Umleitung: Der goldene Herbst neigt sich dem Ende entgegen, und ich lese in den Nachbarblogs.

Sonntagsspaziergang zwischen Wiemeringhausen und Brunskappel, Blickrichtung Wiemeringhausen (foto: zoom)

Der goldene Herbst neigt sich dem Ende entgegen. Es folgen die grauen Novembertage.

Ganz ernst nehme ich meine eigene Vorhersage nicht, obwohl es drei Tage nach meinem Sonntagsspaziergang (siehe Bild) im hohen Hochsauerland kühl und trüb geworden ist. Ich lasse mich gern vom Wetter überraschen.

In den nahen und etwas weiter entfernten Blogs lese ich fünf Artikel, dann reicht es für heute.

Der alte Antisemitismus in der digital befeuerten Einstein-Relativitätskritik: In dieser Woche jährte sich der 6. November 1919 zum 100ten Mal – jener Tag, an dem britische Astronomen unter Leitung von Arthur Eddington dem deutschen Physiker Alfred Einstein Recht gaben … scilogs

#Baseballschlägerjahre: Auch Prinzessin Gregor Mothes hat sie erlebt, die Baseballschlägerjahre. 1989 dachte ich an Aufbruch, ging auf die Montagsdemos. Ich war 13 Jahre, begeisterter Linker, enttäuscht von der DDR aber gewillt, für einen besseren Sozialismus zu kämpfen … prinzessinnenreporter

„Der montierte Mensch“: eine vorzügliche Folkwang-Ausstellung fragt nach Individuum und Masse in der Kunst … revierpassagen

Ahnenforscher – was tut ihr da gerade eigentlich? Mit welchem Recht werden eigentlich Daten zu Verwandtschaftsverhältnissen ohne Zustimmung der Betroffenen in gigantische Onlinedatenbanken eingepflegt? … schmalenstroer

Hochsauerlandkreis: Landrat will erneut kandidieren … sbl

Fast vergessen, dass nichts unendlich ist …

https://www.youtube.com/watch?v=qoBFBG03tm0

 

Karussell ist eine deutsche Rockband aus Leipzig. Sie zählt neben Karat, City, Puhdys, Silly und Electra zu den bedeutendsten und populärsten Gruppen der DDR.

Am bekanntesten ist die Band mit ihren Titeln Wer die Rose ehrt, Ehrlich will ich bleiben, Autostop und vor allem mit Als ich fortging geworden – der auch heute noch von einigen Radiostationen gespielt wird und zu den populärsten Hits aus der DDR-Zeit gezählt wird.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Karussell_(Band)

Gute Nacht!

Umleitung: mindestens „Monstertrasse“, dazu ein Kunsttagebuch, Kirchenaustritte, Luftdaten, AfD, Mordstatistiken und mehr.

Ich frage mich, wie der Strom zu den Menschen gelangen soll. Kohlelastwagen? Atomkraftwerke vor Ort? (foto: zoom)
Ich frage mich, wie wir in Deutschland/Europa die auch auf dem Lande benötigte Energie transportieren und verteilen wollen.

Per DHL oder UPS? Fahrradkurier? Keinesfalls aber mit Strommasten, denn das sind Monster. Erdkabel? Gott bewahre, die pflügen wie Autobahnschneisen durch das romantische deutsche Land. Ich lasse die Frage offen und lese ein wenig im Internet.

Kunsttagebuch: Kann man lernen, Künstler/In zu sein? Kann man also Kunst studieren, sodass aus einem Nicht-Künstler ein Künstler wird? Gibt es Regeln, die man berücksichtigen sollte, um Kunst schaffen zu können? Ja. Aber: Kunst ist nicht regelhaft … endoplast

Es gibt keine menschlichen Rassen: Das Thema ist ein Dauerbrenner, immer noch – leider! Die politische Rechte bedient sich historisch gesehen seit jeher eines Konzepts, das ein soziales Fehlkonstrukt ist und keine biologischen Grundlagen hat, der Rassentheorie … scilogs

Kirchenaustritte: 2018 haben die beiden christlichen Großkirchen weit über eine halbe Million Mitglieder verloren und die Austrittszahlen sind die zweithöchsten der Nachkriegsgeschichte – nur ein gewisser Bischof mit einer goldenen Badewanne schlug 2014 noch mehr Gläubige in die Flucht … hpd

Klingbeils Knieschuss: Die SPD kennt und nennt viele Gründe für ihren Niedergang. Die Arbeiterklasse ist geschrumpft. Die Angestellten, Praktikanten und Arbeitslosen sind schwer zu gewinnen und noch schwerer bei der Stange zu halten … postvonhorn

