Wir bitten unsere Kolleg*innen, die nicht an den Grundschulen arbeiten, um Unterstützung einer Aktion, die die Verschiebung der Einführung neuer Lehrpläne an den Grundschulen fordert. Warum?
Zum einen als Ausdruck der Solidarität mit den Kolleg*innen an den Grundschulen.
Zudem aber, weil das Beharren des MSB, die Grundschullehrpläne unbedingt im Corona-Schuljahr 2020/21 einführen zu wollen, exemplarisch dafür ist, dass Politik und Verwaltung in Düsseldorf die enormen Belastungen in den Schulen durch die Pandemie nicht sehen wollen. Lobenden Worten der Wertschätzung in Schulmails folgen aus unserer Sicht unsinnige Entscheidungen den Infektionsschutz und die schulischen Aufgaben betreffend.
Worum geht es konkret:
GEW, Grundschulverband und VBE lehnen umfassende Lehrplanarbeit zum aktuellen Zeitpunkt ab. Das Schulministerium ist gefordert, die Arbeit der Grundschulen zu unterstützen, neue Arbeitsaufträge gehen in die völlig falsche Richtung und verschärfen die angespannten Situationen vor Ort.
Wir stellen fest:
1. Die Grund- und Förderschulen brauchen die vorhandene Zeit für die Kinder, ihre individuelle Förderung und den Unterricht.
2. Die hohe Arbeitsbelastung der Kolleg*innen muss endlich anerkannt werden.
Unsere gemeinsame Forderung lautet: Neue Grundschullehrpläne – Nicht JETZT! GEW, GSV und VBE erwarten von der Landesregierung, in dieser Ausnahmesituation nicht auf diesem Vorhaben zu beharren.
Die aus der Kaiserzeit stammenden Straßenausbaubeiträge seien europaweit einmalig – kein anderes Land belaste seine Bürger in diesem Maße.
Straßenausbaubeiträge seien, so Vielhaber:
existenzbedrohend für viele Anlieger
ein ungeliebter Zwang für die Kommunen („sollen“ = „müssen“)
streitanfällig
ungerecht, da die Straßen die Allgemeinheit nutzt, nicht nur die Anlieger
UND die Bürger in finanzschwachen Kommunen häufig mit höheren Sätzen zur
Kasse beten werden (In der Stadt Arnsberg liegt der Satz derzeit bei 65%, in
Hallenberg, Olsberg und Winterberg sogar beim Höchstsatz von 80%) als die
Anlieger in finanzstarken Städten und Gemeinden
schädlich für den Frieden in den Kommunen
Das Thema brenne bundesweit tausenden von Bürgerinnen und Bürgern auf den Nägeln. Hier in NRW, so Sebastian Vielhaber weiter, könnten BürgerInnen nicht wie beispielsweise in Bayern ein Volksbegehren initiieren, da gegen Abgabengesetze in NRW nach der Landesverfassung keine Volksbegehren durchgeführt werden können.
In fast allen Bundesländern liefen entsprechende Kampagnen zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge.
Bemerkenswert dabei sei, dass es in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg diese Beiträge nicht gebe.
Der Hagener Stadtrat hat wieder einmal Kürzungen im Kulturbereich beschlossen. Betroffen ist in erster Linie, aber nicht nur, das Hagener Theater. Christoph Rösner hat eine Petition gegen diese kulturfeindliche Politik gestartet.
Unterzeichnet diese Petition, um dem Abbruch in der Stadt Einhalt zu gebieten!
Der schnelle Weg zur Petition: www.doppelwacholder.de aufrufen, in der Marginalspalte recht oben auf das Logo von openPetition klicken und dort unterzeichnen.
Zum Hintergrund:
Seit mehreren Jahren betreiben Rat und Verwaltung mit immer weiter gehenden Kürzungen den Niedergang dieser Stadt. In der letzten Ratssitzung hat sich die Allianz des Grauens aus CDU, SPD, FDP, GRÜNEN und HAGEN AKTIV auf den Kultur- und Bildungsbereich eingeschossen und noch einmal Einsparungen von mehr als 2 Millionen Euro p.a. beschlossen.
