Sauerlandkurier veröffentlicht am 19.05.2018 dubiosen Leserbrief eines Freundes der AfD-Anfrage zu „Schwerbehinderten in Deutschland“

In der Wochenendausgabe vom 19. Mai 2018 veröffentlichte die kostenlose, werbefinanzierte Zeitung „Sauerlandkurier“ den mehrspaltigen Leserbrief[1] eines mutmaßlichen AfD-Anhängers, in der dieser die menschenverachtende Kleine Anfrage der AfD „Schwerbehinderte in Deutschland“[2] mit großem rhetorischen „Geschwurbel“ und Demagogie verteidigt.

Der Autor arbeitet sich mit einem sehr langen Text an einer Stellungnahme der SPD[3] ab, die am 24. April 2018 in eben diesem Sauerlandkurier erschienen war.

Auch unser Blog hatte die Pressemitteilung der SPD am 16. April 2018 veröffentlicht[4].

Zu dem oben genannten Leserbrief haben wir heute die folgende Zuschrift erhalten (VerfasserIn ist der Redaktion bekannt):

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Hat der Sauerlandkurier seinen Leserbriefschreiber Hengsbach eigentlich gefragt, wie er es anstellen möchte, „dass (schwer)behinderte Menschen“, die nach seiner Auffassung „wünschen, dass alles Mögliche dafür getan wird, dass in Zukunft den Menschen ein Schicksal, wie es Ihnen selbst beschieden ist, erspart bleibt“?

Was schlägt er vor? Tötung behinderter Menschen? Nein, davon wird er sich vehement distanzieren. Allein die Frage hält er sicher für eine abstruse Unterstellung.

Also (Zwangs-)Sterilisierung? Das doch mindestens, denn ansonsten hätte die Anfrage der AfD zu Daten über vererbte Behinderung, die der Leserbriefschreiber des Sauerlandkuriers unterstützt, gar keinen Sinn.

In der Tat werden hier Erinnerungen an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte wach, als in sogenannten Euthanasieprogrammen Menschen mit Behinderungen als „unwertes Leben“ bezeichnet und in Krankenhäusern und Kliniken im ganzen Land zu Tode gespritzt oder zwangssterilisiert wurden.

Der Sauerlandkurier räumt diesem Leserbrief vier Spalten ein, die eine halbe Seite umfassen. Im besten Fall hat der Sauerlandkurier nicht verstanden, worauf H.-G. Hengsbach hinaus will, im schlechtesten Fall teilt der Sauerlandkurier seine Auffassung. Das allerdings kann ich mir nicht vorstellen.

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[1]Leserbrief 19. Mai 2018 im E-Paper des SK

https://epaper.sauerlandkurier.de/bkbackoffice/getcatalog.do?catalogId=159101#page_26

[2]Link zur Anfrage der AfD

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/014/1901444.pdf

[3]Artikel „Menschenverachtend“ vom 28. April 2018 im E-Paper des SK

https://epaper.sauerlandkurier.de/bkbackoffice/getcatalog.do?catalogId=157638#page_40

[4]Artikel im Blog

https://www.schiebener.net/wordpress/afd-stellt-menschenverachtende-kleine-anfrage-zu-schwerbehinderten-in-deutschland/

Winterberger SPD vor Ort im Landhaus Fernblick in Winterberg: Besichtigung der neuen Kurklinik für Pflegende mit demenzkrankem Angehörigen

Die Winterberger SPD vor Ort im Landhaus Fernblick.  (foto: spd)

Winterberg. (spd_pm) Im Rahmen einer öffentlichen Fraktionssitzung besuchte die Winterberger SPD-Fraktion am 15. Mai 2018 die neue Vorsorgeklinik für pflegende Angehörige in Begleitung des Pflegebedürftigen in Winterberg.

(Pressemitteilung der SPD Winterberg)

Auf einem sehr informativen Rundgang durch das Haus schilderte die Einrichtungsleiterin Isabell Hiob den Anwesenden die jüngste Geschichte des Hauses und den langen Weg von der Mutter-Kind-Klinik zur offiziell ersten Vorsorgeeinrichtung in Deutschland für pflegende Angehörige in Begleitung des pflegebedürftigen Partners.

Die Einrichtung ist besonders auf die Bedürfnisse von dementiell veränderten Menschen spezialisiert. Zumeist pflegen die Kurpatienten ihre Ehepartner, aber auch pflegende Kinder können das Angebot nutzen. Gerade wenn es um die Pflege von Demenzkranken geht ist es auf Grund der Angst vor Kontaktabriss besonders wichtig, dass der Erkrankte mit in die Einrichtung kommt.

Nach rückgängigen Patientenzahlen und dem „Aus“ der Mutter-Kind-Klinik gab es damals entweder die Möglichkeit das ehemalige „Haus Sauerland“ in Winterberg aufzugeben oder eben ein neues Konzept zu entwickeln. Die Winterberger SPD ist froh, dass sich die Arbeiterwohlfahrt vom Bezirk Westliches Westfalen mit ihrer Tochter der AW-Kur GmbH für den zweiten Weg entschieden hat.