Hamburg: Entwurf für neues Transparenzgesetz verstößt wahrscheinlich gegen Europarecht … netzpolitik

Luftdaten selbst messen: Mit dem Luftdaten.info Projekt des OK Labs Stuttgart kann man einfach selbst die Feinstaubwerte messen und der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Die dafür benötigte Hardware kostet ca. 30€ und ist an einem Abend problemlos zusammengebaut … schmalenstroer

8. November 1989: Die Schlüssel zu unseren alten Erinnerungen sind eingelagert in Gegenstände, die in verschlossenen Truhen lagern, in unserem Gedächtnis sind sie labyrinthisch verborgen … paralipomena

AfD: Mit neuem Label auf Rechtsaußen-Kurs … bnr

Morde 1950 bis 2015: Der Rückgang der Mordfälle von 1993 1468 auf 2015 nur noch 565 um 62%, der auch inklusive des Berlin-Attentates im Jahr 2016 in seiner Größenordnung Bestand haben dürfte, ist ein beeindruckender Kriminalitäts- und Gewaltrückgang, der von den Medien allerdings umgekehrt verbreitet und deshalb von der Bevölkerung falsch rezipiert wird … kriminalpolizei

“Kombination aus mangelndem Ermittlungswillen … und Desinteresse”: “Der größte Teil der Polizeibeamten in Deutschland verrichtet seine Arbeit tadellos. Und doch kommt es Jahr für Jahr im Schnitt zu 2.300 Fällen rechtswidriger Polizeigewalt – von der Freiheitsberaubung bis zur tödlichen Gewalt. Die Beamten können dies nahezu straflos tun, denn nur ein winziger Teil der angezeigten Delikte landet vor Gericht … sbl

Umleitung: Endlich mal wieder Blogs besuchen …

Der Eiserne Steg über den Main: „Segelnd auf weindunklem Meer hin zu Menschen anderer Sprache“ (foto: zoom)

Paramilitärische braune Kundgebung: Rund 60 Anhänger des „III. Wegs“ sind am Samstag durch Mettmann im niederbergischen Land marschiert … bnr

Mark Hollis: Die Kunst des Weglassens und des Verschwindens … endoplast

Eine Kernfrage für Europas Zukunft: Wie viele Klosorten braucht Deutschland? … postvonhorn

Des Kaiser neue Kleider: Wehret den Lügen in der Klimadebatte … scilogs

#FridaysForFuture – Wir haben nichts zu verlieren, außer unsere Zukunft! „Vergangenen Freitag, am 15. März, demonstrierten in Neheim über 300 Schüler als Teil der Fridays for Future-Bewegung für mehr Klimaschutz und ein Ende der Stillstands-Politik der Bundesregierung. Folgende Worte richtete ich an die jungen Demonstranten, die an diesem Tag gemeinsam mit etwa 1, 4 Millionen Schülern in über 100 Nationen ein deutliches Zeichen setzten.“ … demokraTIEFsinn

Restitution und historische Urteilskraft: Vor einigen Tagen übergab in einer feierlichen Zeremonie die baden-württembergische Kultusministerin die bisher im Stuttgarter Linden-Museum aufbewahrte Bibel und Peitsche Hendrik Witboois an den Staat Namibia … publicHistory

Die radikale Linke in Harburg-Wilhelmsburg: Nachdem der erste Teil des Nachtrags zum Buch „Die radikale Linke…“ neue Aktenfunde zur Revolutionszeit 1918-1923 beleuchtete und der zweite Teil sich der inneren (organisatorischen und ideologischen) Weiterentwicklung der Harburg-Wilhelmsburger KPD widmete, soll der abschließende dritte Teil nun das Verhältnis der KPD zur SPD in den Blick nehmen … harbuch

Geschichte Geschichte von Marko Demantowsky: Geschichtspropaganda und Aktivistenbewegung in der SBZ und frühen DDR … paralipomena

Klassischer Journalismus von Egon Erwin Kisch: Es ist einfach eine schöne und interessante Sammlung an Texten: Egon Erwin Kisch hat im Jahr 1923 das Buch „Klassischer Journalismus – die Meisterwerke der Zeitung“ herausgegeben … schmalenstroer

Das Problem Verfassungsschutz hat eine lange Geschichte: Der Verfassungsschutz hat eine lange Tradition, rechte Gewalt zu vertuschen und zu verharmlosen. Doch das Problem sind nicht die vielen Skandale, sondern der Geheimdienst selbst … netzpolitik

