Feriendorf Gomadingen: Erste Flüchtlinge angekommen

Was macht eigentlich das Projekt „Biovitalpark“ in Gomadingen (siehe auch hier im Blog) der beiden Investoren Wolfram Wäscher und Rainer Walser?

Wir können vermelden, dass der ehemalige Oversum-Investor in Süddeutschland überraschende Akzente setzt.

Der Reutlinger Generalanzeiger beschrieb vor knapp einer Woche den Stand des ehrgeizigen Projekts:

Seit gestern leben die ersten Flüchtlinge im früheren Gomadinger Feriendorf: zwei Familien aus Syrien und Pakistan. Seit gestern ist auch die Planung für den »Biovitalpark« einen Schritt weiter: Der Gemeinderat hat sich mit dem fortgeschriebenen Bebauungsplan für das bis zu dreißig Millionen Euro teure Projekt befasst. Die Gleichzeitigkeit zeigt: Die Nutzung als Asylbewerberunterkunft soll nur vorübergehend sein, auch wenn die Pläne des Investorenteams Wolfram Wäscher und Rainer Walser langsamer reifen als zunächst gedacht.

Der Artikel ist nett zu lesen und erhält von unserer Seite 5 Sterne von 5 Sternen, soll heißen:

LESEEMPFEHLUNG!

Rückblick Grundsteinlegung Oversum: Vom „Quell der Gesundheit“ zum Steuergrab?

Oversum2011
Baustelle Oversum im Frühjahr 2011 (archiv: zoom)

Vor knapp vier Jahren erschien im Behördenspiegel, der sich wie eine Werbezeitung der PPP-Wirtschaft las, ein Artikel über die feierliche Grundsteinlegung des Winterberger Oversumkomplexes am 23.07.2010.

Zur Erinnerung an die damalige Euphorie möchten wir einige wichtige Aussagen erneut aufgreifen und erläutern. Der Behördenspiegel schreibt:

Der eiförmige Hotelkomplex als prägendes Element ragt markant hervor, die restlichen Gebäudeteile integrieren sich perfekt in die Landschaft. Auch das Finanzierungsmodell ist zukunftsweisend. In privat-öffentlicher Kooperation haben die Verantwortlichen ein Modell entwickelt, das in bislang nicht dagewesener Weise Synergiemöglichkeiten ausschöpft.

Der zweite Satz geht uns nach den Erfahrungen der vergangenen fast vier Jahre runter wie Butter. Zur Erinnerung:

Eröffnung des Oversums mit Hotel und Schwimmbad am 15. Mai 2012.

Am 26.03.2013 ging die Vitalresort Winterberg GmbH in die Insolvenz.

Am 01. 05.2013 schloss das Winterberger Schwimmbad im Oversum.

Am 28.06.2013 stellte die Aquasphere, die Betreibergesellschaft des Badbereichs des Oversum Vital Resort Winterberg  Insolvenzantrag.

ruhrquelle
Ruhrquelle bei Winterberg. Wasser aus der Ruhr und der Lenne haben Wolfram Wäscher und Winterbergs Bürgermeister Eickler 2010 bei der Grundsteinlegung für das Oversum eingemauert. (archiv: zoom)

Weiter im Text des Behördenspiegels:
„Jetzt haben Bürgermeister Werner Eickler und Wolfram Wäscher, geschäftsführender Gesellschafter der investierenden s.a.b. Gruppe, gemeinsam den Grundstein für den neuen Komplex gelegt. In einem symbolischen Akt haben sie deutlich gemacht, dass das Oversum ein „Quell der Gesundheit“ sein wird. Je einen Behälter mit Wasser aus der Ruhr- und aus der Lennequelle haben die Verantwortlichen mit eingemauert und so Bezug genommen auf die künftigen Aktiv- und Gesundheitsangebote sowie den großzügigen Badbereich.“

Welch großartige Geste, welch bedeutsamer symbolischer Akt: Einen Behälter mit Wasser einmauern. Wasser aus Ruhr und Lenne. Ehrlich, wer kommt auf eine so beknackte Idee? Das eingemauerte Wasser war wohl ebenso wenig von Dauer wie das Schwimmbad im Oversum und die Symbolik somit ungewollt treffend.