Isabell Hiob erläuterte den Anwesenden die umfangreichen Umbauarbeiten des Hauses vor über 10 Jahren zu einer komplett barrierefreien Einrichtung für eben diese spezielle Zielgruppe. Des Weiteren gibt es im Landhaus Fernblick ein Schwimmbad, eine Sauna, einen Fitnessraum und diverse Gemeinschaftsräume. Heute werden die demenzkranken Angehörigen von 08:15-16:00 Uhr in der Tagesbetreuung mit Sinnesgarten und Snoezelenraum orientiert an ihrem eigenen häuslichen Alltag betreut, so dass der Pflegende aus seinem „Hamsterrad“ herauskommen und sich mal um sich und seine Gesundheit kümmern kann. Isabell Hiob: „Mal was für sich zu tun, ist für viele Pflegende in Vergessenheit geraten.“

In der Kur treffen sich Menschen, die alle das gleiche Schicksal haben, „Pflegen tagein tagaus“. Hier merken sie, dass sie nicht allein damit sind.

Im Landhaus Fernblick können sich die stillen Helden des Pflegealltags mal austauschen. Sie können so frei von dem Gedanken, „Geht es meinem Partner gut?“, die Gesundheitsangebote von Wassergymnastik über QiGong und Nordic Walking bis hin zu Angehörigengesprächskreisen und Pflegekursen wahrnehmen.

Am Nachmittag sehen sie ja ihren Partner wieder und können mit ihm oder ihr gemeinsam den restlichen Tag verbringen.

An einen Versorgungsvertrag, so dass die Angebote durch gesetzliche Kassen getragen werden, war damals noch nicht zu denken. Bisher stand das Angebot nur Menschen offen, die über die notwendigen finanziellen Mittel verfügten.

Das Landhaus war schließlich ein sehr besonderes Hotel mit einem speziellen Gesundheitsangebot. Einige Krankenkassen, die die Vorteile des Hauses erkannten, bewilligten zwar auf Basis von Einzelfallentscheidungen stationäre Vorsorgemaßnahmen im Landhaus Fernblick, aber eben nicht alle.

Seit diesem Jahr hat sich der lange und manchmal mühsame Weg der AW-Kur GmbH einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Arbeiterwohlfahrt vom Bezirk Westliches Westfalen gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der westfälischen Krankenkassen gelohnt und der Versorgungsvertrag wurde abgeschlossen, so dass jetzt Versicherte aller Krankenkassen bei entsprechender Indikation in den Genuss einer Vorsorgemaßnahme kommen können.

Da an dem Tag das Cafe Fernblick im Hause belegt war, fand im Anschluss an die Hausführung die Fraktionssitzung mal anders in den Räumen der Tagesbetreuung statt. Der Geschäftsführer der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH, Tourismusdirektor Michael Beckmann stellte das Ergebnis der Machbarkeitsstudie und den Stand der Investorensuche für ein Indoor-Angebot mit Spiel- und Aktivitätsmodulen in Winterberg vor.

Nach der Diskussion weiterer aktueller stadtpolitischer Themen ging die Fraktionssitzung zu Ende und man machte sich gegen acht Uhr abends auf den Heimweg. Beim Herausgehen war Musik aus dem Cafe zu hören. Der Tanzabend für die Kurpatienten und deren Angehörige war in „vollem Gange“. „Der sei aber bald vorbei, denn die Gäste unseres Hauses sind ja doch schon etwas älter und haben einen anstrengend schönen Tag hinter sich“, flüsterte Isabell Hiob mit einem Schmunzeln.

„Suche Frieden“ und finde die staatstreue Christenlehre
Der Katholikentag in Münster zeigt erneut, dass von den Großkirchen ein Widerspruch gegen die Militarisierung der deutschen Politik nicht zu erwarten ist

Brot und Frieden (grafik: www.friedensbilder.de)

Zu Recht wird der Katholikentag 2018 mit dem Motto „Suche Frieden …“ und ca. 90.000 Teilnehmenden in Medien und kirchlichen Gremien als ein erstaunlicher Erfolg bewertet.

(Gastbeitrag von Peter Bürger)

Der Katholik Horst Seehofer, der in Opposition zum Papst eine rechtspopulistische Flüchtlingspolitik etablieren will, kam trotz Zusage allerdings nicht nach Westfalen. Seine „Anreise“-Probleme wurden mehrheitlich als Angst vor Buhrufen gedeutet.

Zwei Protagonisten, ZdK-Präsident Thomas Sternberg und Kardinal Reinhard Marx, haben in Münster von dem dort versammelten Kirchenvolk hingegen viel Rückhalt bekommen. Wenn die Beifallskundgebungen und Programmschwerpunkte zählen, wird das Kirchenschiff hierzulande einen offenen Kurs Richtung Ökumene und Synodalität halten. Für die Herrschaft eines klerikalen Männerbundes unter Ausschluss der Frauen und wahnhafte Projekte der Priesterselbstanbetung in zentralisierten Mega-Gemeinden gibt es keine Akzeptanz mehr.

