa Schavan: Erlesenes aus einem ganzen Jahr Schavan-Affäre stellt Simone G. auf Causa Schavan zusammen zu einer kurzweiligen Collage der Widersprüche und intellektuellen Untiefen einer langatmigen Affäre … erbloggtes

Gratis-BILD am Wahlwochenende: ein Schurkenstück in Sachen Manipulation … nachdenkseiten

Sven Giegold: „Finanzmarktregulierung – Wie kann das funktionieren?“ … misik

Hoeneß und der Bayern-Aufsichtsrat: Ohne Maßstab, nicht Manns genug … postvonhorn

Medien und Journalismus I: „Tut euch das nicht an … wie entstehen denn die Rechercheteams? Vielfach gibt es dafür kein zusätzliches Personal, sondern Kollegen werden aus anderen Ressorts abgezogen. Das heißt, die Redaktion ist nicht gestärkt, sondern nur umorganisiert worden. In anderen Redaktionen erleben wir ständig das Gegenteil, immer weniger Planstellen, häufig Entlassungen. Wir erleben eher, dass Redaktionen ausgedünnt werden und ihren ursprünglichen Aufgaben nicht mehr nachkommen können“ … kontext

Medien und Journalismus II: Der News-Raum. Unendliche Arbeitszeiten. Wir schreiben das Jahr 2013 … charly&friends

Kirchentag in Hamburg: Nervensägen „Soviel du brauchst“ … jurga

Auftakt zum Klavier-Festival Ruhr in Bochum: 25 Jahre Individualität und Schönklang … revierpassagen

Hagen: Hasper Rathaus heimlich verkauft … doppelwacholder

Propaganda für eine andere Schule: Eltern wollen die Gesamtschule … sbl

Bürgertreff der Piratenpartei Arnsberg auf Mittwoch, den 8. Mai, verschoben.

In unserem BriefkastenAm kommenden Mittwoch, dem 8. Mai, lädt die Piratenpartei im Hochsauerland ab 19:00 Uhr zum Bürgertreff in das R-Cafe in Arnsberg-Neheim ein.

Der Termin findet außerhalb des normalen Turnus statt (jeden 1. Dienstag im Monat), da einen Tag vorher der Haupt- und Finanzausschuss tagt und dort eine Bürgeranregung der Piraten behandelt wird.

Auch der Direktkandidat zur Bundestagswahl, Julius Hahn, wird  am Mittwoch wieder vor Ort sein.

Alle Bürger und Einwohner sind herzlich eingeladen sich über die Piraten im Hochsauerland zu informieren und sich mit Ideen und Anregungen einzubringen.

Weitere Informationen finden Sie auf piratenpartei-hsk.de, bei Facebook unter “Piratenpartei HSK“ und auf Twitter “PiratenHSK”.

Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung:

Daniel Wagner <daniel.wagner@piratenpartei-hsk.de>
Verwaltungspirat der Piratenpartei im Hochsauerlandkreis
Sprecher Ortsgruppe Arnsberg
Pressekontakt: presse@piratenpartei-hsk.de
Weitere Informationen finden Sie auf piratenpartei-hsk.de, bei Facebook unter “Piratenpartei HSK“ und auf Twitter “PiratenHSK”.

 

Ferienanlagen im Hochsauerlandkreis – Wie viele verkraftet das Sauerland?

Landal Ferienhaus im Bau
Landal Ferienhaus im Bau (archiv: zoom)

Ferienanlagen aller Arten schießen in vielen Regionen in Deutschland wie Pilze aus dem Boden. Das Sauerland macht da keine Ausnahme.

Das Debakel um den Schwimmbad- und Saunabereich vom Oversum zeigt aber leider schmerzlich, dass ein klangvoller Name, Vorschusslorbeeren, Minister und andere Promis und viel Tam Tam bei der Eröffnung absolut keine Erfolgs- und Langlebigkeits-garantie bedeuten. Nicht Träume, nein, Albträume sind in Winterberg wahr geworden und das in deutlich weniger Zeit als einem Jahr.