Betroffen sind VHS, Musikschule, Stadtbücherei, Osthaus-Museum etc. pp. In erster Linie geht es diesmal ums Theater. Aufgrund des Ratsbeschlusses haben die letzten verbliebenen Kandidaten für die Nachfolge der Intendanz ihre Bewerbungen zurückgezogen.
Die Mehrheit des Stadtrats hat damit also mit seinem dumpfen Agieren die Existenz der Bühne grundsätzlich aufs Spiel gesetzt. Kulturfeindliche Elemente zerstören damit möglicherweise gewachsene Strukturen, die Weltkriege und Währungsreformen überlebt haben. Dieser Politik muss Einhalt geboten werden!
Deshalb: Jetzt die Petition unterzeichnen!
Weitere Informationen gibt es auf der Petitions-Seite und natürlich bei www.doppelwacholder.de . Einfach mal runterscrollen oder den Begriff Theater in die interne Suche eingeben.
Die Gründe, die mich zum Zeichnen der Petition bewegt haben, sind in dem verlinkten Artikel beschrieben.
Das Ziel von 4000 Dinslakener Unterschriften wird wohl in den letzten zwei Tagen der Petition nicht erreicht werden. Ich denke aber trotzdem, dass jede Stimme derer, die mit Dinslaken und der Burghofbühne verbunden sind, zählt.
Als Schüler hatte ich einen Theaterpass für die Burghofbühne Dinslaken. Ich habe dort als Gymnasiast aus „bildungsfernen Schichten“ das „ins Theater gehen“ gelernt.
Da ich kaum Stücke kannte, bin ich eine Saison lang in alle Vorstellungen gegangen. Komödie, Drama, absurdes Theater – egal. Staunen, lernen, Kultur aneignen.
Später gehörte einer der jungen Schauspieler zu unserem Freundeskreis. Ein Lette, glühender Antikommunist (habe ich später verstanden) und Besitzer einer Werner Lämmerhirt-Langspielplatte … aber das ist insgesamt eine andere Geschichte.
Die Burghofbühne und, das soll erwähnt werden, die Stadtbücherei Dinslaken waren neben der Zwangsveranstaltung Schule mein Einstieg in die bürgerliche Kultur.
Nachdem ich den Niederrhein verlassen hatte, verlor ich auch die Burghofbühne aus den Augen. Die Stadthalle, in der das Theater spielte, wurde später nach der langjährigen Intendantin Kathrin-Türks-Halle genannt und ist heute eine „Problemgebäude“.
Vor ein paar Jahren habe ich dann das Ensemble als Gasttheater in Bad Berleburg erlebt: Die Jungfrau von Orleans wahrscheinlich. Meine Erinnerung an das Stück selbst mag trügen, aber es war eine ausgezeichnete Vorstellung.
Jetzt droht der Bühne in Dinslaken das Aus. Die Jamaika-Mehrheit im Kreis will sparen und stellt anscheinend das Theater in Frage. Ein ausführlicher Bericht dazu ist hier erschienen.
Die „Burghofbühne Dinslaken – Landestheater im Kreis Wesel e.V.“ finanziert sich durch das Land NRW, den Kreis Wesel, die Stadt Dinslaken und eigene Verkaufserlöse. Der Kreis Wesel wird in naher Zukunft – voraussichtlich bereits im Dezember – über einen Vorschlag abstimmen, die Kreiszuschüsse ab 2017 über einen Zeitraum von fünf Jahren unter jährlicher Abschmelzung von 20% komplett zu streichen. Eine Umsetzung dieser Pläne würde zweifelsohne das Aus des Landestheaters bedeuten, da die entstehende Finanzierungslücke nicht anderweitig kompensiert werden kann.
Daher fordern wir den Kreistag auf, die „Burghofbühne Dinslaken – Landestheater im Kreis Wesel e.V.“ zu erhalten und gegen den Vorschlag einer Kündigung der Mitgliedschaft des Kreis Wesel zu stimmen.