Trotz des fast flächendeckenden Traditionsabbruchs in katholischen Landschaften kann wohl keine Rede davon sein, dass der Katholizismus als soziales und politisches Phänomen bereits tot wäre. Vielleicht ist das Zeitfenster, in dem eine Transformation der letzten traditionellen Milieus auf Zukunft hin gelingt, doch noch nicht ganz geschlossen? Ein Urteil in dieser Sache fällt schwer, zumal das Münsterland nicht repräsentativ ist. Auch nach einem durchgreifenden Sprechsprachenwechsel hält sich oft über Jahrzehnte der Eindruck, das alte Idiom wäre nach wie vor sehr lebendig. Der Schein trügt, und das wird dann manchmal wie über Nacht offenbar.

(1) „Keine Kritik der Politik“!?

Möglicherweise wäre ich als katholischer Pazifist zu optimistisch von Münster nach Hause gefahren, wenn mir nicht eine improvisierte Passage in der Abschlusspredigt von Kardinal Reinhard Marx geholfen hätte, mein Unbehagen am Friedensprogramm der Großveranstaltung besser zu verstehen. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz sprach auf dem Schlossplatz über Jesu Auftrag an seine Jünger und kam zum Kern:

„Der Friede, die Liebe, die Versöhnung, das, was von vielen verlacht wird, von denen, die meinen, mit militärischer Macht und mit kühler Überlegung würden wir alleine den Frieden gewinnen. Das alles mag notwendig sein. Ich mach’ keine Kritik der Politik hier – im Gegenteil. Ich bemühe mich immer wieder, dankbar zu sein und bin es auch, für alle, die sich engagieren. Aber wir als Christen wissen auch, es braucht einen Überschuss, es braucht ein >Mehr an Hoffnung< […].“
(Kardinal Reinhard Marx, Predigt vom 13. Mai 2018)

Hier wird es auf den Punkt gebracht, was als gleichsam amtliche Linie des überaus bunten Kirchentags auf allen Fernsehbildschirmen ansichtig werden sollte. Die römisch-katholische Kirche in Deutschland will kein Urteil abgeben über das grundlegende Konzept „militärischer Macht“, welches nach Ansicht der maßgebenden Köpfe ja „notwendig sein mag“ und offenkundig auch als taugliches – wenngleich nicht als alleiniges – Mittel der „Friedensgewinnung“ (!) betrachtet wird. Die Kirche will die herrschende Politik in unserem Land keineswegs kritisieren: „im Gegenteil“! Dankbarkeit wird angestrebt. Die Christen wollen über das (benedizierte) Bestehende hinaus aber noch irgendwie einen „Überschuss“, ein „Mehr an Hoffnung“ einbringen.

Kardinal Reinhard Marx predigte – erfrischender Weise – in Münster nicht in Form einer theologischen Vorlesung. Dass der Terminus „Welt“ in den johanneischen Schriften der Bibel nicht einfach neutral den irdischen Lebens- und Gestaltungsraum bezeichnet, sondern eher ein ganz bestimmtes Programm der menschlichen Zivilisation, ist ihm bekannt. An anderer Stelle heißt es nämlich in seiner Predigt,

„dass wir als Zeuginnen und Zeugen des österlichen Lebens, des österlichen Friedens nie ganz aufgehen in der Logik der Welt, des Messens, des Verbrauchens, des Benutzens, des Herrschens und der Macht; dass mitten in dieser – ich möchte einmal sagen – alten Welt, die keine Zukunft hat, die neue Welt aufbricht – und […] wie in einem dynamischen Prozess von der Explosion der Osternacht aus in die ganze Weltgeschichte hineinreicht.“

Sollen wir in der „Logik des Benutzens, des Herrschens und der Macht“ nur „nie ganz aufgehen“? Oder sollen „wir Christen“ der Logik einer in den Augen Jesu endgültig veralteten „Welt“, die der Menschheit jede Zukunft verbaut, nicht vielmehr Widerstand entgegensetzen – durchaus auch mit Hilfe „kühler Überlegung“? Die Abschlusspredigt von Münster, beim Wort genommen, vermittelt den Regierenden in Deutschland wohl kaum das Gefühl, einer „alten Welt, die keine Zukunft hat“, verhaftet zu sein. Die implizite Botschaft lautet vielmehr: Wir Christen machen keine Revolte! Unser Land zählt ja zu den Guten …

(2) Für welches politische „Engagement“ sollen wir dankbar sein?

