Ausfahrt Montag

Tiefgarage Einfahrt/Ausfahrt (foto: zoom)

Ein Bild muss sein, auch wenn ich vom Tage nichts berichten kann. Grund ist nicht die Ereignislosigkeit, sondern der Zeitmangel.

Das Bild habe ich gestern Abend in der Tiefgarage des Folkwang-Museums aufgenommen. Dort hatten zuvor im Hirschlandsaal (!) Mithu Sanyal und Michel Friedman ein zweistündiges Gespräch über Wahnsinn & Widerstand geführt.

Sobald ich Zeit und Ruhe finde, werde ich ein paar Worte über die Veranstaltung verlieren. Morgen, übermorgen, überübermorgen … wir werden sehen.

Eine Nebensächlichkeit sei schon verraten. Es war nicht leicht, wie gewohnt mit Papier und Bleistift zu protokollieren, denn mir wurde vom Sicherheitsdienst der Bleistift weggenommen. Dabei hatte ich ihn kurz zuvor für 1,80 Euro im Museumsshop erworben.

Ich habe es mit Fassung ertragen und aus der Not eine Tugend gemacht: Einfingersystem auf der Notiz-App des Smartphones. Jetzt muss ich zwar meine krickelige Handschrift nicht mehr mühsam entziffern, aber die ASCII-Notizen verstehe ich ebenfalls nur teilweise.

Buchhalterisch habe ich den Bleistift nicht „abschreiben“ müssen. Nach der Veranstaltung lag er auf dem Boden hinter der Theke der ungenutzten Garderobe rechts vom Saaleingang. „Fifty-fifty Wahrscheinlichkeit, dass Sie ihn wiederbekommen“, hatte mich der Sicherheitsmann ermutigt, als er mir den Stift abnahm.

Unwichtiges Zeug zu schreiben – dafür habe ich anscheinend Zeit, aber mal eben eine Mitschrift zu bloggen, dafür fehlen mir heute Abend Kraft, Ausdauer und Fertigkeiten.

Gute Nacht!


Nebel, Amrum, Friedman und Doktor Faustus

Spaziergang im November in Siedlinghausen (foto: zoom)

Endlich sind die nebligen und trüb-feuchten Novembertage ins Land gezogen, kein Grund zur Verzeifelung. „Take it easy baby, Take it as it comes …Time to walk, Time to run, Time to aim your arrows, At the sun“ (The Doors). Oder, wie es bei Salomo (Prediger, 3) heißt: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel seine Stunde.“

Die kurzen Tage laden zum Lesen ein. Travellers von Helon Habila (siehe auch die Besprechung von 2023 hier im Blog) habe ich beendet. Weiter geht es mit Doktor Faustus von Thomas Mann.

Im Winterberger Kino lief gestern AMRUM von Fatih Akin. Der Film hat mich positiv überrascht. Eine sehr ruhige Erzählweise, lange Kameraeinstellungen, Natur und Politik am Ende des Nationalsozialismus auf einer Nordseeinsel, basierend auf den Kindheitserinnerungen von Hark Bohm aus dem Jahr 1945, den letzten Tagen der Nazi-Herrschaft.

Gleich beginnt Amrum und ich trinke afri-cola – ist das nun „postkolonialer Warenrassismus“ oder doch etwas anderes? Siehe dazu hsozkult (foto. zoom)

„Amrum erzählt von einem 12-jährigen Jungen namens Nanning Bohm, der gemeinsam mit seiner Mutter und seinen Geschwistern auf der Insel Amrum wohnt, nachdem die Familie vor dem Krieg geflohen war. ‚Nanning ist innerlich zerrissen zwischen der Liebe zu seiner führertreuen Mutter und seinem moralischen Gewissen.'“ (SWR)

Heute sind Mithu Sanyal und Michel Friedman im Gespräch mit Stephan Muschick im Essener Folkwang Museum. Falls unsere Fahrt klappt, sind wir dabei. Die letzten beiden Bücher von Friedman, FREMD und MENSCH! habe ich jeweils in einem Rutsch gelesen. Ich bin auf den Nachmittag im Museum gespannt.