Die Grundsteinlegung ist gleichzeitig der Auftakt des „Winterberger Wasserratten Förderpreises“, gestiftet von der s.a.b. Gruppe. Alljährlich zum 22. Juli soll ein Malwettbewerb für Kinder unter dem Thema Wasser starten.

In meinem Umfeld hat niemand je vom „Winterberger Wasserratten Förderpreis“ gehört. Kein Wunder. Ein Jahr später konnten Winterberger Kinder schon gar nicht mehr im Oversum schwimmen, es war ja bereits wieder geschlossen.

Das Oversum Vital Resort … zentralisiert und bündelt damit die Haupt-Gesundheitsangebote der Ferienwelt Winterberg an einem Ort. Durch neue, bislang fehlende Offerten füllen die Anbieter Lücken in der bisherigen Angebotspalette.

Danke, liebe „Anbieter“. Aber Lücken gibt es eigentlich erst, seit es das Oversum gibt. Mir fehlt ein Freibad und den Kindern die Eishalle. Aber …

Das Oversum Vital Resort ist das erste PKSP-Projekt. Von den so geschaffenen Synergien profitieren alle, von der Stadt über den Betreiber und die Dienstleister bis hin zu jedem einzelnen Gast und Bürger.

…da sind die Synergieeffekte. Super Dinger. Und das Tollste ist: Wir wissen bis heute nicht, was der Spaß gekostet hat, momentan kostet und in Zukunft kosten wird. Wenn also kein Quell der Gesundheit, dann zumindest ein Quell der Freude.

Oversum: über die Kosten wird weiter geschwiegen – Stadt Winterberg veröffentlicht Stellungnahme zum Ergebnis des Insolvenzverfahrens. Viele Phrasen und hohle Worte.

Oversum Schwimmbad geschlossen
Demnächst wieder geöffnet? Schwimmbad im Oversum. (archiv: zoom)

Unter der Überschrift „Alle Beteiligten haben sich auf neue Oversum-Strukturen geeinigt“ veröffentlicht die Stadt Winterberg eine Stellungnahme zum Ergebnis der Insolvenzverhandlungen.

Der Text ist im üblichen blablabla-Stil der Stadt Winterberg geschrieben, kombiniert mit einer Rehabilitierung des Winterberg-„Investors“ Wolfram Wäscher.

450 Wörter, Phrasen und nichtssagende Füllmasse:

Die Insolvenzverhandlungen: lang, intensiv, fruchtbar, laufend, nicht einfach, zunächst unterschiedlich Ursachenbewertung, intensiv analysiert, viele lange, teilweise sehr schwierige Verhandlungen, konstruktive Mitwirkung aller Beteiligten.

Das Oversum: projektiert, entwickelt, gebaut, einer guten Zukunft entgegensehend, gutes tragfähiges Objekt, von großer Bedeutung, zukunftsweisend, konzentrierte Angebote, wichtig, Überaltetes aufgeben, Angebot, Angebotsvielfalt, notwendige Synergien, kann jetzt gelebt werden, erwarteten Erfolg ermöglichen, neue vertragliche Grundlagen, die Interessen wurden neu justiert!

Wolfram Wäscher: innovativ, europaweit durchgesetzt, Mann mit Philosophie.