Begründung:
Die Burghofbühne Dinslaken garantiert dem kulturpolitischen Auftrag eines Landestheaters gemäß die kulturelle Grundversorgung der Städte und Gemeinden ohne eigenes stehendes Theater des Kreis Wesel und darüber hinaus. Ohne diese Versorgung der „Fläche“ droht gerade in ländlichen Gebieten eine fortschreitende Verödung des örtlichen kulturellen Angebots. Theater als Ort des gesellschaftlichen Diskurses, als Marktplatz der Meinungen und Sichtweisen, als integrative und Gemeinsinn stiftende Kraft ist gerade in den aktuell bewegten Zeiten unverzichtbar.
Darüber hinaus ginge mit der Abwicklung des Theaters auch der Verlust des großen sozialpolitischen Engagements und der starken Kinder- und Jugendarbeit einher. Die Bürgerbühne Dinslaken, die jedem interessierten Amateur des Kreis Wesel die kostenlose Möglichkeit gibt, unter professioneller Regie eigene Theaterprojekte zu entwickeln wäre ebenso verloren wie das erfolgreiche Projekt „Jedem Kind einen Theaterbesuch“, das allen Kindergartenkindern aus Dinslaken, Wesel und Kamp-Lintfort einen jährlichen kostenlosen Theaterbesuch ermöglicht. Zahlreiche Schulkooperationen, Workshopangebote, gemeinsame Projekte mit der Dinslakener Tafel, der Flüchtlingsunterkunft „Fliehburg“, den örtlichen Kirchengemeinden sowie der renommierte Kathrin-Türks-Preis für Autorinnen des Kinder- und Jugendtheaters würden ersazlos wegfallen.
Die Kosten für alternative Projekte der Kinder- und Jugendarbeit, partizipativer Bürgerprojekte etc. würden das Einsparpotential wegfallender Kreiszuschüsse voraussichtlich übersteigen.
Ich bin heute aus vielerlei Gründen nach Dortmund gefahren, allerdings nicht, um ein Flüchtlingscamp oberhalb der Katharinentreppe in Bahnhofsnähe zu besuchen.
Ich hatte es eilig, 18 Uhr Termin in der Bibliothek. Wichtig! Und alles so schmuddelig. Menschen in Schlafsäcken. Nur die drei Transparente haben mich davon abgehalten, das Ganze für eine Neu-Dortmunder-Penner-Kommune zu halten und weiterzustreben. Außerdem waren da noch die ganzen Polizeibullis auf der gegenüberliegenden Straßenseite, neben dem Döner. Der Spießbürger in mir wollte um 18 Uhr pünktlich zum Termin hecheln.
Der kleine Blogger in mir hat dann doch gesiegt, und an einem Tisch, der wie ein Info-Stand aussahe, habe ich nach Infos gefragt. Ein kleines, schmuckloses DIN-A-5 Flugblatt, unten am Rand die Forderungen:
Erteilung des Aufenthaltsrechts für Syrer, die über drei Monate warten; Beschleunigung der Familienzuführung.
Berücksichtigung der Situation der Syrer, die in einem dem Dublin-Abkommen zugehörigen Staat einen Fingerabdruck abgegeben haben. Keine Ausweisung solcher Syrer.
Ein engagierter junger Mann erklärte mir die Situation. Seit dem 9. Juni würden die Syrer ihr Camp durchführen. Die erste Woche vor dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), dann hierhin in die Stadtmitte, um in der Öffentlichkeit für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen.
Wer organisiert das Ganze? Die Syrer selbst, versicherte er mir, unterstützt von deutschen Bürgerinnen und Bürgern. Ein paar Organisationen seien auch dabei, beispielsweise „Refugees Welcome“ aus Dortmund und der NRW-Flüchtlingsrat.
Eine Online Petition an das BAMF sei gestartet worden, da könnte ich die wesentlichen Begründungen und Forderungen zu Hause in Ruhe nachlesen.