Ihr seht, das Wetter im November bietet kein Alibi, um Trübsal zu blasen.

Wünsche euch einen angenehmen Rest-Sonntag.

Personalia aus dem Hochsauerland: Wirtschaftsförderung bekommt neue Geschäftsführung

Oliver Dülme (3.v.l.) und Manuel Sellmann (2.v.l.) bilden die neue Spitze der Wirtschaftsförderung des Hochsauerlandkreises und folgen auf Frank Linnekugel (links) und Peter Brandenburg (rechts). (Foto: HSK)

Oliver Dülme folgt als Geschäftsführer auf Frank Linnekugel und Kreiskämmerer Manuel Sellmann übernimmt die Aufgaben als Geschäftsführer von Peter Brandenburg bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis (WFG). Diese Personalentscheidungen traf die Gesellschafterversammlung der WFG am 17. Oktober einstimmig.

(Pressemitteilung HSK)

Der Wechsel an der Spitze der WFG wurde erforderlich, da Frank Linnekugel am 1. November 2025 das Bürgermeisteramt der Stadt Medebach angetreten hat.
Der 42-jährige Oliver Dülme wurde im Oktober 2024 als Prokurist bei der WFG eingestellt und folgt nun mit seiner vorherigen Erfahrung als Wirtschaftsförderer und Geschäftsführer bei der Briloner Wirtschaft und Tourismus GmbH auf Linnekugel.

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Kurz vor dem Sonnenuntergang am Röbbeken

Die Tage werden immer kürzer

Tanzende Quallen auf dem Wolkenstrahl (foto: zoom)

Die Sonne ist heute laut DWD-Kalender um 16.51 Uhr untergegangen. Hinter den Bergen verschwindet sie immer noch ein wenig früher. Die letzten Sonnenstrahlen erwischt man oberhalb der Täler.

Während Siedlinghausen schon im Schatten liegt, eilen wir hinauf zur SGV-Hütte „Am Röbbeken“, wo uns der alternde Pan erwartet.

Es ist das Holz, welches altert, der Pan bleibt sich gleich. (foto:zoom)

Auf einer kleinen Hochfläche wächst ein fotogener Baum. Noch halten sich die herbstlich gefärbten Blätter an seinen Zweigen, die Farben wechseln mit dem Lauf der Sonne.

Ich werde wiederkommen, wenn die Blätter gefalllen sind. (foto: zoom)

Schnell werden die Schatten länger, es wird kühler und die Sonne verschwindet dramatisch hinter dem Bergrücken.

Sonnenuntergang – ein bisschen Drama muss sein … (foto: zoom)

Am Röbbeken endet der Kreuzweg. Trotz schöner Aussichten und faszinierender Sonnenuntergänge, ist es meist sehr ruhig. Obwohl sehr viele Bänke auf der Hochfläche zum Verweilen einladen, herrscht wohltuende Einsamkeit.

Nichts für ungut, aber von mir aus kann es so bleiben.

Erstmals Fotografien von NS-Deportation aus Hamburg entdeckt

Die Aufnahmen waren bislang fehlerhaft als Evakuierungsfotos interpretiert worden

Das Foto zeigt die Ankunft der Deportierten am 24. Oktober 1941 am Logenhaus. Auf dem Gehweg vor dem Logenhaus in der Hamburger Moorweidenstraße 36 stehen Menschen zwischen beschriftetem Gepäck in kleinen Gruppen, sie begrüßen sich, unterhalten sich und warten. Das Foto wurde aus erhöhter Position vermutlich aus dem Gebäude aufgenommen. (Mit freundlicher Genehmigung des United States Holocaust Memorial Museum, Link zur Quelle)

Am 25. Oktober 1941 wurden mehr als 1.000 jüdische Hamburgerinnen und Hamburger ins Ghetto Litzmannstadt deportiert. Bekannte fotografische Dokumente darüber gab es bislang nicht. Nun ist es Forschenden der Freien Universität Berlin und der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte gelungen, drei Fotografien dieser Deportation zu identifizieren.