In Sundern-Amecke versucht eine neue Bürgerinitiative mit viel Energie und Einsatz ein weiteres „Ferienparadies-Fiasko“ zu verhindern. Wer sich für Ziele und Argumente der BI „Amecke 21“ interessiert, klicke bitte hier:
http://www.amecke21.de

Mögliches Ungemach, sprich der Bau eines weiteren Ferienparks droht auch in Andreasberg bei Bestwig. Ein niederländischer Investor will dort für 60 Millionen Euro bis zu 250 Ferienhäuser bauen.
Klick:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/ferienpark-in-andreasberg-wird-gebaut-2014-sollen-die-ersten-haeuser-stehen-id7391217.html

Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) sieht den ungebremsten Trend zu immer noch mehr Sauerländer „Ferien-Destinationen“ kritisch und schickte dem Landrat am 08. April 2013 folgende Anfrage:

„Tourismus ist für das Sauerland seit Jahrzehnten von großer Bedeutung. Wir freuen uns darüber, dass zu allen Jahreszeiten Urlauber und Gäste das Sauerland besuchen, die die vielfältigen touristischen Angebote nutzen und so zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Region beitragen.

Doch die Planung und Projektierung immer neuer Ferienanlagen und anderer touristischer Einrichtungen beobachten viele Menschen mit Sorge. Nicht erst der „Fall Oversum“ macht deutlich, zu welchen Problemen Überangebot und finanziell aus dem Ruder laufende Bauvorhaben und vollmundige Versprechen dubioser Investoren führen können, insbesondere im Rahmen von „PPP“-Projekten. Kritisch zu sehen sind auch Natur- und Flächenverbrauch.

Daher bitte ich folgende Fragen zu beantworten: „Ferienanlagen im Hochsauerlandkreis – Wie viele verkraftet das Sauerland?“ weiterlesen

Winterberg geht baden. Aber wo?

Kein Bademeister. Wann  wird die Freibad-Saison in Winterberg-Siedlinghausen eröffnet. (archiv: zoom)
Wann wird die Freibad-Saison in Winterberg-Siedlinghausen eröffnet? (archiv: zoom)

Am Samstag habe ich meine persönliche Freibad-Saison eröffnet: 26 Doppelbahnen im Außenbecken des Olsberger Aqua.

Als ich dann so durch die Hochsauerländer Täler radelte, erwischte mich ein Gerücht: das Siedlinghäuser Freibad habe ein Problem, nämlich keinen Bademeister.

Der Bürgermeister der Stadt Winterberg, der vor Jahren das Siedlinghäuser Freibad aus dem städtischen Finanztopf in die Freiheit der Privatbewirtschaftung umpflanzte, führt nun gerade unsere Siedlinghäuser Bäder als Alternative zum geschlossenen Oversum-Bad an.

Das kann doch nur bedeuten, dass die Stadt dem Siedlinghäuser Bäderverein einen Bademeister spendiert, oder? Und das schnell, denn der Sommer ist bald vorbei.

Ich wünsche mir dann verlässliche Badezeiten ab, sagen wir mal 9 bis 19 Uhr, damit ich nicht bei wolkigem Himmel um 13 Uhr plötzlich vor verschlossenen Toren stehe. Die Touristen hätten es eventuell gerne ebenso.

Wer „A“ sagt, muss auch „B“ sagen – her mit der über den jetzigen Zuschuss hinausgehenden Unterstützung für das Frei- und Hallenbad Siedlinghausen, sonst kann die Tourismushochburg Winterberg ihren Gästen noch nicht einmal ein Freibad bieten.

Der Hillebachsee als Alternative ist ein Witz.

Übrigens: Das Geschwister-Scholl-Gymnasium wird ab September NRW-Sportschule. Aber dann fällt auch schon bald der erste Schnee.

Harry Rowohlt liest Joachim Ringelnatz in Recklinghausen. Statt einer Kritik: vier Bilder und ein paar Bemerkungen.

Warten auf Harry Rowohlt
Waiting for the man: Harry Rowohlt im Ruhrfestspielhaus. (fotos: zoom)

Es war eine sehr gute Idee, heute zur Lesung von Harry Rowohlt nach Recklinghausen zu fahren.

Den Notizblock ließ ich zu Hause, das Tablet im Auto. Einfach nur sitzen, sehen, hören und genießen war die Devise.

Rowohlt liest ringelnatz und erzählt zwischendurch kleine Geschichten.
Rowohlt liest Ringelnatz, trinkt Wasser und erzählt zwischendurch kleine Geschichten.