Wofür nun sollen wir dankbar sein – ohne dabei eine „Kritik der Politik“ anzugehen? Statt dem Frieden in der Welt zu dienen, sorgt Deutschland im Welt-Quartett der erfolgreichsten Rüstungsproduzenten dafür, dass seine Waffen und andere Kriegsproduktionen auf dem ganzen Globus zum Tötungseinsatz gelangen (Jemen und Afrin inklusive). Wege und Umwege des Exports sind unerfindlich. Die Rüstungslobby engagiert sich im Parteiengefüge und ist im Militärministerium gleichsam institutionell verankert. Der Absatz auf dem Weltmarkt mit hohen Stückzahlen beschwingt die technologische Entwicklung und die eigene Aufrüstung. Durch „militärische Ertüchtigung“ in fernen Ländern (z.B. „Sahel-Zone“) will man sich Einfluss auf der Erdkugel sichern. Profitable Kriegsindustrie und Politik lassen sich mitnichten trennen. Deshalb glauben die Menschen schon lange nicht mehr den Versprechungen, es sollten in Deutschland die Rüstungsexporte ernsthaft reglementiert und zurückgefahren werden: „Leere Worte mehren nur den Schmerz!“

Die verheerende Bilanz der Auslandseinsätze des Militärs, bei denen z.B. auch nach Jahrzehnten (!) zuvor ausgebildete und ausgestattete Waffenträger als Gewaltakteure in Erscheinung treten, wird verschleiert. Zu erwarten wäre zumindest bei Endlos-Einsätzen der Bundeswehr eine unabhängige wissenschaftliche Überprüfung. Man befragt stattdessen lieber eigene Experten, d.h. die Funktionäre des irrationalen Militärkomplexes. Soldaten, die bei ihrer Heimkehr in Psychiatrien eingeliefert werden, mögen dagegen von ihren Erfahrungen lieber schweigen. Es interessiert sich sowieso niemand für sie, auch nicht die Amtskirchen.

Geh mir aus der Sonne! Die Militarisierung der deutschen Politik (grafik: friedensbilder.de)

Inzwischen gehört es gleichsam zur Staatsräson, dass die eigene Militärdoktrin mit der Sicherung geostrategischer und geo-ökonomischer Machtinteressen, mit freien Märkten, Meeren und Handelswegen sowie mit der Abwehr (!) von Flüchtlingen aus Elendsregionen zu tun hat. Spätestens ab 2006 haben tausende Christinnen und Christen von unten die großen Kirchen aufgerufen, eine solche Militarisierung der deutschen Politik öffentlich anzuklagen. Ich gestehe, dass ich auf dem Katholikentag in Münster vollends die Hoffnung verloren habe, die derzeitigen Kirchenleitungen in Deutschland samt „Laiengremien“ könnten sich in diesem Zusammenhang doch noch zur einem friedensethischen Klartext durchringen.

Bezogen auf das Feld der als humanitär, menschenrechtlich, philanthropisch etc. deklarierten Interventionen ist absehbar, dass die Denkfigur „bellum iustum“ (Doktrin des „gerechten Krieges“) in einschlägigen Ethik-Werkstätten reanimiert wird. – Man betreibt Militärethik und nennt es Friedensethik. – Ein Beitrag ausgerechnet in der aktuellen Mai-Ausgabe der Jesuitenzeitschrift „Stimmen der Zeit“ macht schon mal den Anfang. Derweil gibt es aber gar keine großangelegten Anstrengungen, eine taugliche – also nichtmilitärische – Infrastruktur zur vorbeugenden Verhinderung von Massenelend und Genozid zu entwickeln. Die Kirchen hätten genügend Sachverstand zur Verfügung, um zu erkennen, dass für eine praktische „Schutzverantwortung“, die wirklich Menschen rettet statt zur Legitimation des global agierenden Kriegsapparates beizutragen, allenfalls „Portokassen“ (Hans von Sponeck) zur Verfügung stehen. Im Kongo z.B. droht für 400.000 Kinder der Hungertod. Das wissen die untätigen Länder aber nicht erst seit letzter Woche.

Obwohl das Weltgefüge von Hegemonie sich im rasanten Wandel befindet und man sich punktuell auch vom „Mad Man“ in Washington distanziert, soll weiterhin nach den absurden – ja menschenverachtenden – Paradigmen des letzten, nicht mehr lange aufrecht zu erhaltenden Imperial-Gefüges agiert werden. Unverdrossen sollen zuvor selbst produzierte Terroristen gejagt und vermehrt werden – in alle Ewigkeit.

Die militarisierte Weltpolitik raubt der menschlichen Zivilisation jede Perspektive (und alle Ressourcen) zur Lösung der drängenden Zukunftsfragen. Sie ist mit dem Überleben der menschlichen Gattung schier unvereinbar. Doch diese Grundsatzfrage wird nicht gestellt! Die Entwicklung einer intelligenten Alternative für die Weltgesellschaft erfordert zwingend eine Umwidmung aller militärischen Budgets. Solches steht freilich nicht auf der Tagesordnung und wird auch nicht geschehen, solange durch Krieg und Todesindustrien tausendfache Milliardenprofite erzielt werden können.

Mit dauerhaftem Frieden, das wissen die Aktionäre von Konzernen für Tötungstechnologie (z.B. Rheinmetall), lässt sich einfach nicht genug Geld verdienen. Diese Sache ist so unwichtig, dass es nicht einmal ein Friedensministerium gibt. Eine eigentliche Friedensforschung, die sich von der Esoterik militärischer Beherrschungswissenschaften fernhält, findet nach wie vor nur in Hinterhofwinkeln statt.