(Pressemitteilung Arolsen Archives)

Die Aufnahmen zeigen die Ankunft der verfolgten Menschen an der Sammelstelle und den Abtransport mit Mannschaftswagen zum Hannoverschen Bahnhof – dem Aus­gangs­punkt für Deportationen während der NS-Zeit. Die Forschenden hoffen nun auch auf Hinweise aus der Bevölkerung, um die abgebildeten Personen identifizieren zu können.

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Der Vollmond heute: hell und grell

Ohne Spezialausrüstung geknipst (foto: zoom)

Der Mond sah heute Abend auch ohne Kontrast zu irgendwelchen Bäumen, Zweigen, Hausdächern, Windrädern oder anderen Vergleichstrukturen sehr eindrucksvoll aus.

Fotografiert habe ich ihn mit meinem normalen Kit-Zoom-Objektiv aus der Hand: Brennweite 105 mm, Blende 10, 1/25 sec und ISO 1000.

Im Mondphasenkalender lese ich: Supermond, Nebelmond, Bibermond.

Die Erklärung:
„Im Herbst kommt es in Mitteleuropa vermehrt zu Nebel. Deswegen wurde der November-Vollmond im Deutschen traditionell als Nebelmond, Nebelmonat oder Nebelung bezeichnet.

In Vorbereitung auf den harschen Winter Nordamerikas legten die Algonkin im November Fallen aus, um Biber oder andere Pelztiere zu fangen und so genügend Felle für die kalte Jahreszeit zu horten. Von dieser Tradition wurde die Bezeichnung Beaver Moon (Bibermond) abgeleitet.“

Quelle: https://www.timeanddate.de/astronomie/mond/mondnamen-monatsnamen

Supermond:
„Am 5. November erreicht der Mond seinen erdnächsten Punkt und zeigt sich als der größte Vollmond des Jahres 2025. Vor allem, wenn er sich beim Auf- und Untergang dem Horizont nähert, erscheint er riesig.“

Quelle: https://www.ndr.de/ratgeber/supermond-heute-abend-ist-der-groesste-vollmond-des-jahres,supermond-188.html

So habe ich heute wieder etwas gelernt, ohne mich anzustrengen.

Gute Nacht miteinander!

COP30: Von Klimagipfeln des Öls zum Klimagipfel der Natur

UFZ-Klimaökonom Reimund Schwarze analysiert die Ausgangslage

Tropische Vegetation in Brasilien. Zeichnung von 1878 (Quelle: wikimedia)

Die Vorbereitung des Weltklimagipfels in Belém fiel in eine geopolitisch schwierige Zeit. Deshalb konzentriert sich die COP30 offenbar auf zwei Themen: auf die Finanzierung der Klimaanpassung und den Tropenwaldschutz. Hier scheinen noch Erfolge möglich, sagt Prof. Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).

(Pressemitteilung UFZ)

Symbolträchtig ist der Austragungsort der 30. Vertragsstaatenkonferenz (COP30) der UN-Klimarahmenkonvention gewählt. Belém, die Hafenstadt im Nordosten Brasiliens, ist das Eingangstor zum größten zusammenhängenden Tropenwald der Erde, dem Amazonasbecken. Diese „grüne Lunge“ unseres Planeten beherbergt noch immer 6 Millionen Quadratkilometer dichten Regenwalds – eine Fläche, mehr als halb so groß wie Europa. Die Amazonaswälder, der einzigartige Hort biologischer Vielfalt, sind akut von Abholzung bedroht. Früher wirkte der Regenwald als Gegenspieler zu den weltweit immerzu steigenden CO2-Emissionen. Heute nimmt das Amazonas-Becken aber nur noch rund 13,9 Milliarden Tonnen CO2 jährlich auf, gibt aber 16,6 Milliarden Tonnen CO2 in die Umwelt ab. Von einer Senke wurden die Gebiete zu einer Quelle von CO2. Manche Klimaforscher sehen die Amazonaswälder bereits an einem Kipppunkt.

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Guten Morgen ihr Schönen

Kassel im Morgenlicht (foto: zoom)

Kassel ist hügelig bis bergig. Insofern gleicht die Stadt dem Sauerland. Viele Dinge schätze ich sehr: die Anonymität der Cafès, die öffentlichen Bibliotheken, den Scheibenbeißer, die Parks, sowie die Museen und Kinos.