Rowohlt las Ringelnatz -das Seltenere- und erzählte zwischendurch kleine Anekdoten aus dem wahren oder erdachten Leben. Erlebt, erdacht – wer weiß das schon? Die neunzig Minuten flogen jedenfalls vorüber.

Nur mit der kleinen Pocket-Kamera ausgestattet, ohne Internet und soziale Medien, ist man ja gezwungen, selber mitzufühlen und mitzudenken.

Autogramm Harry Rowohlt
Rowohlt-Autogramm mit Rätsel

Ich habe beschlossen, dem Ringelnatz zu glauben und dem Rowohlt die Stories nicht ohne Weiteres abzunehmen. Mal schauen, was ich in dem Buch „In Schlucken-zwei-Spechte“ an Erzähltem wiederfinde.

Ein Autogramm habe ich mir brav abgeholt. Der Verschreiber M ist mehr wert als alles andere. Den sogenannten Namenszug kann jeder hinbekommen und meinen Namen kenne ich selbst.

Aber wer weiß schon, was das durchgestrichene „M“ bedeutet? Ein weites Feld für Tiefenpsychologen.

Was soll ich reinschreiben? Harry Rowohlt nahm sein Publikum sehr gelassen und ohne Allüren.
Was soll ich reinschreiben? Harry Rowohlt nahm sein Publikum sehr gelassen und ohne Allüren.

Daten und Fakten zu Wetter und Klima im Sauerland vor dem Hintergrund der globalen Erwärmung.

Kahler Asten
Kalt oder heiß? Erwärmung: nichts ist so kompliziert wie das Wetter und das Klima (archiv: zoom)

Um die Frage zufriedenstellend zu beantworten, ob und in welche Richtung sich unser Klima verändert, muß stets ein längerer Zeitraum herangezogen werden.

Gastbeitrag von Karl Josef Knoppik

Wenn so einfach behauptet wird, daß es hier bei uns bzw. in Europa während der vergangenen 10-15 Jahre nicht wärmer geworden ist, so kommt darin die landläufige Meinung der so genannten Klimaskeptiker zum Ausdruck. Deren undifferenzierte Betrachtung der realen Klimasituation läßt jedoch wichtige Fakten außer Acht und steht deshalb im Widerspruch zu den als gesichert geltenden Erkenntnissen der Wissenschaft.

Ein Beispiel verdeutlicht die Dimension der auch im Sauerland spürbar gewordenen Klimaänderung. So nahm die Jahresmitteltemperatur im Raum Meschede-Arnsberg im Zeitraum 1980-2010 um 1,1 Grad Celsius exorbitant zu. Und natürlich haben auch Trockenperioden deutlich zugenommen. Stand das Sauerland noch bis vor nicht allzu langer Zeit in dem Ruf, als besonders niederschlagsreich zu gelten, haben sich diesbezüglich auch hier wesentliche Veränderungen ergeben.

Nicht nur, daß die Vegetationsperiode immer früher im Jahr beginnt und später endet; es regnet auch tendenziell weniger, was insbesondere für die Frühjahrsmonate März und April gilt. Diese Entwicklung zeichnet sich seit ein paar Jahren ab. Also sind gerade diejenigen Monate betroffen, in denen die Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit benötigen.

Das ist aber beileibe kein Problem nur des Sauerlandes, sondern wird in ganz Deutschland beobachtet. Andererseits treten Starkregenereignisse – so genannte Jahrhundertniederschläge – seit vielen Jahren europaweit immer öfter in Erscheinung. Dennoch stagniert die Gesamt-Niederschlagsmenge, oder sie geht kurioserweise sogar zurück. Da sich die Niederschlagsverteilung durch solche, meist nur lokal auftretenden Unwetter-Exzesse sowohl räumlich als auch zeitlich sehr divergent ausnimmt, führt dies dazu, daß auch die Abstände zwischen den sommerlichen Starkregen immer größer werden. Trockenperioden, vermehrt begleitet von extremer Hitze, nehmen also zu. Diese Situation wird sich langfristig weiter verschärfen.