Winterberg vor dem Oversum: überaltet, monostrukturiert, großer Investitionsstau,

Das Ergebnis der Verhandlungen im O-Ton der Stadt:

Das Ergebnis der Verhandlungen: Die Stadt Winterberg hat sich im Rahmen des Insolvenzverfahrens das Erbbaurecht zurückgeben lassen und wird nun alles daran setzen, den Badbetrieb in den nächsten Tagen in Eigenregie wieder zu eröffnen. Der genaue Zeitpunkt wird noch bekannt gegeben. Alle weiteren städtischen Räumlichkeiten auf dem Erbbaugrundstück sind durch langfristige Verträge verpachtet. Darunter fallen wie bisher die Räumlichkeiten der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH und des Medizinischen Versorgungszentrums des St. Franziskus-Hospitals Winterberg. Neu ist die Verpachtung des Wellness-, Sauna- und Beautybereich an den neuen Eigentümer des Hotelgrundstücks. Dessen Geschäftsführer Gerhard Huber wird den Spa-Bereich auch für die Bürger und Gäste öffnen.
Alle Verträge wurden heute nach der Gläubigersammlung vom 27.03.2014 von allen Beteiligten unterschrieben.

Fazit: Wahlkampf pur. Wer hoffte, endlich zu erfahren, was auf die Winterberger in den kommenden 30 Jahren finanziell zukommen wird, muss sich weiter gedulden.

Die Stadt Winterberg wird uns wahrscheinlich diesen Deal als Erfolg ihres Verhandlungsgeschicks verkaufen. Wie wäre es mit folgender Schlagzeile:

„Bürgermeister Eickler jubelt: Herr Wäscher hat uns ein Schwimmbad geschenkt!“ – Klar, das ist jetzt völlig überzogen.

Bericht in Der Westen vor Gläubigerversammlung zum insolventen Oversum – Fragen über Fragen

Oversum
Oversum im Regen (archiv: jh)

Heute berichtet Der Westen unter der Überschrift „Teilen sich schon bald zwei das Winterberger Ei?“ über die neusten Entwicklungen rund um das Winterberger Oversum. Nach dem Lesen bleiben jedoch viele offene Fragen:

Der Artikel selbst enthält sieben Fragen. Doch auch die Aussagesätze werfen weitere Fragen auf:

Beispiel 1: „Dass es überhaupt zu einem Insolvenzverfahren und der Gläubigerversammlung gekommen ist, ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass frisches Geld in Form von Pacht auf die Konten der Aquasphere Winterberg GmbH geflossen ist.“

Fragen: Wer hat hier „frisches Geld“ gezahlt? War die Stadt Winterberg beteiligt? Wenn ja, in welcher Höhe? Warum war die Zahlung dieses Geldes Voraussetzung für das Insolvenzverfahren?

Beispiel 2: „Zur Höhe der Forderungen“ wollte sich der Insolvenzverwalter Herr Kampmann nicht äußern.

Fragen: Wie hoch sind die offenen Forderungen der Stadt Winterberg, die laut Artikel zu den Hauptgläubigern der Aquasphere Winterberg GmbH gehört (neben der Sparkasse HSK, dem Finanzamt, der Urbana, Hamburg und der Veltins-Brauerei)?

Beispiel 3: „Bürgermeister Werner Eickler möchte zunächst die heutige Gläubigerversammlung abwarten, bevor er über Vertragsdetails und -konditionen informiert.“

Fragen: Wie sehen Vertragsdetails und -konditionen wohl aus? Welche Kosten kommen auf die Winterberger demnächst zu, wenn die Stadt nach dem Wunsch des Bürgermeisters die eine Hälfte des Oversums selbst betreiben sollte? (Und welcher Privatmann würde ein defizitäres Schwimmbad übernehmen wollen, wie Eicklers Alternative vorsieht?)

Beispiel 4: „Man habe in den Verhandlungen mit den Aquasphere-Verantwortlichen immer an der Linie verhandelt, die bereits 2009 für den jetzt eingetretenen Fall vertraglich vereinbart worden sei, so Eickler.“

Das ist so kryptisch, dass die WP nachfragt, aber leider keine Antwort erhält. So vermerkt der Redakteur:

„Wo diese Linie verläuft und welche Rechte und Pflichten damit verbunden sind, dazu wollte Eickler aber noch nichts sagen.“

Nun, das kennen wir. Bürgermeister Eickler bleibt sich treu, er möchte die Öffentlichkeit nicht informieren. Bisher hat das gut geklappt, warum soll es nicht auch weiterhin gut gehen?