Der von Schauermärchen über schlechte Ausrüstung und Mangelausstattung in allen staatstragenden Medien flankierte Kurs heißt: Aufrüstung, Aufrüstung, Aufrüstung. Das gilt auch für die Europäische Union, die ihr Projekt einer gemeinsamen Kriegsgüteragentur mit einer „Permanenten Strukturierten Militärkooperation“ zum Ziel führen wird und schon lange keine Friedensvisionen mehr hervorbringt. „Quantensprünge“ in Milliardenhöhe stehen bei den Ausgaben für Kriegstechnologie an.

Zumindest das zementierte Festhalten der Regierungsparteien an der deutschen Atombombenteilhabe und an der damit einhergehenden Missachtung eigener Vertragsverpflichtungen sollte noch als Beispiel genannt werden. Der Papst hält bereits Produktion und Besitz dieser ultimativ menschenverachtenden Waffen für verwerflich. Hätte Kardinal Reinhard Marx nur an diesem einen Punkt in seiner Predigt konkret gesprochen und eine „Kritik der Politik“ gewagt, so wäre das „Mehr der christlichen Hoffnung“ vor dem Münsterischen Schloss für ein riesiges Fernsehpublikum glaubhaft unter Beweis gestellt worden.

Noch sind die beiden großen Kirchen in Deutschland gemeinsam stark genug, eine erfolgreiche Bewegung zur Aushebung der atomaren Mordlager in Büchel und zum Ausrufen einer Friedensoffensive in Gang zu setzen. Doch ihr sogenanntes Spitzenpersonal will mehrheitlich lieber Ruhe, hohe Staatskirchengehälter und Staatsempfänge.

(3) Der Ruf zum friedenspolitischen Paradigmenwechsel blieb in Münster aus!

Der gastgebende Ortsbischof von Münster hat sich auf dem Katholikentag am 10. Mai immerhin für die Renaissance einer breiten Friedensbewegung im öffentlichen Raum ausgesprochen und eine symbolische Waffenvernichtung gewünscht. Im „Münsteraner Manifest“ des Zentralkomitees der Katholiken, das Leute mit rechtskatholischen Tendenzen gezielt abschreckt, konnte man am gleichen Tag eine moderate Kritik an nahen Kriegsprofiten nachlesen. Die zuerst von Anhängern des Militärparadigmas erfundene Losung für eine „neue deutsche Weltverantwortung“ wird von den Autoren wohl zumindest vorrangig als Verantwortung für Diplomatie, politische Lösungen und zivile Konfliktlösung verstanden. Doch warum wählten sie trotzdem die 2014 auf einer Münchener „Sicherheits“-Konferenz kanonisierte Überschrift?

Einen drängenden Ruf an die Politik in Deutschland, endlich von der bankrotten militärischen Heilslehre zu lassen und einen durchgreifenden Paradigmenwechsel zugunsten einer rationalen Weltfriedenspolitik einzuleiten, gab es in Münster nicht. Diese Leerstelle sticht ins Auge. Direkt einen Tag nach Ende des Katholikentags sandten Kanzlerin und Militärministerin das Signal aus, es solle der Kurs der weiteren Aufrüstung in Deutschland verfolgt werden. Vorfahrt für „Panzer“ – und Kriegskonzerne.

(4) Die Weltkirche ist weiter

Im April 2016 haben Friedensarbeiterinnen und Friedensarbeiter aus der ganzen Welt, vorzugsweise aus Kriegs- und Krisengebieten, auf dem internationalen katholischen Kongress „Nonviolence and Just Peace“ in Rom allen im Christentum tradierten Ideologien zur Rechtfertigung militärischer Gewalt eine Absage erteilt und die empirisch belegbare Überlegenheit von Konzepten der aktiven Gewaltfreiheit auch im politischen Raum ins Zentrum gerückt. Der Ausgangspunkt: Die hochgerüsteten Staaten sollen innerhalb der einen menschlichen Familie auf der Erde teilen statt zu töten. Es sei endlich zu lernen, dass gerechte Verhältnisse, solidarische Lebenswirklichkeiten und eine Kultur der Achtsamkeit unter den Menschen ein Land stark machen, während Militarisierung und Waffen nur wachsende Unsicherheit bewirken.