Nimmt man einmal die Jahre 2005, 2010, 2011 und 2012 in den Blick, so gehören alle vier – global gesehen – zu den wärmsten seit Beginn der amtlichen Messungen. Es gibt aber trotz menschengemachtem Treibhauseffekt nach wie vor auch noch natürliche Schwankungen, die den anthropogenen Einfluß kurzfristig überlagern (verursacht u.a. durch El nino, Ozeanzirkulationsschwankungen und Sonnenaktivität). Die können von Jahr zu Jahr regional sehr groß sein, nämlich bis zu 10 Grad Celsius.

Entscheidendes Kriterium für die Klimaänderung ist jedoch der Langzeittrend bei den Temperaturen. Und dieser weist eindeutig nach oben. Ein immer größerer Teil der Erdoberfläche wird von beispiellosen Hitzewellen betroffen. 80 Prozent der Spitzenwerte wären laut Wissenschaftlern ohne den Einfluß des Menschen nicht zustande gekommen. Daß es hierzulande aber auch noch kalte Winter gibt, ist keineswegs als Widerspruch zu der weltweit im Gang befindlichen Klimaerwärmung anzusehen, sondern bestätigt diese Entwicklung.

Verantwortlich dafür zeichnet paradoxerweise eine sich stark erwärmende Arktis, wodurch infolge einer veränderten Lage von Hoch- und Tiefdruckgebieten Luftmassen und damit Wärme umverteilt wird. Der Luftdruckgegensatz zwischen dem Polargebiet und dem europäischen Kontinent verringert sich (Arktische und Nordatlantische Oszillation) Und statt der milden Westdrift vom Atlantik, die das Wetter hierzulande maßgeblich bestimmt, strömt nun polare Kaltluft aus NO über die immer öfter eisfreie Ostsee zu uns, nimmt Feuchtigkeit auf und verursacht nicht selten ergiebige Schneefälle. Diese, durch den Klimawandel herbeigeführte Situation, mit der wir es jüngst den gesamten März zu tun hatten, könnte noch auf viele Jahre hinaus für echte Winter sorgen, ist aber in Bezug auf die Zeiträume, in welcher der Klimawandel vonstattengeht, lediglich als Verschnaufpause zu werten.

Denn langfristig wird laut Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Institut für Klimafolgenforschung an der Universität Potsdam der menschliche Einfluß die Oberhand gewinnen und die natürlichen Schwankungen weit in den Schatten stellen, was er im globalen Mittel schon längst tut.

Zurück zur Situation bei uns im Sauerland: Betrachtet man einmal die Witterung in den Frühjahrsmonaten der vergangenen Jahre, so bestätigt sich der Trend zu weniger Niederschlag. Unter dem Begriff Klima versteht man ja bekanntlich das Wetter in seinem durchschnittlichen Verhalten. Und daher ist nur der Blick in die Statistik aussagekräftig genug, um verlässlich darüber Aufschluß zu geben, in welche Richtung das Klima tendiert.

Fest steht, daß der diesjährige Monat März als einer der kältesten in die Statistik eingeht, nur noch übertroffen vom März 1917. Und er war wohl auch einer der trockensten. Auch der März 2012 brachte lediglich 1/5 des Sollwerts an Niederschlag. Ebenso wurde im April des gleichen Jahres das Niederschlagssoll wiederum verfehlt (Arnsberg). 51 Liter Niederschlag fielen – gegenüber gewöhnlich 79 Litern. Allerdings waren die Niederschläge über 20 Tage verteilt; und wegen der relativ geringen Verdunstungsrate wurde der Regen von den Böden gut aufgenommen.

März, April und Mai des Jahres 2011 ergaben das trockenste Frühjahr seit 1893. Der März brachte beispielsweise nur 10 Liter/m². Nur derjenige von 1928 unterschritt diesen Wert mit 7 Litern noch. Der April 2010 war zwar warm, aber auch viel zu trocken. Im Gegensatz dazu fiel im März 2010 10 Prozent mehr Niederschlag als sonst, = 90 Liter. Allerdings präsentierte sich dieser März außerhalb des Sauerlandes viel zu trocken. Der April 2009 wies ebenfalls zu wenig Niederschlag auf, nämlich nur knapp die Hälfte des Normalwerts. Der Mai 2008 war insgesamt zu trocken. Und schließlich weit heraus ragte der „Jahrhundert-April“ 2007 als bekanntlich sonnigster und trockenster Frühjahrsmonat seit mindestens 140 Jahren, wobei in Arnsberg nur 2,9 Liter Regen fielen.