Wird gemacht, habe ich gesagt und gegebenenfalls Unterstützung im Blog versprochen. Unterschrieben habe ich kurz vor 18 Uhr auf Papier vor Ort. Den Termin in der Bibliothek habe ich eingehalten und die Online-Petition ist hier:
Auf der Website des Lesben und Schwulenverbandes Deutschland haben wir die folgenden Informationen über eine Strafanzeige vom 13. Januar gegen openPetition gefunden. Auch die Argumente „Für Demokratie und Vielfalt“ im Blog des Verbandes sind sehr lesenswert.
Die Internetplattform openPetition hat eine Petition veröffentlicht, die sich gegen Pläne der baden-württembergischen Regierung richtet, das Thema Akzeptanz von Lesben und Schwulen in den Bildungsplan 2015 zu verankern. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Diese Petition ist geprägt von Panikmache, Paranoia und Ablehnung von Lesben und Schwulen. Auch in den dort veröffentlichten Kommentaren entlädt sich eine erschreckende Feindlichkeit und zeigt sich die Brüchigkeit einer öffentlich beteuerten Toleranz und Liberalität. Einige der Kommentare sind nicht mehr vom Grundrecht der Meinungsfreiheit gedeckt, sondern erfüllen den Straftatbestand der Volksverhetzung.
Der Betreiber openPetition ist unserer Meinung nach verpflichtet, die Webseite laufend zu überwachen und neue volksverhetzende Kommentare sofort zu entfernen. Das tut der Betreiber nicht. Vielmehr wartet er ab, bis Besucherinnen und Besucher der Webseite an den Kommentaren Anstoß nehmen und sie zur Löschung melden. Bereits das ist eine Zumutung. Lesben und Schwule werden dazu gezwungen, diese Kommentare zu durchforsten und Hassbotschaften zu lesen.
Aber selbst nach einer Meldung löscht der Betreiber die beanstandeten Kommentare meist nicht sofort, sondern erst nach mehrmaliger Mahnung. Die volksverhetzenden Kommentare stehen dann längere Zeit auf der Webseite. Daher haben wir heute Strafanzeige gegen den Betreiber OpenPetition gGmbH gestellt.
Viele Menschen haben bislang die sogenannte Gegenpetition unterschrieben, die wir auch hier im Blog verlinkt haben, und die bis zum jetzigen Zeitpunkt 73.000 UnterstützerInnen hat. Dazu schreibt Nele Tabler kritisch in ihrem Blog:
Einerseits hat sich meine Meinung zu einer Gegenpetition im Grunde genommen nicht geändert, andererseits sehen das viele Menschen anders und wollen ihre Solidarität zeigen. Glücklicherweise gibt es inzwischen zu der aus mehreren Gründen unsäglichen Gegenpetition auf openPetition eine wirkliche Alternative mit einem knappen und guten Text: Vielfalt gewinnt
Die von Nele Tabler genannte Campact-Kampagne hat bislang knapp 120.000 UnterstützerInnen. Sie wird von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unterstützt und lautet:
Sehr geehrter Herr Kultusminister Andreas Stoch,
sehr geehrte Abgeordnete des Landtages von
Baden-Württemberg,
wir sind tief besorgt über die populistische Hetze, mit der im Internet gegen den Bildungsplan Ihres Landes Stimmung gemacht wird. Jugendlichen Akzeptanz für die Vielfalt an Lebensstilen und sexuellen Orientierungen zu vermitteln – dies ist unabdingbar für eine freie Persönlichkeitsentfaltung und den sozialen Zusammenhalt in unseren Schulen.
Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Wir wollen eine Gesellschaft, die aus gelebter Vielfalt und Toleranz erwächst. Wir freuen uns, wenn Menschen sich lieben.
Mit freundlichen Grüßen
Verwirrend? Alles ganz einfach! Zu der rückwärtsgerichteten Ausgangspetition gegen den Bildungsplan der Baden-Württembergischen Landesregierung gibt es eine Gegenpetition auf der selben Plattform namens openPetition und eine Unterschriftenliste auf der Plattform Campact, die sich als Unterstützung für den Bildungsplan versteht.
Wen das jetzt alles an die zersplitterten Befreiungsfronten bei Monty Pythons Leben des Brian erinnert, dem sage ich: Glückwunsch Du besitzt die intellektuelle Fähigkeit die Lage zu durchschauen 😉
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