Zeitungskrise: Mit Edelfedern gekitzelt … charly&friends

Ob die RP das ernst meint? Ich habe vor einer Weile aufgegeben, die Rheinische Post regelmäßig zu lesen … unkreativ

„Kein Wunder“: ein enttäuschender Roman von Frank Goosen .. revierpassagen

Hagen: Kersting schließt Ende März. Buchhandlung gibt nach 130 Jahren auf … doppelwacholder

Politikerverdienste – nicht immer transparent: Was erzielen Landräte an “Nebeneinnahmen”? … sbl

Kurz notiert – das hat mich berührt: „Die Erfindung DER Ostdeutschen“

Durch einen Tweet von Jürgen Hermes bin ich auf die persönliche Website von Marko Demantowsky gestoßen.


Jürgen Hermes hat Recht. Ich habe „Die Erfindung DER Ostdeutschen“ gelesen und war berührt.

Auch wenn ich gelernter Wessi bin und Marko Demantowsky seine Jugend von mir aus gesehen auf der anderen Seite der „Zonengrenze“ verbracht hat, habe ich ein paar Schnittpunkte entdeckt.

„Es gab auch wenig Gelegenheiten, eine solche Kategorie als Fremdzuschreibung zu erfahren, Ausnahmen waren vielleicht Besuche in Prag oder Budapest, wo die einheimischen Geschäftsinteressent_innen ihr Interesse sehr genau danach unterschiedlich adressierten, ob D-Mark zu erwarten war oder nicht. Es waren das also Situationen, wo Gruppen von Deutschen aus der DDR und der BRD zusammentrafen, in denen zuerst so etwas, alle internen Differenzen überbrückendes und durch Fremdzuschreibung erzwungenes Gruppenbewusstsein als „DDR-Bürger“ sich bemerkbar machte. Ex negatione, die Ohne-D-Mark.“

Ich weiß noch genau, wie ich auf einer Radtour durch Ungarn zu Beginn der 80er Jahre des letzten Jahrtausends auf einem Campingplatz im Matra-Gebirge auf dem Weg nach Eger die ersten „DDRler“ außerhalb der DDR traf. Wir, die Taschen voller Forinth, gaben den Wein aus, die aus der DDR haben diskutiert. Durch das Matra-Gebirge schnauften derweil die Trabis mit Campingwagen. Wie haben die das nur geschafft? Ich höre und rieche sie heute noch hinauf zum Gipfel.

„Über die langfristigen kulturellen Auswirkungen der „Abwicklung“ an den ostdeutschen Universitäten 1992 habe ich schon hie und da eine Andeutung gemacht. Für mich und viele andere Studierende war es damals, um diese eine subjektive Beobachtung zu ergänzen, durchaus auch befremdlich, dass manche der neu berufenen Professoren (sic) „aus dem Westen“ die Zeit dringend gekommen sahen, nun endlich mit der Reeducation zu beginnen (was sei nicht alles versäumt worden seit 1990!), die Literaturlisten unserer Seminararbeiten politisch zu zensieren („Was hat der Soboul hier zu suchen??!“ [eine Geschichte für sich …]) und keine Gelegenheit verstreichen zu lassen, uns die Vorteile von Freiheit und Demokratie geduldig auseinanderzusetzen. Offenbar standen wir im Verdacht, die Diktatur zu bevorzugen.“

Ha! Walter Markov/Albert Soboul: 1789 Die große Revolution der Franzosen. 480 S., Akademie-Verlag, Berlin 1977, ging nicht mehr. Dogmatisch. Unwissenschaftlich. Nun ja, und wer ging alles „nach drüben“? Aus dem Nichts geborene „Unternehmensberater“, die der DDR die Marktwirtschaft beibringen wollten oder sollten. Das Geld floss in Strömen in die ehemalige DDR und einen Teil haben sich „die Wessis“ zurückgeholt. Goldgräberstimmung für uns im Westen. Was ist eigentlich aus Albert Soboul geworden? Auch wenn er schon seit 1982 tot war. Darf sein Buch über die „Große Französische Revolution“ wieder in die Seminare oder haben Furet und Richet „gewonnen“?

„Wer erinnert sich noch an den massenhaften Subventionsbetrug und die spekulativen Insolvenzen? Die begleitenden Massenentlassungen? „Die Ostdeutschen“ tun es, sie und ihre eigene kleine bürgerliche Ordnung waren betroffen.“

Die einen haben betrogen und die anderen wollten betrogen werden: „Kommt die DM bleiben wir kommt sie nicht geh’n wir zu ihr!