In früheren Jahrzehnten glich der April im Sauerland von seinem Charakter oft mehr einem Winter- als einem Frühlingsmonat. Der Schnee blieb erst mal eine Weile liegen, wenn die weiße Pracht auch infolge der jahreszeitlich bedingten Kraft der Sonne auch bis zum Mittag meist wieder verschwunden war. Aber wir hatten i. d. R. das gewohnte typische April-Wetter in Form von wiederholten Schnee-, Schneeregen und Graupelschauern, die sich mit heiteren Phasen abwechselten. Im Sauerländer Jargon heißt das „Schlackerwetter“. Bisweilen kam es auch zu länger andauernden Schneefällen. Doch das war einmal. Abrupte und extreme Temperatursprünge, quasi vom Winter in den Sommer, kamen meines Wissens damals extrem selten vor.

Auf der Hochebene von Winterberg währte die kalte Jahreszeit oft bis zum Mai, und im sehr rauhen Klima des Bayerischen Waldes zog der Frühling erst Anfang Juni ein. Seit den 80er Jahren hat aber auch dort die Anzahl der Sommertage (also ab 25 Grad C) signifikant zugenommen. Was ebenfalls eine auffallende Abweichung von früheren Verhältnissen darstellt, sind die seinerzeit häufigeren und vor allem stärker ausgeprägten NW- und Nord-Wetterlagen. Letztere beeinflußten auch unsere Mittelgebirgsregion mit Arktikluft, die – ausgehend von einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über Skandinavien – auf direktem Wege nach Deutschland gelangte und dem Sauerland massive Schneefälle brachte. Im Schlepptau hatte diese häufig kontinentale Kaltluft mit extremen Minusgraden, die mitunter wochenlang das Wettergeschehen beherrschten.

Karl Josef Knoppik, Meschede-Stockhausen, im Mai 2013

Umleitung: Promis im Alltag, Internetverbot für bayerische Beamte, Humanistentag, Impfgegner, Party mit Oskar und Sahra, Hoeneß und das Sozialticket.

Tiefes Hohl
Mit Ästen und Zweigen blockiert – der Übergang am Tiefen Hohl (foto: zoom)

Promis im Alltag: Welche Medien-Persönlichkeiten ich bisher kennengelernt habe … endoplast

Langzeit-Portraits: die Brown Sisters. Ich mag Twitter, vor allem weil man immer wieder mit der Nase auf Themen und Dinge gestoßen wird, die man gar nicht gesucht hat … charly&friends

Internetverbot für bayerische Beamte? Voriges Jahr hat der IT-Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Stabsstelle, einen Leitfaden herausgegeben, der sich mit dem Spannungsfeld Beamte und Internet befasst … erbloggtes

Humanistentag in Hamburg: „Der Mensch ist das Leben“ … hpd

Impfgegner, Masern, Migration und Mumpitz: Schuld an der Masernepidemie sind also nicht Migrant/innen, sondern reiche, gut gebildete Deutsche, Westeuropäer/innen und Nordamerikaner/innen … SciLogs

Steuern: Der Manipulationsapparat gegen Steuererhöhungen läuft mal wieder auf Hochtouren … nachdenkseiten

Hoeneß kämpft um die Öffentlichkeit: Der Bock will Gärtner bleiben … postvonhorn

Verwandtenaffäre des bayerischen Landtags: Wie erkennt man den Autoritätsverlust der Politik? Wenn sie schneller ist als Speedy Gonzales … wiesaussieht

Party mit Oskar und Sahra: Lafontaine „möchte die D-Mark wiederhaben. Lafontaine unterstützt damit die Position der AfD. Nicht sein erster populistischer Sündenfall“, kommentiert L. Greven auf Zeit Online. Unvergessen, “wie er vor Jahren im Nazi-Jargon von `Fremdarbeitern´ sprach und dafür Beifall von Rechtsaußen bekam“; jetzt wandert „Lafontaine auf rechten Euro-Abwegen“ … jurga

Arnsberger Feuerwehr: am 06. Mai live im WDR-Fernsehen … neheimsnetz

Sozialticket nicht bei uns: 30 Millionen Euro für Sozialtickets in NRW, davon 0,00 Euro für den HSK … sbl

Pressemitteilung der Stadt Winterberg: Richtigstellung der Behauptungen der Aquasphere Winterberg GmbH

webbriefkasten
in unserem Briefkasten ….