Auf der Bürgerversammlung am 25.04.2013 sagte Werner Eickler:

Wir in Rat und Stadt stehen zum Projekt Oversum mit seinen guten konzeptionellen Ansätzen. Wir sind auch zur weitergehenden Unterstützung bereit. Übrigens: Bis heute hat die Stadt Winterberg keinen Cent mehr, als vertraglich vereinbart, in das „Objekt“ gesteckt.

Wir hoffen, dass die Aussage des im Original unterstrichenen Satzes auch heute noch gültig ist. Aber was wissen wir eigentlich, kennen wir doch nicht einmal die Höhe der „vertraglich vereinbarten“ Zahlungen Winterbergs.

Ach so, das ganze nannte sich einmal PPP-Projekt, es gab Investoren, Geschäftsführer in Singapur, da waren die Herren Wäscher, Krall und Wolf. Sie sind verschwunden, zumindest aus den Zeilen von Der Westen. Ebenso wie die s.a.b., die sich im Internet damit brüstet, der Stadt Leimen die Sanierung einer Kegelbahn geschenkt zu haben. Demnächst wird die Wäscher-Reputationsseite vermutlich verkünden, Herr Wolfram Wäscher habe Winterberg ein Schwimmbad geschenkt. Noch Fragen?

Umleitung: von Gomadingen mit Theo Sommer über Afrika zu den Printauflagen des letzten Quartals.

umleitungGomadingen: Wäscher auf der Alb … swp

Feriendorf Gomadingen: Weniger Beton, mehr Wellness … gea

Theo Sommer ist James Bond: Ebenso Medienprofi wie Uli Hoeneß, erklärt er: “Ich bin kein Uli Hoeneß” … erbloggtes

Krieg in Afrika: „Die strategische Perspektive mit im Blick“ … jurga

Paul Krugman: Skandal in Frankreich … nachdenkseiten

Reform des Föderalismus geplant: Der Kampf der politischen Kulturen … postvonhorn

Print und Auflage: die Quartalszahlen für IV/2013 sind raus … iwv

Mit Farbe fabulieren: Werkschau von Otmar Alt auf Schloss Cappenberg … revierpassagen

SPD Arnsberg: Michael Rademacher kandidiert erneut für Voßwinkel und Bachum … neheimsnetz

Baumfällungen in Allendorf: Einspruch nach §8 der Hauptsatzung … gruenesundern

Kreistag Hochsauerland: Wann endet das Berichts-Chaos? … sbl

Lesetipp! Stuttgarter Zeitung berichtet: „Mängel im Bäderpark in Leimen – PPP-Firma zu Schadenersatz verurteilt“

Die Stuttgarter Zeitung berichtete in einem sehr lesenswerten Artikel von Johanna Eberhardt am 09.12.2013 über das Public-Private-Partnership Projekt in Leimen.

Hier einige Auszüge aus dem informativen Text:

Das „Landgericht Heidelberg (hat) jetzt Schadenersatzforderung der Stadt gegen die Nachfolgerin des früheren Generalunternehmers des Projekts, die s.a.b. Friedrichshafen, bestätigt. Konkret ging es in der ersten Prozessrunde um einen Streitwert von 145 000 Euro.“

„Ein Ende der Probleme dort ist auch noch nicht abzusehen. ,Ich rechne damit, dass wir noch fünf bis sechs Jahre lang mit der Beseitigung von Mängeln beschäftigt sein werden‘, erklärte der Leiter der Leimener Stadtwerke, Rudi Kuhn. Dabei werde die Auseinandersetzung um Haftungsfragen erheblich dadurch erschwert, dass die frühere Partnerfirma ,immer neue Gesellschaften gegründet hat – denen rennen wir jetzt hinterher‘, erläutert er.“

„Die Firma hat dagegen bereits Berufung angekündigt. In [sic!] Leimener Rathaus prüft man indessen, ob man nicht auch strafrechtlich gegen die frühere Partnerin vorgehen kann.“