Die japanische Bischofskonferenz hat sich die Abschlusserklärung dieser Konferenz ganz zu eigen gemacht. Es folgte als bekräftigende Antwort eine päpstliche Botschaft zum Weltfriedenstag 2017 mit dem Titel „Gewaltfreiheit: Stil einer Politik für den Frieden“. Der Ruf von Friedensbotschaftern aus der ganzen Weltkirche, die unselige Lehre vom sogenannten „gerechten Krieg“ expressis verbis aufzugeben, ist nicht auf taube Ohren gestoßen. Zwischenzeitlich hat Bischof Franziskus von Rom in einem als Buch veröffentlichten Interview mit dem Soziologen Dominique Wolton erklärt: „Wir müssen das Konzept vom >gerechten Krieg< heute überdenken. Kein Krieg ist gerecht. Das einzige, was gerecht ist, ist der Frieden.“

Die römisch-katholischen und protestantischen Kirchenleitungen in deutschen Landen haben via Predigt, Hirtenwort und Militärseelsorge bei zwei massenmörderischen Weltkriegen assistiert. Wohl in kaum einem anderen Land der Erde ist die neuere Kirchengeschichte so extrem durch Tribute an die Religion des Kriegsgötzen besudelt worden. Es wäre im dritten Jahrtausend an der Zeit, dass die reiche katholische Kirche in Deutschland ein von Militärkontexten unabhängiges friedenstheologisches Institut ins Leben ruft und Anschluss findet an die weltkirchliche Entwicklung unter Franziskus. Überzeugend kann heute allein eine Ökumene sein, die dazu führt, dass beide Großkirchen in Deutschland sich – eingedenk ihrer schändlichen Vergangenheit – ausdrücklich von aller staatskirchlichen Politik- und Militärassistenz emanzipieren und vor aller Welt gemeinsam zu Friedenskirchen erklären.

Sauerland-Museum in Zeitverzug?

Der Start Ende 2016: Die „Spatenbediener“ mit blitzblanke neuen Werkzeugen (Archivfoto: Reinhard Loos)

Im Sommer 2019 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein und die Eröffnung des Neubaus des Sauerland-Museums erfolgen. In der Zeit von September bis Dezember 2019 ist eine August-Macke-Sonderausstellung fest vorgesehen.

(Der Artikel ist zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Allem Anschein nach sind jedoch zumindest die Arbeiten an der Fassade des Neubaus in Verzug geraten, denn laut den öffentlich einsehbaren Ausschreibungsunterlagen war ihre Durchführung für September 2017 bis Februar 2018 vorgesehen.

Daher fragte die SBL/FW-Kreistagsfraktion am 08.05.2018 den Landrat des Hochsauerland-kreises Dr. Karl Schneider:

  • Ist unser Eindruck richtig, dass es Verzögerungen bei den Bauarbeiten gibt?
  • Wenn ja, was sind die Gründe für den neuerlichen Verzug?
  • In welcher Bauphase befindet sich das Sauerland-Museum derzeit im Vergleich zu den relevanten Planungen?
  • Wann ist mit der Fertigstellung des Altbaus und wann mit der Fertigstellung des Neubaus zu rechnen?

Umleitung: von der SPD als Häufchen Elend über die Proteste gegen das neue Polizeigesetz zur Qualität der Gewässer im Hochsauerlandkreis

Exponate in der Ausstellung „Kohle weg?!“ auf Ebene 2 des Dortmunder U: #Keine Armut in verschiedenen Sprachen (foto: zoom)

NRW-SPD: Nur noch ein Häufchen Elend … postvonhorn

Regenbogenpresse: Funke will weiter Wolf bleiben, aber für Schaf gehalten werden … uebermedien

Wie kann man kontroverse Diskussionen im Blog-Kommentarteil sinnvoll gestalten?: Ein Meta-Beitrag zum Umgang mit Kommentaren auf “Relativ einfach” … scilogs

Hayden Whites praktisches Erbe: Der kontroverse und zugleich äußerst einflussreiche Historiker Hayden White ist im März diesen Jahres verstorben. Whites Theorie über den poetischen Charakter der Geschichtsschreibung hat Historiker gezwungen, das Verhältnis zwischen Geschichte und Fiktion zu überdenken … publicHistory

München: 40.000 protestieren gegen neues Polizeigesetz … netzpolitik

Der Roboter, dein Freund und Helfer: Abteilung “Neue Arbeitswelten” in der Dortmunder DASA umgekrempelt … revierpassagen

Qualität der Gewässer im Hochsauerlandkreis: Aus Sicht der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) bestehen vielerlei Gründe, sich Sorgen um die Qualität der Gewässer im Hochsauerlandkreis zu machen … sbl

In Memoriam Carl v. Ossietzky – *03.10.1889 · †04.05.1938

Carl von Ossietzky (* 3. Oktober 1889 in Hamburg; † 4. Mai 1938 in Berlin) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Pazifist. (…)

Die Zeit (Dietrich Strothmann), 29.10.1971 | Aktualisiert 22.11.2012

Ossietzky

Carl von Ossietzky (1889–1938) war der dritte Deutsche, dem – im November 1936 – der Friedens-Nobelpreis zugesprochen wurde. Er war aber der erste Preisträger, der die Ehrung als Gefangener erhielt. Als „Ossi“, wie ihn seine Freunde von der „Weltbühne“ nannten, das Telegramm aus Oslo empfing, war er nur eine Nummer: Häftling Nr. 562.