Winterberg. (pm _stadtwinterberg) Die Aquasphere Winterberg GmbH hat mit Schreiben vom 29.04.2013 völlig überraschend erklärt, dass sie weder das Sportbecken, noch das Lehrschwimmbecken und das Bewegungsbad sowie das Mutter-Kind-Becken betreiben wird, noch den Badbereich für das Vereins- und Schulschwimmen betreiben will.

Die Aquasphere Winterberg GmbH ist vielmehr der Auffassung, die Stadt Winterberg müsste das Bad selbst und auf eigene Kosten betreiben. Das hat sie auch in einer Presserklärung vom 2.5.2013 wiederholt. Dies ist eine Kehrtwende um 180 Grad.

Zum einen hat die Aquasphere Winterberg GmbH bisher den Betrieb des gesamten Badbereichs sowohl für die Öffentlichkeit als auch für das Schul- und Vereinsschwimmen ohne irgendwelche Vorbehalte seit Betriebsbeginn im Mai letzten Jahres auf eigene Kosten durchgeführt. Zum anderen hat sie kürzlich gegenüber dem Insolvenzverwalter und der Öffentlichkeit in verschiedenen Medien ausdrücklich erklärt, sie werde den Betrieb ab dem 1.5.2013 fortführen und die Mitarbeiter der Vitalresort Winterberg GmbH zu übernehmen.

Diese umfassende Betriebspflicht der Aquasphere Winterberg GmbH – auf eigenen Kosten – für den gesamten öffentlichen Badbereich für Bürger und Gäste entspricht der Vertragslage. Diese ist insoweit absolut klar und unmissverständlich.

Die allgemeine Betriebspflicht – für den gesamten Badbereich – folgt z.B. ausdrücklich aus § 10 a des Erbbaurechtsvertrags; sie ist im Hinblick auf das Schul- und Vereinsschwimmen weiter konkretisiert im Mietvertrag Bad. Immerhin zahlt die Stadt für das Schul- und Vereinsschwimmen eine Pauschalmiete ausdrücklich „inklusive aller Nebenkosten“ iHv 600.000 €/Jahr. Mit dieser Formulierung „inklusive aller Nebenkosten“ wird rechtlich umschrieben, wenn die gezahlte Miete insbesondere alle Energie- und sonstigen Betriebskosten enthält.

Es ist daher auch sachlich falsch, wenn die Aquasphere Winterberg GmbH nunmehr suggeriert, die Schließung des Bades erfolge, weil die Stadt sich weigere, Betriebskosten von 300.000,– € für das Schul- und Vereinsschwimmen zu zahlen. Der Badbetrieb einschl. aller Betriebskosten wird allerdings durch die pauschale Inklusivmiete bereits bezahlt. Damit hat die Stadt den Komplettbetrieb des Badbereiches gezahlt. Es gibt keine Zahlungsrückstände der Stadt.

Die Insolvenz der Vitalresort Winterberg GmbH ist ebenfalls nicht der wahre Grund für die Badschließung. Gegenüber der Stadt ist allein die Aquasphere Winterberg GmbH zum Badbetrieb verpflichtet. Sie hat sich der Vitalresort GmbH nur als Subunternehmerin bedient.

Es wäre ein leichtes, den Badbetrieb fortzusetzen, wenn die Aquasphere Winterberg GmbH jetzt zu ihrer Ankündigung steht, das Bad nunmehr wieder selbst weiterzubetreiben. Im Übrigen war die Anmeldung der Insolvenz der Vitalresort angesichts des Verhaltens der Aquasphere Winterberg GmbH bzw. des Herrn Wolfram Wäscher am 28.2.2013 zwingend, um eine Strafbarkeit der Handelnden zu vermeiden.

Gern steht die Stadt Winterberg für Rückfragen z.B. nach Ausweichmöglichkeiten für unsere Schulen, Vereine und Bürger zur Verfügung.