„Statt Geld nachzuschießen, entschied der Rat allerdings im April 2009, den bestehenden PPP-Vertrag aufzuheben und die Bäder wieder in eigener Regie zu betreiben. ,Schon kurz danach ist der Streit losgegangen‘, erklärt Stadtwerkeleiter Kuhn heute. ,Wir hatten Mängel durch alle Gewerke hindurch: in der Lüftungsanlage, an den Gebäuden, an den Außenanlagen. Das reichte vom undichten Dach über schadhaftes Mauerwerk bis zu falschen Türen und Kleiderhaken.’“

Der vollständige Artikel mit weiteren Informationen über ein gescheitertes PPP-Projekt ist hier zu finden:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.maengel-im-baederpark-in-leimen-ppp-firma-zu-schadenersatz-verurteilt.a7dafbc0-0924-428c-85f2-92471da398be.html

Abmahnung

Esplorado, die Wahrheits- und Reputationsseite von Herrn Wolfram Wäscher, dem ehemaligen Investor des Winterberger Oversums, schreibt heute:

„Winterberg: Blogger Hans. J. Schiebener wegen Verbreitung unwahrer Tatsache abgemahnt!“

In der Tat erhielten wir am 20. November 2013 eine Abmahnung durch den Anwalt von Herrn Wäscher.

Am 14. November 2013 hatten wir einen Blogbeitrag veröffentlicht. Der erste Teil der Überschrift sowie ein weiterer Satz wurden abgemahnt.

Im Folgenden ein Zitat der Website „Esplorado“:

In seinem Blogbeitrag vom 14. November 2013 mit dem Titel „Wolfram Wäschers verschachtelte Gesellschaften: Leimen kämpft um Bäderpark-Millionen“ behauptete Schiebener, dass Wolfram Wäscher „hinter all diesen Firmen“ stecke, wobei er sich auf die Firma s.a.b. aqua-balance Gesundheits- und Badepark Leimen GmbH & Co. KG sowie auf die Firma s.a.b. GmbH & Co. KG bezog.

Herr Franz wirft uns vor, wir würden “leichtfertig eine nicht belegte Tatsachenbehauptung“ aufstellen, denn “dass es sich um Unternehmen von Wolfram Wäscher handelt [sei] nachweislich falsch….”

Unser Blog wurde aufgefordert, den ersten Teil der Überschrift sowie den oben zitierten Satz “zu entfernen”. Wir haben dies getan.

Weiter berichtet Esplorado:

Er (gemeint ist der Anwalt, d. Verf.) wies den Blogger zudem darauf hin, dass er nicht mehr die aktuellen Firmenbezeichnungen in seinem Beitrag verwendete: Die s.a.b. aqua-balance Gesundheits- und Badepark Leimen GmbH & Co. KG firmiert unter dem Namen Contrasta GmbH & Co. KG und die s.a.b. GmbH & Co. KG firmiert unter dem Namen Vencura GmbH & Co. KG.

Und wieder Esplorado heute:

 Anhand von aktuellen Auszügen der relevanten Handelsregistereinträge beim Amtsgericht Ulm und beim Amtsgericht Charlottenburg belegte der Anwalt gegenüber Hans J. Schiebener zweifelsfrei, dass Wolfram Wäscher an keiner der beiden Gesellschaften beteiligt ist. (Hervorhebung durch uns.)

Esplorado veröffentlicht die Handelsregistereinträge nicht. Wir holen dies an dieser Stelle nach:
Contrasta
Vencura

W. Wäscher scheitert in Adelberg auch an sich selbst

Ein touristisches Kleinod ist den Adelbergern nach Meinung von Esplorado entgangen, als die BürgerInnen der Gemeinde mit großer Mehrheit gegen das Projekt stimmten. Für die Seite, die „Der Wahrheit verpflichtet“ ist, kam das offensichtlich überraschend. So zumindest wird es im Beitrag „Bürgerentscheid in Adelberg: Gemeinde muss nun auf ein zukunftsweisendes touristisches Kleinod verzichten“ erklärt.