Am liebsten bewege ich mich mit Tram und Fahrrad fort, beobachte die Menschen und genieße das Stadtbild, vor allem Graffiti und Wandmalereien.

Bestimmt habe ich etwas vergessen, aber ich wollte auch nur ein paar Bilder zeigen. In der Murhardschen Bibliothek habe ich mir einige Medien ausgeliehen.

Übergang zwischen zwei Gebäudeteilen der Murhardschen Bibliothek (foto: zoom)

Die Bibliothek am Brüder-Grimm-Platz ist Teilstandort der Uni-Bibliothek. Sie hat nach Renovierungsarbeiten zwar wieder geöffnet, aber in einigen Gebäudeteilen wird immer noch gehämmert, gebohrt und gesägt.

Ganz in der Nähe, in der Fünfensterstraße, kaufe ich ab und zu Vinyl beim Scheibenbeisser. Das ist nicht immer ganz billig, aber ich bin ja nicht allzu oft in Kassel.

Zweimal Vinyl beim Scheibenbeisser gekauft. (foto: zoom)

Auf Empfehlung von K2 habe ich mir Dinosaur Jr und Fontains D.C. gegönnt. Während ich diesen Beitrag tippe fetzt „Alone“ durch die Wohnung.

Die „Perle“, Kasseler Kult-Bar im Hugenottenhaus, gibt es leider nicht mehr. Ein Relikt habe ich noch entdeckt.

Ein Gesicht am Hugenottenhaus (foto: zoom)

Jetzt läuft „I don’t belong to anyone“ von den Fontains D.C. Der Vorteil von Vinyl gegenüber Streaming: Du bleibst in Bewegung. Spätestens nach 27 Minuten muss die Platte umgedreht oder gewechselt werden.

Die Sonne scheint heute unverschämt grell. Vielleicht erwische ich noch den Bus nach Olsberg, nicht so groß und städtisch wie Kassel, aber mit öffentlicher Bibliothek.

Bis demnächst. Bleibt stabil.

BTW: Die Wahl von Zohran Mamdani zum Bürgermeister von New York macht mir Hoffnung.

Nur eine Katze

Die Katze hat die Ruhe weg (foto: zoom)

Die Katze saß heute auf einer Mülltonne in der Dingelstedtstraße in Kassel und hatte die Ruhe weg.

Sie ließ sich streicheln und blieb sitzen. Sie schaute mich an. Ich überlegte, ob ich meine Kamera holen sollte. Sie saß und schaute. Es dauerte ein längere Zeit, bis ich meine Spiegelreflex herbeigeschafft hatte.

Die Katze saß immer noch ruhig auf dem Deckel der Mülltonne und guckte nun in die Kamera. Klick! Das war’s.

Humanitäre Hilfe Korbach: Ein Feuerwehrfahrzeug für Poltawa in der Ukraine

Kipepeo Winterberg war bei der Übergabe mit vor Ort

Verein Humanitäre Hilfe Korbach (Produktion: Lena Duma)

Der Verein Humanitäre Hilfe Korbach hat ein Feuerwehrfahrzeug in die Region Poltawa in der Ukraine geschickt. Von der dazu benötigten Geldsumme hat auch Kipepeo-fair-und-sozial e.V. Winterberg einen kleinen Teil beigetragen.

(Pressemitteilung kipepeo e.V.)

Vertreter der Stadt Poltawa haben das Fahrzeug vom Verein Humanitäre Hilfe Korbach mit großer Dankbarkeit entgegen genommen.

In einem sehr großen Gebiet waren bislang lediglich zwei ältere Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz.

Mit unserer Hilfe können wir in Deutschland dazu beitragen, ein wenig mehr zusätzliche Sicherheit für die Menschen in der Ukraine zu erreichen.

Lena, Nathalia und Jan waren für Kipepeo bei der Übergabe des Feuerwehrautos in der Ukraine dabei. Die Aktion selbst wurde von der Humanitären Hilfe Korbach getragen und durchgeführt.

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