Oder war es doch alles ganz anders. Ich erinnere mich an einen Besuch bei einem Freund in Kreuzberg – damals – die Mauer stand noch, aber die Grenzer ließen uns schon an vielen inoffizielleen Übergängen durch. Wir waren auf dem Weg zum Palast der Republik. Alternative Theatergruppen hatten sich dort etabliert. Wir sahen ein Stück aus dem „Untergrund“, der Alternativszene der DDR. Es herrschte Aufbruchstimmung. Nach dem Abend war ich von der großen Kraft einer demokratischen Erneuerung euphorisiert.

Die Euphorie ist verflogen, der Palast der Republik ist geschliffen. Vielleicht muss das so sein, wenn Mächte untergehen.

Am 9. Januar 1990 hat der 19-jährige Marko Demantowsky in seinem Tagebuch notiert:

„Die neue Freiheit möchte ich geniessen – nicht nur indem ich die Reisezeile verändere, sondern vor allem indem ich denke – ohne Schablonen und Zensuren.“

Heute lehrt Marko Demantowsky als Professor für Neuere/Neueste Geschichte und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule FHNW (Leiter der Professur für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften und ihre Disziplinen) an der Universität Basel.

Ein interessanter Mann.

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Marko Demantowsky bei Twitter: https://twitter.com/mdemanto

Public History, sein „Kind“: https://public-history-weekly.degruyter.com/

alles weitere -> Google und Co

Umleitung: Nationalismus, Terrorismus, Antisemitismus, Medienkrise, Anonymous-Fake auf Facebook und mehr.

One Sorgen in Potsdam. (foto: chris)
Ohne Sorge in Potsdam/Sanssouci (foto: chris)

Gernulf Olzheimer kommentiert: Nationalismus – Wer glaubt, dass ein imaginäre Entität mit Vollbart das Universum eigentlich rund um die Erde entworfen hat, der kriegt sofort eine Freifahrt im Umärmeljäckchen ins Sanatorium Doofentrost spendiert … zynæsthesie

Fünf Lügen, die sie uns über Paris erzählen: Alan Posener widerlegt fünf Lügen, die im Zusammenhang seit den Terroranschlägen von Paris immer wieder in Medien und sozialen Netzwerken auftauchen … hpd

CSU: Staatskunst auf dem Tiefpunkt. Der IS-Terror zeitigt Erfolge … postvonhorn

Vive la Bombe: Warum protestiert eigentlich niemand gegen Frankreich … jurga

Antisemitismus und NS-Vergangenheit in der ostdeutschen Nachkriegsgesellschaft: Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte der Antisemitismus in der deutschen Nachkriegsgesellschaft also auch der DDR fort … publikative

Medien I: Es ist nichts passiert, noch nicht einmal ein Fußballspiel … wiesaussieht

Medien II: Ahnungslose Siedler im Neuland … operationharakiri

Anonymous auf Facebook: Falsche Anonymous-Seite führt Nutzer in die Irre … fronline

Hagen: SPD fordert Umdenken bei der Flüchtlingsunterbringung … doppelwacholder

Dekret zum Verhalten nach Terroranschlägen: 1. Haltet einfach mal die Klappe. 2. Wenigstens fünf Minuten lang. 3. … prinzessinenreporter

Zeitungssterben, nächster Akt: Funke stellt Lokalausgaben im Westen ein … turi

Man entkommt ihnen nicht: „Die Roboter“ – Dortmunder Schau über Mensch & Maschine … revierpassagen

20.11.1970: Emerson, Lake & Palmer veröffentlichen 1. Album … neheimsnetz

Umleitung: DDR-Zustände in NRW, Funke-NRW ohne Content-Desk, Klimawandel, SPD, Abdel-Samad bei den Rechten und die obere Ruhrtalbahn.

Eis in Brilon. Geht immer. (foto: zoom)
Eis in Brilon. Geht immer. (foto: zoom)

Wie in der DDR, nur schlimmer: über 7 Brücken gehen? Wie lange noch? In NRW erinnert der schlechte Zustand der Straßen mancherorts an die DDR. Unwillkürlich stellt sich die Frage: Können Brücken zwischen Rhein und Weser einstürzen? Können Menschen dabei zu Schaden kommen? In diesem Fall möchte man nicht Opfer sein … postvonhorn

Funke-Gruppe: NRW verliert den Content Desk … medienmoral

Klimawandel – Keine Pause, nirgends: Eine heute online erschienene neue Studie (Lewandowsky et al. 2015) stellt die Frage, wie Klimaforscher mit dem von „Klimaskeptikern” forcierten Begriff einer angeblichen „Pause“ in der globalen Erwärmung umgegangen sind – und kommt zu wenig schmeichelhaften Ergebnissen … scilogs