(Gastbeitrag von Ralf Frühwirt, Chrosspost. Zuerst erschienen auf der Website der GALL Leimen)

Zu sehr hatte man wohl auf die Meinungsmacht der „engagierten Rathauschefin“ gezählt, die mit einem Videobeitrag „umfassende Informationen“ veröffentlichte, die „auf vorbildliche Art und Weise“ für „umfassende Transparenz“ und „ausführliche Information“ sorgte.

So weit die Meinung von Esplorado zu diesem Teil der Geschichte. Das läßt sich allerdings auch anders sehen, sieht man sich an, wie das Forum Adelberg für Adelberg um das Rederecht auf der Bürgerversammlung kämpfen musste. Viele Bürger haben sich sicher auch gefragt, ob ihr die große Nähe zu W. Wäscher und Familie die nötige Distanz zu seinem Projekt läßt. Die Tatsache, dass sie die kritische Stimme eines GALL-Gemeinderates nicht zu Wort kommen ließ, kam bei den BürgerInnen sicher auch nicht als Beleg für ihre Bemühungen um umfassende Information an.

Nach dem Lob für die Bürgermeisterin wird dann mit den Kritikern abgerechnet. Was bei den Befürwortern als Information bezeichnet wird, zählt bei den Gegnern als Stimmungsmache. Dann kommen wieder die schon mehrfach erhobenen und längst widerlegten Vorwürfe, gegen die GALL in Person von Ralf Frühwirt.

Dieser Beitrag läßt in mehrerer Hinsicht Rückschlüsse auf die Gründe des Scheiterns von W. Wäscher in Adelberg zu.

Es läßt sich nicht mehr verhehlen, dass die unternehmerische Vergangenheit dem Projektentwickler wie ein Klotz am Bein hängt. Sobald die gescheiterten Projekte in Leimen und anderswo diskutiert werden, bröckelt das Bild vom erfolgreichen Investor.

Auch in anderer Hinsicht stand er sich selbst im Weg. Die übergroße Nähe zur Bürgermeisterin, die er wohl als nötig ansah, um das Projekt überhaupt so weit zu bringen, hat in der Bevölkerung eher Misstrauen erregt.

Ähnlich sieht es mit seinen Referenzen aus. Hier kollidierte das Bemühen, mit möglichst vielen Projekten zu glänzen, mit den Tatsachen, dass die Projekte, zu denen es unabhängige Informationen im Netz gibt, ihm nicht gerade zur Ehre gereichen.

Esplorado selbst ist ein weiterer Faktor, der einen unvoreingenommenen Beobachter nachdenklich stimmen muss. Wozu braucht man eine „Reputationswebseite“, wenn der eigene Ruf über jeden Zweifel erhaben ist? Gibt es nicht Anwälte, die gegen Unwahrheiten vorgehen können? Kann man nicht die eigenen Projekte für sich sprechen lassen? Fragen, die sich sicher auch die Adelberger gestellt haben, die sich mit der Vergangenheit von W. Wäscher beschäftigt haben.

Aber nicht nur die pure Existenz von Esplorado ist ein Problem für den Investor, auch die Art und Weise, wie Wolfgang A.W.Franz und Andrea Stute ihren Auftrag ausgeführt haben. Möglich, dass Herr Wäscher hier am falschen Ende gespart hat, und mit etwas mehr Geld auch mehr Kompetenz hätte einkaufen können. Möglich aber auch, dass es ohnehin nicht machbar ist, zu vermitteln, dass man als bezahlter Auftragnehmer völlig neutral und objektiv über seinen Auftraggeber berichtet.

Viele Menschen haben alleine schon diese Behauptung (Mission statement: …dass unsere Redaktion vertraglich abgesichert völlig unabhängig arbeitet und wir in unserer redaktionellen Arbeit nur der Wahrheit verpflichtet…) als Zumutung für den gesunden Menschenverstand angesehen. Schlimmer wurde es dann mit jedem Beitrag, in dem das Hohelied des Wolfram W. gesungen, und die Kritiker bar jeglichen Beweises als böswillig bis hin zur Demagogie hingestellt wurden. Die Strategie einen zwar bezahlten aber angeblich neutralen Dritten für sich selbst sprechen zu lassen, war ein komplettes Desaster.