Zuvor war er „schwerkrank“ – zusammengeschlagen – aus dem KZ-Moorlager Papenburg-Esterwege im Emsland in ein Berliner Gefängnislager gebracht worden. Hermann Göring soll ihn für einen monatlichen Judas-Lohn von 500,– Mark zu überreden versucht haben, den Preis auszuschlagen. Doch noch in diesem Augenblick hielt Ossietzky zu seiner Fahne, getreu einem Wort, das er im Februar 1933 sich und seinen Gefährten gegeben hatte: „Wir werden keine Konzessionen machen und überall dort, wo ein Geßler-Hut aufgesteckt wird, in schweigender Verachtung vorübergehen.“

» Der Name, den das Weltgewissen sprach, war seiner: Carl von Ossietzky
RadioFeature von Paul Assall | SWR (SWF) | 1979 | 50:41 Min.

» Unübertroffene Zivilcourage | Vor 80 Jahren starb der Publizist Carl von Ossietzky
Neues Deutschland, 03./04.05.2018

» Für Carl v. Ossietzky
Kurt Tucholsky, Die Weltbühne, 17.05.1932

Falken HSK: Schülercafé an vier Sonntagen im Mai

Meschede. (falken) Das Schülercafé der Falken HSK findet im Mai viermal statt: am 6., 13., 20. und 27.5., jeweils von 15 bis 19 Uhr im Jugendzentrum Rockcafé in Meschede, Kolpingstraße 18.

Das Schülercafé ist ein offenes Angebot für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende. Die Jugendlichen können chillen, Kolleginnen und Kollegen treffen, gerne auch eine Runde Billard oder Tischtennis spielen.

Bei Bedarf bekommen sie auch Hilfe bei Schwierigkeiten in der Schule oder Ausbildung. „Viele kennen ihre Rechte und Mitwirkungsmöglichkeiten in Schule und Ausbildung nicht richtig“, haben die Helfer der Falken festgestellt; „das können wir ändern.“

Auch wer Hilfe bei den Hausaufgaben, bei einer Bewerbung oder bei der Arbeitssuche braucht, kann im Schülercafé Unterstützung bekommen, und das in drei Sprachen: Deutsch, Englisch und Arabisch.

Bundesweiter EU-Projekttag am 04. Mai 2018
Dirk Wiese MdB diskutiert mit Schülerinnen und Schülern an der Ruth-Cohn-Schule in Arnsberg

Meschede. (spd_pm) Am 04. Mai 2018 wird der heimische Bundestagsabgeordnete, Dirk Wiese, am EU-Projekttag teilnehmen. Seit 2007 besuchen an diesem Tag viele Abgeordnete des Deutschen Bundestages, die Bundeskanzlerin, viele Bundesminister und Ministerpräsidenten in ganz Deutschland Schulen, um Jugendlichen den Europagedanken näher zu bringen.

„An diesem Tag werde ich die Ruth-Cohn-Schule in Arnsberg besuchen, um dort mit Schülerinnen und Schülern über die EU zu diskutieren und sie für die europäische Idee zu begeistern. Der Projekttag bietet die Gelegenheit sich mit den Errungenschaften der europäischen Einigung und den aktuellen Herausforderungen in Europa vertieft auseinander zu setzen.

Die EU nimmt einen immer größeren Stellenwert in unserem alltäglichen Leben ein. Deshalb ist es besonders wichtig, mit Jugendlichen über die Bedeutung unserer Gemeinschaft zu sprechen sowie über Möglichkeiten und Chancen für junge Menschen in Europa zu informieren“, betont Wiese.

Hintergrund: Der EU-Projekttag findet seit 2007 statt. Zwei wichtige Eckdaten bilden den Rahmen der Europawoche: Der 5. Mai ist Gründungstag des Europarates. Der 9. Mai ist der Tag, an dem der französische Außenminister Robert Schuman 1950 mit einer Regierungserklärung die Grundlage zur Montanunion – dem Vorläufer der Europäischen Union – legte.

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Redaktionelle Anmerkung: Es wäre schön, wenn sich beteiligte LehrerInnen und SchülerInnen nach Besuch und Diskussion mit einem kleine Auswertungsartikel melden würden. Hier ist genug Platz für Bilder, Text und Ton.

Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) fordert Wiedereinsetzung der Stabsstelle für Umweltkriminalität

Landesumweltministerin Schulze-Föcking hat die vor 14 Jahren gegründete Stabsstelle für Umweltkriminalität aufgelöst. Dabei weist die polizeiliche Kriminalstatistik NRW für das Jahr 2017 3465 Straftaten im Umwelt- und Verbraucherschutzbereich auf. Dazu kommen noch die Straftaten nach dem Bundesnaturschutz-, Tierschutz-, Bundesjagd- sowie Pflanzenschutzgesetz.

(Der Artikel ist zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Nach Recherchen des WDR ist die Stabsstelle für Umweltkriminalität – anders als behauptet – sehr wohl an der Aufklärung von Umweltverbrechen beteiligt gewesen. Als Beispiele nennt der WDR den Envio-Skandal in Dortmund, illegale Abfall-Importe, Dioxin in Futtermitteln und ein Kerosin-Leck bei Shell. Also befasste sich die Stabsstelle offenbar nicht nur mit „Kleinigkeiten“ wie dem Greifvogelschutz oder der Bekämpfung des illegalen Handels mit seltenen Arten.