SPD – Yasmin Fahimi: die Vasallin – SPD-Spitze ohne Plan … jurga

Abdel-Samad: der Mann, den die AfD mag … ruhrbarone

„Gemeinsamer Coup“ in Hagen: SPD kann Niederlage bei Aufsichtsratswahl nicht verwinden … doppelwacholder

Obere Ruhrtalbahn I: Endgültige Entscheidung über Tunnelsanierung bis Ende August … neheimsnetz

Obere Ruhrtalbahn II: Es geht um ein zukunftsweisendes Projekt … sbl

Zu guter Letzt: Zeitung rät, Kinder von Schwulen-Hochzeiten fernzuhalten … derwesten

Umleitung: Victor Jara, Schulden Scheiße – Schulden gut, Beutezug Ost und der Wiemeringhauser rechnet ab.

Victor Jara: Am 11. September 1973, während des Militärputsches gegen die Regierung Allende, wurde Victor Jara festgenommen und fünf Tage lang, wie auch viele seiner Leidensgenossen, im Stadion von Santiago gefoltert. Seine Peiniger zerquetschten ihm die Hände, damit er nicht mehr Gitarre spielen konnte. Ungebrochen, so wie er es in seinem Lied Manifest  beschworen hatte, hob Victor Jara dennoch seine Stimme, um das Lied der Unidad Popular (Venceremos – „Wir werden siegen“) zu singen. Daraufhin wurde er zusammengeschlagen und getötet … hpd

Schulden Scheisse – Schulden gut: hier … ruhrbarone und dort … ruhrbarone

Beutezug Ost: die Treuhand … nachdenkseiten

Hochsauerland: Kreisjugendamt realitätsfern? … sbl

Ausstieg aus dem Atomausstieg: der Wiemeringhauser rechnet ab – und zwar … hier

Umleitung: Renten, Klima, Schweinegrippe, Abschiebepraxis und DDR-Satire.

Renten: Private Altersvorsorge nach dem Crash … dradio

Klima: Förderbedarf in Sachen Erkenntniss? Hilfe kommt von den … ruhrbaronen

Schweinegrippe: War es das? … wissenslogs

Abschiebepraxis: Qualifizierte Gutachter gefordert … grünesundern

DDR: Geschichte muss umgeschriebene werden (Satire!!!) … via spiegelfechter

Die doppelten Deutschen: Otto Köhler im neuen „Freitag“

Im neuen „Freitag“ ist auf der ersten Seite der Printausgabe ein Artikel von Otto Köhler erschienen, der sich ausgehend von der alten Präambel(vor 1989) des Grundgesetzes mitsamt Artikel 146, Gedanken darüber macht, ob beim „Beitritt“ der ehemaligen DDR nicht allzusehr getrickst worden ist.

Artikel 146

Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist. Das ganze GG hier

Haben wir nun in freier Entscheidung beschlossen oder haben wir nicht?

Köhler meint:

Das ist bis heute nicht geschehen. Aber das war die Gefahr 1989/90. Im Osten arbeitete der Runde Tisch bereits an einer neuen Verfassung für die DDR und bald auch für den Fall einer Vereinigung. Allerdings wurde der Runde Tisch während des Anschlussprozesses so gründlich geschreddert, dass von der Bürgerbewegung nur ideologisch einwandfreie Schnipsel übrig blieben, die sich in Westparteien integrieren ließen. Der Rest ist längst verbrannt.

Zu dem Artikel habe ich drei Dinge zu sagen:

  1. Ich finde es gut, dass er im Freitag erschienen ist. Die Gedanken, die Otto Köhler äußert, sind mir auch durch den Kopf gegangen.
  2. Ich fände es aber noch besser, wenn in einem Medium wie dem Freitag, welches sich eine starke Online Präsenz geben will, innerhalb eines solchen Artikels hinweisträchtige Stellen verlinkt würden. Hier zum Beispiel die Fundstellen für die Entwicklung des Grundgesetzes alt/neu/Änderungen.
  3. Die Kommentare in der Online-Ausgabe finde ich dem Artikel nicht angemessen, nämlich äußerst schwach. Es finden sich unter den bis heute elf Kommentaren wenig erhellende Argumentationen.

Kostprobe:

Absolut richtig! Ich habe den alten Freitag manchmal gelesen und war froh, dass dieser Köhler im neuen Freitag nicht mehr schreibt. Ich hatte gedacht, die Zeiten dieses Karl-Eduard-Schnitzler-Tons seien endgültig vorüber. Oje!