Über Stärken, Schwächen und Risiken des eigentlichen Projekts muss hier nicht mehr gesprochen werden. Zum Einen kann das das Forum besser, zum anderen ist das Vorhaben ohnehin Schnee von gestern. Aber wenn die Hälfte einer Investorengruppe vor einem Bürgerentscheid nicht den Mut hat, zu einem Investment in Millionenhöhe zu stehen, dann muss man sich nicht wundern, dass die Bürger auch so ihre Probleme damit haben.

Esplorado empfiehlt den Adelbergern Richtung Gomadingen zu schauen, wo ein BioVital Park entstehen soll. Wir werden das tun, denn dort hat Herr Wäscher die Chance unter Beweis zu stellen, dass er nicht jedes Großprojekt an die Wand fährt. Den Gomadingern wäre es zu wünschen und immerhin stünde es dann nur noch 1:6 gegen W. Wäscher.

Ralf Frühwirt

Umleitung: Überwachung, Wissenschaft, Medien, SPD, s.a.b., Kormorane und mehr.

Überwachungskamera
Überwachung (foto: zoom)

Stützpunkt Bundesrepublik: Amerikas geheimer Krieg in Deutschland … sueddeutsche

Regensburger Blog: Ein Milliardär mahnt ab … regensburg-digital

Adelberg, Leimen und anderswo: GALL und Frühwirt klären erfolgreich in Adelberg über s.a.b. und Wäscher auf … leimenblog

Wissenschaft: Wie geht man mit Pseudowissenschaftlern um? … astrodictum

Heile Homöopathenwelt: Auf der Suche nach heilsamen Giften … revierpassagen

Medien: Tarif der Zukunft = Sparorgie – fünfte Verhandlungsrunde im Tarifstreit für die Freien und angestellten Tageszeitungsredakteure … charley&friends

SPD I: Der Frust von 14 Jahren entlädt sich in der Ablehnung der Großen Koalition … nachdenkseiten

SPD II: Nur begrenzt regierungsfähig … postvonhorn

Enteignung deutscher Sparer: Warum uns Angela Merkel die niedrigen Zinsen beschert … spiegelonline (via jurga)

Straßenbezeichnungen: Personen wie Kahle, Nellius u. Wagenfeld sollte kein “Denkmal” gesetzt werden … neheimsnetz

Kormoran-Abschuss im Hochsauerland: Muss das sein?, fragt die … sbl

Leimen kämpft um Bäderpark-Millionen

In unserem BriefkastenDas Landgericht Heidelberg hat den ersten Rechtsstreit um den Bäderpark in Leimen zu Gunsten der Stadt entschieden. Damit, so berichtet die Rhein Neckar Zeitung (RNZ), sei die Tür geöffnet für weitere Auseinandersetzungen zwischen Leimen und der ehemaligen „s.a.b. aqua-balance Gesundheits- und Badepark Leimen GmbH & Co. KG“, die einst tätig war als Projektgesellschaft und Betreiber der Anlage in Leimen, und der „s.a.b. GmbH & Co. KG Friedrichshafen“.

Aus Leimen hören wir, dass der bisherige Streitwert von rund 145.000 Euro im Vergleich zu den Millionenforderungen, die nun auf die s.a.b. zukommen werden, gering sei. In beiden Bädern der Stadt gebe es hinterlassene Mängel aufzuarbeiten, die einen kontinuierlichen und langfristig gesicherten Badebetrieb in Frage stellen.

Fraglich sei, so die RNZ, ob von dem ehemaligen Investor und dem Geschäftsführer vieler Gesellschaften, Wolfram Wäscher, überhaupt finanziell etwas zu holen sein werde. Die Verschachtelungen der verschiedenen Gesellschaften seien weit verzweigt. Die Zeit arbeite gegen die Stadt Leimen.