Nach Auffassung der SBL/FW-Fraktion ist die Entscheidung der Ministerin, die Stabsstelle für Umweltkriminalität aufzulösen, falsch. Für ihre Kritik gibt es mindestens zwei Gründe:

  1. Die Aufklärung von Umweltstraftaten wird jetzt womöglich nicht mehr mit dem bisherigen Nachdruck forciert.
  2. Die Entscheidung für die Abwicklung der Stabsstelle kann als Zeichen gedeutet werden, dass unsere Landesregierung und unsere Behörden Umweltstraftaten nicht ernst genug nehmen oder sogar als nicht existent erachten.

Daher forderte die SBL-Fraktion am 24.04.2018 mit einem an Landrat Dr. Karl Schneider gerichteten Schreiben, der Kreistag des Hochsauerlandkreises solle bei seiner nächsten Sitzung (die voraussichtlich am 06.07.2018 ist) folgendes beschließen:

Der Kreistag des Hochsauerlandkreises appelliert an die Landesregierung, die Stabsstelle für Umweltkriminalität mit allen bisherigen Mitarbeiter/innen und allen früheren Befugnissen und Zuständigkeiten umgehend wiedereinzusetzen

Holschbach (Meschede) und Kutschera (Kassel) im Kuratorium der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung

Prof. Dr. Elmar Holschbach, Fachhochschule Südwestfalen/Standort Meschede, und Prof. Dr. Ulrich Kutschera, Evolutionsbiologe an der Universität Kassel, sind ins Kuratorium der Desiderius-Erasmus-Stiftung berufen[1] worden.

Die Stiftung steht der AfD nahe. Nach dem Willen des AfD-Vorstands soll ein Bundesparteitag Ende Juni die Erasmus-Stiftung offiziell als parteinahe Stiftung anerkennen. Dann kann die AfD wie die anderen im Bundestag vertretenen Parteien von staatlichen Mitteln profitieren. Es geht um einen hohen zweistellige Millionenbetrag pro Jahr. Private Geldgeber können über die Stiftung die AfD unterstützen, ohne als offizielle AfD-Spender aufzutauchen[2].

Der Sprung von Kutschera zur AfD wundert mich nicht, hat er sich doch in jüngster Zeit als „inkorrekter Gender-Ideologe“ profiliert. Die Tageszeitung WELT hat die Denkweise des Kasseler Biologen im letzten Sommer beschrieben:

„Bemitleidenswerter, hasserfüllter Mensch“

„Er nennt das Adoptionsrecht für Homosexuelle „staatlich geförderte Pädophilie““

„[Kutschera] hat in der Vergangenheit die Gender-Forschung mit einem Krebsgeschwür verglichen und die perfekte Frau mit den Worten beschrieben: „jung, attraktiv, gut kochen muss sie können“. Man kann sagen: Kutschera ist ein Mann mit vielen Gegnern.“

„Er stellte die These auf, dass es bei Heterosexuellen, die mit ihren Kindern biologisch verwandt sind, eine „instinktive Inzucht-Abscheu“ gebe – bei adoptierten Kindern dagegen nicht. In anderen Worten: Bei Homosexuellen sei die Hemmschwelle niedriger, sich am eigenen Kind zu vergehen.“

„Kutschera, ein überzeugter Atheist, kritisierte die Homo-Ehe und das Adoptionsrecht nicht aus religiösen Gründen. Er berief sich auf angebliche Erkenntnisse aus der Biologie. Man kann davon ausgehen, dass kath.net seine Kritik dennoch gern aufnahm. Das Magazin gilt als erzkonservativ.“ [3]

Über Prof. Hoschbach, die Verstärkung des AfD-Umfeldes aus Meschede, ist mir nicht viel bekannt. Beruflich bearbeitet Prof. Dr. Elmar Holschbach das Lehrgebiet Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Organisation und Beschaffung an der Fachhochschule in Meschede.[4]

In der Vergangenheit hatte sich zwar ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der FH Meschede auf einer AfD-Veranstaltung öffentlich geäußert[5], aber ansonsten sind mir bis auf die neue Personalie keine Organisationen bzw. Aktionen der AfD im akademischen Umfeld der FH aufgefallen.

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[1] http://bkramer.blogsport.eu/2018/04/14/desiderius-erasmus-stiftung/

[2] https://www.neues-deutschland.de/artikel/1085972.desiderius-erasmus-zoff-um-bundesmittel-fuer-afd-stiftung.html

[3] https://www.welt.de/vermischtes/article166850002/Bemitleidenswerter-hasserfuellter-Mensch-Proteste-gegen-Professor.html

[4] http://www4.fh-swf.de/de/home/ueber_uns/standorte/me/doz_iw/profs_iw/holschbach/index.php#

[5] https://www.wp.de/staedte/meschede-und-umland/afd-setzt-auf-neue-themen-id10380689.html